Wurftraining mit langsamen Ruten

Fliegenwerfen - wie geht das eigentlich? Wie kann ich meine Leine effektiver ausbringen und Fehler ausmerzen? Was hat es mit den AFTMA-Klassen auf sich? Was sind Spezial- und Trickwürfe? Fragen über Fragen! Hier könnt Ihr Euch gegenseitig helfen.

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troutteaser
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Beitrag von troutteaser »

@bernd:
Ich kenne niemanden, der einen "Switch" cast (hallo Thotty : auch vielfach als Jump roll cast bezeichnet = dynamic roll cast) ohne Richtungswechsel ausführen kann.
Bei allem Respekt, aber kann es sein, dass Du Dich in diesem Punkt täuscht? Ich kenne niemanden, der beim Switch Cast (=Forward Spey, Jump Roll) einen Richtungswechsel durchführt. Gerade bei diesem Wurf wird doch kein Richtungswechsel ausgeführt. Deswegen heißt er doch auch Forward Spey, wie oben beschrieben.
Deshalb spricht Andy Murray auf jener DVD auch von einem "roll cast with a DRAMATIC change of direction".
Ja, Bernd, o.k., er spricht von einem dramatischen Richtungswechsel, insoweit Übereinstimmung. Aber war diese Aussage Andy Murrays nicht eher auf den Speycast und nicht auf den Switchcast bezogen? Lass uns bitte die entsprechende Szene auf der DVD nochmals genau anschauen. Gut möglich, das ich mich da täusche, mag sein. Ansonsten fragen wir ihn mal selbst, wir sehen ihn auf der EWF.

Also, Bernd und Thotty, danke für die Diskussionsbeiträge, die waren überhaupt nicht O.T....Danke für die Rückmeldungen...Mag Eure direkte Art, auch wenn ich nicht immer Eurer Meinung bin. :D

Nichts für Ungut!

Emil
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Bernd Ziesche

Beitrag von Bernd Ziesche »

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Zuletzt geändert von Bernd Ziesche am 29.07.2013, 07:11, insgesamt 1-mal geändert.
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troutteaser
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Werfen mit langsamen Fliegenruten

Beitrag von troutteaser »

Hi Bernd,

danke für die Klarstellung, ich finde es immer interessant, sich auszutauschen. Letztlich schließt sich der Kreis...und oft sind es nur marginale Unterschiede, die eine richtige oder falsche Definition ausmachen...
Die beste Definition ist immer einfach. Sie zu finden, ist alles, nur nicht einfach!
Sehr richtig...

Es ist in der Tat schwierig, einfache Dinge zu machen. Sie entstehen eher durch Weglassen als durch das Hinzufügen oder wie der französische Schriftsteller Saint-Exupéry es mal treffend formulierte:

"Vollkommenheit entsteht offensichtlich nicht dann, wenn man nichts mehr hinzuzufügen hat, sondern wenn man nichts mehr wegnehmen kann"

Viele Grüße und gute Nacht,
Emil
Zuletzt geändert von troutteaser am 16.01.2011, 12:03, insgesamt 1-mal geändert.
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Bernd Ziesche

Beitrag von Bernd Ziesche »

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Zuletzt geändert von Bernd Ziesche am 29.07.2013, 07:10, insgesamt 1-mal geändert.
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troutteaser
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Erlernen einer guter Wurftechnik mit langsamen Fliegenruten

Beitrag von troutteaser »

Hallo Bernd,

guter Beitrag!
Das Timing läßt sich mit der weichen Rute besser trainieren. Der Lernprozeß des Schnurverlängerns wird durch die weiche Rute unterstützt. Ab mittlerer Länge verzeiht die harte Rute etwas mehr Fehler in Bezug auf ungleichmäßige Beschleunigung, Timing, eine suboptimale Stop-Technik und dem Formen einer engen Schlaufe.
Zu 100% einverstanden, das entspricht auch meinen Kurserfahrungen. Genau aus diesen Gründen würde ich jedem Fliegenfischer empfehlen, wenigstens ab und zu mit langsamen Ruten zu werfen und zu fischen. Das Variieren macht den Unterschied...
Guter Hinweis von Dir, gelegentlich eine "brutale", gezielte Über- oder Unterladung durch das Verwenden unterschiedlicher Schnüre (zu schwer, zu leicht) herbeiführen, wie von Dir oben beschrieben.
Bezogen auf den Ursprung diesen Threads glaube ich, dass eine Tendenz dazu besteht, schnell viel Schnur in die Luft zubringen und hier trennt sich die Spreu vom Weizen eher auf der weichen Rute, während man mit der harten Rute von gewissen Vorteilen profitiert.
Auch hier zu 100% Übereinstimmung! Das Lernen einer guten Technik wird vielen Fliegenfischern m.E. durch das Verwenden schneller Ruten (zu früh im Lernprozeß) zu leicht gemacht, und viele Einsteiger glauben nach kurzer Zeit, sie könnten "sauber" werfen, da sie bereits auf eine "anständige" Weite kommen...
bis zu dem Zeitpunkt, wo sie das erste Mal eine "gemein" langsame Rute in die Finger bekommen, wie z.T. weiter oben bereits beschrieben.
....meine Empfehlung für Einsteiger war und ist es, die goldene Mitte zu wählen
.

Richtig, damit kommen die meisten Einsteiger gut zurecht, von Ausnahmen abgesehen. Ich darf hier ein chinesisches Sprichwort zitieren, das wie folgt lautet:
"In der Mitte wirst Du am Sichersten gehen!"

Viele erfahrene Fliegenfischer kommen - wenigstens beim Fischen mit der Trockenfliege - nach ihren "Wander- und Lehrjahren" auf eine moderatere, langsamere Aktion zurück, weil dieser Aktionstypus Vorteile beim Drillen mit feinen Vorfächern bietet. Persönliche Vorlieben und der jeweiligen Einsatzzweck (z.B. Bach, See, Meer, durchschnittliche Wurfdistanz zum Fisch, Thermik, Rückraum) spielen natürlich auch eine große Rolle.

Viele Grüße in den Norden,
Emil Dittmer
Zuletzt geändert von troutteaser am 16.01.2011, 23:10, insgesamt 1-mal geändert.
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Gammarus roeseli
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Beitrag von Gammarus roeseli »

Hallo,

also für mich persönlich macht das Trainieren mit den weichen- vollparabolischen Ruten Sinn, weil ich der festen Überzeugung bin, dass es für das Fischen mit der Trockenfliege ohne Widerhaken nichts besseres gibt als eine vollparabolische weiche Rute!

Das liegt an den Eigenschaften bzw. Stärken die eine vollparabolische weiche Rute so mit sich bringt z.B.

- dass diese Feder und Puffereigenschaften dafür sorgen, dass es dem Fisch so gut wie nicht gelingt, sich im Drill selbstständig vom Schonhaken zu lösen
- diese Feder und Puffereigenschaften verhindern ein Ausschlitzen des Hakens aus dem Fischmaul
- erst durch diese Optimalen Feder und Puffereigenschaften ist es überhaupt möglich feine/ dünne Vorfächer zu verwenden (Wichtig z.B. bei der Äschenfischerei in langsam fließenden Wasser.)
- optimale Feder und Puffereigenschaften im Drill großer Fische (Zitat: Bei der Vollaktion verbraucht die Federkraft des Blanks im Drill die Kraft des Fisches.) Was will man mehr!?

Grund genug für mich regelmäßig mit meinen weichen Ruten zu trainieren. :D

Grüße
Christian

PS: "Die weiche Rute trennt die Spreu vom Weizen" und man erkennt sofort ob Trockenfliegenfischer oder Goldkopfnymphenschmeißer :wink:
Bernd Ziesche

Beitrag von Bernd Ziesche »

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Zuletzt geändert von Bernd Ziesche am 29.07.2013, 07:10, insgesamt 1-mal geändert.
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Gammarus roeseli
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Beitrag von Gammarus roeseli »

Hallo Bernd,
ich behaupte nichts anderes!
Wie schon gesagt, weiche- vollparabolische Ruten decken gewisse Einsatzbereiche halt einfach (perfekt gibt es nicht) optimal ab! :D

Grüße
Christian

PS: @ Alle
Die Kurve kriegen -> http://www.fischundfang.de/Service/Ruec ... ve-kriegen Jede Rutenaktion hat seine Vor- und Nachteile :wink:
Bernd Ziesche

Beitrag von Bernd Ziesche »

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Zuletzt geändert von Bernd Ziesche am 29.07.2013, 07:10, insgesamt 1-mal geändert.
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Florian Maldoner
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Beitrag von Florian Maldoner »

Hallo,

ich bin zwar nicht so der große Werfer, habe aber mittlerweile so einige Rutentypen werfen können und habe vor nicht allzu langer Zeit das erste mal eine Gespließte in die Hand bekommen - und war total begeistert! Während der ein oder andere Kollegen gar nicht damit zurecht gekommen ist, habe ich mich total wohl gefühlt und Schlaufen geworfen wie ich sie sonst erst nach einer gewissen Eingewöhnung werfe.
Ähnlich erging es mir als ich das erste mal die CTS Vintage eines Kollegen in der Hand hatte, nach ein paar Würfen mit der Nudel hatte ich mit meinem "Besen" (Guideline LeCie) den Rest des Tages mit dem Timing zu kämpfen, was sich in dem ein oder anderen Tailing Loop äußerte.
Aus meiner Sicht würde ich die langsamen Ruten daher nicht als "schwieriger" sondern einfach nur als "anders" bezeichnen.
Das ganze ist natürlich rein subjektiv.. Fakt ist lediglich, dass mir bei der nächsten Neuanschaffung was langsames ins Haus kommt :D

Grüße

Florian
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