Die Quintessenz des Fliegenwerfens

Fliegenwerfen - wie geht das eigentlich? Wie kann ich meine Leine effektiver ausbringen und Fehler ausmerzen? Was hat es mit den AFTMA-Klassen auf sich? Was sind Spezial- und Trickwürfe? Fragen über Fragen! Hier könnt Ihr Euch gegenseitig helfen.

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Michael.
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Die Quintessenz des Fliegenwerfens

Beitrag von Michael. »

Hallo Leute,

hat sich einer von Euch schon mal die Mühe gemacht, die kürzlich erschienene deutsche Übersetzung von Mel Krieger's "Die Quintessenz des Fliegenwerfens" gründlich zu studieren ? (Beschreibung hier: http://www.fliegenfischer-forum.de/buchbe.html).

Ich hab's getan (Fachbuchlesen während laufender Angelsaison = verträgt sich eigentlich überhaupt nicht :) ) bin schwer beeindruckt und glaube, besser lässt sich Fliegenwerfen nicht erklären... Besonders auch für Menschen, die denken, schon alles über das Thema gelesen zu haben und zu wissen, wird die Lektüre noch manch Interessantes bringen...

Wie ist eure Meinung dazu ? (Natürlich interessieren mich nur Meinungen von Leuten, die das Buch auch gelesen haben...).

Gruß
Michael
Matthias

Beitrag von Matthias »

Hallo Michael,

ich habe das Buch jetzt etwa zur Hälfte durch und kann mich Deiner Meinung nur anschließen. Sehr nachvollziehbar beschrieben und gut illustriert. Ich werde vielleicht mal ein paar grundlegende Tips zusammenfassen und mit auf die Wiese zum werfen nehmen ... bringt sicher 'ne ganze Menge.

Viele Grüße, Matthias
Thomas

Beitrag von Thomas »

Es gibt wahrlich nicht viele deutschsprachige Bücher zum Thema Fliegenwerfen (meiner Meinung nach nur „Fliegenwerfen. Anleitung und Lehrplan zum Gebetsroither- Stil“ von Heinz Lorenz). Aber natürlich können wir alle ausgezeichnet english, sind sozusagen native speaker und lesen so etwas wie „The Essence of Flycasting“ immer und ausschließlich im Original.

Aus dem wir muß ich mich leider (weit) ausklammern, mein english ist ausgesprochen bescheiden, obwohl ich reichlich lessons genossen habe. Mal ganz davon abgesehen das mir schon die deutsche Syntax und Semantik schwer fällt bzw. ich durchaus mit einer leichten Legasthenie zu kämpfen habe (und bitte täuscht Euch nicht, alles was hier richtig geschrieben wurde, habe ich dem F7 bei Micorsoft Word zu verdanken bzw. wurde er“googelt“), das reichlich Russisch in meiner polytechnischen Schulbildung (immerhin 5 Schuljahre) habe ich nun auch total verdrängt und selbst kyrillische Schriftzeichen sind mir mittlerweile vollkommen fremd .... was eigentlich schade ist, da ich am Heiligen Abend des letzten Jahres bei einem „Russischen Abend“ war und in meinem Leben wohl kaum so eine hohe Konzentration slawischer Schönheiten gesehen habe .... die 1. phantastisch angezogen 2. unglaublich gut gebaut und 3. sich wirklich eindrucksvoll zum russischen „Hausfrauentechno“ bewegen konnte ... aber das ist eine ganz andere Geschichte

Okay zurück zum Buch ... nun gut ich stehe subjektiv diesem Buch gegenüber, ergo mir beide Übersetzer gut bekannt (und sehr sympathisch) sind und Christopher „Duncan“ Rownes mich eigentlich mehr oder weniger in meiner nun doch schon 6-7 jährigen Fliegenfischerlaufbahn begleitet. Unser Kennenlernen (in der U2 ? zwischen Eberswalder Str und Schöhnhauser Allee) ist fast auch schon eine kleine Anekdote, die aber nicht so spannend ist, um hier erzählt zu werden. Nichts desto trotz fischen Beide: Christopher „Duncan“ Rownes und Peer Doering Peer Doering-Arjes (man das klingt schon fast nach blauen Blut, wo letzterer auch noch der Meister unseres Fario Vereins Schatzes ist) lange Jahre/Jahrzehnte mit der Fliege und sind 100% vertraut mit der Materie, ja sogar hoch qualifiziert (zur Übersetzung des Buches) im Falle Christopher „Duncan“ Rownes, (u.a.) ein EFFF qualifizierte Basisinstrukteur der nicht nur english native speak“t“ sondern u.a. ganz hervorragend deutsch spricht und last but not least dicke mit Mel Krieger befreundet ist (und sehr „geil“ werfen kann). D.h. man kann davon ausgehen, das hier eine einwandfreie Übersetzung erfolgt ist und auch stilistisch ins Detail gefeilt wurde. So hat mich Peer z.B. durchaus ernsthaft konsultiert ob ich als „Fliegenfischer“ angle mit einer Angelrute oder fische mit einer Fliegenrute .... darüber kann man gerne schmunzeln ... zeigt mir aber das Beide die Sache wirklich ernst genommen haben. Als Resultat liest sich das Buch dann auch gut und verständlich und wurde wirklich unglaublich konsequent in meine Muttersprache übersetzt, wobei am Ende/im Anhang noch ein Glossar mit den wichtigsten Begriffen des „Flycasting“ in english zu finden ist, damit dann ein jeder im Gespräch mit kompetenten Kollegen im gängigen „denglish“ durchaus mit entsprechender Fachkompetenz brillieren kann.

Nun gut das Buch baut logisch Schritt für Schritt auf, von der Griffhaltung bis hin zu wirklich genialen Tips und Tricks zum Üben und natürlich das gesammelte Repertoire an Trickwürfen. Dazu gibt es jede Menge Graphiken und Schwarz/Weiß Bilder (wo Mel Krieger mit so einer weißen(?) Rute wirft (und ich bin so ein Farbfetischist ... habe ja auch diese Gelbe Rute)). Das wohl genialste Ding (ich kann das gar nicht genug betonen) ist die Sache mit der Pantomime ... einfach ... verständlich ... d.h. man übt den Bewegungsablauf eines Wurfes pantomimisch vor dem Spiegel (irgendwo im Sumpf der Sexyloopsseiten von Herrn Paul Arden geistert dazu ein kleines Video) und das ist z.B. gerade zum Erlernen des durchaus anspruchsvollen Doppelzuges unglaublich effektiv. Den können wir ja alle ... dann probiert doch bitte mal nur!!! im Moment des Stops zu ziehen (Mel Krieger untermalt diesen Moment mit einem „Whoop“), das ist ziemlich effektiv (JoJo Effekt) aber wirklich motorisch anspruchsvoll ... außerdem vergessen viele nach dem Zug im Rückwurf, die Zughand wieder Richtung Rute zu führen ... okay der Könner läßt vermutlich auch nach hinten schießen ... egal ... auf jeden Fall alles Kleinigkeiten, deren Ablauf sich hervorragend durch eine Pantomime als „Trockenübung“ trainieren läßt (was ich auf einem Wurfkurs mit Christopher „Duncan“ Rownes und Paul Arden praktiziert habe ... das übt nicht nur, sondern sieht auch noch unheimlich albern aus und birgt dadurch natürlich jede Menge Spaß in sich).

Trotzdem, mit Büchern, die Bewegungsabläufe mit hohem motorischen Schwierigkeitsgrad lehren ist das so eine Sache ... Lehrbücher, die eher geistigen Stoff vermitteln haben es da schon etwas einfacher bzw. ein Liederbuch mit Noten kann unter Umständen sogar in das Singen eines Liedes eskalieren ... ich habe da so einen Übermieter, der singt abends immer emotional zur Gitarre ... da freue ich mich immer ... und klopfe mit einem meiner zahlreichen SAGE Rohre im Rhythmus an die Decke ... Muß man diese Buch nun haben ??? Schwierige Frage, um ein wirklich guter Werfer zu werden sollte mann/frau 1. üben (am besten immer in der Gemeinschaft) 2. durchaus auch einen Wurfkurs in Betracht ziehen und 3. das Buch kaufen .... kleiner (dummer) Scherz ... nein ich denke aber wer das eine oder andere gute Buch zu unserem Hobby zu schätzen weiß, der kommt wohl nicht umhin den veranschlagten Obolus für "Die Quintessenz des Fliegenwerfens" zu entrichten.

So genug „spam“, ein erbauliches Wochenende und mit freundlichen Grüßen Thomas Lost
vps5400

Beitrag von vps5400 »

Hallo,

also ich meine das man im Fliegenfischerjungel schon sehr verunsichert wird..........binde ich jetzt die richtigen Fliegen..............werfe ich richtig ..........
stimmt die Vorfachlänge ............ Gebetsroither- Stil ja oder nein ,der ja sehr schwungvoll ist oder eher mehr mit Gefühl.........hoffe ich komme weit genung schaut auf jedenfall super aus .......... und und und

Keiner weiß mehr so richtig was jetzt echt richtig oder nicht richtig ist.

Ich trau mich schon gar nicht mehr ans Wasser wo mehrere FF sind
weil ich glaub ich hab da so meinen eigenen Wurfstil eine Mischung aus
allen und wenn das einer sieht ;-) aber ich fange echt gut damit und
hab auch keine Buch dabei zum nachschlagen ich hab einfach mal bei einen
Kurs mitgemacht so für die Grundbegriffe (das sollte man auf jedenfall) ist
besser als eine Trockenübung mit Buch kommt mir vor.

Aber mit den Büchern ist auch viel Geld zu verdienen (so solls auch sein) ?

Also FF-Anfänger und Wurfkünstler Übung macht den Meister und welcher
der richtige Stil ist weiß eh keiner wirklich und der Fisch siehts auch nicht !

ein Petri von
Zuletzt geändert von vps5400 am 11.06.2004, 11:40, insgesamt 1-mal geändert.
Thomas

Beitrag von Thomas »

Ich kann natürlich beim Volleyball den Ball mit der Faust übers Netz schlagen .... 100 m Hundepatteln .... ein Tor mit Picke schießen ... und jede Menge Freude und Spaß dabei haben.

Ich kann aber auch sauber meinen Mitspieler den Ball zu pridgen (? heißt das so), der schmettert, auf der anderen Seite steigt der Block .... 100 m Delphin ... Vollspan angeschnitten aus der Ecke ins Tor ... und jede Menge mehr Freude und Spaß dabei haben.

Mich fasziniert eine enge Schlaufen beim Werfen, die Möglichkeit auch bei Wind auf dem Wurfarm mit der Fliege zu fischen und tatsächlich ins Backing zu werfen und nicht nur darüber zu reden. Und wenn ich dazu ein kleines, aber feines Buch besitze, was mir die eine oder andere Auszeit auf der PVC Brille meiner Toilette versüßt ...

Mit freundlichen Grüßen Thomas
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Beitrag von Michael. »

@ vps5400

... ich habe ausdrücklich nach Meinungen von Leuten gefragt, die das Buch bereits gelesen haben - nicht mehr und aber bitte auch nicht weniger. Vermutlich gehörst Du (noch) nicht dazu?!

Dazu wollte ich auch keine allgemeinen Grundsatz-Statements lesen. Zumindest nicht in diesem Thread.

Danke für Dein Verständnis!

Gruß
Michael
Zuletzt geändert von Michael. am 11.06.2004, 20:15, insgesamt 1-mal geändert.
Holger SH

Beitrag von Holger SH »

Hallo,
ich habe mir das Buch einfach mal bestellt. Es wird allerdings erst in ca. 2 Wochen geliefert. Wenn ich es gelesen habe, gebe ich Rückmeldung.
Ansonsten wünsche ich allen viel Spaß beim Fischen.
Holger
Guereka

Beitrag von Guereka »

Ich denke ein Versuch wars wert ,bei Übersetzungen ist halt letztendlich die Frage wieviel geht verloren bei der eindeutschung einer solchen Thematik,ich find es gut gemacht,Lob,die englische Originalausgabe ist "echter".
wie die Kollegen z.Teil angemerkt haben,es behandelt amerik./engl. wurfstildogtrinen ,und als solches Ergebnis kann es gewertet werden.
Insgesamt eine gute Arbeit,Gruss Rolf
Lasse

Beitrag von Lasse »

Ich habe das Buch von vorne bis hinten gelesen: einfach super!

Wer etwas über das Fliegenwerfen lernen will: das ist das Beste, was ich
an deutschsprachiger Literatur dazu je in der Hand hatte! Und das Werfen
wird eben nicht an Hand eines bestimmten Wurfstils erklärt, sondern wie
und warum es funktioniert.

Lasse
Marc/Ruhrpott

TOP-Tipp

Beitrag von Marc/Ruhrpott »

Das Buch ist und bliebt das beste auf den deutschen markt es ist günstig , einfach zu verstehen und es kommt alles vor was man brauch . also es ist kein fehler diese investition zu tätigen wer anderer meinung ist bitte jedem das seine aber von mir aus ist es ein TOP-TIPP für alle .
mfg marc
Karsten FF

Beitrag von Karsten FF »

Hallo,
danke, Michael, daß du dieses Thema eröffnet hast. Ich habe mir das Buch gekauft und bin begeistert. Ich denke, wenn jemand sich mit Wurfproblemen `rumärgert, in diesem Buch findet er die Ursachen.
Ich selber fische im See, wo ich weitere Würfe machen muß. Je mehr Kraft ich reinlegte, um so öfter knallte die Schnur beim Vorschwung in die Rute.
Jetzt ist mir klar, woran es liet.
Was ich persönlich in dem Buch vermisse ist die Verbindung zum Gebetsroiter Stil, den ich gelehrt bekommen habe. Da gibt es doch einige Unterschiede, was zum Beispiel die Rutengriffhaltung und den Rückschwung betrifft, der ja eigentlich ein Tailing Loop ist (oder?). Ich werde demnächst am Wasser einige seiner Theorien mal ausspielen. Könnte sein, daß sich einiges an meinem Wurfstil ändern wird.
Auf jeden Fall will ich sagen, wer es noch nicht hat, kauft euch dieses Buch!!!

Gruß
Karsten
Werner

Beitrag von Werner »

Hallo,
das Buch ist m.E. vor allem deshalb lesenswert, weil der Autor bei den Lesern
eine Bewegungsvorstellung über das kinästhetische Bewegungsempfinden aufbaut, dh. er erklärt den Lernenden, was sie "fühlen" müssen, um einen Wurf richtig auszuführen und er ergänzt diese "Bewegungsbilder" durch Übungen, die eben diesen Bewegungsablauf erfühlen lassen.

In der deutschsprachigen Literatur werden Bewegungsvorstellungen in der Regel nur über optische Bilder aufgebaut, was alleine unzureichend ist, und deshalb ist das Buch eine notwendige Ergänzung zu unseren Büchern, die zusammen mit diesem Buch bereichern können.


Es als alleinseligmachendes Lehrwerk in den Himmel zu heben, halte ich jedoch für verfehlt und ich fürchte, dass das auch auf die Tatsache zurückzuführen ist, dass es von Mel Krieger stammt und aus dem Amerikanischen kommt.
Kein Mensch würde diesen Preis für ein ähnlich gestaltetes Buch akzeptieren, wenn es von xy aus Österreich käme.

Gruß Werner
T.Hein
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Beitrag von T.Hein »

34 Afros für 148 Seiten,ich lass es mir lieber zum Geburtstag schenken.

Gruss Thomas
Holger SH

Beitrag von Holger SH »

Hallo,
ich habe das Buch nun endlich gelesen und finde es sehr interessant.
Mel Krieger möchte seinen Lesern das Prinzip des Werfens und das Verständnis physikalischer Abläufe auf einfache Art näher bringen. Dabei gibt er teilweise andere Tips (Fingerhaltung, Wurfwinkel u.a.) als ich bisher in anderen Büchern gelesen habe.
Das Buch hat 148 Seiten und er hat die Sache kurz und knapp auf den Punkt gebracht.
Holger
uwe v. immentun

Beitrag von uwe v. immentun »

Habe zwischenzeitlich auch dieses Buch erworben und durchgelesen. Inhalt und Bebilderung sind echt Klasse. Wie schon meine Vorredner, finde ich es sehr gut, wie dort versucht wird, Bewegungsabläufe verbal zu beschreiben. Das ist nämlich sauschwer, versucht mal einen so einfachen Vorgang wie Treppensteigen mit Worten zu beschreiben. Ich weiß nun nicht wie das amerikanische Original aussieht, aber ich finde, daß sich der Übersetzer sehr viel Mühe gegeben hat. Einziger Wermutstropfen ist die Größe der Schrift ( für meinen Geschmack etwas zu klein ) und die Qualität der Bilder. Das Buch kostet immerhin 66,50 nach richtigem Geld. Oder liegt das an dem Vertriebstyp, es ist ja ein Buch "book on demand".

Liebe Grüße aus dem Oldenburger Münsterland

Uwe.
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