Entschuldigt bitte meine Kritik!!
Hallo,
mal abgesehen von dem schlängelnden Verlauf des Baches, ähnelt und erinnert mich dieses naturuntypisch (!) geschaffene Bach- und Uferprofil in „Trapezform“ und in „zweistufiger Trapezform“, eher an eine wasserbauliche Maßnahme mit dem Schwerpunkt auf Hochwasserschutz = dem entgegenwirken von Überschwemmungen im bachangrenzenden Umland …
(In den Zeiten der Flurbereinigung begradigte und gestaltete man viele Bach- und Uferprofile in Trapezform oder auch in zweistufiger Trapezform. Häufig sogar Hart verbaut -> Steinpflasterung, Beton usw.)
Diese trapezförmige Geometrie des Gerinnes (nicht selten mit stark aufgeweitetem Bachbett) hält das ganze Wasser bei hohen Pegelständen (Starkregenereignisse) im künstlichen Bachbett. Die Folgen sind, extrem hohe und starke Strömungsgeschwindigkeiten im Bach, die wiederum zur Ausdünnung oder sogar dem Verschwinden des vorhandenen Fischbestandes führen kann. (Eigene Erfahrung!)
Echte Wildbäche und auch naturnahe Bachläufe (im Vergleich zu der trapezförmigen Geometrie des Gerinnes siehe Fotos) weisen bei entsprechend weichen Sedimenten in den Uferbereichen (es sind lehmartige Uferbereiche bei dem Bachlauf auf dem Foto erkennbar) vielseitige Strukturen auf. Steilufer, kleine Inseln können sich bilden durch Uferabbrüche usw. und sind geprägt von Erosion und Anlandung…

Bei Hochwasserereignissen und reißender Wasserströmung kann man in den naturnahen Bachläufen beobachten, dass viele Fische das Bach- oder Flussbett (vorübergehend) verlassen und sich in den überschwemmten (strömungsärmeren) Uferbereichen aufhalten.
Ich sehe auf den Fotos mit den Fischen erhöhte Schaumbildung (= Ausfällung von Nährstoffen), die erhöhte Nährstoffbelastung im Wasser wird für uns sichtbar.
Ich sehe auf den Fotos, aufgrund der Größe der gefangenen Fische, dass es tieferes Wasser geben muss (große Fische brauchen tieferes Wasser zum Leben). Vermutlich der Rückstaubereich von einem Wehr. (In den echten Wildbächen gibt es viele natürliche Staue durch Windbruch= quer im Wasser liegende Baumstämme usw.)
Ich sehe auf Fotos ein Maisfeld und weiß, dass ein Maisfeld ein sehr, sehr hohes Potenzial der Gewässergefährdung darstellt (Bodenerosion usw.)
Ich erkenne das Potenzial einer starken Wassererwärmung (kaum Schatten über dem Bach)…
Ich sehe erhebliche Ablagerungen von feinen Sedimenten auf den Steinen im Bach. -> Ich kann somit das Vorkommen und Vorhandensein der Makrobenthosarten Anzahl/m2 und Individuen/m2 in diesem Bachabschnitt abschätzen…. Usw.
Ich sehe die Wassertrübung im Bach ….
Ich kann anhand der Fotos sagen, dass davon auszugehen ist, dass eine natürliche Reproduktion von Salmoniden in den gezeigten (!) Bachabschnitten (aktuell) sehr, sehr unwahrscheinlich ist….. (Gut für die Cypriniden...)
Grüße Christian