Reissfestigkeit von Fliegenschnüren?

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orkdaling

Re: Reissfestigkeit von Fliegenschnüren?

Beitrag von orkdaling »

Moin Moin,
und das sind bei weitem keine Schnuere fuer Lachsfischen oder auf den Flats.
Na da wuensche ich dir mal einen der die 10-11kg auf die Probe stellt und das an der 5er Rute.
Viel Spass
Hendrik
Helmholtz
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Re: Reissfestigkeit von Fliegenschnüren?

Beitrag von Helmholtz »

Hallo zusammen,

Irgendwie wird da gewaltig was gemixt und vertauscht.
Ich rede z.T. von Klasse 8 Schnüren. Da kann durchaus ein 15lb Fisch beissen. Von Klasse 5 habe ich nie was geschrieben.
So ganz nebenbei ist das auch schnuppe. 20lb sind 20lb. Was ich damit fange ist mein Ding.

@ Reinhard,

Wie testest Du ohne zu knoten die Zugkraft der blossen Leine?

Grüsse,

Patrick
orkdaling

Re: Reissfestigkeit von Fliegenschnüren?

Beitrag von orkdaling »

Das war ja auch an Reinhard gerichtet , er hat die Schnuere in Klasse 5 getestet und kam dabei auf 10 - 11 kg.
Gruss Hendrik
Helmholtz
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Re: Reissfestigkeit von Fliegenschnüren?

Beitrag von Helmholtz »

Was auch Sinn macht, denn die Seelen sind meines Wissens nie tiefer gerated als 20lb, egal welche Schnurklasse.
Normale Schnüre haben 20lb oder 30lb und gewisse Spezialschnüre fürs grobe Salzwasser dann 50lb.

Grüsse
orkdaling

Re: Reissfestigkeit von Fliegenschnüren?

Beitrag von orkdaling »

moin moin,
20lbs ist ja nun wirklich ausreichend bei den EH Schnueren, das sind ja ca 9kg und ein gutes Vorfach um die 0,25 hat ca 5 kg Tragkraft.
Federkraft der Rute , Einsatz der Bremse vorausgesetzt fængt man damit auch Fische die diese Tragkræfte uebersteigen.
30 lbs bei den DH Schnueren halte ich auch fuer vøllig ausreichend, hab noch nie von gerissener Fliegenschnur gehørt obwohl auch 20kg Fische gefangen werden.
Leider hatte mein bisher grøsster Fisch "nur" 13kg, ich sehe aber gelassen der neuen Saison entgegen die in wenigen Std. beginnt.
Ach ja, die Schnur hat sogar einen noch schwereren kampfstarken Gegner ausgehalten, Kollege Biber.
Gruss Hendrik
Trockenfliege
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Re: Reissfestigkeit von Fliegenschnüren?

Beitrag von Trockenfliege »

Hier sollte eigentlich ein Bild sein. Aber ich bekomme es nicht hochgeladen. Obwohl es unter 600kb ist, behauptet das Programm, es sei zu groß.
Und in eine neue Antwort bekomme ich es nicht rein, weil angeblich der Speicher schon voll sei!! Bin wohl zu blöd dafür. Vielleicht kann ein Mod helfen.

Also: auf dem Bild ist ein Waku Schnurmessgerät zu sehen, ein Haarmessgerät und 2 verschiedene Sackwaagen und ein Hammer. Ich wickle die Schnur um den Hammerstiel und um den aufgepolsteren ( Aqarienschlauch) Haken der Sackwaage.

Hiermit teste ich Schnüre.

Der Waku Schnurtester geht bis 5kg und geht in 50gr Schritten. Den verwende ich für mein Tippetmaterial. Ich teste lineare Stärke, Knoten und auch die Allterung meines Tippetmaterials.

Mit den 2 Sackwaagen werden alle anderen Schnüre gemessen, vor allem Knoten, Spleissungen, aber auch lineare Tragkräfte.
Die Schnüre werden einfach um den Haken der Waage gewickelt, bis sie nicht mehr rutschen, dabei achte ich darauf, daß sich die letzten Wicklungen nicht überschneiden.

Die kleine Messuhr ist ein "Haarmessgerät" und misst auf 100stel mm genau.
Eine Umdrehung ist 1mm, jeder Strich ein 100stel, wobei man sogar noch zwischen den Strichen 1/2 100stel messen könnte.

Was auf dem Bild noch fehlt, ist meine elektrische Feinwaage. Damit wiege ich meine Fliegenschnüre, bzw die Aftmaklasse auf 9,14m und das Keulengewicht.
Außerdem wiege ich damit Rutenbaumaterial, vor allem Ringe oder auch die Lackierungen - Unterschied dicke - dünne Lackierung.

Durch diese Messerei erfährt man manch Interessante. Die alten Stroft Monos hatten immer einen Toleranzbereich für Tragkraft und Durchmesser angegeben.
Der für den Durchmesser lag bei 0,038mm. Das sieht wenig aus, aber es bedeutet, daß eine 14er zB auch 17,8 haben könnte! Und Stroft hat das damals weidlich ausgereizt, die Schnüre waren immer 0,035 dicker als angegeben, also 17,5 bei angegebenen 14.
Da die meisten anderen Firmen meistens nur ca. 0,020 dicker waren, fiel es Stroft leicht, "stärker" zu sein als die Konkurenz.
Inzwischen sind die Toleranzangaben verschwunden und Stroft hat sie den Mitbewerbern angepasst.

Übrigens wies das Traunriver Vorfachmaterial die gleichen Tolerancen auf, na, woher bezog der Heger wohl sein Material?? Richtig - ich habe bei Stroft nachgefragt.

Diese Nachmesserei bringt auch noch anderes zum Vorschein: Berkley Mono war immer sehr genau angegeben, eine 29er war auch eine 29er und die lineare Tragkraft entsprach auch der Angabe.
Aber die Spulenlabel waren manchmal falsch. Ich habe 2 Großspulen von Berkley in 31er und 36er, die tatsächlich aber 29 bzw 34 hatten!! (Diese Durchmesser verkaufte Berkley auch)
Wenn man da zB seine gewohnte Stroft 36 ( tatsächlich 39,5) durch eine 36er Berkley ersetzen wollte ( tatsächlich 34), hatte man 2 sehr unterschiedliche Schnüre auf der Rolle.

Gruß
Reinhard
Maggov
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Re: Reissfestigkeit von Fliegenschnüren?

Beitrag von Maggov »

Hallo Reinhard,

echt spannend was Du schreibst, wenn auch nicht total neu, vielen Dank! Ich bin echt erstaunt dass Du Dir solche Mühen machst alles nach zu messen, Respekt.

Da ich diese Tolleranzen ebenfalls mal hier gelesen hatte und immer noch der Meinung bin dass ein Fisch nicht in der Lage ist den Unterschied zwischen einer 0,30-er und einem 0,14-er zu erkennen (wohl aber das Tippet wahrnehmen kann sofern es ungünstig auf dem Wasser liegt) bin ich dazu übergegangen mich nach den Tragkraftangaben auf den Schnüren zu richten und den Durchmesser zu ignorieren.

Mir ist übrigens mal eine 8-er WF Schnur im Gestrüpp hängen gebliegen und dann mitten in der Keule gerissen. War eine Billigschnur und ehrlich gesagt war mein Eindruck dass ich deutlich unter 9 kg Zug benötigt hatte um diese ab zu reißen. Dass die übliche Stärke ca 9 kg. ist war mein damaliger und heutiger Kenntnisstand und mein Fazit war damals keine billigen Schnüre mehr zu kaufen.

Seitdem hatte ich diese Erlebnisse nicht mehr - wohl aber einen Abriß des Loops bei einer 12-er als ein Grouper die Schnur unter die Korallen zog. Das Tippet war damals über 12 Kilo (= ein Riesenfehler) und ich war froh dass er Loop die Schwachstelle war. Diese war mit 7 KG angegeben und gefühlt waren die auch notwendig für den Abriß. Seitdem habe ich die IGFA Vorgabe mit einer 6kg Sollbruchstelle ganz anders verstanden...

LG

Markus
Reflection is a broad deep and quiet pool into which the stream of an angler's thought opens out from time to time.
A. A. Lucas in Fishing and Thinking, 1959
Hardy

Re: Reissfestigkeit von Fliegenschnüren?

Beitrag von Hardy »

Trockenfliege hat geschrieben:...Also: auf dem Bild ist ... 2 verschiedene Sackwaagen und ein Hammer. ...
Vielleicht ist es besser, dass das mit dem Bild nicht so richtig geklappt hat... Kopfkino... :shock:


Sorry für den infantilen Einwurf
:wink:

Groetjes
R.Schrocken
Helmholtz
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Re: Reissfestigkeit von Fliegenschnüren?

Beitrag von Helmholtz »

Hallo zusammen,

finde ich toll wie Du das machst Reinhard! Ich betreibe das Hobby ja auch in diese Richtung. Allerdings, je mehr man misst, desto mehr bemerkt man, dass vieles nur nettes Geschreibsel ist, aber keinesfalls eingehalten wird. Schade! (Gestern mit 30lb Backing die Schnüre getestet, resp. an die Digi-Waage geknotet. Bei 15lb riss das Backing...)

Etwas verzweifelt habe ich auf der Insel bei einem bekannten Händler Discount Airflo Schnüre bestellt. Da kriegt man für 10-20E (!) Top Ware. Schon erstaunlich....
Gestern kamen die 9 Schnüre an und ich habe alle vermessen und gewogen. Und jetzt ratet mal... =D>

Keine (!) ist gerissen. Alle haben die 10kg (22lb) gehalten.

Fairerweise muss man sagen dass die Barrios extreme dünne Runninglines haben im vergleich zu anderen Schnüren. Aber unter dem Strich ist mir das egal, auch hier sind 20lb halt 20lb.

Ich bin durch mit Barrio, danke! Wer will die Leinen haben? Die kommen nicht ans Wasser. :roll:

Grüsse
Antworten