Mit 5er auf Grilse/Lachs/Mefo

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Norweeger
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Mit 5er auf Grilse/Lachs/Mefo

Beitrag von Norweeger »

Hallo Leute ich bräuchte ma euren Rat.
Ich hab hier vor der Haustür (Bergen) einen kleinen Lachfluss, welchen ich auch schon im letzten Jahr befischt habe. Letztes Jahr hab ich mit eine 9er bzw. 7er Kombo dort gefischt. Nun hab ich öfters schon gelsen, dass Leute auch erfolgreich mit der 5er Rute auf Lachs angeln. Hier ist mal der link zum Fluss: http://www.prohd.no/Frames/Oselvo.html
Auf einigen Fotos ist zu erkennen, dass auch hier öfters mit leichtem Gerät gefischt wird. Hab mir nun überlegt auch mal mit meiner 5er dort zu angeln. Hat jemand mit solch leichten Gerät schon Erfahrungen gesammelt? Ist ne 5er ausreichend? Danke schon mal im Voraus.
Gruss Flo
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Peter Pan
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Beitrag von Peter Pan »

Hallo Flo,

im Salmon-Fishing-Forum wurde das schon besprochen: http://www.salmonfishingforum.com/forum ... hp?t=20378
Fazit: kein Problem, zumal wenn man nicht auf die gaaanz dicken fischt.

Petri und tight lines

Peter
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Tobsn
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Beitrag von Tobsn »

Moin,

eins vorweg, ich habe Lachse bislang noch nicht mit ner 5er beangelt, sondern mit ner 8er Einhand. Gemessen an der Fangstatistik, kommen da trotz der verhältnismäßig kleinen Fische, doch immer wieder Lachse zwischen 70 und 90 cm raus. Mit einer 5er Rute ist auch das sicherlich machbar, aber ich würde mich dabei unwohl fühlen. Je nach Strömungsstärke würde ich entweder eine 6er (bei wenig Strömung) oder eine 8er nehmen. Hinzu kommt IMHO auch noch das Gelände. Hast Du die Möglichkeit einem großen Lachs zu folgen, wenn er flussab- bzw. aufwärts flieht?
Ich habe zwar schon davon gehört, dass Leute in Russland mit ner 5er Rute auf Lachse gefisch haben, das waren aber ausnahmslos Experten, die ein verlorener Lachs nicht mehr kratzt.

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Tobsn
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Beitrag von Tobsn »

@Peter,

wenn ich das richtig lese, ging es in der Diskussion vornehmlich um die Fischerei in den Seen, oder? Ich denke die Strömung macht da noch einmal einen gewaltigen Unterschied...

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Norweeger
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Beitrag von Norweeger »

Hallo Tobias (denk mal das ist dein Name!?)
Hast Du dir meinen Link mal angschaut. Der Fluss ist ca. 10 Meter breit und bei Niedrigwasser denke ich, dass es mit einer 5er ausreichend ist. Falls es jedoch regnen sollte, kann das Wasser jedoch sehr schnall ansteigen und folglich auch eine starke Strömung vorhanden sein. Bei niedrigem Wasserstand kann ich relativ gut den Fischen am Fluss folgen. Hatte nur in einer der letzten Zeitschriften (alt om fiske) einen Bericht gelesen, in welchem die Vorzüge einer 5er ( bessere, leichterer, sanftere Präsentation) bei Niederigwasser hervorgehoben wurden.
Gruss Flo
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Frank.
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Beitrag von Frank. »

Lieber Flo,

nun dürfte die Verwendung einer 5er allerdings nicht eben förderlich für den Zustand der Fische nach dem Drill sein ... Ich denke, dass ein halbwegs kräftiger Lachs oder eine Mefo an der 5er wirklich bis zur völligen Erschöpfung ausgedrillt werden muss. Die Überlebenschancen, wenn der Fisch zurückgesetzt werden sollte, dürften damit erheblich schrumpfen.

Dein Frank
Das sind Deine Beobachtungen, mein Lieber, andere haben andere Beobachtungen gemacht.
Franz Kafka
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Tobsn
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Beitrag von Tobsn »

@Frank.

Ich möchte hier mal in ein anderes Forum verlinken, in welchem das Thema Drillzeit auch in Verbindung mit diversen Schnurklassen behandelt wurde (vielleicht kann Bernd noch einmal etwas dazu sagen).
Grundsätzlich muss man mit einer 5er Rute einen Fisch nicht zu Tode drillen, wenn man es richtig macht. Ich würde mir das dennoch bei einem 90 cm Lachs nicht ohne Weiteres zutrauen, bzw. mich unwohl fühlen. Dazu gehört einfach schon eine Menge Erfahrung und Coolness, um mit einer Fünfer den Drill zügig zu beenden. Ich persönlich würde bei leichter Fischerei vor Allem eine Rute wählen deren Belastungsgrenzen ich gut kenne. Ich bin der Meinung, dass viele Angler das Potenzial ihres Geschirrs nicht ausnutzen und vor Allem deshalb Drills unnötig in die Länge ziehen. Man sieht das gerne mal an der Ostsee, dass jemand eine 50er Forelle mit einer Spinnrute 5-6 Minuten lang "dressiert". So lange habe ich noch nie mit einer 3er Fliegenrute für einen Fisch ähnlicher Größe im Fluss gebraucht.

@Flo,

ausschlaggebend ist IMHO auch die Größe der Fliegen die Du verwenden willst. Nicht jede Tube lässt sich noch mit leichtem Gerät gut werfen, aber das ist Dir sicher klar...

T
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Frank.
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Beitrag von Frank. »

Tobsn hat geschrieben:Ich würde ... mich unwohl fühlen. ... Ich bin der Meinung, dass viele Angler das Potenzial ihres Geschirrs nicht ausnutzen und vor Allem deshalb Drills unnötig in die Länge ziehen.
Tobsn hat geschrieben: Nicht jede Tube lässt sich noch mit leichtem Gerät gut werfen, aber das ist Dir sicher klar...
Danke, mein Lieber - ich teile deine Meinung in jeder Hinsicht! Wir haben hier bei uns einen Spezialisten, der mit seiner 5er innerhalb kürzester Zeit auch sehr stramme Karpfen auf die Schuppen legt. Ich finde nur - und ich glaube, dass wir da ebenfalls auf demselben Ufer stehen -, dass man die Themen Drillzeit und eigenen Erfahrungshorizont mit kampfstarken Großfischen bedenken sollte, bevor man sich für leichtes Gerät entscheidet.

Dein Frank
Zuletzt geändert von Frank. am 29.06.2010, 14:34, insgesamt 1-mal geändert.
Das sind Deine Beobachtungen, mein Lieber, andere haben andere Beobachtungen gemacht.
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Tobsn
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Beitrag von Tobsn »

Frank. hat geschrieben:
Tobsn hat geschrieben:Ich würde ... mich unwohl fühlen. ... Ich bin der Meinung, dass viele Angler das Potenzial ihres Geschirrs nicht ausnutzen und vor Allem deshalb Drills unnötig in die Länge ziehen.
Tobsn hat geschrieben: Nicht jede Tube lässt sich noch mit leichtem Gerät gut werfen, aber das ist Dir sicher klar...
Danke, mein Lieber - ich teile deine Meinung in jeder Hinsicht! Wir haben hier bei uns einen Spezialisten, der mit seiner 5er innerhalb kürzester Zeit auch sehr stramme Karpfen auf die Schuppen legt. Ich finde nur - und ich glaube, dass wir da ebenfalls auf demselben Ufer stehen -, dass man die Themen Drillzeit und eigenen Erfahrungshorizont mit kampfstarken Großfischen bedenken sollte, bevor man sich für leichtes Gerät entscheidet.

Dein Frank
[/quote]

Moin Frank,

ich gebe Dir absolut Recht...

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Bernd Ziesche

Beitrag von Bernd Ziesche »

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Zuletzt geändert von Bernd Ziesche am 29.07.2013, 06:20, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von Norweeger »

Hallo Leute.
War jetzt am Freitag mal mit meiner 5er unterwegs. Hab natürlich keinen Lachs an der Rute gehabt (Wäre auch zu schön gewesen). Hatte einige kleinere Mefos bis ca. 1kg. Das war natürlich kein Problem. In den Fluss kommen Lachse bis 10 kg vor, aber der Durchschnitt liegt bei ca. 3 kg. Hab dann auch mal meine 8er benutzt und war damit eigentlich besser beraten. Ich brauchte nicht so viele Leerwürfe und das Fischen war einfach angenehmer. Ich muss dazu sagen, dass ich nicht wirklich viel Erfahrung habe im Drill von grossen Fischen an leichtem Gerät.
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greypanther
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Beitrag von greypanther »

Hallo Flo,

na ja, Lee Wulf hat mit einer 6 Fuß, Klasse 3 Rute auf Lachs gefischt. Das muss man allerdings nicht unbedingt anstreben oder nachmachen.
Die Gründe dafür hat Bernd schon sehr gut auf den Punkt gebracht. Wir sollten doch bei der Zusammenstellung des Gerätes die nötige Fischgerechtigkeit walten lassen, dass wir jederzeit in der Lage sind, den Drill eines gehakten Lachses so schnell als möglich beenden zu können. Alles andere ist in meinen Augen unnötige Tierquälerei. Und, je länger der Drill dauert, umso höher steigt die Wahrscheinlichkeit, dass der Fisch wieder loskommt. Nach einem unnötig in die Länge gezogenen Drill hat er dann nur noch minimale Überlebenschancen.
Meine Empfehlung wäre dahingehend, mit "schwererem" Gerät (rückgratstarke Einhandrute der Klasse 8 - 10) zu fischen und diese bei Bedarf mit einer leichteren Leine bestücken.
Gruß
Klaus


"Man kann nicht zweimal in den selben Fluss steigen"
Platon (panta rhei)
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