Tuck Cast - wie geht der?

Fliegenwerfen - wie geht das eigentlich? Wie kann ich meine Leine effektiver ausbringen und Fehler ausmerzen? Was hat es mit den AFTMA-Klassen auf sich? Was sind Spezial- und Trickwürfe? Fragen über Fragen! Hier könnt Ihr Euch gegenseitig helfen.

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Wasserläufer

Beitrag von Wasserläufer »

Thotty schrieb: "und man kann auch den normalwurf "unsauber" ausführen, indem -man was sehr verbreitet ist- ihn nicht mit senkrechter rutenspitze sondern eher so auf 60grad zur horizontalen geneigt abwedelt"

Hallo Thorsten,

was hätte wohl Hans Gebetsroither zu dieser Aussage gesagt (siehe z.B. http://www.youtube.com/watch?v=zJ5Cr4TA1co)!

Liebe Grüße
Thomas
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gespliesste
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Beitrag von gespliesste »

Hallo,

guter Punkt Thomas ...

die konsequent senkrechte Führung der Rutenspitze ist auf der Wiese oder an der Küste bestimmt die erste Wahl, aber beim Fliegenfischen wohl eher die Ausnahme.

Wenn man ein ganz bestimmtes Ziel auf einige Zentimter anzuwerfen versucht und es so gut wie immer mit Bäumen, Wind, Büschen usw. zu tun hat und dazu noch die Strömungsverhältnisse beachten muss, ist der Normalwurf wohl eher die Ausnahme.

LG,

Olaf
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Thotty
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Beitrag von Thotty »

huhu @ all

jetzt wird`s lustig.....


und ja Thomas, der Gebetsroither hätte etwas gesagt in der art von:
mussts hoalt nua im wuaf d`n zwoackerl in dea schu spüarn, don paasts scho, gell...

die leistung vom Hans Gebetsroither besteht im wesentlichen in zwei dingen...

indem er erstens ein größeres tempo in die leine bekam.


man muss dazu wissen, dass der gute Gebetsroither in jungen jahren tagsüber die englischen gentlemen
im fluss hin und hergerudert hat und abends ihre seidenschnüre trockenwarf, damit die gentleman in ruhe
ihren absacker nehmen konnten.
und je schneller der gebetsroither mit dem erwähnten trockenwerfen der seidenschnüre fertig war,
desto früher hatte er feierabend. sein ziel war also, möglichst viel leine in der luft zu halten.
er verwendete dafür gerne (gebrochene)geschenkte ruten der gentleman, die er oben dann einkürzte.

und wer die jahrzenhnte später von Brunner für Gebetsroither gefertigten "Gebetsroither super" oder
Gebetsroither Tornado" mal in den fingern gehalten hat, weiss wovon ich rede: 2m lang, "sehr very fast"
und fast so steif wie ein besenstil..
er hatte also eine ganz andere physische konstitution, als die englischen herren mit ihrer vollwertigen
ernährung aus tee, tabak, sandwiches und wiskey, die so schwach waren, dass sie sogar einen ghillie wie z.b.
den Gebetsroither brauchten um sich ihre ruten zurücktragen zu lassen...

diese temposteigerung machte er durch zwei veränderungen im damals vorherrschenden engl. wurfstil:
zum einen durch die verwendung anderer muskelgruppen im wurf: der hinzunahme des schultergelenks
(es ist in der kraftentfaltung genau wie im bewegungsablauf etwa der vergleich zwischen dartspieler und
boxer, um es mal so zu formulieren...)
und zum anderen durch ein entkoppeln der wurfebenen von vor- und rückschwung.
(unten durch und oben drüber..)

um es mal so zusammenzufassen:
Gebetsroither war ein hervorragender fischer seiner zeit, er war ein autodidakt und er hat in der
ersten hälfte des 20.jahrhunderts die fischerei entscheident mitgeprägt.

kommen wir zu zweiten hälfte des 20 jahrhunderts und zwar zu Göran Andersson:

Göran Andersson war der sohn einen schwedischen rutenbauers und gewann im alter von nur 16 jahren
die schwedischen casting meisterschaften. er war chef rutendesigner von Sage (wenn ich mich recht erinnere)
in den 80`ern und von Loop in den 90`ern..

und Goran Andersson hat nämlich das Rad neu erfunden..

Andersson hat als erster erkannt, dass es bei allen würfen, die wir fliegenfischer so machen
immer um das verhältnis von oberer und unterer leine geht.

und Thomas E. hat da recht: das video "Bättre flugfiske" ist hier für diese idee eine echte offenbarung
ich hab das video auch...
@ alle anderen: willkommen bei der fliegenfischerei im 21. jahrhundert

man kann sich, so sagt er, in den würfen ein rad vorstellen, dass sich in der schlaufe der leine dreht.
und es dreht sich entweder vorwärts herum, rückwärts herum oder garnicht.

ein beliebter anfängerfehler, sich mit großem getöse im vorschwung die gesamte leine vor die füsse zu peitschen..
man hat vergessen in der unteren leine noch einfach schnur einschießen zu lassen und oben rum mit zuviel kraft gearbeitet
hatte man als anfänger ja sowieso...

und man kann sich dieses rad prinzip eben auch zunutze machen, wenn man merkt dass sich im wurf die schlaufe
in der oberen leine dann wohl doch nicht mehr ganz entrollen wird indem man in der unteren leine nochmal ein wenig zurück zieht.
eine beliebte frage hier im forum:
"ich werfe mit schußkopf zwar mittlerweile 35m was echt toll ist, aber mein vorfach rollt nicht mehr ab und landet samt fliege auf einem haufen.."

und hier ist natürlich die sauberkeit des wurfs ein entscheidender faktor:
wer das prinzip des rades verstanden hat kann absolut horizontal im bogenwurf ne menge reissen oder in senkrechter
ebene die nymphe in die tiefgarage befördern...


und noch einen persönliche bemerkung von mir zum ende:

ich finde das fischereilich- literarische niveau dass sich an so manche pampigen zweisatz- postings hier anschließt eher lahm...

ich mein, göran andersson ist so mehr oder weniger die flyfi casting speerspitz weltweit, nicht in der weite, sondern in der
theoretischen (physikalischen) durchdringung von dem was man dort macht

es ist einerseits immer wieder schön mit Thomas E. kundige mitfischer zu lesen aber genauso erheiternd mit RC
mitschreiber hier im forum zu erkennen, die sich als "name dropper" in falsch gesetzten stichworten so ziemlich selbst entblöden...

à la:
ich hab mir da ne bait casting multi rolle gekauft. auch wenn sie läuft wie ein schweizer uhrwerk...
da ist `n cormoran logo drauf, ich glaub also die ist made in schweden: von NABU...

ich hab mir mit dieser "casting rolle" ne perücke geworfen und nehm also zur sicherheit jetzt mal
"casting unterricht" bei Roland Moser, Michael Maori oder Fred Feuerstein...

ich wusste in deinem post sofort, dass aus Andersen dann irgendwann Andersson wird, ... du plumpsangler... :smt038

Grüße aus Gießen
Thorsten
- dry or die -
Wasserläufer

Beitrag von Wasserläufer »

Hallo Thorsten,

Wenn Du mit Deinen Fliegen genauso um Dich wirfst, wie mit Deinen Worten, wirst Du die Fische nicht fangen sondern erschlagen.

Gruß
Thomas
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gespliesste
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Beitrag von gespliesste »

Huhu Thotty, :smt039

du Schlingel, nicht ärgern.

Du hast ja durchaus sehr gute und kompetente Argumente für deinen Standpunkt gebracht.

Die Schnurtrocknungsgeschichte vom guten alten Hans ist ja weithin bekannt und ich habe auch einige Brunner Ruten besessen (u.a. auch die "Gebethsroither Super" und die "Cherie"). Hab sie aber nach einigen Jahren wieder verkauft, da meine persönliche Vorliebe sich von diesen kurzen steifen Ruten wegentwickelt hat. Alles andere als Trockenfliegenfischen / unbeschwerte Nymphe macht damit so oder so keinen Spass.

Das Video von G.A. werde ich mir nach der Diskussion hier bestimmt mal anschauen ... Das Argument mit dem Rad leuchtet ein und ist ein interessanter Punkt. (auch wen es in meiner jetzigen Vorstellung noch kein neues Zeitalter einläutet)

Ich denke der Diskurs liegt auch ein wenig an dem Unterschied zwischen reiner Lehre und Praxis. Ich bin bei dir, das es nie ein Nachteil ist, die aktuelle Theorie zu verinnerlichen und alle Facetten der Wurfdynamik zu ergründen.

Aber abweichende Anwendungen, sind nach meiner Meinung auch nicht per Definition "Anfängerfehler", sonder mitunter Fähigkeiten die man in der Praxis gut brauchen kann ...

... und du weisst ja, niemals ans Denkmal von Gebethsroither pinkeln - das geht schon mal gar nicht :smt029

Wie ging noch mal der Tuck-Cast? :shock:

LG,

Olaf
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Persönliche Beleidigungen

Beitrag von Royal Coachman »

Hallo !

In persönlichen Beleidigungen bist Du, wie sich auch in früheren Postings gezeigt hat, einsame Klasse.

Nur leider in der Sache bleibst Du den Beweis schuldig, daß man unbeschwerte Fliegen und Nymphen bzw. Terrestrials mittels drittem Zug auf der Wasseroberfläche hart aufsetzen kann.

Dein Zitat:
Gebetsroither war ein hervorragender fischer seiner zeit, er war ein autodidakt und er hat in der ersten hälfte des 20.jahrhunderts die fischerei entscheident mitgeprägt.

erste Hälfte der 20 Jahrhunderts = 1900 - 1950 !
Ritz: Erlebtes Fliegenfischen 1953,
Stoll-Gebetsroither : Hohe Schule auf Äschen 1972, Hohe Schule auf Forellen 1973
Für mich kein Grund zum Hohn, ist Dir wahrscheinlich im Eifer des Gefechtes passiert!

RC

PS: ich würde allerdings eher sagen J.J. Hardy hat die erste Hälfte des 20 Jahrhunderts im Bereich Fliegenfischen geprägt.
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Olaf Kurth
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Beitrag von Olaf Kurth »

Hallo Thorsten, hallo Gebhard,

ich kenne euch beide als sympathische Kollegen und weiß mit Sicherheit, dass ihr außerhalb der virtuellen Welt am Fischwasser miteinander wunderbar zurecht kommen würdet!!!!!

Ich weiß, dass sich so manche virtuelle Feindschaft in unserer Szene in der realen Begegnung schnell in Luft auflösen kann (et vice versa), deshalb appelliere ich an euren Fliegenfischer-Ethos - begrabt das Kriegsbeil und nehmt Abstand von virtuellen Schaukämpfen.

Liebe Grüße an jeden von euch,

Olaf
Und Gott sprach zu den Steinen im Fluss: "Wollt ihr Mitglieder der UNERSCHROCKENEN werden?" Und die Steine antworteten: "Nein Herr, dafür sind wir nicht hart genug."
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Thotty
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Beitrag von Thotty »

huhu Olaf,

ja stimmt schon, manchmal ist meine art im forum zu posten so ziemlich rüde,
weil ich es eben auch mal schreibe, dass jemand quatsch postet...
ich bin da in der tat ein ziemlicher proll.

aber dass muss man dann nicht so eng sehen.. so schlimm ist jetzt "plumpsangler" nicht,
dass man da echt übel beleidigt sein müsste.

und ja lieb, dass du mir schreibst, dass der RC Gebhardt heißt...
ist doch schöner, wenn man sich persönlich ansprechen kann. find ich..

aber du missverstehst, wenn du denkst es ginge hier um einen "schaukampf"..
ich versuch Gebhardt nur vom tripple haul - tuck cast zu überzeugen..

und um auf meinen "fehler" der hälften der jahrhunderte zurückzukommen, Gebhardt dann erklär ich es dir mal mit einem beispiel:

auch wenn Paul McCartney heute noch lebt, würde ich mal schwer überzeugt behaupten,
dass er musikhistorisch mit den Beatles die 60´er und 70`er des letzten jahrhunderts beeinflusst hat...

so ähnlich verhält es sich mit Gebetsroither und Andersson,
Gebetsroither hat mit gespließten "holz" ruten gefischt, wohingegen Andersson ruten aus kohlefaser designed hat.
dem material, mit dem man raumfahrt betreibt, um genau zu sein seit der zweiten hälfte besagten jahrhunderts...
mit der wurftechnik ihrer jeweiligen zeit verhält es sich bei beiden werfern entsprechend.

und Olaf-gespliesste, nein ach wo... ich würde mich doch über sowas nicht ärgern. da wär ich im internet echt falsch aufgehoben... *lach*


grüße aus Gießen
Thorsten

p.s.: mein pic zum Rad von Andersson
und wenn man diese "rad-idee" verstanden hat, kann man mit dem rad wurftechnisch ne menge anstellen..
- dry or die -
Royal Coachman
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Hallo !

Beitrag von Royal Coachman »

Hallo !

Du machst es Dir etwas leicht, Hans und Walter haben sich nämlich erst 1961 kennen gelernt, also mit der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts hat das nichts mehr zu tun, eher mit Charles Ritz, der mit John Alden Knight 1942 seinen Wurstil in Amerika creiert und dann in seinem Buch "Erlebtes Fliegenfischen" 1953 in Europa öffentlich gemacht hat.
Erste Hälfte des 20. Jahrhunderts: 1. Weltkrieg, Zwischenkriegszeit, 2. Weltkrieg und 4 Besatzungzonen in Österreich bis 1955.

Hallo Olaf!

Über persönliche Angriffe, Verhöhnungen und dergl. rege ich mich schon lange nicht mehr auf, das kommt immer dann, wenn die sachlichen Argumente ausgehen.

RC

PS: in Bad Berka werde ich eine "Gebetsroither Super" dabei haben, kann ev. auch geworfen werden.



.
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Maggov
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Beitrag von Maggov »

Thotty hat geschrieben: p.s.: mein pic zum Rad von Andersson
und wenn man diese "rad-idee" verstanden hat, kann man mit dem rad wurftechnisch ne menge anstellen..
Hi Thotty,

soll das den Vorgang des Tuck Cast beschreiben oder sind das alle möglichen Räder von Anderson.

Da gerne Bäche fische muss ich mich nicht mit den Weitwurfspezialisten messen sondern mit den Jungs die Ihre Fliege in jedem Winkel eines Wassers (am besten noch zugewachsen) so ablegen können dass die Drift passt. Deshalb kenne ich Anderson nicht und ehrlich gesagt bin ich mir auh nicht sicher ob ich sein neu erfundenes Rad bei Wurfentfernungen unter 20 Meter wirklich brauche (v.a. wenn er bei den Castingjungs so beliebt ist). Ich finde diese Diskussionen wer jetzt welche Revolution beim Werfen eingeleitet hat ziehmlich komisch. Ob Vodoo Cast oder untere und obere Leine - jeder spricht auf eine andere Form des Werfens und der Vermittlung von Wurfstilen an und ich denke je nach Einsatzgebiet machen auch andere Techniken mehr oder weniger Sinn.

Beim Tuck-Cast selbst habe ich nach wie vor die gleichen Bedenken wie Gebhard (den Namen hättest Du übrigens aus alten Postings easy herleiten können) - eine Trockenfliege (gerade grosse Muster wie der Stimulator) haben einen ordentlichen Luftwiderstand. Der Impuls mit dem Handgelenk ist ein extrem kurzer und schneller Impuls den ich sicherlich mit sehr viel Übung auch über einen Zug mit der linken Hand erreichen kann. Bei einer schweren Nymphe ist das eben genau deswegen aber leichter (mehr Masser erzeugt mehr Eigenträgheit). Deshalb habe ich es (auf der Wiese) nicht geschafft einen brauchbaren TuckCast mit der Zughand zu erzeugen so lange ich kein Gewicht an dem Vorfach gefestigt hatte - mit der Rutenhand und dem Handgelenk aber problemlos.

Vielleicht kannst Du mir ja erklären was ich hier falsch mache/verstanden habe.

Vielen Dank im voraus und Grüsse

Markus
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Thomas E.
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Beitrag von Thomas E. »

Für den größtmöglichen Effekt mache ich beides :

Die Gegenbewegung mit der Rute/Wurfarm und gleichzeitig Zug mit der Schnurhand !
(damit zwinge ich fast alles herum...)

Viel wichtiger ist aber mal zu erwähnen, das das anschließende Nachführen der Rute bzw. dann die Freigabe der Schnur von entscheidender Bedeutung ist.
Damit sich ordentlich Schnur beim Eintauchpunkt der Nympfe anhäufen kann.

Und das ist dann ein "echter" vertikaler Bogenwurf ! :wink:

@Maggov
Solche "widerwilligen" Fliegen verlangen dann schon dickeres Monofil.
Gruß
Thomas Ellerbrock
Bernd Ziesche

Beitrag von Bernd Ziesche »

Hallo allerseits :)
Ich lese hier des öfteren davon, wie hart die Fliege beim Tuckcast auf die Wasseroberfläche aufschlägt.

Um eine Trockenfliege in einem sehr schnellen Wasser auf der anderen Uferseite (bei langsamerem Wasser auf der eigenen Seite) zu präsentieren, verwenden viele gerne den Fallschirmwurf. Wenn es nun sehr windig wird, verblässt der Wind gerne den Fallschirmwurf in die "endlosen Weiten" des Flusses.

Hier kann man alternativ den Tuck cast verwenden. Setzt man ihn hoch genug an, schlägt das Vorfach nach unten und die Fliege bleibt (beinahe) einen Moment in der Luft stehen, bevor sie verhältnismäßig sanft aufsetzt.
Diese Anwendung erfortdert einige Übung, ist aber deutlich weniger windanfällig wie der Fallschirmwurf.

Insofern ist es immer eine Frage der exakten Wurfebene und Ausführung, ob die Fliege nun aufschlägt oder sanft landet.

Beste Grüße
Bernd

@RC: Bei unbeschwerten Fliegen (oder auf der Wiese dem "Puschel") benötigt man eine sehr hohe Schnurgeschwindigkeit bis in das Abrollen des Vorfaches, um diese exacht nach unten zu steuern. Es ist natürlich schwieriger als wie im Falle von Nymphen, dennoch aber durchaus möglich. Vielleicht können wir das in Bad Berka mal gemeinsam werfen. Würde mich freuen! :wink:
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Hallo Bernd !

Beitrag von Royal Coachman »

Hallo Bernd!

Hier nochmals die Anfangsaussage von Thotty, an der sich die Diskussion entzündet hat, leider mit den üblichen Animositäten.

ZITAT Thotty :
der tuck cast (oder dreifach-zug) macht etwas ähnliches, allerdings ganz ganz kurz vor ende des wurfs.
in dem moment des wurfs, in dem sich die schlaufe kurz vor dem "zielgebiet" beinahe entrollt hat,
setzt man einen ruck in die schnur, der als effekt dazu führt, das die schlaufe nicht sanft abrollt und die fliege sanft und zärtlich auf der wasseroberfläche landet, sondern dass die (oberleine der) schlaufe durch den ruck (in der unterleine) beschleunigt wird, zusätzlichen speed bekommt, heftig abrollt (überschlägt) und die nymphe 2 etagen tiefer unter die wasseroberfläche drischt. ein pfiffiger effekt...


Daß dies mit einer Trockenfliege oder einem unbeschwerten Terrestrial nicht funktionieren kann, muß wohl jedem klar sein, denn das funktioniert nach dem Gesetz von Zentrifugal- und Zentripetalkraft wobei hier der Luftwiderstand der jeweiligen Fliege das Geschehen negativ beeinflußt. Je höher das Gewicht der "Fliege" und je geringer der Luftwiderstand umso besser funktioniert Thotty's Dreizug.

Mich interessieren solche Würfe eigentlich nicht, nur wollte ich nicht, daß ein Newcomer umgehend in der Richtung informiert wird, daß Fliegenfischen sich ausschließlich über die Verwendung von schweren und schwersten Nymphen definiert.

freundlichst
Gebhard

PS: bei Trockenfliegen bzw. Terrestrials ist der geworfene Bogen nach unten viel einfacher und vor allem punktgenau.
Der immer auf Seiten der Fische steht!
Siegfried.
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Beitrag von Siegfried. »

Hallo Bernd und Gebhard,
danke dass ihr zum Fischen zurück gefunden habt. =D> Ich hatte das ja schon mal versucht, aber da gingen die Wogen wohl noch zu hoch.

Werfen ist nicht Fischen, aber Fischen ist auch Werfen (es sein denn man macht Nymphenstippen, welcher Nationanität auch immer). Übrigens fangen weder Würfe noch Leinen oder Rollen, nicht mal Fliegen fangen Fische nur Fischer(innen) fangen Fische oder nicht?! :wink:
TL SD
Fische sind zu schöne Geschöpfe um nur einmal bewundert zu werden
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Beitrag von Maggov »

Hi Bernd,

für den Zweck einen längeren Drift ist der Parachute sicherlich gut geeignet - nur ging es mir nicht darum im Falle der Terrestrials. Ich habe den Eindruck dass diese besser Fischen wenn man sie hart auf das Wasser setzt und so ein "Aufplatschen" erzeugt. Diese wird von den Fischen oft postiv honoriert.

Oft sieht man Fische sehr nahe an die Fliege steigen und abdrehen wo man vorher bei sanfter Präsentation (z.B. über Parachute) gar keine Reaktion sah. Die Bisse kommen dann auch echt nett :)

Wenn die Flugschnur allerdings mit aufs Wasser klatscht ist die Scheuchwirkung stärker. Deshalb ist der Tuck Cast beim Fischen von Terrestrials echt einen Versuch wert.

LG

Markus
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