Surfklaus hat geschrieben:Danke für die Antwort, Fjorden.
Das ist für mich schwer zu durchschauen. Kann mir jemand den Sinn dahinter erklären, eine Schnur, die ich mit #6 beschreibe, schwer wie eine #8 zu machen?
Gruß Klaus
Das ist einfach zu erklären - aber schwer zu verstehen: Die WF Schnüre, die deutlich schwerer sind als die angegebene Schnurklasse sind für Ruten mit dieser Schnurklassenangabe gedacht. Meistens sind es kurzkeulige Schnüre, die das nötige Gewicht auf eine kurze Strecke verteilen müssen. So wird das tatsächliche Gewicht pro Meter ( auf das sich ja AFFTA bezieht) entsprechend höher und damit die tatsächliche AFFTA Schnurklasse.
Die Sache ist eigentlich ganz einfach: Die auf den Ruten aufgedruckten Klassen waren früher für eine AFFTA -konforme DT Schnur dieser Klasse gedacht.
Um eine DT gut zu händeln, muss die Rute die Kraft haben, um mindestens ca. 16-17m dieser Schnur in der Luft halten zu können.
Der Trend zu immer kürzeren Keulen bedingt dann aber, dass das Keulengewicht pro Meter immer schwerer werden muss, um die Rute gut zu laden.
Diese Zusammenhänge waren früher allgemein bekannt. Man kaufte sich dann entsprechend für seine 5er Rute eine WF 6 oder 7, je nach Keulenlänge.
Dann kamen die Schnurfirmen auf die Idee, sich gegenüber der Konkurenz abzusetzen, indem sie ihre WF Schnüre ein wenig übergewichten, weil die dann vor allem auf kurzen Entfernungen die Rute etwas besser aufladen. Und diese Entwicklung ging dann so weit, dass manche Schnurfirmen einige ihrer Schnüre nach Rutenklassen und nicht nach AFFTA einzuteilen - das sind dann die deutlich übergewichtigen Schnüre. Wird dann ein Keulengewicht angegeben ist ja (fast) alles ok, denn dann weiss man zumindest ungefähr, womit man es zu tun hat. Allerdings macht es noch einen Unterschied, ob ich sehr lange Keulen habe oder kurze.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich mit einer sehr langen Keule / DT mehr Gewicht in der Luft halten kann als mit einer kurzen Keule. Das kann am Luftwiederstand, Geschwindigkeit des Doppelzuges, Massenveteilung oder sonst was liegen.
Zum Beispiel deiner 5er Response ( ich habe eine 6er Response): Mit der kannst du bequem 16m einer DT 5 in der Luft halten, also ca, 17gr.
Eine kurzkeulige Schnur sollte dann ein etwas geringeres Keulengewicht habe.
Ich rate dir, eine eher längere Keule zu nehmen, die eine eher dicke Runningline in Relation zur Dicke der Keule hat.
Also eher keine Triangletaper, da geht nämlich oft der sehr fette Bauch am Ende der Keule in eine relativ dünne Runningline über und das ist nicht toll zu werfen, denn sobald der Bauch komplett ausserhalb der Rutenringe ist, verändert sich das Wurfverhalten deutlich, auch ein Verlängern der Schnur ist vor allem für Anfänger nicht mehr leicht.
Die Rio Gold fische ich gerne, die 3M Expert Distance/XXD oder auch eine DT wären eine Option für deine 5er.
Die Rio Gold hat zwar keine so lange Keule, aber eine relativ dicke Runningline, die sich auch noch in der Luft verlängern lässt, die XXD ist eine sich langsam nach hinten verjüngende Keule über ca. 20m. Mit der lernst du auch, das Potential deiner Rute Meter für Meter zu erarbeiten bzw. deine Fähigkeiten, immer mehr Schnur in der Luft halten zu können. Das lernst du mit einer TT eher weniger.
Der Vorteil der langen und sehr langen Keulen ist es auch, dass man auf größere Entfernungen die Fliege ohne Schnurschuss servieren kann.
LG
Reinhard