Nymphe auf Äsche - auch wenn sie steigen?!

Fliegenwerfen - wie geht das eigentlich? Wie kann ich meine Leine effektiver ausbringen und Fehler ausmerzen? Was hat es mit den AFTMA-Klassen auf sich? Was sind Spezial- und Trickwürfe? Fragen über Fragen! Hier könnt Ihr Euch gegenseitig helfen.

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Niederbayer
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Nymphe auf Äsche - auch wenn sie steigen?!

Beitrag von Niederbayer »

Hallo Forums-Kollegen,

wir hatten hier zuletzt ein Thema "Trockenfliege - auch wenn sie nicht steigen"...
Jetzt hätte ich eine Frage, die fast das Gegenteil betrifft:

Mir ist es jetzt schon einige Male passiert, dass ich eine Weile im Wasser stand und plötzlich fingen um mich herum zig Äschen an zu steigen - und das im ca. 30 Sekunden-Takt!

Jetzt ist meine Frage, ob jemand von euch vielleicht auch schon dieses Erlebnis gemacht hat und trotzdem mit Nymphe gefischt hat und evtl. sogar erfolgreich war?!

Die logische Reaktion auf steigende Fische ist ja die Trockenfliege, aber vielleicht kann man ja auch positiv überrascht werden?!
MfG und Petri Heil
Thomas
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Sh4RaS
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Beitrag von Sh4RaS »

Bei einem Schlupf würde ich natürlich der Trockenfliege einen Vorzug geben, da ich einfach die visuelle Fischerei liebe.
Aber ich denke du kannst auch sehr erfolgreich eine Nympfe fischen, dieser würde ich dann aber Leben einhauchen und sie aufsteigen lassen.
Gerade in der Anfangsphase eines Schlupfes kann es sogar viel versprechender sein, da noch wenig Insekten auf der Oberfläche anzutreffen sind. Die Fisch fixieren sich dann oft auf die zur Oberfläche strebenden Nymphen und nehmen diese knapp unter der Oberfläche.
Der Steig kann dann einer Trocken genommenen Fliege sehr ähnlich sein.

Gruß Max
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hdidi
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Beitrag von hdidi »

Hallo,

wie Max schon geschrieben hat, die logische Taktik auf schubweise steigende Äschen muß nicht die Trockenfliege sein.
Sie steigen ja auf aufgestiegene und schlüpfende Nympfen.
Äschen kennen auch keine Logik :wink:

Die Fangquote mit aufsteigender Nympfe, wenn es die richtige ist, dürfte deutlich höher sein.
Aus eigener Erfahrung würde ich niemals wegen schubweise im 30sec. Takt steigender Fische wechseln, nur den Führungsstil der Nympfe anpassen.

Anders sieht es aus, wenn sie konstant steigen, dann wechsle auch ich gerne auf Trocken, weil das visuelle Fischen ( von Max geklaut...) so seine gewissen Reitze hat.
Grüsse aus Roding
Dieter
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Kevin NRW
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Beitrag von Kevin NRW »

Hallo,
warum sollte man,wenn eindeutige Zeichen des Fressens an der Oberfläche bestehen,weiter mit der Nymphe fischen??Einen besseren Hinweis kann man doch gar nicht bekommen....
Nun ja,es kann schwierig sein die passende Fliege/passendes Stadium zu finden,bestimmt schwieriger als tschechitsch oder so Nymphing,aber gerade das macht es für mich aus!

Grüße
Kevin
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hdidi
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Beitrag von hdidi »

Kevin NRW hat geschrieben:Hallo,
warum sollte man,wenn eindeutige Zeichen des Fressens an der Oberfläche bestehen,weiter mit der Nymphe fischen??
Das muß (oder darf gottseidank) wohl jeder für sich selber entscheiden.

Und Thomas fragte ja wohl danach, ob es auch ohne Umrüsten Sinn macht.

Jedem das seine :wink:
Grüsse aus Roding
Dieter
posti
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Re: Nymphe auf Äsche - auch wenn sie steigen?!

Beitrag von posti »

Servus,
Niederbayer hat geschrieben:....Mir ist es jetzt schon einige Male passiert, dass ich eine Weile im Wasser stand und plötzlich fingen um mich herum zig Äschen an zu steigen - und das im ca. 30 Sekunden-Takt!

Jetzt ist meine Frage, ob jemand von euch vielleicht auch schon dieses Erlebnis gemacht hat und trotzdem mit Nymphe gefischt hat und evtl. sogar erfolgreich war?!

Die logische Reaktion auf steigende Fische ist ja die Trockenfliege, aber vielleicht kann man ja auch positiv überrascht werden?!
es kommt darauf an, was du willst?
Wenn's bloß um's Fangen geht, funktioniert in so einem Fall mit Sicherheit das gesamte Spektrum (Nymphe, Emerger und Trockenfliege).
ICH würde in so einem Fall sofort auf Trockenfliege umrüsten, weil für mich das Fliegenfischen mit Trockenfliege das schönere Erlebnis bedeutet. Noch dazu bei Äschen. Das sogenannte "Äschenbusserl" ist einfach herrlich, da kommt ein Biss unter Wasser nicht einmal annähernd ran.
Aber das ist bloß MEINE Vorstellung vom Fliegenfischen.
Mit herzlichem Gruß
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Kevin NRW
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Beitrag von Kevin NRW »

Hallo Dieter,
Jedem das seine Wink
,
seh ich genauso,deshalb schreib ich auch meine Meinung dazu :wink:

Natürlich kann man quasi immer mit der Nymphe fischen,wird auch meistens was fangen und wir haben ja alle gelernt das die Fische 80 %+ ihrer Nahrung Unterwasser aufnehmen...
Aber: Falls die Fische steigen sind sie oftmals so auf aufsteigende/schlüpfende Fliegen fixiert das eine dicke Goldkopfnymphe auch mal abgelehnt werden kann.Ich denke man sollte immer offen am Gewässer sein und sich der Situation anpassen und nicht hoffen das sich die Fische der Fliege anpassen...

Herzliche Grüße
Kevin
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hdidi
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Beitrag von hdidi »

Kevin,
Du hast voll recht.

Ich seh nur die momentan realistische Situation:
Stehe im Wasser, es steigt eine Stunde ( Beispiel ) nichts und ich fische mit der Nympfe auf normale Art und Weise.
Dann fangen die Äschen für 10min das Steigen an, danach ist wieder lange Sendepause.
Diese Spiel wiederholt sich momentan recht häufig.
Und in dieser Situation bleib zumindest ich bei der Nympfe, weil das Steigen schon wieder fast vorbei ist, bis ich umgebaut habe.

:smt039
Grüsse aus Roding
Dieter
Niederbayer
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Beitrag von Niederbayer »

Also erstmal herzlichen Dank für eure zahlreichen und interessanten Antworten. Ich wollte im ersten Schritt mal sehen, wie ihr die Situation grundsätzlich einschätzt...

Auf die Frage an sich bin ich deshalb gekommen, weil ich jetzt schon mehrfach erlebt habe, dass in einem gewissen Zeitraum (oft über 2 Stunden) die Äschen unentwegt gestiegen sind! Teilweise habe ich 20 Minuten lang nicht mehr gefischt, weil ich nur noch den Fischen zugeschaut habe, was sie da an Nahrung aufnehmen und wie herrlich teilweise die gewaltigen Fahnen die Wasseroberfläche durchbrochen haben!

==> Zu genau solchen Zeiten habe ich so ziemlich alles ausprobiert, was meine Trockenfliegen-Dose hergegeben hat! Die Äschen sind bei manchen Mustern bis kurz vor die Fliege gestiegen und dann abgedreht, andere haben sie gar nicht interessiert... aber gefangen hab ich in den Zeiten wirklich nur Einzelfische, die vermutlich auf Reaktion gebissen haben und nicht wirklich auf dieses Muster! (Das Muster blieb nämlich dann auch wieder ewig unbeachtet!)

Meine Vermutung ist, dass - wie ihr schon angesprochen habt - die Äschen auf schlüpfende Fliegen stehen und diese noch kurz vor der Oberfläche nehmen und beim Abdrehen die Oberfläche durchbrechen.
Ich müsste demzufolge also Emerger anbieten oder eben Nymphen steigen lassen?!

Das ist etwas, das ich in meiner jungen Fliegenfischerkarriere noch nicht gezielt gemacht habe!

Wie würdet ihr vorgehen???
MfG und Petri Heil
Thomas
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30 Sekunden

Beitrag von Royal Coachman »

Hallo !

Wenn Äschen nur im 30 Sekunden oder gar im Mintenutakt Takt steigen, so könnte das auch ein Spinnerfall sein. Es schwärmt um diese Zeit die Oktober Dun, eine verhältnismäßig große Eintagsfliege mit dunklem Körper. Sie spielen im seichten Wasser knapp über der Oberfläche, es gibt nur wenige Imitationen, da sich kaum jemand für diese Fliege interessiert. Die Äschen kennen aber diese Fliege und wenn eine vorbeischwimmt, wird sie genommen, daher diese langen Pausen dazwischen.

tight lines
Gebhard
Zuletzt geändert von Royal Coachman am 29.09.2010, 11:55, insgesamt 1-mal geändert.
Der immer auf Seiten der Fische steht!
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Beitrag von hdidi »

Niederbayer hat geschrieben: Ich müsste demzufolge also Emerger anbieten oder eben Nymphen steigen lassen?!
Thomas, genau so ist es :daumen
Grüsse aus Roding
Dieter
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Beitrag von Niederbayer »

@ Royal Coachman
Da hab ich mich dann falsch ausgedrückt.
Die 30 Sekunden sollten nur ein Anhaltspunkt sein!

Es ist zu solchen Zeiten praktisch alle paar Sekunden irgendwo Aktion im Umkreis! Es steigen - wenn man es genau betrachtet - mehrere Äschen (vielleicht 10 Stück) an ihren Standorten die ganze Zeit... teilweise 2-3 mal hintereinander, teilweise mal 30 Sekunden nicht, aber man sieht an der Oberfläche dauernd die Fische!!!
MfG und Petri Heil
Thomas
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Beitrag von hdidi »

Also ich kann nur noch die Erfahrung schildern aus den letzten Wochen, gesehen in ganz flachen ( 30-50 cm tiefen ) Abschnitten mit kiesigem Boden:
Es steht fast hinter jedem bisserl grösserm ( faustgrossen )Stein eine Äsche und sie steigen auch. Aber sie steigen auf absolut kleines Microzeugs, kaum grösser als die Kribbelmücken.
Sie steigen konstant, doch mit der Trockenfliege ist ihnen kaum zuleibe zu rücken.
Erst ab Grösse 18 und kleiner bekommst ne kleine Chance.

Ganz anders sieht es mit ganz kleinen Nympfen aus. :wink:

Thomas, mit was für einem Vorfach fischt Du denn ??
Grüsse aus Roding
Dieter
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Beitrag von Niederbayer »

@ hdidi
Mit dem Vorfach bin ich immer sehr vorsichtig!
Fische 0,12er - maximal 0,14er Vorfach!

Mit den kleinen Trockenen könntest Du auch Recht haben! Wenn die Äschen wirklich mal nach den "Ködern" gestiegen sind, dann auf die Kleinsten! Die Erfahrung konnte ich bereits sammeln...
Aber eben nichts reproduzierbares, d.h. man konnte ab und zu mal einen Biss herausfordern... aber nicht dauernd - eher sporadisch!

Welche Emerger könntet ihr in so einem Fall empfehlen, die man relativ schnell und einfach selbst binden kann?
MfG und Petri Heil
Thomas
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Beitrag von hdidi »

Welches 12er Vorfach ?
Fische selber nur noch mit 0,115er Fluo, daß ich auch noch entfette.

Ob Du 20er Klinkis hinbekommst?
Ich hab da so meine Problemchen damit... :D
Grüsse aus Roding
Dieter
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