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Äschenjäger
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Beitrag von Äschenjäger »

Hallo Patrik,

ich kenne mich nicht so sehr aus aber eins darfst du nicht machen , und zwar Reebogenforellen einsetzen!

Die Regebgen vertrengen die bachforellen! Saiblinge sind nicht heimisch zumindest der Bachsaibling,
Äschen kann man sicherlich dazu tuen.

Falls ich etwas falsches gesagt habe berichtigt mich bitte!

Gruß Marius
Olaf Kurth
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Beitrag von Olaf Kurth »

Hallo Patrick,

ein Bach der Forellenregion mit autochtonem Bachforellenbestand??? Davon träumen manch andere Pächter, weil ihr Gewässer mittlerweile durch unüberlegten Besatz (sowohl Rainis, als auch Saiblinge, Äschen, etc.) gelitten hat.
Neben den Bf. habt ihr sicherlich noch einen gesunden Bestand an Kleinfischen (Schmerlen, Mühlkoppen, Elritzen) der sich in seiner Menge dem Bachforellenstamm angepasst hat. Dieses über Jahre gewachsene Gleichgewicht zerstörst du durch den Besatz von zusätzlichen Raubfischen. RB und Saiblinge sind keinesfalls so standorttreu wie unsere Bf. und vagabundieren durchs Gewässer. Sie sind in jedem Fall direkte Nahrungskonkurenten der bestehenden Bf. Population. Falls die RB ihr Laichverhalten ausbilden, kommt es in den oberen Gewässerabschnitten zum Konkurrenz-Druck um die bestehenden Laichhabitate. Das sieht dann so aus, dass die RB zeitversetzt (ca. 12 Wochen später) genau an den Stellen Laichmulden schlagen, die bereits mit Bachforellenlaich belegt sind und diesen folglich wegspülen.

Ich weiß nicht wie eure Untere Fischereibehörde auf solche Überlegungen reagiert. In unserer Region darfst du als Pächter nach einem Besatz mit RB gleich deinen Pachtvertrag zurückgeben bzw. er wird dir umgehend entzogen.

Ob sich in eurem Stück auf Dauer Äschen halten würden, hängt von verschiedenen Faktoren (Jahresdurschnitts-Temp., Gewässerstruktur, Nahrungsangebot, etc.) ab, die ein Fischerei-Biologe beurteilen kann. Bei all diesen weitreichenden Eingriffen in ein funktionierendes Öko-System würde ich immer zuerst Fachleute zu Rate ziehen, bevor ich etwas verändern würde.

Abgesehen von folgenschweren Besatzmaßnahmen mit anderen Fischarten würde ich zuvörderst die bestehenden Habitate analysieren und hier erkunden, ob sich durch menschliches Eingreifen etwas verbessern würde. Vor zwei oder drei Jahren gab es im Frühjahr einen Artikel im Fliegenfischen, in dem ein kleiner Verein durch Umbau der Gewässerstruktur und Veränderung und Erweiterung der Lebensräume einen 200% höheren Ertrag an fangreifen Bf. erzielte. So weit ich mich erinnere, war das ein Bach der Forellenregion. Der wird bestimmt zu finden sein.

Ich persönlich würde alles tun um den Bf. Stamm im Gewässer zu stärken, bzw. zu vermehren. Schöne Gewässer der Forellenregion mit fangreifem Mischbesatz gibt es leider schon zu viele. :mad:

Gruß, Olaf
Und Gott sprach zu den Steinen im Fluss: "Wollt ihr Mitglieder der UNERSCHROCKENEN werden?" Und die Steine antworteten: "Nein Herr, dafür sind wir nicht hart genug."
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Harald aus LEV
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Beitrag von Harald aus LEV »

Hallo Olaf,

<< In unserer Region darfst du als Pächter nach einem Besatz mit RB gleich deinen Pachtvertrag zurückgeben bzw. er wird dir umgehend entzogen. >>

... wo ist das?
Gruß Harald
Fliegenfischen - Der natürliche Weg
maan

Beitrag von maan »

Moin,
wenn Ihr wirklich nur Bachforellen habt, würde ich höchstens zu einem Besatz mit Kleinfisch raten ( Elritze, Koppe, Schmerle, Bachneunaugen, eventuell Stichling ), aber auch nur, wenn die Arten aus dem gleichem Gewässereinzugsgebiet erhältlich sind. Vieleicht auch im etwas weiteren Umkreis, aber nicht weiter als 30-50km, um die regional angepassten Tiere zu erhalten. Vom Besatz mit RG, Saiblingen als nicht wirklich heimische Arten ist abzuraten. Bei Äschen, falls im Unterlauf Äschen vorhanden sind, werden sie von selbst aufsteigen, wenn das Biotop passt. Ansonsten wäre ich vorsichtig, Fisch ist schnell besetzt, aber sehr schwer wieder zu entfernen, wenn er die vorhandenen Fische verdrängt.
wenn die Anzahl der Fische nicht ausreicht, könnte man die vorhandenen BF abstreifen und in einer Brutanstalt vermehren.
Gruß
Maan
anonymus

Beitrag von anonymus »

hallo patrik,
bitte auf keinen fall! das brächtenicht mehr artenvielfalt sondern wäre faunenverfäschung! wenn euer bach in ein gewässer der äschenregion einmündet würden zumindest zeiweise welche einwandern, setzt man äschen in farellenbäche wandern sie meist rasch ab oder bleiben kleiwüchsig - selten über schonmaß - und ernähren sich u. a. auch von BF-gelegen u. -brut, Rf-besatz in bf-strecken ist immer dem unterlieger hinterhergeschmissenes geld, bs halten dem druck etablierter bf-bestände in gut strukturierten gewässern nicht stand, werden von disen stets rasch verdrängt - auch da kann man seine € gleich ohne umweg direkt in den bach kippen.
freut euich daß ihr so ein bf-gewässer habt pflegt es,schützt es vor solchem unfug un d erhaltet es so wie es ist!
petri heil
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pehers
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Beitrag von pehers »

Servus!

Was ich mich frage: Geht Euch an einem solchen Bächlein mit Bachforellen denn was ab? Denn wenn nicht, dann stellt sich ja die Frage gar nicht!

Freundlichst,
Hans
www.soulfishing.eu
I still don't know why I fish or why other men fish, except that we like it and it makes us think and feel. (Roderick L. Haig-Brown, A River Never Sleeps)
Hardy

Beitrag von Hardy »

Original geschrieben von Pehers
Servus!

Was ich mich frage: Geht Euch an einem solchen Bächlein mit Bachforellen denn was ab? Denn wenn nicht, dann stellt sich ja die Frage gar nicht!

Freundlichst,
Hans
Moin

Offensichtlich geht ihnen was ab, denn sonst hätte er ja nicht geschrieben:
Bis jetzt leben in dem Bach eben nur BF und die Fischerei ist etwas öde.


Viele andere wären froh, "NUR" Bachforellen, dazu noch einen reproduzierenden Stamm, in ihren Gewässern zu haben.

Ob die "etwas öde Fischerei" allerdings ein Grund sein darf, Faunenverfälschung zu betreiben, wage ich doch heftig zu bezweifeln. Die Gründe haben meine kompetenteren Vorposter bereits dargelegt.

MfG
Hardy
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pehers
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Beitrag von pehers »

Se'as!

Sorry, hätte mich präziser ausdrücken müssen: Da kann einem doch gar nix abgehen - wie HardyK meint, wären andere doch froh, ein Gewässer mit selbstreproduzierendem Bachforellenstamm zu haben!
Sehe das eigentlich genauso - das Einzige, das ich mir vorstellen kann ist, daß die Bachforellen eher steigfaule Burschen sind!

Beste Grüße,
Hans
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Rattensack
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Beitrag von Rattensack »

Original geschrieben von maan
Moin,
wenn Ihr wirklich nur Bachforellen habt, würde ich höchstens zu einem Besatz mit Kleinfisch raten ( Elritze, Koppe, Schmerle, Bachneunaugen, eventuell Stichling ), aber auch nur, wenn die Arten aus dem gleichem Gewässereinzugsgebiet erhältlich sind. Maan
Hallo Leute,
Kleinfischbesatz ist nur legitim, wenn Kleinfischarten ausgestorben sind (Totales Fischsterben oder Güteproblem in der Vergangenheit).
Alles andere ist Rumpfuschen, mit dem eine Menge Schaden angerichtet werden kann. Ein Erhöhen der Fischartenzahl mit heimischen Arten ist ansonsten sinnlos. Wären die zu besetzenden Arten im Gebiet heimisch und das Gewässer für sie geeignet, würden sie sowieso im Gewässer vorkommen. Ist das Gewässer nicht geeignet, werden sie keinen Bestand etablieren können. Ein Einbürgern von nicht heimischen Arten könnte funktionieren, ist aber aus den bereits genannten Gründen indiskutabel.

NIX TUN IST OFT DAS GSCHEITESTE!

Clemens
stefan grau

Beitrag von stefan grau »

@patrick

>>Ach ja das Gewässer gehört keinem Verein sondern einem Privatpächter der auf der 2,2km Gewässerstrecke nur 4 jahreskarten ausgibt. Ansonsten sind die Tageskarten auf maximal 2 pro tag begrenzt.<<

zumindest in der ch entbindet dies nicht von der einhaltng des obersten gesetzes, dem "bundesgsetz über die fischerei".
dieses verbeitet solche einsätze ohne zuvor erfolgter bewilligung und das gesetz gilt für sämtliche gewässer, ob staatlich oder privat, selbst die mindestanforderungen der schonzeit und schonmass sind auch im privaten gewässer einzuhalten.
was nicht für alle priivaten gilt sind die gesetze unserer bundesländer (wir nennen sie kantone), hier ist es juristisch noch umstritten, heisst ein entprechendes gerichtsverfahren fehlt noch, aber auchhier folgt der trend dass auch iese für private gelten. privatheisst also nicht man kan in seinem bach tun & lasen was man will, auch bei der wahl ds fischbesatzes nicht.

Beste Grüsse

Stefan
anonymus

nur interesehalber?

Beitrag von anonymus »

@patrik
unter bergsteigern gilt:
wer einen stein lostritt, ist für die schäden des steinschlags den dieser auslöst verantwortlich (auch wenn's nur "versuchs-/interessehalber war):

m.f.G.
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