Ausrichtung der Rolle im Wurf

Fliegenwerfen - wie geht das eigentlich? Wie kann ich meine Leine effektiver ausbringen und Fehler ausmerzen? Was hat es mit den AFTMA-Klassen auf sich? Was sind Spezial- und Trickwürfe? Fragen über Fragen! Hier könnt Ihr Euch gegenseitig helfen.

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Bernd Ziesche

Ausrichtung der Rolle im Wurf

Beitrag von Bernd Ziesche »

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Zuletzt geändert von Bernd Ziesche am 29.07.2013, 06:56, insgesamt 1-mal geändert.
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Clockwork17
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Beitrag von Clockwork17 »

Hallo Bernd,

die Aussage vom Uwe Rieder is mir bekannt und die vom Hebeisen auch und muß dir ganz ehrlich gestehen ich bin mehr der Hebeisentyp wobei das mit dem drehen der Rolle vom Uwe Rieder auch super funtkioniert,
ich glaube einfach das es "Übungssache" ist bzw. so wie man es sich anlernt so macht man's würd ich mal behaupten.

Schau ma mal was noch für Meinungen hoch kommen.
freundliche Grüße David
Maggov
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Beitrag von Maggov »

Hallo Bernd,

bin kein Profi was das Werfen betrifft aber ich habe jetzt ein paar Mal den Thread aufgemacht, den Tailing Loop Thread überflogen und verstehe die Herleitung zwischen Rollenposition und Tailing Loop nicht ganz.

Zur Rollenhaltung selbst:

Die Haltung von Uwe Riederer habe ich mal gelesen aber ehrlich gesagt nie ganz kapiert - ich hoffe das irgendwann mal sehen zu können damit ich verstehe was damit gemeint ist.

Die Theorie von Hebeisen kenne ich als die "Klassische" Lehre. V.a. bei Gespliessten-Fischern ist diese Rollenhaltung das "Muss". Es gab auch Gründe die ich aber vergessen habe... sorry. :oops:

Bei Deiner Theorie vermute (!) ich mal dass Du damit vermeiden willst dass man sich angewöhnt dass Handgelenk abzuknicken. Wenn die Rolle am Unterarm anliegt geht das zumindest nicht. Somit kann ich mir vorstellen dass dies auch positiv in Bezug auf den Tailing Loop ist da mit dem Abknicken ein Kraftimpuls einhergehen kann - auf alle Fälle die Geschwindigkeit im Schwung punktuell verändert wird - der dann Tailing Loops fördern/verursachen kann.

Ich persönlich habe in Bezug auf die Wurfqualität jetzt keine Studie zur Rollenhaltung gemacht aber den Eindruck dass es bisher bei mir egal war wie die Rolle gehalten habe. Es gibt die Möglichkeit mit einem Drehungsimpuls einen Haken zu werfen - deshalb habe ich Uwe's Theorie nicht kapiert - und deshalb versuche ich die Rolle nicht während dem Wurf ein- oder aus zu drehen (ausser ich will diesen haken werfen).

Beobachtet halte ich die Rolle nach aussen (in meinem Fall nach rechts). Allerdings nicht so weit dass sie den Unterarm gerührt sonder eher schräg nach vorne bis quer zur Wurfrichtung. Dies mache ich aus rein subjektiven (Gewohnheits-)Gründen und dem Verdacht dass so die Schnur weniger Möglichkeiten hat sich am Griff oder anderen Teilen der Rolle (Griff schaut nach links) zu verheddern. Das hat jetzt aber gar nix mit TLs zu tun... ist aber aus meiner Sicht ein Vorteil.

LG

Markus
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hshl
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Beitrag von hshl »

ja, da isser nun der Thread...
Aus meiner Sicht steht doch die Frage im Vordergrund, warum (!) die Ausrichtung der Rolle eine Rolle spielt. Der Lehrer versucht nach meinen Beobachtung über die Ausrichtung der Rolle den Schüler auf einen - möglichen - Wurffehler hinzuweisen: nämlich dass die Rutenspitze (vorwiegend beim Rückwurf) einen horizontalen Bogen beschreibt. Dieser öffnet nicht nur die Schlaufe hinten, sondern lässt diese auch horizontal ausrollen. das Ausdrehen der Rolle ist ein Hinweise darauf. Insofern ist die Fragestellung nach der Rollenausrichtung aus meiner Sicht untrennbar mit diesem Wurffehler verbunden.
Übrigens kenne ich auch (hier in Berlin) viele gute Werfer, die mit nach außen gedrehter Rolle werfen. Allein die Position der Rolle ändert sich während der Wurfbewegung nicht, welhalb die Rutenspitze wiederum einen - annähernd - geraden horizontalen Weg beschreibt. Und Du, Bernd, hattest mich vor nicht allzu langer Zeit davon überzeugt, dass bei einer etwas nach außen gedrehten Rolle der Reibungswiderstand Schnur/Rute reduziert wird (danke dafür) :wink:
Was Uwe Rieder mit dem leichten Eindrehen der Rolle beim Rückwurf erreicht, ist nach meiner Beobachtung ein absolut gerader Weg der Rutenspitze beim Rückwurf bei seitlicherer Rutenhaltung bis in den Stop hinein... :idea:

Beste Grüße, Tobias
Energieübertragung Griff -> Spitze = Hebelwirkung ("Rotation + Translation") + Zwischenspeicherung ("Rutenladung") + Umverteilung ("Drehimpuls/Massenträgheit")
flyfishing-NOH
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Beitrag von flyfishing-NOH »

Hallo
ich meine das die Rolle nicht verdreht weder darf da heutzutage fast jede rute ein sogenanntes Ober- und Unterleb hat. Das ist eine verstärkung an der ober und unterseite der Rute die sich stark auf die Aktion und das Rückrad einer Rute auswirkt :!:
Aber wie Hywel Morgan sagt : It´s what´s your comfortable with

MfG
Sven Terwey
FLYFISHING IS LIFESTYLE WIND IS ONLY A MENTAL PROBLEM (H.MORTENSEN)
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Mario Malarczuk
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Beitrag von Mario Malarczuk »

Moin

Ich drehe auch gerne die Rolle nach außen, aber nur, wenn ich große Distanzen werfen möchte. Der Vorteil ist, dass die Schnur dann nicht am Blank, sondern nur an den Ringen reibt. Klingt nach Peanuts, aber ist deutlich zu spüren und die Schnur schießt besser.

Gruß
Mario
Radon
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Beitrag von Radon »

Hallo zusammen,

ich habe bisher nur sehr wenig hier geschrieben (gelobe Besserung). Ausserdem bin ich alles andere als ein Wurfgott. Dennoch möchte ich mich zu diesem Thema äussern, da ich gerade "Die Quintessenz des Fliegenwerfens" von Mel Krieger lese.

In Kapitel 3 (Körperhaltung beim Werfen) beschreibt er unter "Griff" drei grundsätzliche Stufen des nach Aussen drehens der Rolle.
Dabei (nach den Bildern) zeigt die Rolle in Stufe 1 in Wurfrichtung. Bei Stufe 2 ist die Rolle leicht (ca. 15°) nach aussen gedreht, in der Stufe 3 ca. 80°, steht also fast im rechten Winkel zur Wurfrichtung.
Er beschreibt den Einsatz der Stufe 1 (er nennt den Griff "gestreckten Fingergriff) für kurze Würfe mit hervorragender Kontrollmöglichkeit und Genauigkeit sowie für starken Rückschwung. Stufe 2 ("V-Griff") als natürliche und bequeme Handposition und Stufe 3 ("Handfläche-Aussen-Griff") für weite Würfe, wenn mehr Kraft für einen längeren Beschleunigungsweg benötigt wird.

Wie gesagt, ich bin noch auf dem Weg zum guten Wurf und mache mir noch über andere Dinge Gedanke als die Drehung der Rolle, bin aber auf die weitere Diskussion gepannt.

Gruss
Stefan
Ruben
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Beitrag von Ruben »

Guten Abend,

an der Rutenspitze spielt die Musik.

Ruten/Rollen-Haltungsstilistiken sind Strategien, um die Rutenspitze auf einem beabsichtigten Pfad zu bewegen.
Der Eine muss dabei die Rolle eindrehen, der Andere kann es auch ohne.

Vielleicht wird es ja auch mal zur Strategie, bei Tailingloops im richtigen Augenblick zu hopsen, um den concavepath zu kompensieren.... ;-P

Rolle eindrehen sieht halt auch cool und irgendwie "wichtig" aus, so, wie irgendwann die Cops in den Movies anfingen, die Knarre seitwärts zu halten.
Und man hat was, um darüber zu reden.

Clint Eastwood hätte die Jungs auch mit normal gehaltenem Colt erschossen. BANG!
Undertaker! 4 coffins!

Wenn das Eindrehen der Rolle irgend ein Vorteil hätte, würde es Steve Rajeff gemacht haben.
Hat er nicht und macht er nicht.

Beste Grüße

Ruben
Magallan

Beitrag von Magallan »

Hallo

Dieser thread schreit ja förmlich beantwortet zu werden, wenn mir auch die von Herrn Zische aufgeführten Namen anscheinender Szenen Gurus nichts sagen, gehe ich doch konform der Meinung Marios: ab und an beim Ausreizen der Wurfweite mit Lightweight tackle und windfängigen Fliegen gepaart mit einem Schuss ungünstigen Windes, drehe ich die Rolle ein und der Effekt ist eine deutlich " freier" schiesende Schnur. Dazu kam ich nach spielerischen Wurfversuchen während zero Aktivität am Wasser...


cheerio Heiko
laverda
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Beitrag von laverda »

Hi Bernd,
na da isser ja, der Trööt zur Drehung der Rolle!!!!!
Ich muss dir beipflichten, dass auch bei mir eine um 90° nach außen gedrehte Rolle einiges bringt.
Insbesondere für den Rückschwung wenn sich die Schnur nach hinten streckt.
In dieser Phase der nach hinten geneigten Rute vermindert sich m.E. die Schnurreibung am Blank und man spürt den Schnurzug deutlicher und zumindest mir hilft dies sehr beim Timing für den Umkehrpunkt zum Vorschwung.
Weiterhin empfinde ich es als sehr angenehm und entspannt, wenn sich die Rolle beim Rückschwung am Hand-Ballen/-Gelenk abstützt.
Diese Rutenhaltung beschränkt sich bei mir auf das Streamerfischen d.h. wenn häufige und weite Würfe notwendig sind.

Gruß vom platten Niederrhein
Ruten werfen Masse.........nicht Klasse
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Thotty
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Beitrag von Thotty »

huhu Ruben,
an der Rutenspitze spielt die Musik.
naja, ganz so ist es ja nun nicht... :wink:

und @ all
richtig, ein rausdrehen der rolle verhindert die berühmte
böse "slack line" problematik am blank im rückschwung.

mein lieblingsschlingel Marc Rädisch (casting gewinner in Wotersen)
dreht die rolle komplett nach außen, lässt sie am unterarm anliegen
und hat den zeigefinger über der griff auf dem blank..
aber Marc hat auch hände wie ein mädchen.. :smt061


grüße
Thorsten
- dry or die -
Bernd Ziesche

Beitrag von Bernd Ziesche »

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Zuletzt geändert von Bernd Ziesche am 29.07.2013, 06:56, insgesamt 1-mal geändert.
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Hallo!

Beitrag von Royal Coachman »

Hallo !
Das würde mich auch interessieren.

mfg
RC
Der immer auf Seiten der Fische steht!
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Mario Malarczuk
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Beitrag von Mario Malarczuk »

Glaubt Ihr wirklich, dass dies nur beim Vorschwung so ist?

Gruß
Mario
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archi69
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Beitrag von archi69 »

hshl: "...Und Du, Bernd, hattest mich vor nicht allzu langer Zeit davon überzeugt, dass bei einer etwas nach außen gedrehten Rolle der Reibungswiderstand Schnur/Rute reduziert wird (danke dafür)..."

Bernd Ziesche: "Könnt Ihr das genauer erläutern, weshalb sich bei seitlicher Rollenposition die Reibung Schnur-Blank im Rückwurf reduziert?"


Mario: "Glaubt Ihr wirklich, dass dies nur beim Vorschwung so ist?"

Scheint ein interessantes Thema zu sein, bei dem noch Verständigungsschwierigkeiten herrschen...ich bleib mal dran, vielleicht kommen tatsächlich Erleuchtungen....
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