Schussköpfe

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Harzstrand

Beitrag von Harzstrand »

Hallo,
ich habe mir mal einige Schußköpfe fürs Hechtfischen und für die Salzwasserfischer gebastelt und hatte dazu früher schon mal was geschrieben:
Ich halte es für unnötig, für die Hechtfischerei (gr schwere Fliegen) richtige Schußköpfe zu kaufen, da die ?besseren? Flugeigenschaften bei der Hechtfischerei nicht sonderlich auffallen werden. Es ist und bleibt eine Keulerei.
Ich habe mir für meine 9er Rute bei John Norris verschiedene DTs in den Klassen 9-11 bestellt (Preis zw. 4 und 12 engl. Pfund) und war durchgehend zufrieden. Diese habe ich selbst geschnitten und geworfen, eine (gute) Erfahrung, die man ruhig machen kann ... das Geld hat sich allemahl gelohnt.
Es ist wichtig, daß der Kopf nicht zu kurz ist, ich würde keinen unter 10m fischen. Wenn er sich (bei geringer Länge früher) im Wurf gesteckt hat, bricht der Wurf rasch zusammen und Weiten um 20m sind kaum zu erreichen (Hechtfischerei).
Ich fische mit meiner 9er heute SHs als DTs der Klassen 9-11 - es müssen nicht 2 Kl. höher sein ! Sehr gut arbeitet zB ein ca. 11m langer clear Intermediate SH aus einer 9er DT.
Und nicht zu vergessen: Das Gewicht der Fliege selbst. Ein nasser Bunny von ca. 14cm Länge wiegt schnell 4 gr, das entspricht etwa 2m Leinenlänge einer 9er DT Schnur. So habe ich einige SHs um 1-2 m verkürzt, um die Masse des Bunnys auszugleichen.

Ich sehe auch keinen wirklichen Vorteil in den kurzen Tapern der Pike/Musky Leinen, ich habe die Keule einer Cortland Musky Kl. 9 nachgemessen, sie wog etwa 19gr (das entspricht der AFTMA Angabe) und nicht wie die einer normalen WF um die 21gr (zB Orvis Wonderline). Hier wurde also nur die Keule verkürzt und ?leichter gemacht, um die Rute (entsprechender Klasse) zu entlasten. Eine kürzere Keule halte ich für nicht vorteilhaft, nicht für den Nahbereich und auch nicht, wenn man auch auf Weite gehen will...
Mein Tip: Kauft Euch eine billige DT mit geflochtener Seele (0 bis max 2 Kl. höher) und dann werfen gehen. Wenn es optimal läuft (über ca. 20 min - oft täuscht der erste Eindruck), mal eine dicke und nasse Fliegen dranbinden und den Unterschied erkennen. Dann eventuell den SH in Länge und Masse korrigieren. Und das Werfen mit Schußköpfen ist in meinen Augen schwieriger als mit einer WF, etc. weil man eigentlich nicht im Wurf korrigieren kann. Um wirklich Weite zu machen, muß der Abschußpunkt sicher getroffen und die Rute früh gestoppt werden, um eine enge Schlaufe zu werfen... Wichtig ist, die Rute nicht gleich zum Krurren (voll oder leicht überladen) zu bringen, da in meinen Augen der Schlüssel für Weite (gerade beim SH) eine hohe Schnurgeschwindigkeit ist, die man ja bekanntlich eher mit einer leichteren Leine (zb. DT eine Kl. drunter) erreicht.

Würde mich freuen, wenn hier andere Erfahrungen/Anregungen kämen...
Pompenne vom Harzstrand,
Robert
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