Nymphen-Fischen mit Bissanzeiger!!!

Fliegenwerfen - wie geht das eigentlich? Wie kann ich meine Leine effektiver ausbringen und Fehler ausmerzen? Was hat es mit den AFTMA-Klassen auf sich? Was sind Spezial- und Trickwürfe? Fragen über Fragen! Hier könnt Ihr Euch gegenseitig helfen.

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gezz
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Re: Nymphen-Fischen mit Bissanzeiger!!!

Beitrag von gezz »

Hallo Jürgen,

vielen Dank für Dein Feedback!

Ich habe das "Tool" ja auch hier liegen - bin leider jmd., der sich nicht nur schnell für Sachen interessiert, sondern dann auch mal Geld für einen möglichen Fehlkauf in die Hand nimmt.

Ja, es sind keine künstlichen Fasern, da hast Du Recht. Das habe ich auch nirgends bestritten. Aber wo liegt der Unterschied, außer, dass sie biologisch abbaubar sind (was natürlich löblich ist)? Die Fasern schwimen nicht viel besser als vergleichbare Kunst-Fasern die gefettet werden. Andere Vorteile sehe ich in der Schafswolle auch nicht. Die allgemeinen Nachteile des "Faserbündels" (aus welchem Material auch immer) bleiben jedoch bestehen.

Viele Grüße
Alex
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Royal Coachman
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Re: Nymphen-Fischen mit Bissanzeiger!!!

Beitrag von Royal Coachman »

Hallo Jürgen!

Aus Deinem Post lese ich heraus, daß Du professionell Dich mit dem Fliegenfischen befasst und Kurse hältst.

Es ist wohl selbstverständlich, daß ein Anfänger nur mit einem Bissanzeiger einen Biss erkennen kann.

Aber deswegen zu sagen man kann nur effektiv mit Bissanzeiger fischen, finde ich einfach falsch.

Abschließend möchte ich nur noch betonen, daß hier mittlerweile die Meinung vorherrscht, daß Nymphen massiv beschwerte Geschosse sind. Das ist grundsätzlich falsch, Nymphen sind in erster Linie unbeschwert, nur in letzter Zeit ist das Fischen mit schweren Nymphen und Jigs massiv aufgekommen und damit auch der Bissanzeiger.

Hiebei kullert der Ködder über den Grund und die Forelle oder Äsche bewegt sich kaum beim Aufnehmen des Köders.
Wenn aber eine Fisch z.B. eine Nymphe im MIttelwasser nimmt, so muß er sich bewegen und taucht sofort wieder auf seinen Standplatz ab.
Auch das Fischen mit Nymphe im Film braucht keinen Bissanzeiger, er ist sogar hinderlich, weil er Fische mit seinem Einschlag am Wasser verscheucht, außerdem sehe ich den Bulg ja.

Vielleicht sollte man das Fischen mit diesen superschweren Nymphen umbenennen.

tight lines
RC
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cdc
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Re: Nymphen-Fischen mit Bissanzeiger!!!

Beitrag von cdc »

Lieber Alex,

so sind mal wieder die Meinungen etwas unterschiedlich und jeder macht seine eigenen
Erfahrungen... Das erste was ich gemacht habe ist ihn sofort aus zu probieren, wie er montiert
wird und seine Eigenschaften zum verschieben auf Mono oder Fluorocarbon sind...
Selbst auf 0,10 bei richtiger Portionierung sitzt er recht straff und verlässt beim normalen
werfen nicht seinen Platz und wem das nicht sicher genug ist der legt noch eine Doppelschlaufe
die lässt sich dann sehr schwer zu verschieben...
Klein und fein
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Liebe grüße Jürgen
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Achim Stahl
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Re: Nymphen-Fischen mit Bissanzeiger!!!

Beitrag von Achim Stahl »

Moin Alex,

in deinem Blog schreibst du:
In beiden Fällen wird in der Regel (Ausnahmen gibt es in der Praxis natürlich immer) stromaufwärts gefischt
Bei dieser Diskussion bezweifle ich das. Ich glaube, dass ein nicht unerheblicher Teil der Gegner der Bissanzeiger in der Regel eine Nymphe stromab im Wetfly Swing anbietet oder wie einen Streamer gegen die Strömung einstrippt. Das hat natürlich nicht wirklich viel mit Nymphenfischen zu tun, ist auch nicht anspruchsvoll und braucht schon gar nicht einen Bißanzeiger. Dennoch halten es viele Fliegenfischer für "Nymphenfischen".

Ansonsten finde ich es einen ziemlich relevanten Unterschied, ob en Bißanzeiger die Nymphe trägt, also praktisch eine Pose ist, oder sie nicht trägt und nur als Sichthilfe dient.

Was an einer Sichthilfe bäbäh sein soll, verstehe ich nach wie vor nicht. Warum soll ich mich wundstarren, um die halbversunkene Fliegenschnurspitze im Auge zu behalten, damit ich den Biß mitbekomme? Wer darauf steht, sollte man über den Kauf einer transparenten Fliegenschnur nachdenken. Das macht dann die Bißerkennung richtig politisch korrekt... :wink:

Posenfischen ist natürlich nicht wirklich die hohe Kunst des Nymphenfischens. :doubt:


Viele Grüße!


Achim
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gezz
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Re: Nymphen-Fischen mit Bissanzeiger!!!

Beitrag von gezz »

Hallo Achim,

die von Dir beschriebene Technik - der klassische Service einer Nassfliege - habe ich in der Tat komplett Außen vorgelassen. Es ging ja um die Fischerei mit der Nymphe unter Einsatz eines Bissanzeigers. Ich gebe Dir hier also absolut Recht! Und für die meisten Situationen bietet sich daher die Fischerei flussaufwärts an. Ausnahme gibt es an meinen Gewässern z.B. dann, wenn ich es im flachen und sichtigen Wasser mit selektiven Äschen zu tun habe. Dann fische ich auch gerne stromabwärts (auf Sicht und ohne Bissanzeiger). Da sehe ich allerdings auch, wenn die Äsche die Nymphe nimmt :)

Den 2. Punkt den Du ansprichst kann ich so auch nur unterschreiben und habe ja auch in meinem Artikel darauf hingewiesen: Der Bissanzeiger sollte die Nymphe idealerweise nicht immer und überall komplett tragen können. Dies hat viele Nachteile, die ich versucht habe anzudeuten.

@RC: Auch mit leichten Nymphen kann ich wunderbar mit dem Bissanzeiger fischen. Es müssen nicht zwangsläufig mit Tungsten beschwerte (Jig-)Nymphen sein. Gerade bei sehr schweren Nymphen und der Fischerei auf sehr kurze Distanz funktioniert die Bisserkennung zum großen Teil über das Gefühl (vorausgesetzt ich habe eine sensible Spitze und ein gestrecktes Vorfach). Es gibt sehr schöne Techniken an super langen Vorfächern mit kleinen und sehr leichten Nymphen - aber das wirst Du ja wissen. Gerade für die Sommerfischerei mit wenig Wasser ist dies sehr effektiv. Aber: auch hier bietet sich der Einsatz eines Bissanzeigers (intern), z.B. in Form eines Stück gefärbten Monofils an. Dieses Stück Monofil wirst Du beim Werfen nicht einmal bemerken, weil es Bestandteil Deines Vorfachs ist. Aber ich bin mir sicher, dass sich auch daran einige stören. Pfui, Farbe! ;)

@Jürgen: Danke für Deine Antwort. Bei mir hat es sich anders verhalten. Aber selbst wenn sich das Bündel nicht verschieben würde, sehe ich den Vorteil alleine im schnelleren Verschieben auf dem Vorfach. Für mich leider nicht Grund genug, um damit zu fischen.

Viele Grüße
Alex
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Svartdyrk
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Re: Nymphen-Fischen mit Bissanzeiger!!!

Beitrag von Svartdyrk »

Nabend,
Gebhard hat geschrieben:Abschließend möchte ich nur noch betonen, daß hier mittlerweile die Meinung vorherrscht, daß Nymphen massiv beschwerte Geschosse sind. Das ist grundsätzlich falsch, Nymphen sind in erster Linie unbeschwert, nur in letzter Zeit ist das Fischen mit schweren Nymphen und Jigs massiv aufgekommen und damit auch der Bissanzeiger.
Ich stimme das Gewicht der Nymphe auf die jeweilige Situation am Gewässer ab, ob schwer, weniger schwer oder gänzlich unbeschwert... mal so, mal so... Das schlimme dabei ist, ich fische damit grundsätzlich falsch! Weniger schlimm ist, dass mich das nicht null komma nix interessiert, :mrgreen: ich große Freude an meiner falschen Fischerei habe, die mir ab und an sogar einen Fisch beschert, auch ohne Bissanzeiger. :wink:
RC hat geschrieben:Vielleicht sollte man das Fischen mit diesen superschweren Nymphen umbenennen.
keine schlechte Option, schlag mal was vor... =D>

beschwerte Grüße, Svart 8)
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cdc
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Re: Nymphen-Fischen mit Bissanzeiger!!!

Beitrag von cdc »

Hallo Alex,

es ist immer ein pro und kontra und ich höre oder lese gerne andere Meinungen und bin denen aufgeschlossen gegenüber...

zu 1.) nicht besser als ein gleich großer organischer oder synthetischer Bissanzeiger
zu 2.) setzt genauso sanft auf und hat keine größere Scheuchwirkung
zu 3.) ein gut mit Entenbürzelfett behandelter organischer oder synthetischer Bissanzeiger
schwimmt mühelos den ganzen Tag
zu 4.) damit gehe ich nicht ganz konform
zu 5.) in der Praxis funktioniert es nur mit einen erheblichen Zeitaufwand, der organischer oder
synthetischer Bassanzeiger ist in wenigen Sekunden auf die exakte Tiefe eingestellt und
zeigt genau so zuverlässig jeden Biss an
zu 6.) hier macht es der Bissanzeiger genau so
zu 7.) hierzu kann ich nur sagen meine Nymphe ist angepasst
zu 8.) nicht selten wird auch er attackiert und man kann wenn man will
auf eine andere Methode umstellen
zu 9.) auch hier ist es nicht erkennbar anders

Das „faul sein“ sehe ich sportlich und nehme meine Umgebung wahr während andere basteln...
Aus Effektivität (Tiefeneinstellung, Voluminösität) und Effizienz ( geringer verbrauch an Materialien) tendiere ich zu den Tool aus Neuseeland...

Das benutzen einer Fliege (Kling & Ding ) und ein fischen mit 2 Fangbereiten Fliegen
ist nicht meins...
Ich glaube das beides seine Berechtigung hat und hervorragend funktioniert...
Eine Fliege zu benutzen passt den meisten besser ins Fliegenfischer-Bild und wird nicht
so krass mit Ablehnung entgegen gewirkt...


Lieben Gruß Jürgen
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Re: Nymphen-Fischen mit Bissanzeiger!!!

Beitrag von Royal Coachman »

Hallo Freunde!

hin und wieder helfe ich in einem Fliegenfischerladen aus und was glaubt Ihr wird am meisten gekauft, wenn es um Fliegen geht?

Beschwerte Nymphen, je schwerer desto besser!

Das ist leider die Praxis und dazu der ordentlich schwimmende und leicht verstellbare Bissanzeiger.

Ich habe nichts gegen Sichthilfen, das ist klar, das beginnt mit einem orangen Loop, hört aber für mich beim Faserbündel auf, ev noch die Knetmasse.

Abschießend möchte ich nochmals festhalten, Posenfischen besteht aus: Schwimmer sowie Blei und Köder, welche vom Schwimmer in der gewünschten Tiefe gehalten werden.

Schwimmender und verschiebbarer Bissanzeiger mit schwerer Nymphe am Ende erfüllt genau diese Kriterien.
ich habe auch nichts dagegen, wenn jemand so fischen will, aber dann die Fänge mit einem, der ohne Bissanzeiger fischt, zu vergleichen, ist einfach unfair, insbesondere wenn dann noch der Vorwurf der Rückständigkeit mitschwingt.

tight lines
RC

PS: voriges Posting war für Alex, Entschuldigung!
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Re: Nymphen-Fischen mit Bissanzeiger!!!

Beitrag von gezz »

Hallo RC,

niemand hat etwas von "Rückständigkeit" gesagt, auch nicht angedeutet. So ein Werturteil würde ich nie fällen wollen. Gerade um die Vermeidung solcher subjektiven Einflüsse in diese Diskussion ging es mir zu Beginn meines Artikels. Ich habe meine Ausführungen auch nicht auf ultra schwere Nymphen oder Jigs beschränkt. Auch habe ich explizit geschrieben, dass der Bissanzeiger die Fliege nicht immer und überall tragen können sollte. Dies hätte einige Nachteile, die ich benannt habe. Wie oben schon geschrieben gibt es sehr filigrane Techniken mit kleinen, leichten Nymphen bei denen mit Bissanzeigern (z.B. farbigem Monofil) gearbeitet wird. Aber wem erzähle ich das, Du weisst das ohnehin. (Auch wenn ich nat. vermute, dass Du diese aus der competitiven Fischerei in Westeuropa mitentwickelten Ansätze kategorisch ablehnst.)

Und dass in "Deinem" Laden super-schwere Tungstennymphen (Was heisst das konkret? Jeder halbwegs aufmerksame Fliegenfischer wird das Gewicht der Nymphe/Grösse der Nymphe anhand vieler Parameter am Wasser wählen, oder?) und Bissanzeiger gekauft werden spielt für die Diskussion hier doch keine Rolle. Es zeigt höchstens, dass es viele Unsicherheiten/viel Klärungsbedarf in dem Themengebiet gibt und sich insbesondere in einem solchen Forum, dass vielen Einsteigern als Anlaustelle dient, damit auseinandergesetzt werden sollte.

Warum darüber hinaus Knetpaste (die so schöne Rückstände auf dem Monofil hinterlässt) aber ein sinnvoller Ersatz für andere Typen von Bissanzeigern sein soll wäre hier relevant. Dies führst Du leider nicht weiter aus. Ich kann diese "Wahl" (oder Wahl, die gerade noch vertretbar ist) anhand objektiver Kriterien nicht nachvollziehen (ausprobiert hab ich es natürlich auch mal).

Bei meinen Argumenten hinsichtlich "Effektivität" (im Sinne meiner vorgeschlagenen Definition) bleibe ich jedoch. Zumindest für die Gewässerstrukturen auf die ich mich beziehe. Und natürlich: Ausnahmen gibts am Wasser immer! Aber es gibt auch Regelmässigkeiten auf die man sich beziehen kann. Und wenn ich mir aktuelle, internationale Publikationen zum Nymphenfischen im allgemeinen und Techniken unter Verwendung bestimmter Vorfächer und Bissanzeiger im speziellen anschaue, dann sehe ich meine eigenen Erfahrungen gestützt.

Deinen letzten Punkt verstehe ich leider gar nicht. Wenn es um die Vor- und Nachteile von Bissanzeigern gehen soll, MUSS ich doch vergleichen. Und da fäng es bei "Schnur als Bissanzeiger" (kein Bissanzeiger?) an und geht über Typ A bis Typ Z. Anders geht es doch nicht! Was man dabei nicht machen darf ist allerdings zu sagen, dass Fischer A der so und so fischt "schlechter/besser" ist als Fischer B der hingegen so und so fischt. In der Realität am Wasser schon gar nicht, denn da geht es - zumindest für mich - nicht um eine möglichst hohe Zahl gefangener Fische. Zumindest hier haben wir vermutlich einen Konsens ;)

Ich glaube aber auch, dass wir hier inhaltlich letzten Endes nicht auf einen Nenner kommen werden, das brauchen wir auch nicht. Allerdings bringt es auch nichts auf unterschiedlichen Ebenen über einen Gegenstand zu diskutieren. Von daher belassen wir es meinedwegen dabei. Es geht ja auch nicht "um Recht haben". Das interessiert mich (anders als die Ausgangsfrage in diesem Thread) ziemlich wenig.

Viele Grüsse
Alex
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Re: Nymphen-Fischen mit Bissanzeiger!!!

Beitrag von Svartdyrk »

:roll:
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Re: Nymphen-Fischen mit Bissanzeiger!!!

Beitrag von Royal Coachman »

Hallo Alex!

Vielleicht solltest Du einige Postings dieses Threads nachlesen, in denen die "Effektivität" genau mit Fangzahlen unterlegt wird.

Fliegenfischen ist Selbstbeschränkung, darüber sind wir uns in diesem Forum, glaube ich zumindest, grundsätzlich einig.

Es wird aber immer wieder versucht durch Techniken, die von anderen Methoden des Fischfangs herrühren, unter dem Deckmantel der "Effektivität" und des unseligen Slogans "wer fängt hat Recht", diese Selbstbeschränkung zu unterlaufen.

Daß " Gurus" diese Methoden in ihren Büchern beschreiben, ist ebenfalls klar, die müssen ja ihre Kompetenz nachweisen und wie kann man das am besten als durch eine "effektive" (erfolgreiche) Fangmethode.

Von meiner Seite aus ist alles gesagt

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Re: Nymphen-Fischen mit Bissanzeiger!!!

Beitrag von webwood »

Lieber Gebhard,

wo ist die Grenze der Effektifität und wer legt sie fest?
Ich meine die allgemeingültige Grenze, nicht die persönliche. So kenne ich mehr als einen Fischer,
welche nur mit Trockenfliegen fischen, ein Freund verzichtet aus Sportsgründen sogar auf eine Polbrille.
Das ist eben deren persönliche Grenze.

Seit Beginn der Fliegenfischerei, als ein Knochenhaken und irgend ein Federbündel die Fliege war, ist doch eine
ganze Menge an Fortschritt erfolgt. Ziel war immer die Steigerung der Effektivität. Was soll daran schlecht sein?
Wenn nun einer einen Bissanzeiger als Pose verwendet, so ist das sein Ding. Mein Ding wäre es nicht, das ist aber schon meine persönliche Grenze.
Doch was ist daran eigentlich so schlimm? Unwaidgerecht ist diese Angelei nicht und jede Wette, mit steigender Erfahrung wird der "Bissanzeiger/Possen-Angler sehr bald bemerken, das er sich um einen ganzen Teil des Reizes bei unserer Passion bringt, wenn er so angelt, alleine weil einige Stellen mit dieser Technik nicht sinvoll befischt werden können.

Tight Lines

Dein Thomas
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Re: Nymphen-Fischen mit Bissanzeiger!!!

Beitrag von Vogtlandsalmon63 »

Hallo Thomas!
Auch wenn ich hier die Diskussion weiter anheize:
Von mir :daumen :daumen :daumen .
sehr schön rübergebracht. Vor allen Dingen der letzte Teil.
Robby Vogtlandsalmon63.
Zuletzt geändert von Vogtlandsalmon63 am 26.01.2014, 18:18, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Nymphen-Fischen mit Bissanzeiger!!!

Beitrag von Royal Coachman »

Hallo Thomas !

Du fragst nach einer Grenze, ich glaube ich habe sie doch genau definiert.

Die Grenze ist für mich dann überschritten, wenn Methoden aus anderen Bereichen-in diesem Falle Posenfischen-auf das Fliegenfischen übertragen werden und zwar ausschließlich zum Zwecke der Erfolgsmaximierung.

Nochmals ich habe nichts gegen Sichthilfen, das ist ok, die bauen wir ja auch schon in Trockenfliegen ein, aber Fischen mit einem schwimmenden Bissanzeiger, der ausschließlich den Zweck erfüllt, die Nymphe in der gewünschten Tiefe zu präsentieren, lehne ich als Posenfischen ab.

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Re: Nymphen-Fischen mit Bissanzeiger!!!

Beitrag von webwood »

Lieber Gebhard,

Das ist Deine Grenze, die ich im Übrigen sehr achte.
Ich will indess mit meinem Gedanken wo anders hin.
Machen wir gemeinsam mal ein Gedankenexperiment das ich bewusst überspitze.
Nehmen wir an, an einem Gewässer sei das Fischen mit Naturködern erlaubt. Da sizt nun einer mit einer Stipgerte, Posse und am Haken eine Made.
Du würdest denken, Na, ja mein Ding ist das nicht, doch da es an diesem Gewässer erlaubt ist, soll der Stippangler doch nach seiner Facon glücklich werden.
Gleich neben dem Stippangler steht ein Fliegenfischer an gleichen Gewässer, am Haken auch eine Made und eine fette Pose (Bissanzeiger) am Vorfach.
Beide machen das Gleiche und bewegen sich im Rahmen der Fischereibedingungen.
Ich würde den Stipangler, Stipangler sein lassen, und den "Fliegenfischer", Fliegenfischer. Beide wären in meinen Augen keine Fliegenfischer, doch was ginge mich das in diesem Fall und an diesem Gewässer an?

Rumpsdipums und holterdiepolter "ICH BIN DAGEGEN! ( ich übertreibe schon wieder bewusst) bringt doch gar nichts.
Gib doch lieber dein großes Wissen und deine Erfahrung weiter, wie man anders, feiner, spannender fischen kann.

Dein Thomas
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