2-Hand Skagit Abstimmung und Werfen

Fliegenwerfen - wie geht das eigentlich? Wie kann ich meine Leine effektiver ausbringen und Fehler ausmerzen? Was hat es mit den AFTMA-Klassen auf sich? Was sind Spezial- und Trickwürfe? Fragen über Fragen! Hier könnt Ihr Euch gegenseitig helfen.

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stuart
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Beitrag von stuart »

Ooops, ich habe vergessen den Link zur Ed Wards Skagitmaster DVD zu posten. :oops:
... stuart :smt039
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Rolf Renell
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Beitrag von Rolf Renell »

Das ist richtig ,du hast einen längeren Zeitpunkt/Phase wo def. mehr Schnur/Kopf aufliegt im Gegensatz zum Switch/Spey oder Scand. Spey , unteranderen sind Skagitruten auch kürzer und durchgängiger vom Taper konstruiert ,
beste Grüsse,
Rolf
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Bernd Ziesche

Beitrag von Bernd Ziesche »

.
Zuletzt geändert von Bernd Ziesche am 28.07.2013, 22:31, insgesamt 1-mal geändert.
laverda
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Technik

Beitrag von laverda »

Hi Bernd,
wie du weißt, bin gerade ich ein immenser Verfechter "Physikalischer Wahrheiten" und die Begrifflichkeiten mögen da wirklich die 2. Rolle spielen.
Was die Rute betrifft, bin ich mir sicher, dass Torsten mir da was wirklich Gutes in die Hand gegeben hat. Wenn die "Übungsschnur eintrifft, geht´s erstmal auf die Wiese, tatsächlich kann man nämlich zumindest die Bewegungsabläufe und Wurfansätze auch für den Skagit auf der Wiese üben.
Auf die ganze Skagit Geschichte bin ich gekommen, weil eben die Verhältnisse am Wasser nur Underhand mit kurzem Schusskopf zulassen und die Sinkspitze ein absolutes Muss darstellt. Mit einem kurzen Skagit-Kopf und 3-5 m Sinktip müsste ich an so ziemlich alle verdächtigen Stellen herankommen. Bellyboat und "Tauchfischen" ist nämlich nicht erlaubt.
Nachdem die Glasaugen richtig scharf auf meine langsam geführten Puschel waren, solange das Wasser noch kalt und sehr klar war, muss der Spiro jetzt im Keller bleiben und gestreamert wird standesgemäß mit der 2-Hand. (Falls ich es die Winterferien über schaffe, anständige Würfe zu produzieren .................................... und dann wird wahrscheinlich der See zufrieren

:( )
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laverda
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Beitrag von laverda »

Hi Bernd:
In deinem Beitrag hast du geschrieben:


Skagit casting = besonders kurze Keulen.
Je kürzer die Keule, desto geringer die Gefahr, dass durch zu langes Warten während der "Anker" aufwassert, dieser mit zu großer Schnurlänge aufwassert - ergo beim folgenden Vorwurf hängen bleibt.
Die kurze Keule unterhalb der langen Rute läßt es kaum zu, dass man zu stark aufwassert. Deshalb ist das mögliche Zeitfenster des notwendigen Reagierens (Start Vorwurf) größer.
Alles vorausgesetzt man hat die Technik insgesamt einigermaßen verstanden...


Beim Skagit wird der Kopf mit seiner gesamten Länge auf der Wasseroberfläche in aller Ruhe "positioniert", genau deshalb, damit der maximalen Widerstand bei der nachfolgenden Wurfphase bringt.
Von kurzem "Aufwassern" wie bei anderen Underhands kann hier keine Rede sein, genau dies ist der Unterschied zu den anderen Techniken.

Ed Ward empfiehlt deshalb, den positionierten Kopf 2 Sekunden aufliegen zu lassen, bevor man die eigentliche Wurfabfolge beginnt.
Das heißt, dass man VOR der Wurfphase gar kein Timing braucht, und den Kopf (und Sinktip) ganz entspannt positioniert.

Weiter:
Die Physik hinter allen Techniken ist immer die gleiche.

Betrachtet man das unter dem Gesichtspunkt der Dynamik, ist da schon ein sehr großer Unterschied. Hat man den verstanden, wird der Skagit-Wurf auch für Stillwasser sehr interessant. Trennt man den allen Spey-Varianten zugrunde liegenden einleitenden Richtungswechsel von der eigentlichen Wurfphase, ist insbesondere für die Positionierung im Stillwasser kein Richtungswechsel für den nachfolgenden Wurf notwendig.
Ich schreibe dies NICHT, um zu kritisieren oder um es besser zu wissen, nur habe ich selbst auch einige Zeit (und etliche Video-Sequenzen) gebraucht, um die Unterschiede in Wurffolge und Physik nachvollziehen zu können und vielleicht hilft es dem einen oder anderen Interessierten.

Dank an alle, die mir den Skagit-Master empfohlen haben. Es ist das beste, was ich bis dato in Sachen Wurflehrgang für Autodidakten gesehen habe.
Leider ist mein Trainingsteich zugefroren und mit den "Trockenübungen" bin ich fast durch.
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Barramundi
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Beitrag von Barramundi »

Hallo Ihr alle,

ich greife hier mal an, auch wenn das Thema schon etwas älter ist.
Ich besitze eine Ian Gordon Spey Rod in 12ft. 7/8. Habe diese Rute gewonnen und konnte mich daher vorher nicht wirklich mit den Eigenschaften auseinandersetzen.
Die Rute ist mit 38g WG beschriftet (Speyline), wobei Partridge ein Schusskopfgewicht von 27 - 29g angibt. Die Aktion der Rute wird als "fast" beschrieben.
Da ich noch Anfänger im Zweihandwerfen bin, habe ich mich gefragt, ob ich diese Rute nun auch "skandinavisch" mit eher kürzeren Schusskopfen fischen kann, oder ob die Ationsunterschiede zwischen Speyruten und den skandinavischen Zweihändern so groß sind, dass das eher schwierig wird. Die Gewichtsangabe fü den Kopf ist ja deutlich niedriger als für die Volleine.
Kennt eventuell jemand diese Rute und kann da etwas zu sagen? Wäre wirklich sehr dankbar.

Danke und Gruß

Florian
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laverda
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Beitrag von laverda »

Hi Florian,
Die Angabe mit dem höheren Gewicht bezieht sich auf Spey-Schnüre bzw Schnüre/Schussköpfe für den Unterhandwurf.
Allgemein:
Ein Teil des Schusskopfes befindet sich beim "Abfeuern" in einem Bogen bzw. liegt noch auf dem Wasser auf bzw die Sinktip befindet sich unter der Wasseroberfläche.
Überkopf ist das Schussgewicht geringer angegeben, da du das gesamte Wurfgewicht "am Stück" sprich die gestreckte Schnur beschleunigst.

Für die Unterhandwürfe kann ich dir nur ein paar Erfahrungen mit dem Skagit-Kopf und -Wurf weitergeben.
Falls du Skagit und Sinktip mit festem Anker (ruhende Sinktip unter Wasser) werfen möchtest, brauchst du dir um das Gewicht des Kopfes nicht die großen Gedanken zu machen. Um die 600 Grain (38gr) bei ~8m Länge mit 3 m Sinktip passt schon. Beim Skagit kommt es auf ein paar Gramm nicht an.

Ich selbst versuche meine Wurftechnik noch für extrem beengte Verhältnisse am Seeufer, quasi mit dem Rücken zur (Vegetations-) Wand zu verbessern.

Wenn deine Rute ein Fuss kürzer und eine Klasse leichter als meine ist, dafür aber etwas strammer in der Aktion, hast du für diese Würfe m.E. ein feines Teil.

Eine kleine Warnung noch:
Wenn du einmal mit der 2-Händerei anfängst, kann es passieren, dass du die Einhänder zukünftig in die Ecke stellst, sowie es über die Bachfischerei mit der 5er hinausgeht!!!!
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Daniel
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Beitrag von Daniel »

Hallo Laverda,

wenn der SK in seiner gesamten Länge auf dem Wasser bleibt, hieße das doch, dass ich den Wurf mit der Runningline mache?! Ist das so?

Bisher war ich der Auffassung, dass der SK noch zumindst am Spitzenring beginnt und die RL nachschießt.

Hab ich Dich falsch verstanden? Bitte um eine kurze Erläuterung.

Danke und

beste Grüße

Daniel
laverda
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Beitrag von laverda »

Hi Daniel,
beim Abfeuern ist der Schusskopf natürlich nicht mehr auf dem Wasser sondern als d-förmiger Bogen zwischen Wasseroberfläche und Spitzenring.

Bevor durch verbale Beschreibung Missverständnisse entstehen, hier ein Link zu einer Video-Sequenz auch in Slow-Mo, die das Prinzip des Wurfes schön darstellt:

Casting the Snap-Slip-Spey (in SloMo)
http://www.youtube.com/watch?v=dw5uf37q_vo
Fishing the Snap-Slip-Spey (Normal Speed)
http://www.youtube.com/watch?v=Uh5Cg1BgjMI

Ablegen von Sinktip und Schusskopf,
Abheben mit Schwung,
Bildung des "D",
Abfeuern
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Zenyth
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Beitrag von Zenyth »

Sehr schön zu sehen Laverda.

Das können wir ja beim nächsten Wurftreff gleich mal am Rhein umsetzen!
Bin gespannt wie das so am Wasser alles funzt! :lol:
Grüsse aus der Heide
Tight Lines
René

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Beitrag von laverda »

Hi Rene,
am Rhein haben wir sogar Platz ohne Ende und müssen den Streamer beim Wurf nicht aus über 2m Wassertiefe rauszerren.
Das ist dann eine ganz entspannte Nummer, alles sehr gemütlich, ohne Kraft ohne großen Anspruch an Timing.
Hier wirst du merken, was es heißt, die Rute arbeiten zu lassen. :shock:

Ich mach mich gleich auf die Socken, die Salmonidensaison eröffnen.

Freitag-Sonntag Fischen und Pirschen :D :D :D

Gruß vom platten Niederrhein
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Daniel
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Beitrag von Daniel »

HAllo Laverda,

ja, so hatte ich es bisher auch verstanden und praktiziert. Da hab ich Dich wohl mißverstanden.

Sehr anschauliche Filme. Vielen Dank für den Link!

Beste Grüße

Daniel
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Beitrag von laverda »

Hi Daniel,
ganz kurz zur Ergänzung:
Auf den Videos wirft Jürgen einen für die Rutenlänge recht langen Schusskopf, daher reicht hier das "D" beim Schwung recht weit in den Rückraum. Ich werfe einen 8m Schusskopf mit gut 3m Sinktip und knapp 2m Vorfach, also gesamt etwa 13m bei 13 Fuss Rutenlänge. Bei Würfen leicht schräg zur Uferlinie kann ich so praktisch mit dem Rücken zur Wand werfen, da ein "Schwungwinkel" unter 90° mit ein wenig Übung für normale Weiten um die 25m ausreicht.

Gruß Vom platten Niederrhein
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