Fliege verdrallt Vorfach - Was tun?

Fliegenwerfen - wie geht das eigentlich? Wie kann ich meine Leine effektiver ausbringen und Fehler ausmerzen? Was hat es mit den AFTMA-Klassen auf sich? Was sind Spezial- und Trickwürfe? Fragen über Fragen! Hier könnt Ihr Euch gegenseitig helfen.

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Maggov
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Fliege verdrallt Vorfach - Was tun?

Beitrag von Maggov »

Hallo zusammen,

Gerade bei Fliegen mit Flügeln (z.B. Adams, Irresistable Adams oder Maifliegen) habe ich das "Problem", dass sich das Vorfach immer verdrallt mit dem Ergebnis, dass sich richtige Perrücken bilden. Dann muss ich immer dehnen und strecken was das Zeug hält um die Dinger wieder raus zu kriegen. Nicht nur zeitraubend sondern auf Dauer m.M. nach auch materialschädigend.

Deshalb die Frag: Woran liegt das und wie kann ich das vermeiden?

Ich fische i.d.R. Vorfächer mit ca. 4m, gezogen (4X, ca. 3m.) mit per Blutknoten angeknüfter Verlängerung (Durchmesser ca. 0,16-0,14).

Vielen Dank im voraus - bin gespannt was für Tips Ihr für mich habt.

Viele Grüsse

Markus
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Daniel1983
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Beitrag von Daniel1983 »

Hallo,

mir passiert das nur wenn ich ein zu dünnes Tippet für eine zu große Fliege verwende versuch mal 0,18 gerade bei so Brummern wie der Maifliege.

Mfg Daniel
TL Daniel
Maggov
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Beitrag von Maggov »

Hallo Daniel,

das habe ich mir schon gedacht. Aber ne 12-er Adams muss doch eigentlich an einem 0,15-er Vorfach zu fischen sein... was meinst Du?

Was mich auch interessiert: Verdrallt sich das Vorfach beim Werfen oder beim Einholen. Mein Eindruck ist, dass wenn ich versuche die Fliege möglichst wenig "durch" das Wasser einzuholen (also abgebrochener Switch-Casts - Fliege liegt auf meiner Höhe im Wasser, Schnur aufnehmen und weiter werfen anstelle von Einstrippen bis die Schnurlänge wieder stimmt) dieser Verdrallungseffekt nicht so stark ist.

War auf alle Fälle schon mal ein guter Tip - besten Dank!

Viele Grüsse und gerades Vorfach

Markus
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Mario Malarczuk
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Beitrag von Mario Malarczuk »

Hallo Markus

Das Verdrallen läßt sich vermeiden durch dickere Vorfächer, was ja aber bei kleinen Fliegen nicht machbar ist, oder durch besondere Bindetechniken.

Die Flügel dürfen nicht zu lang sein und müssen unbedingt sehr gleichmäßig gebunden sein. Sind die Flügel unterschiedlich groß oder sitzen nicht in einem perfekten V, neigt die Fliege zum verdrehen. Dies kann aber auch alleine durch die Hecheln passieren. Dies meist bei der Verwendung von sehr steifen Sattelfedern. Man möchte zwar immer die beste Hechelqualität, aber genau diese kann aus der Fliege ein Propeller werden lassen.
Das Problem beschreibt A. K. Best sehr gut in seinem Buch "Advanced Fly Tying".

Gruß
Mario
Zuletzt geändert von Mario Malarczuk am 16.10.2006, 14:27, insgesamt 1-mal geändert.
Maggov
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Beitrag von Maggov »

Hallo Mario,

meine Adams haben in der Tat sehr steife Hecheln... hat halt den Vorteil, dass man auch eine geschlitterte Adams fischen kann :D ...

Meinst Du, dass ich mit einem dickeren Vorfach diesen Propellereffekt ausschalte?

Meine Flügel sind sicherlich kein perfektes V - aber auch nicht auffallend gross (wenn ich überhaupt Flügel einbinde)... dafür binde ich zu kurz und zu schlampig :(

Viele Grüsse

Markus

P.S.: Das Einstrippen scheint für Euch nicht relevant zu sein?
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Mario Malarczuk
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Beitrag von Mario Malarczuk »

Hallo Markus

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Gruß
Mario
Zuletzt geändert von Mario Malarczuk am 10.11.2006, 14:30, insgesamt 1-mal geändert.
wolfi2de

Beitrag von wolfi2de »

Hi Markus,

versuch mal mit sowenig Druck wie möglich zu werfen. Gerade bei hohen Wurf Geschwindigkeiten ist der Dralleffekt extrem groß. Desto langsamer Du den Wurf hin bekommst, desto weniger Drall.

Gruß
Wolfgang
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Beitrag von Maggov »

Hallo Mario,

das ist natürlich das Dilemma :) ...

Du wirst lachen, aber ich habe bisher mit Parachutes (obwohl ich diese zu Binden LIEBE) nicht so gut gefangen wie mit der guten alten Adams...

Vielleicht werde ich beides probieren müssen (natürlich nicht zusammen ;)...)

Viele Grüsse und Danke für die schnellen Antworten - das ging ja Schlag auf Schlag :)

Markus

P.S.: Soll nicht heissen, dass sich andere nicht mehr beteiligen sollen!
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Beitrag von Maggov »

Hallo Wolfgang,

auch ein guter Tip - besten Dank. Dass mit dem Druck nehme ich ebenfalls auf!

Viele Grüsse

Markus
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roland k
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Beitrag von roland k »

Hallo Markus,

ich kann dir auch nur dazu raten bei Flügelfliegen dickere Vorfächer zu verwenden. Das dickere Monofil transportiert die Fliege wesentlich besser und Perücken gehören der Vergangenheit an. Bei Maifliegen verwende ich 0,20er Material das klappt wunderbar und meiner Ansicht stört die dickere Vorfachschnur steigwillige Forellen nicht. Ein Kollege fischte mit großen Polypropylen Flügelfliegen 0,25 Vorfach und fing auch nicht schlechter als ich.

Roland
man muss einfach reden, und kompliziert denken - nicht umgekehrt
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Beitrag von Maggov »

Hallo Roland,

mal schauen ob ich meine 0,35-er Zanderschnur noch irgendwo finde :D ...

Passt prima, mir gehen gerade eh die Vorfächer aus - da wird dann halt 3X bestellt und das ganze etwas aufgerüstet.

Was die Vorfachscheue betrifft war das auch nicht soo das Thema. Da eine 14-er schnur mittlerweile schon 2-2,5 Kilo trägt schien mir das angemessen (bei mir war die Tragkraft immer schon entscheidender als der Durchmesser) - mit dem Verdrallen ist das aber ein vollkommen neuer Aspekt.

Viele Grüsse ins Frankenland! Ich hoffe die Wiesentkatastrophe stellt sich als Ente oder nicht ganz so tragisch heraus... :(

Gruss

Markus
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Royal Coachman
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Verdrallen

Beitrag von Royal Coachman »

Hallo Markus !

Das Verdrallen stellt sich bei geschränkten Haken ein, wenn es nicht zu stark ist, kann es sogar ein Vorteil sein, beim Fischenvon Trockenfliegen als "spent", da sich die Fliege unter Wasser dreht! Bei großen Trockenfliegen genügt schon ein kleine Verbiegung des Hakens und das Ding dreht sich wie ein Propeller. Man kann einer Verdrallung entgegenwirken, indem man den Haken zur anderen Seite etwas biegt. Mit stärkeren Vorfächern kann ich leider nichts anfangen, da stromauf bzw diagonal stromauf, besonders Äschen auf das Vorfach allergisch ragieren.

freundlichst
Gebhard
PS: das Verbiegen passiert beim Binden unter starkem Zug oder es ist von Haus aus ein ausgestellter Haken!
Der immer auf Seiten der Fische steht!
Maggov
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Beitrag von Maggov »

Hallo Gebhard,

klingt interessant! Meinst Du mit einem ausgestellten Haken, dass Schenkel und Spitze des Hakens nicht exakt übereinander liegen (Sichtweise v.o. auf den Hakenschenkel -> Spitze schaut seitlih über Hakenschenkel hinaus)? Oder geht es um die Öffnung des Hakenbogens?

Vielen Dank und Grüsse

Markus
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Mario Malarczuk
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Beitrag von Mario Malarczuk »

Und Zonk

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Zuletzt geändert von Mario Malarczuk am 10.11.2006, 14:28, insgesamt 1-mal geändert.
Maggov
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Beitrag von Maggov »

Hallo Mario,

Danke! :)

Viele Grüsse

Markus
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