Puristen und Katzenklos

Fliegenwerfen - wie geht das eigentlich? Wie kann ich meine Leine effektiver ausbringen und Fehler ausmerzen? Was hat es mit den AFTMA-Klassen auf sich? Was sind Spezial- und Trickwürfe? Fragen über Fragen! Hier könnt Ihr Euch gegenseitig helfen.

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Bäschwatz
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Re: Puristen und Katzenklos

Beitrag von Bäschwatz »

Hi Klaus
Ei guude wie dann so..
Ich hoffe es geht Dir gut und Du hast eine gute Saison hinter Dir.
Alles Gute für die nächste.
Um auf die Sache mit dem Schnurgetüddel zurückzukommen...
Um es mal auszuprobieren hatte ich mir einfach mal einen rechteckigen Putzeimer umgehängt und als sowas wie Katzenklo verwendet.
Du erinnerst Dich?
Sicherlich kann man damit sehr viel Schnur erst mal aufheben. Und wenn sie gebraucht wird auch schießen lassen. Wenn man sie ordentlich reinlegt... Dein Einwand ob man diese Reichweite wirklich braucht basiert sicherlich auf Erfahrung, und damit hattest Dul mal wieder Senkrecht!!!

Die Pälzer Pranke tute es aber eigentlich grad so. Mit etwas weniger Menge , reicht aber für den üblichen Gebrauch.. Mach ich ähnlich, bloß nicht so ordentlich.
In der Regel reicht es. Gelegentlich muß halt mal was enttüddelt werden.
Wir sehen uns hoffentlich bald mal wieder.
Gruß Thilo
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greypanther
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Re: Puristen und Katzenklos

Beitrag von greypanther »

Danke, mein Lieber, man lebt.
Wäre schön, wenn wir uns mal wieder zum gemeinsamen Werfen/Fischen am Main treffen könnten.Da können wir ja die verschiedenen Einholtechniken mal ausprobieren.
Gruß
Klaus


"Man kann nicht zweimal in den selben Fluss steigen"
Platon (panta rhei)
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Bäschwatz
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Re: Puristen und Katzenklos

Beitrag von Bäschwatz »

Hajo...
Ich denke wir werden bald mal wieder da sein.
Frank hat den Dänenstil für sich entdeckt. Weiterführende Experimente werden den Spaß sicherlich bereichern.
Ich selbst habe meine TC leider zum zweiten mal gebeamt.
Weltweit der erste mit diesem wenig erfreulichen Rekord.
Mitttlerweile ist aber raus warum.
Sachen die man besser niemals tut....
Erzähl ich Dir wenn wir wieder mal da sind.
Ansonsten habe ich diese Woche Angelurlaub an Teich. Leider nicht an der Ostsee, wie eigentlich geplant.
Mit dem hiesigen Sturmaufkommen ist das allerdigs egal wo man grad nix fängt. Aber Hautsache das ganze Wasser nur für mich.
Und morgen wird die selsbstgebastelte Heavy-Line mit der Brandungsrute in den Wind geworfen, egal ob sie es überlebt oder nicht. Steht seit ewigen Jahren in der Ecke im Keller und kann mal was für Ihr Geld tun. Hintergrund ist bisher unbenutzte und außerdem übergewichtige Fehlproduktion von nahmhaften Schnur- Hersteller. Soll halt auch mal sinnvoll benutzt werden.
Erzähl ich Dir bei Gelegenheit.
Ich melde mich.
Gruß Thilo
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Gammarus roeseli
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Re: Puristen und Katzenklos

Beitrag von Gammarus roeseli »

Servus Thomas,

Sven und Klaus haben Dir ja eigentlich alle Deine Fragen und Bedenken vollkommen korrekt beantwortet …. (Danke an Sven und Klaus.)

Ich war zum Fischen am mittleren (Fluss) Regen, Zielfische war der Huchen ….. Das Flusswasser hatte ca. 11 und die Luft ca.12°C. Meine Schnur war bei der Kälte leider etwas eher steifer als gewohnt und hat nicht ganz sooo ein schönes, herunterhängendes Schlaufenbild in der Hand ergeben so wie in dem Film http://youtu.be/lyzorlCKmRA vom Benji (in Minute 1:52). Daher habe ich mich entschlossen das Foto mit dem Handy so zu schießen, dass ich die herunterhängenden Schlaufen oder Klänge möglichst gut mit der Hand verdecken konnte. (Solltest Du Zweifel haben an meiner ehrlichen Aussage, vergewissere Dich bitte selbst und stelle das Foto für Dich einfach mal nach….)

Wenn Du mit einer im Durchmesser stärkeren Schnur fischst als ich, versuche mal drei Schnurreihen in der Hand aufzumachen und nimm in jeder Reihe nur mal 5 Klänge auf (oder 4). Das sollte für den Anfang erstmal problemlos machbar sein und Du hast dann mit dieser Haltetechnik Leine von so ca. 12-15 Meter in der Hand, die Du anschließend gut in Deinen Wurf wieder einbringen kannst… Wenn Du günstige Bedingungen hast, kannst Du auch die ersten beispielsweise 3-5 Meter eingestrippte Schnur neben Dir im Wasser oder auf dem Boden ablegen und dann die nächsten 12-15 Meter eingestrippte Leine mit der von mir beschriebenen Schnurhaltetechnik in der Hand halten und wenn Du möchtest noch mal zusätzlich 3-5 Meter eingestrippte Leine (Die Schnur dann aufnehmen mit Ringfinger und beim einstrippen mit kleinen Finger und Daumen halten/sichern.) neben Dir im Wasser oder auf dem Boden ablegen und anschließend in deinen Wurf mit einbringen.
Das sind dann zusammen ca. 18- 25 Meter eingestrippte Leine die man in den Wurf einbringen könnte….

Jetzt alles okidoki?

LG Christian

P.S.: Beim einstrippen nehme ich die Leine zuerst mit dem Mittelfinger auf und sichere die Schnur mit dem Daumen.
Ist diese Reihe voll nehme ich die Leine mit dem Ringfinger auf und sichere die Schnur zuerst mit dem kleinen Finger und dann Daumen.
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Achim Stahl
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Re: Puristen und Katzenklos

Beitrag von Achim Stahl »

Liebe Freunde aus dem Binnenland,


Fliegenfischen an der Küste ist etwas anderes als Fliegenfischen in Flüssen. Ich selbst habe einige Jahre fast aussschließlich und sehr intensiv in Binnengewässern gefischt und dort nie einen Schnurkorb benutzt. Jetzt fische ich wieder so um die 100 Tage im Jahr an der Küste und benutze immer einen Schnurkorb.

Es ist sicherlich nicht so, dass wir Küstenbewohner "zu doof" sind, um ohne auszukommen oder nicht verstehen, worum es beim Fliegenfischen an der Küste geht, und nicht wissen, dass die Fische oft näher stehen als man denkt.

Auch wenn die Fische oft näher stehen als man denkt, ist fast jeder Wurf ein möglichst effizienter Distanzwurf. Das heißt eine fast vollkommen eingestrippte Schnur mit 2 bis drei Leerwürfen fast auf ganze Länge wieder auslegen, auch wenn man bis zum Bauch im Wasser steht. Und das nicht als maximale werferische Höchstleistung, sondern ganz entspannt über Stunden (ihr wisst ja, der Fisch der 1000 Würfe...). Damit nicht genug, ist es oft angesagt, die Fliege so schnell wie möglich wieder einzustrippen. Die Schnur dabei in Klänge legen und mit zwei Leerwürfen wieder ausbringen, ist nicht für jeden die ultima ratio...

Ich komme durchaus auch ganz gut ohne Schnurkorb zurecht, und jemand der nur ein paar wenige Ferientage im Jahr an der Ostsee verbringt, kann sicherlich auch gut darauf verzichten. Aber er erleichtert den meisten das Fliegenfischen an der Küste erheblich.


Viele Grüße!


Achim
Früher war mehr Lametta!
Hardy

Re: Puristen und Katzenklos

Beitrag von Hardy »

Danke, Achim!

Genau so sehe ich das auch als Bergfex, der mit viel Glück drei Tage im Jahr an der Kyste fischen darf!

Ich war bisher nur im Frühjahr an der Ostsee. Bedeutet kaltes Wasser, ständiger Wind und nasse Hände. Ich war jedenfalls froh, dass ich mit meinen ar...kalten Fingern überhaupt die Schnur noch gefühlt habe. Saubere Klänge um die Finger wickeln oder schöne Achterschleifen greifen, dafür hätte es definitiv nicht gereicht!

Da bleibt IMHO nur ein vernünftiger Schnurkorb.
Im Übrigen, fast alle fliegenfischenden Aborigines, die ich am Meer traf, hatten einen dabei. Wenn die's nicht wissen...

Shyce© auf Style, wir sind doch nicht am Itchen.


Groetjes
Hardy
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webwood
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Re: Puristen und Katzenklos

Beitrag von webwood »

(Solltest Du Zweifel haben an meiner ehrlichen Aussage, vergewissere Dich bitte selbst und stelle das Foto für Dich einfach mal nach….)
Mensch Christian,

nu aber, wieso denn?
Ich habe nur schlicht dein Foto nicht kapiert und daher nachgefragt.
Nun ist alles klar, bis auf mein persönliches Problemchen.
Beim Doppelzug wickle ich mir hierbei immer wieder mal die Schlaufen um die Rolle.
Das ist auch mehr so mein Ehrgeiz, weil ich es eben können möche, für die Fischerei an meinen
Gewässern ist diese Technik nicht wirklich erforderlich.

Danke an Dich und alle anderen, die meine Frage bestens beantwortet haben.

Tight Lines

Thomas
Angler sterben nie, die riechen nur so.
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Harald aus LEV
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Re: Puristen und Katzenklos

Beitrag von Harald aus LEV »

Ich sehe das auch so, wie Achim geschrieben hat.
Zu Hause am Fluss brauche ich auch keine Wanne. Aber am Meer ist es schon hilfreich. Und wenn die ersten 2 Finger an der Wurfhand bereits rissig und blutig gestrippt sind, habe ich keine Lust auch noch auf Schlingen mit der Schnurhand zu achten, obwohl ich mittlerweile Strippingguards verwende.
Hardy hat geschrieben:Shyce©
Mensch Hardy, worauf Du überall Copyright hast. :mrgreen:

Gruß
Harald
Fliegenfischen - Der natürliche Weg
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Gammarus roeseli
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Re: Puristen und Katzenklos

Beitrag von Gammarus roeseli »

webwood hat geschrieben: Nun ist alles klar, bis auf mein persönliches Problemchen.
Beim Doppelzug wickle ich mir hierbei immer wieder mal die Schlaufen um die Rolle.
Servus Thomas,

für Dein Problem gibt es eine Lösung! Leichtes Eindrehen der Rolle nach außen.... (Wo war das Thema, war das von Bernd Z.)

LG Christian
Ralph Hertling
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Re: Puristen und Katzenklos

Beitrag von Ralph Hertling »

Hallo CDC,
vielen, und ganz herzlichen Dank für Deine erklärenden Worte!!!
Das mit der Weite und der Technik sind Einsichten mit denen ich auch schon seit gut 5 Jrhen an der Küste unterwegs bin ... wenn ich denn dort bin.
Die jährliche Woche in Haderslev an der dänischen Südsee liegt immer in den Berliner Osterferien, also Frühjahr.
Meine Lieblingsplätze haben fast immer erstmal einen Blasentanggürtel am Ufer und werden eher schnell tief. Also stehe ich, da ich nicht ganz 1,80m groß gewachsen bin und allerhöchstens bis auf Gürtelhöhe einwate, eigentlich immer noch drin in dem Tang, wenn ich fische.
Da ich fischen möcbhte, und mich nicht über beim Schuß hängen bleibende Schlaufen im Blasentang ärgern möchte ist dann ein Schußkorb die einzige Möglichkeit einigermaßen effizient zu fischen.
Ich habe das probiert, und auch verschiedene Schlaufentechniken soweit geübt, dass ich damit fischen kann ohne mich zu sehr auf die Striptechnik konzentrieren zu müssen. Und immer wenn ich nicht im Tang stehe drehe ich den Bottich auf den Rücken, und dann klappt das auch ohne.
Deine Wurf- und Fischphilosophie für die Meerforellenfischerei an der Küste ist die Meine!!
Vielen Dank nochmal!!!
:-)
Ralph
cdc hat geschrieben:Hi Ralf,
in mehr als 20 Jahren fischen auf Meerforellen in Deutschland, Dänemark und vor allen
in Schweden entwickelt man seine eigene Philosophie...
Es geht geht mir nicht ums weite werfen, dass bringt eine gute Technik von alleine mit sich...
Mir ist wichtig, eine Saubere Präsentation am gestreckten Vorfach...

„Der schlechte Werfer wird beim Fischen nie die Entspannung erfahren,
die einen guten Werfer zuteil wird“ C. Ritz Erlebtes Fliegenfischen...

Entspannt zu fischen und das gerade an der Ostsee ist meines erachten der Schlüssel zum Erfolg...
Die meisten haben mehr Schnur von der Rolle, wie sie benötigen...
Die meisten wollen 30m+ werfen
Die meisten werfen mit hohen Kraftaufwand...
Die meisten sind hektisch...
25m bei gestreckter Fliege sind optimal und völlig ausreichend...
Ich fische eine Joan Wulff Signatur mit einen ca. 12m langen Belly plus ca. einen 2,5 bis 5m
langen Vorfach je nach vorhandenen Bedingungen...
Die dann übrig bleibende Schußschnur von knapp 10 Metern lässt sich sehr gut händeln ob
in 2-3 Klängen oder durch einer sauberen Ablage vor mir... Sie schisst immer...
Es ist wie mit allem, alles braucht seine Zeit und Übung und wenn es nicht gleich mit 25m
dann eben zum Anfang mit 20 oder 22m...
Das ganze praktiziere ich mit 1-2 Leerwürfen...
Fazit: Oft ist weniger auch mehr und das fischen soll uns doch Vergnügen bereiten...
Versuch es ein mal... Viel Erfolg wünsche ich dir...

Gruß CDC
HellDriver
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Re: Puristen und Katzenklos

Beitrag von HellDriver »

guten morgen fliegenfischergemeinde,

wenn ich am fluss fische, habe ich im höchstfall 15 m schnur draussen, die lassen sich ohne korb noch gut händeln, wenn ich in der ostsee fische werfe ich im schnitt 25 m da ist ein korb unumgänglich, zumal, wie achim es beschrieben hat, beim meerforellenfischen sehr schnell eingestrippt wird. da ist es so schnell nicht möglich, die schnur in sauberen klängen in die hand zu legen.

gruss, andi
Rettet die Würmer, fischt mit der Fliege
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