Rutenladung im Switchcast / Unterhandwurf

Fliegenwerfen - wie geht das eigentlich? Wie kann ich meine Leine effektiver ausbringen und Fehler ausmerzen? Was hat es mit den AFTMA-Klassen auf sich? Was sind Spezial- und Trickwürfe? Fragen über Fragen! Hier könnt Ihr Euch gegenseitig helfen.

Moderatoren: Forstie, Maggov, Olaf Kurth, Michael.

Bernd Ziesche

Rutenladung im Switchcast / Unterhandwurf

Beitrag von Bernd Ziesche »

.
Zuletzt geändert von Bernd Ziesche am 30.07.2013, 09:33, insgesamt 1-mal geändert.
HeldvomFeld
Beiträge: 102
Registriert: 16.12.2010, 07:27
Wohnort: Siegen
Hat sich bedankt: 12 Mal
Danksagung erhalten: 27 Mal
Kontaktdaten:

Re: Rutenladung im Switchcast / Unterhandwurf

Beitrag von HeldvomFeld »

Viel Arbeit und schön erklärt, allerdings erschließt sich mir der NUtzen für die Praxis bislang nicht........
Bernd Ziesche

Re: Rutenladung im Switchcast / Unterhandwurf

Beitrag von Bernd Ziesche »

.
Zuletzt geändert von Bernd Ziesche am 30.07.2013, 09:34, insgesamt 1-mal geändert.
mefohunter
Beiträge: 59
Registriert: 11.10.2006, 21:20
Wohnort: Köln
Hat sich bedankt: 2 Mal
Danksagung erhalten: 6 Mal

Re: Rutenladung im Switchcast / Unterhandwurf

Beitrag von mefohunter »

Moin Bernd,

interessant. Werde ich einmal testen (insbesondere Vorschwung kurz vor Aufsetzen)
Sonntag war ich mal werfen üben (fahre nächste Woche nach Norwegen) mit ner 14fuß-Rute.
Habe verschiedene Schussköpfe und Polyleader kombiniert und getestet.
Mit einem Floater und Intermediate Polyleader läufts inzwischen wirklich ziemlich gut 8)
Als ich dann aber einen Float/Sink2 drangemacht habe mit schnell sinkendem Polyleader (falls ich mal weiter runter möchte) wurde es wirklich abenteuerlich.
Obwohl ich den SK vor Unterhandwurf mit Rollwurf an die Oberfläche gebracht habe war das Ankern sehr schwer und der SK lag total unruhig in der Luft (ähnlich wie wenn man an der Einhand einen schweren Steamer mit Sinktip versucht zu transportieren). Ging also eigentlich gar nicht. Warf sich wie ein Klappstuhl :roll:
Hat das evt. auch was mit der Länge (Kürze) des sinkenden Polyleaders zu tun? Die sind ja viel kürzer als die Intermediates...
Und hast Du einen guten Tipp, wie ich das unterhandmäßig verbessern könnte?
Hatte dann nach einigem Rumprobieren für mich die noch passabelste Lösung gefunden: Floater und schnell sinkenden PL, damit sollte ich die Fliegen ja ein wenig weiter runterbringen und das lies sich noch halbwegs gut werfen.
Bei Überkopfwürfen war das übrigens gar kein Problem...
Aber häufig hat man ja keinen Platz hinter sich oder wenn der Wind schlecht steht.... besser nicht :shock:

Herzliche Grüße
Daniel
Bernd Ziesche

Re: Rutenladung im Switchcast / Unterhandwurf

Beitrag von Bernd Ziesche »

.
Zuletzt geändert von Bernd Ziesche am 30.07.2013, 09:34, insgesamt 1-mal geändert.
mefohunter
Beiträge: 59
Registriert: 11.10.2006, 21:20
Wohnort: Köln
Hat sich bedankt: 2 Mal
Danksagung erhalten: 6 Mal

Re: Rutenladung im Switchcast / Unterhandwurf

Beitrag von mefohunter »

Hey
vielen Dank.
Habe bei schwimmenden SK wie gesagt schon eine gute Lösung gefunden:
Nur zum Verständnis: Du würdest sagen, dass man einen Sinktip SK kombinieren könnte mit intermediate PL?
Das hatte ich mal zum Spaß gemacht und das warf sich deutlich besser.
Aber ich dachte, dass das dann wenig Sinn macht, da die Sinkspitze zwar einsinkt aber durch den PL dann die Fliege trotzdem oben schwimmt....
HG
Daniel
Benutzeravatar
Thotty
Beiträge: 349
Registriert: 07.10.2009, 21:13
Hat sich bedankt: 1 Mal
Danksagung erhalten: 55 Mal

Re: Rutenladung im Switchcast / Unterhandwurf

Beitrag von Thotty »

Hoi Bernie,

na bloß gut dass du mittlerweile
180°Regel: Anker, Rutenspitze, D-Loop und Vorwurf sollten möglichst gut in einer Linie (primär in einer Ebene) mit dem Wurfziel liegen.
nicht mehr von einer geraden sprichst, sondern die geschichte "In einer linie" liegt. und obendrein die ebene dann doch einzug in dein 180°Regel gefunden hat. zumindest "primär", was auch immer das bedeuten soll. =D>

aber lass mich doch zu diesem heiteren thread nochmal nachfragen:

sag doch mal eine bemerkung zu der rute, die du in dem clip wirfst. wie es mir scheint, sind das so 7 füsse in schmächtiger klasse etwa 3-4 oder eine tendenziell sehr softe rute, wenn man sich den tollen flex so ansieht, zumal du ohne doppelzug wirfst. stimmt`s ?

und ne andere frage: du benutzt doch nen rollwurf clip als aufhänger für dein threadthema Rutenladung im Switchcast / Unterhandwurf, oder ?

und ja, wir beide hatten diese lustige diskussion schonmal 2009 im meerforellen-forum im thread
"wurfphysik der wasserwürfe"..

dieser thread hier verspricht übrigens wiedermal sehr heiter zu werden... :wink:
bin mal gespannt, ob es diesmal dem profi wurflehrer wurftheoretisch wieder richtig auf die backen gibt.. :badgrin:
*spässken*

grüße
Thotty
- dry or die -
Bernd Ziesche

Re: Rutenladung im Switchcast / Unterhandwurf

Beitrag von Bernd Ziesche »

.
Zuletzt geändert von Bernd Ziesche am 30.07.2013, 09:34, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
Thotty
Beiträge: 349
Registriert: 07.10.2009, 21:13
Hat sich bedankt: 1 Mal
Danksagung erhalten: 55 Mal

Re: Rutenladung im Switchcast / Unterhandwurf

Beitrag von Thotty »

du schlingel,

dann sag doch mal, was für ne rute du im clip geworfen hast.
ich hab dich das doch gefragt, weil mich das interessiert.
Diese Zusammenhänge sind beim Anker im Rollwurf sehr ähnlich,
wenn nicht nahezu identisch. Es läßt sich eine Menge übertragen.
was denn jetzt..? fasel hier nicht rum, du bist doch der experte...
erklär doch mal den unterschied der verankerung zwischen dem rollwurf
und dem switchcast, oder schreib ob das identisch ist, oder warum nur "nahezu"...

das nen Sk "länger" wird wenn man vorne `nen polyleader dranknüpft ist jedem ziemlich klar,
und das ein sinkpoly von 1,50m besser ankert, als z.b. eine `40 mono spitze von etwa
`nem meter, die man an einem sinkenden SK wohl ganz töffte fischen kann, ebenfalls ziemlich basic...

grüße
Thotty
- dry or die -
laverda
Beiträge: 829
Registriert: 28.08.2009, 21:17
Wohnort: Moers
Hat sich bedankt: 3 Mal
Danksagung erhalten: 55 Mal
Kontaktdaten:

Re: Rutenladung im Switchcast / Unterhandwurf

Beitrag von laverda »

Hi Miteinander,
für das Fischen mit (langer) Sinktipp und größerem Fussel gibt es auch noch den Skagit mit "festem Anker", der auch kein so diffizieles Timing aus der Schnurbewegung heraus benötigt. Hier wird allerdings die Rutenbiegung beim Sweep durch den Wasserwiderstand der Schnur aufgebracht.

Gruß vom platten Niederrhein
Ruten werfen Masse.........nicht Klasse
Benutzeravatar
gespliesste
Beiträge: 1405
Registriert: 02.01.2008, 23:49
Wohnort: Berlin
Hat sich bedankt: 56 Mal
Danksagung erhalten: 266 Mal

Re: Rutenladung im Switchcast / Unterhandwurf

Beitrag von gespliesste »

Hallo Bernd,

immer wieder sehr interessant und lehrreich deine Postings :daumen auch wenn es da immer ordentlich Feuer gibt, so kommt auch meistens viel rüber.
Ich stimme dir übrigens zu, dass ein theorethisches Verständnis der Abläufe für die praktische Umsetzung sehr hilfreich ist und daher lese ich auch immer aufmerksam mit.

Mir hat es noch mal genau erklärt, warum meine vor mir liegende Fliege bei einem Rollwurf auf einmal weit hinter mir im Busch hängt.

Das ganze Thema vom präzisen Ankern finde ich in der Praxis nicht einfach, zumindest wenn man wechselnde Gewichte am Leinenende hat (3,8g Tungsten und dann wieder unbeschwerte Nassfliege) ist das nicht einfach einzuschätzen. Ich finde, dass man mit beschwerten Nymphen besser Rollwürfe als Switchcasts anwendet, da Rollwürfe viel besser zu dosieren sind. Selbst bei absolut freier Wurfbahn werfe ich beschwerte Nymphen fast ausschliesslich mit Rollwürfen.

LG,

Olaf
<< streamstalkin´ 24/7 >>
"When fishing becomes a competition it gets worse than work ... " - Charles Ritz
Bernd Ziesche

Re: Rutenladung im Switchcast / Unterhandwurf

Beitrag von Bernd Ziesche »

.
Zuletzt geändert von Bernd Ziesche am 30.07.2013, 09:35, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
Thotty
Beiträge: 349
Registriert: 07.10.2009, 21:13
Hat sich bedankt: 1 Mal
Danksagung erhalten: 55 Mal

Re: Rutenladung im Switchcast / Unterhandwurf

Beitrag von Thotty »

huhu Bernie,

richtig,
Der Anker beim (statischen) Rollwurf ist "waterborn" und der beim Switch cast "airborn".
klingt schlau, ist aber ziemlich basic... natürlich wird die leine im rollwurf vorher auf dem wasser einfach eingestrippt, während sie im unterhandwurf beim anschleppen der leine vor dem aufwassern des ankers logischerweise angeflogen kommt. aber danke für die fremdworte.. =D>

was heißt das denn jetzt konkret ? wenn du z.b. schreibst:
Das ergibt von vorne herein einen Unterschied darin, wie tief der Anker tendenziell einsinkt
da ist nämlich wieder dieses schlingelige "tendenziell"

heißt das denn, dass mein schnuffiges trockenfliegenvorfach mit gefetteter butt section im rollwurf nicht so tief einsinkt wie im unterhandwurf ? oder andersherum... ? ich dachte immer "das schwimmt" :wink:

das sich nämlich ein sinkpolyleader im stillwasser völlig in die senkrechte unter der wasseroberfläche verabschiedet, wenn ich beim rollwurf zwischen einstrippen und abrollen erstmal ne kippe rauche, dürfte so ziemlich jedem klar sein.
und dass sich mein schicker D-loop im unterhandwurf neben mir in schlappe kringel legt, wenn ich mich bloß mal kurz am asrch kratze ist ebenso banal.

wie steht es denn nun mit dem anker bei den unterschiedlichen würfen..? du sagst:
Das Thema mit der Schnur-Leader-Abstimmung ist sehr komplex, und es ist schwierig pauschale Aussagen bzgl. der besten Abstimmungen zu machen.

was sind denn da die weisheiten aus der speerspitze unserer zunft..?

der ein oder andere kennt sicher die faustregel "beim unterhandwurf sollte das vorfach so etwa 1,5 fache rutenlänge haben, das wirft sich dann recht günstig."


grüße
Thotty

p.s.: Börnie, hab mir schon gedacht, dass du diesen rutenflex im rollwurf ohne wasser nicht mit ner TCR in klasse 5 hinlegst. von wegen "die passt besser ins bild", du schlingel... :wink:
- dry or die -
laverda
Beiträge: 829
Registriert: 28.08.2009, 21:17
Wohnort: Moers
Hat sich bedankt: 3 Mal
Danksagung erhalten: 55 Mal
Kontaktdaten:

Re: Rutenladung im Switchcast / Unterhandwurf

Beitrag von laverda »

Hi Leutchen,
kleine Anmerkung:
Das "D" ist eine Schlaufe, genau wie die vor der Rutenspitze, nur etwas größer im Durchmesser (meistens).
Auch durch das "D" wird die Schnur auf einer Kreisbahn bewegt und also erfogt eine Umlenkung der Schnurgeschwindigkeit, eine Beschleunigung. Nicht nur die Änderung des Geschwindigkeitsbetrages, auch die Richtungsänderung ist eine Beschleunigung und verursacht mit der bewegten Masse (der Schnur im "D") eine Kraftwirkung. (Das "D" ist nicht allein eine Richtungsumlenkung der Schnur)
Diese Kraft übt, genau wie die "Wurfschlaufe", einen Zug in beide Richtungen aus. Die Schnur kann schließlich nur Zugkräfte ausüben und das "D" steht dementsprechend während der ganzen Prozedur unter Spannung. Und wenn was an der (verankerten) Schnur zieht (Reaktionskraft aus der Beschleunigung des "D"), zieht es an der Rutenspitze und am Anker. Löst sich der Anker zu früh, während die "D-Kraft" noch an der Ankerseitigen-Schnur in entgegengesetzter Wurfrichtung zieht, müssen wir unser wurfseitiges Ohr in Sicherheit bringen. Natürlich spielt hier auch die ruhende Schnurmasse und Wasserhaftung zwischen "D" und Anker eine große Rolle, da zu deren Beschleunigung wiederum die "D"-Kraft benötigt wird.

Gruß vom platten Niederrhein
Ruten werfen Masse.........nicht Klasse
Hardy

Re: Rutenladung im Switchcast / Unterhandwurf

Beitrag von Hardy »

ddo-bahnhof-aplerbeck-sued.jpg
ddo-bahnhof-aplerbeck-sued.jpg (37.45 KiB) 3941 mal betrachtet
©www.mein-dortmund.de
:shock: :shock:
Antworten