Wasserdichter Rucksack

Forum für Fragen und Erfahrungen zu Gerät - Zubehör - Bekleidung - etc. Gibt es besonders empfehlenswertes Tackle? Was benötigt der Fliegenfischer wirklich? Du hast allgemeine oder spezielle Fragen, oder gute oder schlechte Erfahrungen mitzuteilen? Hier ist Platz dafür und Du bekommst die Antworten, die Du suchst...

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Fly-Only
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Beitrag von Fly-Only »

Moin, Tom,

tja, zum Roll-Top hätte ich dir was sagen können, zum Hydro leider nicht.
Insofern, nur Geduld, kommt bestimmt noch was.

Hilsen, Frank
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Nymph-Tom
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Beitrag von Nymph-Tom »

Hallo Frank,

was könntest du mir zum Rolltop sagen. Bist du zufrieden?

Wie ist der tragecomfort und gibt es die möglichkeit aussen bei Bedarf noch was ranzuschnallen?

Gruss,
Tom
Fly-Only
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Beitrag von Fly-Only »

Moin, Tom,

ich denke, es kommt etwas darauf an, was man von so einem Rucksack verlangt. Ich persönlich nutze den Rucksack für Tagestouren, bei denen ich Verpflegung, Kaffee, Wasser und etwas Krimskrams mitnehme. Dabei kommt ein Gewicht von 4-6 Kilo zusammen. Wobei ich 4 Kilo für den Rucksack als noch akzeptables Gewicht empfinde, 6 Kilo als absolut grenzwertig. Dabei meine ich nicht, dass der Tragekomfort unter dem höheren Gewicht leidet.
Der Rucksack trägt sich Dank der auflaminierten Rückenpads sowie der ergonomisch ausgeformten und individuell einstellbaren, soliden Trägersystems (mit Clips für Chest-Pack) sowie Bauchgurt sehr angenehm.

Ich empfinde leider genau den Roll-Klett-Mechanismus mit den Kunststoff-Seiten-Clips als Schwachstelle. Denn der Roll-Klett-Verschluss neigt dazu, sich bei ruckartigen Vertikalbewegungen oder eben mehr Gewicht ein Stück zu lösen. Gehalten wird der Verschluss dann eben durch die wirklich kräftigen Kunststoff-Seitenclips. Das heisst nicht, dass sich der Rucksack wirklich öffnet. Durch diesen Roll-Klett-Verschluss kann man ja das Volumen des Rucksacks verändern. Sprich, hat man wenig mit, kann man das Volumen durch Einrollen des Verschlusses bis zum Anschlag reduzieren - oder umgekehrt. Nur, dass das mit dem ganz einrollen eben nicht klappt. Auch bei weniger Gewicht neigt der Klettverschluss dazu, sich leicht auszurollen.

Wasserdichtigkeit: Soweit ist bisher auch bei gutem norwegischen Regen (und ich benutze den Rucksack nicht nur beim Fischen, sondern z.B. auch täglich auf dem Weg zur Arbeit mit dem Rad) keine Feuchtigkeit in den Rucksack eingedrungen. Gilt auch für die Aussenrückentasche mit dem wasserdichten Reissverschluss. Badengegangen bin ich allerdings (toi, toi, toi) noch nicht.

Aufteilung: Die an der Seite angebrachten, im Volumen verstellbaren kleine Taschen, die z.B. Rutenrohre fassen können und durch passend angebrachten, verstellbare Nylonlaschen fixiert werden können, empfinde ich als angenehmes Gimmick, hab sie aber bisher nicht gebraucht.
Die innen eingesetzten beiden nebeneinander liegenden Taschen, die Wasserflasche und Kaffeekanne halten können, finde ich ganz klasse. Zusätzlich würde ich mir allerdings noch die Möglichkeit wünschen, dass große Innenfach zu unterteilen. Denn so fliegt leider alles, was man im Rucksack transportiert, lose herum. Da kennt man von z.B. Fotokoffern oder auch von Rollentaschen einfache, aber effiziente Klett-Trennwände, die einem das individuelle Unterteilen enorm erleichtern.

Preis: Gefühlt dürfte der Büddel nicht mehr als die Hälfte von dem kosten, was dafür Simms verlangt. Muss aber - wie üblich - jeder selber wissen, ob er den Schotter dafür hinblättern will.

Gruß, Frank
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derflow
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Beitrag von derflow »

Moin !

Habe schon genügend schlechte Erfahrungen mit Taschen und Rucksäcken von "namenhaften" Tackleherstellern gemacht (wie üblich - schlecht verabeitete Nähte an Reissverschlüssen und billigste Kunststoffclips, die schon beim ansehen auseinanderbechen), da diese oft für wenig Geld irgendwo in Fernost produziert, mit Logo versehen und für teures Geld auf den Markt geschmissen werden.
Würde mir an Deiner Stelle auch mal Taschen bzw. Rucksäcke bei Outdoorfachgeschäften anschauen (z.B. Globetrotter &Co) - die Auswahl ist recht groß (gut nicht immer die passende Farbe) und die Qualität im vergleichbaren Preissegment ist erfahrungsgemäß viel besser.
Gruß

Florian

zwei Hände sind besser als eine :-)
Fly-Only
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Beitrag von Fly-Only »

Interessante Alternativen gibt´s da übrigens auch aus der Abteilung Fahrradkurier. Wobei eben praxisbezogene Details wie Ösen, Taschen und Laschen (und natürlich Image) keine Rolle spielen.

Gruß, Frank
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Nymph-Tom
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Beitrag von Nymph-Tom »

Vielen dank für die ausführliche Beschreibung.

Ich wollte einfach einen Rucksack für kleinere touren oder zu meinem Hausgewässer. Wie du sagst sind 4-6 Kilo normalerweise ausreichend.

Was mir an deiner Beschreibung jetzt nicth so gefällt ist, dass man das Innenfach nicth unterteilen kann und wahrscheinlich alles herumfliegt.

Mal sehen vielleicht ware ich auf die William Joseph dinger.

Ich habe im outdoorbereich schon ziemlich viel gesucht aber bis jetzt nichts gefunden was wirklich optimal für meinen Einsatzzweck war.

Gruss,
Tom
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Bäschwatz
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Wasserdichter Rucksack

Beitrag von Bäschwatz »

Moin Fliegenfischers
Wasserdichten Rucksack hatte ich mal selbst angefertigt.
Gewachstes Segeltuch aus Restbeständen von auf Schiffen der damaligen Bundesmarine.
Rucksack war obwohl mit doppeltem Sattlerstich von Hand genäht sehr dicht.
Ausgelaufene Thermoskanne mußte blos durch Kaffeefilter geschüttet werden und war dann trinkbar.
Ohne Glasscherben.
Fragt aber besser net nach dem Preis für so en Tuch.
Einfacher ist Billigrucksack vom Kaffeediscounter und unten ein paar Löcher reinstechen damits Wasser abläuft.
Gruß
Till
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Matthias M.
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Beitrag von Matthias M. »

Hallo Tom,

ich kann dir die Produkte von Ortlieb empfehlen.
Ich verwende die Kameratasche sowie diverse Säcke und bis jetzt haben mich die Produkte noch nie im Stich gelassen.
Die Kameratasche war schon öfters samt Inhalt beim durchschwimmen von von größeren Pools in Schluchtpassagen unter Wasser.

Ortlieb hat auch diverse Rucksäcke im Programm:

http://www.ortlieb.de/index_white.php?l ... search.php

Schöne Grüße

Matthias
SOIA
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Beitrag von SOIA »

Ich verwende beim Fischen meistens meinen Radrucksack und hänge vorne am Brustgurt eine kleine Tasche als "Chestpack" ein.
Die Tasche ist von dem Hersteller Tatonka (Name war glaub ich "Check in").
In die Tasche passen Fliegendose, Vorfächer, Lösezange.... ohne Probleme.
Auf der Rückseite hat sie eine Lasche die normal für den Gürtel gedacht ist
und da passt super der Brustgurt vom Rucksack durch.
So ist man sehr flexibel und man kann unterschiedliche Rucksäcke kombinieren.
Kosten ca.15 €
Isoperla
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Beitrag von Isoperla »

Wenn ich tief wate finde ich es schon ein vorteil mit einem "absolut" wasserdichten Rucksack wie von Simms, Vision oder Ortlieb. Regen können die meisten Rücksäcke vom guten Qualität sonst durchhalten.
Nassen Kamera, extra Kleidung und Brotzeit machen kein spass.

Grüße,

Isoperla
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Beitrag von Maggov »

Hallo zusammen,

ich möchte weder schwarz malen noch etwas vermiesen aber ich halte Wasserdichte Rucksäcke in Kombination mit Wathosen für lebensgefährlich.

Wenn man wirklich hinfällt dann bildet sich eine Luftblase in der Wathose. Die einzig richtige Reaktion in diesem Fall ist dass man sich auf den Rücken dreht. So kann man den Körper üebr die Hüfte abwinkeln und den Kopf aus dem Wasser halten bzw. Rückenschwimmen.

Wenn ich nun einen wasserdichten Rucksack am Rücken habe erzeugt dieser Auftrieb und verhindert dass ich mich auf den Rücken drehe - wenn er streng angezogen ist sogar dass ich mich in dieser Position halten kann.
Brauche ich mehr Platz nehme ich einen normalen Rucksack und verteile entsprechend sensibles Zeug ins Hüfttascherl, den Rest in den Rucksack. Wenn ich wirklich mal so tief Waten muss kann ich die Hüfttasche wie eine Sling Pack am Rücken tragen - dazu muss ich lediglich den Hüftgurt verstellen.

Ich habe eine Wasserdichte Hüfttasche - die könnte ich in diesem Fall recht einfach auf die Bauchseite drehen. Des weiteren habe ich einen Ortlieb-Sack den ich für Bootsfahrten und am Strand gg. den Sand benutze. Da sich dieser aber nicht so komfortabel wie ein Rucksack trägt wird er eher hingelegt und bei Bedarf weiter getragen.

LG und dry socks

Markus
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Achim Stahl
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Beitrag von Achim Stahl »

Moin,
Maggov hat geschrieben: Wenn man wirklich hinfällt dann bildet sich eine Luftblase in der Wathose. Die einzig richtige Reaktion in diesem Fall ist dass man sich auf den Rücken dreht. So kann man den Körper üebr die Hüfte abwinkeln und den Kopf aus dem Wasser halten bzw. Rückenschwimmen.

Wenn ich nun einen wasserdichten Rucksack am Rücken habe erzeugt dieser Auftrieb und verhindert dass ich mich auf den Rücken drehe - wenn er streng angezogen ist sogar dass ich mich in dieser Position halten kann.
Wer viel watet, fällt auch ab und zu hin. Ich wate an so etwa 100 Tagen im Jahr (nicht selten mit einem wasserdichten Rucksack auf dem Rücken).

Die sagenumwobene Luftblase ist mir dabei noch nie untergekommen, auch den badefreudigen Mitfischern, mit denen ich oft los bin nicht.

Die einzige Auswirkung des Rucksacks bei einem Tauchgang war bislang, dass Proviant, Handy, Ersatzklamotten, Geldbörse etc. trocken blieben.

Hier noch ein paar sexy Ausführungen zum Wathosen Mythos.

Ich benutze übrigens seit vielen Jahren den Roll Top Rucksack von Simms. Der ist absolut dicht, wie am ersten Tag, hat ein astreines Tragegestell und wird von mir zum Fischen, Radfahren, Einkaufen und Wandern hergenommen. Auch wenn ich ihn beim Einkaufen mit Bierfl... ääh Milchtüten bis zum Rand voll mache, hat er das bisher ohne Schaden ausgehalten.


Viele Grüße!

Achim
Früher war mehr Lametta!
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Beitrag von Isoperla »

Von Achims link auf Sexy Loops:

Apparently in Germany you *do* drown if your waders fill up with water... so don't fish there then. :lol:
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Beitrag von Maggov »

Hi Achim,

Bei allem Respektz vor Deiner Erfahrung - ich habe eigenhändig einen Watfischer auf den Rücken gedreht der wäre sonst (ohne Rucksack) im hüfttiefen Wasser aus Panik ersoffen. Bei diesem sah die Wathose aus wie ein Luftballon. Er trug einen Watgürtel und die Wathose bis zur Brust hoch gezogen.

Ich selbst bin noch nie baden gegangen - komme aber auch nur auf 50% Deiner Angeltage und muss nicht bis zur Brust ins Wasser.

LG

Markus
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Rattensack
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Beitrag von Rattensack »

Hallo,

Beim Boot fahren, Elektrofischen und Fliegenfischen bin ich schon zig mal baden gegangen und habe ebenfalls die Erfahrung gemacht, dass Wathosen kein Problem machen. i.d. Regel wird die Luft fast restlos aus der Hose gedrückt, bevor überhaupt Wasser über die Oberkante läuft.

Allerdings bevorzuge ich bei atmungsaktiven Hosen einen angezogenen Watgurt und ggf. auch eine Goretex-Jacke zwischen Hose und Gurt, weil dann im Fall des Falles das Eindringen verzögert und der Austausch des Wassers reduziert wird. Mit Jacke kann man dann schon 5 sek. schwimmen ohne überhaupt nass zu werden. Meist steht man eh nach 1-2 sek. wieder. Beim winterlichen Huchenfischen (Randeis!) eine feine Sache, so ein "Ganzkörper-Kondom" :) Dabei verwende ich übrigens in letzter Zeit auch einen wasserdichten 20 l Simms Rucksack, wo Fotosachen, Thermoskanne und Köderboxen perfekt rein passen.

Beim Bootfahren - mit oder ohne Wathose - ist eine Schwimmweste sowieso Pflicht. In ein Ruderboot über die Bordkante reinzuklettern ist mit oben offener Wathose kaum möglich.

Clemens
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