Was genau ist ein Unterhand Wurf?

[mknuemann]

Hallo!

Ich habe mal eine Frage zum Unterhandwurf. Es gibt da verschiedene Definitionen.

Beim Zweihandwerfen hat man mir erklärt, dass es so heisst, weil die "untere" Hand die Arbeit macht.
An anderer Stelle habe ich gelesen, beim Unterhandwurf ist der Loop unterhalb der
Schnur.

Bei der Einhand mache ich es so, dass ich die Rute flach in einem Schwung in die
Senkrechte bewege, dabei die Schnur nach hinten beschleunige um ein D zu bilden.
Das Vorfach liegt dann idealerweise auf meiner Höhe im Wasser, dann mache ich
eine Zugunterstützung und ab dafür.

Was ist denn nun die offizielle Definition?

Michael

[Werner]

Hallo Michael,

Beim Zweihandwerfen hat man mir erklärt, dass es so heisst, weil die "untere" Hand die Arbeit macht.

Das ist die ursprüngliche Ausgangslage und daher stammt die Definition.
Da Fliegenfischen aber keine Wissenschaft mit einheitlicher Terminologie ist, bezeichnet man den von dir beschriebenen Wurf mittlerweile auch als Unterhandwurf, ebenso wie den Pendelwurf usw.
Man muss sich in unserem Metier- leider-? von dem Gedanken befreien, dass die gleiche Bezeichnung auch immer das Gleiche meinen müsste. So versteht z.B. M. Krieger unter Pile Cast etwas völlig anderes als etliche andere Autoren und einschlägige Internetseiten.
Deshalb sind m.E. "eifernde" Diskussionen um den wahrhaft richtigen Begriff - die bei solchen Fragen gerne vom Zaun gebrochen werden- überflüssig.

Gruß Werner

[Rolf Renell]

Hallo Michael ,ergänzemnd zu dem was Werner mit Recht geschrieben hat folgendes.es gibt und gab klassische primär erfundene Würfe die zur gegebenen Situation durchaus sinnvoll sind .Beim klassischen Unterhandwurf,die schon von dir genannte 2-Hand Version,die aktive Hand/Arm arbeitet "unter" der Führungshand/Rutenhand.Zum Unterhandwurf mit der Einhandrute gibt es versch. Versionen und Ansichten.
Erworfen oder Erfunden oder zur form gebracht hat ihn Göran Anderson,ein Ankerpunkt ist die Haltung der Rute wobei die Rute im Griff nur gelagert wird zwischen Daumen und Zeigefinger und so die restlichen finger beim wurf eine zusätzliche Impulsbeschleunigung durch Schliessen derselben erreichen.
Entscheidend hierbei ist eine Bewegung im Handgelenk,sonst ja nicht so gewünscht,dadurch erreicht man einen kurzen schnellen "Snap" in der Rutenführung/Stoppunkt.Das zweite ,und damit kombiniert ist die Rollwurfsituation die uns ja normalerweise ausreicht um an hindernissreichen Ufern ohne viel Rückraum zumindest im nahen Bereich noch vernünftig presentieren zu können.Brauchen wir eine grössere Distanz wird diese Rollwurfaufladung(Wassern der Leine vor uns) nicht mehr ausreichen.Jetzt kommt die Paralele zum bekannten "Switchcast",der Unterhandwurf ist also ähnlich auszuführen(hierüber streiten sich die Geister) ,Unterschiede sind in der anderen Rutenhalterung ,der Wahl einer durchgehenderen eher parabolischen Rute möglichst mind. 8 ft.,
dazu kamen von ihm entwickelte Schnurtaper,schusskopfähnliche Schnurprofile welche mit dieser Ruten und Handführung gut gearbeitet haben(s.Loop),am meisten verwendet und gebraucht jedoch im 2-Handbereich,gute Videos hierzu :Bättre flugfiske mit göran Anderson
oder Hendrik Mortenson -perfect cast (Scierra).
Beste Grüsse ,Rolf

[Rudi]

Servus Michael,

ich kann Rolf´s Ausführungen bestätigen. Allerdings den coolste Kurzvideo zum Unterhandcast bei Zweihand habe ich bisher von Henrik Mortensen gesehen. Er macht das recht ordentlich.
Video´s gabs unter http://www.speypages.com zum anschauen. Aber irgendwie kann mann diese nicht mehr anschauen. ....
Wart mal ich schweife vom Thema ab. Eröffne gleich mal einen neuen Tread.
Also Michael das Kurzvideo von Henrik hab ich. Schick mir mal ne PN mit deiner Email. Eigne dir diesen Wurf an und die Zweihand bringt dich weit hinaus
Gruss

Rudi

[Ruten-Swinger]

Original geschrieben von Rudi
Servus Michael,

. Allerdings den coolste Kurzvideo zum Unterhandcast bei Zweihand habe ich bisher von Henrik Mortensen gesehen. Er macht das recht ordentlich.


Rudi

Rudi mußt nicht gleich übertreiben !

Das letzte Video von H.M. heißt nicht umsonst Perfect Cast !

R-S

[mknuemann]

Hallo!


Ich finde übrigens die eine eindeutige Begrifflichkeit sehr wichtig, insbesondere
wenn ich in einem Forum darüber diskutieren will.

Aber danke für die Kommentare.
Also das mit dem upside-down-loop hat ja hier keiner erwähnt, obwohl
es bei sexyloops so erklärt wird.

Michael

[Rolf Renell]

...deswegen deutete ich an das es Interpretationsunterschiede gibt wie in vielen anderen Bereichen auch ,willst du was über Unterhandwurf wissen -Göran Andersson - willst du etwas über Interpretationen wissen - sexyloops board,wenn von up side down loops die Rede ist,was soll das sein -einen loop den ich nach G.A. flach halte, ob 1-Hand oder 2 Hand ,läuft zumindest (bei flachen/niedrigen Zielbereichen) die Schnurschlaufenentwicklung eng aber horizontal ab ,was natürlich dazu führt das das Schnurende/Vorfach durchaus unter dem Hauptschnurniveau liegt ,meinst du eine Schlaufe komplett unter der Rute durch nach vorne geführt müssen wir uns über den "Pendulumcast" oder "Alterstil/wurf" unterhalten ,aber auch hier regional und historisch versch. Definitionspunkte,wenn du es so genau brauchst ,nenn ich dir gerne Literatur ,beste Grüsse ,Rolf

[TorstenHtr]

Hi!

Für mich ist der "Unterhandwurf" nichts weiter als ein stilistisch etwas modifizierter Speycast - aber kein neuer Wurf an sich. IMHO sollten beide besser dynamischer Rollwurf mit eventuellem Richtungswechsel heissen.
Insbesondere denke ich nicht das sich der Single Spey/Switchcast und der "Unterhandwurf" sich bei einer Einhand unterscheiden.
In einer älteren Ausgabe des FFers wurde der "Unterhandwurf" beschrieben, ich persöhnlich konnte keine wesentlichen Unterschiede zum Switchcast entdecken.
Wurde IMHO kontrovers bei sexyloops diskutiert - insbesondere Paul Arden ist ein Kritiker dieser Bezeichnung und hält es für einen Marketinggag.

Interressant fand ich die Behauptung von HM in seinem Video das der "Unterhandwurf" der effektivste Wurf ist und das der Überkopfwurf nur selten verwendet wird ..

Bis dann..
Torsten