Dankeschön für deinen Einwand zu diesem Post.
Leider sind wir, und da nehme auch ich mich nicht aus, vom eigentlichen Thema abgedriftet und haben uns in sehr spezifische Diskussionen verirrt.
Zu deinem Einwand:
hast recht.Sorry, mir kommt das- so wie es abläuft- vor als würden Mathematiker, deren Aufgabe darin besteht, Schülern das kleine Einmaleins beizubringen, darin besser werden wollen, indem sie die Möglichkeit diskutieren, Unendlichkeit mathematisch anhand eines endlichen Zahlensystems darzustellen.
Kümmern wir uns vorerst um die Frage:
Was bewirkt eine Zugunterstützung?
Grundsätzlich betrachtet, verlängern wir den Arbeitsweg.
Eine Wurfbewegung ( Castingstroke) besteht aus dem Arbeitsweg und dem Arbeitswinkel, und beschreibt daher den Weg den unsere Rutenspitze nimmt.
Dieser Castingstroke steht im direkten Zusammenhang von Gewicht außerhalb der Rutenspitze ( z.B. Schnurlänge ).
Zusammengefasst: Mehr Schnurlänge = größerer Castingstroke
Da wir mit der Zugunterstützung quasi den Arbeitsweg verlängern ( Regel: 50% Energie aus der Rutenhand = 50% längerer Arbeitsweg ) ist es uns möglich, den Arbeitswinkel klein zu halten.
Diese Tatsache ermöglicht es uns die Flugschnur wesentlich kontrollierter ausrollen zu lassen.
Nun, wie und wann setzen wir die Zugunterstützung ein?
1. Wir verzögern den Start bis die Rute die Schnur in Bewegung versetzt hat, und begleiten anfänglich mit der Schurhand die Rutenhand.
2. Auf etwa Kopfhöhe beginnen wir mit dem Einsatz der Schnurhand.
Dieser Einsatz sollte weder rasant, noch zu impulsiv erfolgen. Da wir sonst, durch tiefere Ladung der Rute, eine Welle in die Schnur werfen würden.
Auch hier gilt die Tatsache, dass ein gleichmäßig beschleunigter Zug, ähnlich dem der Rutenhand, angebracht ist.
3. Da es sehr schwer ist, beiden Händen unterschiedliche Geschwindigkeiten zu befehlen, bewirkt der später einsetzende Zug eine quasi zeitversetzte Bewegung,
die über den Stopp ( meine Philosopie ) hinausgehen soll.
Durch den zeitversetzten Zug wird eine zu frühe Entladung, und somit ein Wurffehler, vermieden. Wir ziehen die Rutenspitze auf einer annähernd gerade Bahn durch den Wurf.
Wie schaut es nun mit der Energieverteilung aus?
Anfänglich wird ein Großteil der Energie aus der Rutenhand kommen. Das ist völlig normal , wir haben es ja so gelernt.
Mit der Zeit sollten wir die aufzuwendende Energie jedoch aufteilen. Gute Werfen bringen weit über 50% aus der Schnurhand ins Spiel, und verwenden die Rutenhand
eher zum Steuern als zum Beschleunigen.
Mit ein bisschen Übung ist es ohne weiteres möglich die beiden Gehirnhälften in diese Richtung zu konditionieren.
Übrigens, der Rückwurf ist, bzw. soll ein Spiegel Vorwurfes sein.
Die Technik ist, gerade wenn man alleine ist, sehr einfach im "Side Cast" zu erüben, wobei wir nicht vor und zurück, sondern vor uns rechts und links, werfen.
Mit dieser Technik können wir den gesammten Schnurverlauf beobachten, ohne uns zu verrenken.
Wenn wir im Zuge dieser Übung zu spüren beginnen, was Rutenladung, Entladung und Zug bewirken, können wir diesen Bewegungsablauf in einen Überkopfwurf übernehmen.
Als Abschluß noch meine Meinung zum Thema Doppelzug:
Bitte vergesst dass es hier um möglichst große Distanzen geht. Der Doppelzug hilft uns zu einer sauberen Schlaufe und kann auf allen Distanzen eigesetzet werden.
Liebe Grüße,
Bernd
Ps.: Wir können das Thema auch gerne telefonisch vertiefen ( Rufnummer mittels PN )