Rückwurf beobachten oder nicht (beim Wurftraining)

Fliegenwerfen - wie geht das eigentlich? Wie kann ich meine Leine effektiver ausbringen und Fehler ausmerzen? Was hat es mit den AFTMA-Klassen auf sich? Was sind Spezial- und Trickwürfe? Fragen über Fragen! Hier könnt Ihr Euch gegenseitig helfen.

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derSibirier
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Beitrag von derSibirier »

Der Sibirier schaut nicht immer zurück aber meistens:

http://www.youtube.com/watch?v=NYj64CIxTho

und manchmal garnicht:

http://www.youtube.com/watch?v=NDT8i9Gz ... re=channel


der Sibirier
grüßt
euch
derSibirier
Beiträge: 46
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Beitrag von derSibirier »

Ich habe mich vor wenigen Tagen mit dem ehemaligen und mehrfachen Casting Weltmeister Günter Mennel getroffen und ihn so nebenbei einmal gefragt, was er eigentlich von einem „Rückwurf beobachten“ hält.
Seine Antwort war eindeutig und ich möchte sie euch nicht vorenthalten:

„Gar nichts!“

„Man verlässt sich rein auf das Gefühl und der Fisch schwimmt schlussendlich vor dir und nicht in deinem Rücken.“

Mennel ist ein Fliegenfischer der alten Schule, ein richtiger SIR in seiner Erscheinung, die Weltmeistertitel in mehreren Disziplinen des Castings verbuchte er in den 60-Jahren. Aber auch heute noch ist es eine große Freude ihm, wohlgemerkt mit seinen 74 Jahren, bei seinen Würfen und dem Umgang mit der Rute ein bisschen zuzusehen.

Meine Meinung ist allerdings immer noch, dass ein zu beobachtender Rückwurf für einem Anfänger (damit meine ich aber nicht jemanden, der zum ersten Mal eine Fliegenrute in der Hand hält) überaus hilfreich ist.

Der Anfänger erkennt dadurch seine Fehler selbst und reagiert unmittelbar darauf. Ein daraus resultierendes, schnelleres Lernen kann nur für das Zurückschauen sprechen. Schwierig wird es allerdings bei Fliegenfischern, die jahrelang darauf verzichtet haben, dieses beizubringen, immer wieder vergessen sie es, auch wenn es ihnen mehrmals angeraten wurde.

Aber unter uns: Wen interessiert es schon, was die Schnur hinter uns macht, wenn ein Prachtexemplar von einem Fisch verstohlene Blicke auf unsere Fliege wirft.
Also ist das Zurückschauen für Übungszwecke ein sehr nützliches Werkzeug, das man sehr gerne anwendet, um die eigenen Fehler zu erkennen.
Bei der Verfolgung eines Wildes allerdings, beginnt der Jäger ja auch keine Schießübungen zu vollführen.

derSibirier grüßt
Bernd Ziesche

Beitrag von Bernd Ziesche »

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Zuletzt geändert von Bernd Ziesche am 29.07.2013, 05:52, insgesamt 1-mal geändert.
derSibirier
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Beitrag von derSibirier »

Hallo Bernd
Den Rückwurf habe ich dabei nicht ein einziges Mal beobachtet.
Wenn man im Fieber ist, dann schaut man nicht zurück, wenn genügend Platz vorhanden ist.
Dort, wo ich allerdings oftmals fische, zwischen Felsen und im steilen Gelände, kommst du manchmal mit deiner Fliege oder Nymphe nur mit beinahe horizontalen Würfen zum Fisch. Wenn das Vorfach einmal den Felsen berührt, dann ist es schon beschädigt und du kannst ein neues dran binden. Smile, dort lernst du das "Zurückschauen".
Beim Casting auf der Wiese vermute ich, wird Günter Mennel seinerzeit (den Erfolgen nach) zurück geblickt haben?
Oh, das werde ich ihn das nächste Mal fragen.

beste Grüße
der Sibirier
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