C&R: bitte erklaeren

Hier geht es um wichtige Belange wie Naturschutz, sinnvolle Gewässer-Bewirtschaftung, schonender Umgang mit Umwelt und Kreatur, Ärgernisse (Schlagthemen) wie Klein-Wasserkraft & Kormoran und Rechtliches.

Moderatoren: Forstie, Maggov, Olaf Kurth, Michael.

gatt8

C&R: bitte erklaeren

Beitrag von gatt8 »

Hello Volk
ich habe mir oft gefragt wie geht es in Deutschland mit dem Begriff von Catch&Release.
Ich habe in andere Laender geangelt wo das ausgefuehrt wurde und erlebt dass die Fischen gedeheien unter diese Bedingungen viel mehr als in anderen Gewaessern (ziemlich offenbaer oder ?).

Ich weare froh wenn jemanden meine Eindruck wiederlegen koennte weil, bis jeztz, es ist mir klar dass C&R in Deutschland ist oft Gesetzwidrich oder ausgefuehrt in Gewaessern vollgestopft mit Regenbogen Forellen.

Was denkt ihr darueber ?
tschuess
cgx

Beitrag von cgx »

Hallo gatt8,
lies mal in der Sep./Okt. Ausgabe einer namhaften Fliegenfischer-Zeitschrift.
Ich denke, der Artikel ist bemerkenswert!
gatt8

Beitrag von gatt8 »

Vielen Dank,
ich werde die empfohlene Ausgabe von Fliegenfischer suchen.
Auf jeden Fall was ist deine Meinung ?
tschuess
cgx

Beitrag von cgx »

Hallo gatt8,
meine Meinung wird, nach diesem Artikel, z.Z. überarbeitet.
gatt8

Beitrag von gatt8 »

Hi CGX,
ok ich kann diese Ausgabe noch nicht finden, aber lass mich nicht auf Kohlen sietzen, was sagt die Artikel ? gut ? schlecht ?
tschuess
gatt8

Beitrag von gatt8 »

Hi CGX, (sorry es kann sein dass ich habe diese Antwort 2mal gepost)
ok ich kann diese Ausgabe noch nicht finden, aber lass mich nicht auf Kohlen sietzen, was sagt die Artikel ? gut ? schlecht ?
tschuess
cgx

Beitrag von cgx »

Im Prinzip kein "Pro und Contra Artikel". Er beschreibt die Ergebnisse wissenschaftlicher Studien in Bezug auf Entnahme, C&R, verwendete Haken etc.
Demnach gibt es einen deutlichen Zusammenhang zwischen den verwendeten Haken und der Überlebenschance eines Fisches (widerhakenlos am höchsten). Es wird in dem Artikel bezweifelt, dass C&R den Bestand pflegt. Salop gesagt: Entnahme macht Platz für Nachrücker, die sonst keine Überlebenschance hätten. Natürlich gilt dieses Prinzip nur bis zu einem, einfach zu berechnenden Grenzwert. Wird dieser überschritten, kann die Population zusammenbrechen.

Bedenke, obiges ist eine ganz, ganz kurze Kurzfassung. Bezüglich des Artikels recherchiere ich noch bevor ich mich vielleicht anders positioniere.
pritt32

Beitrag von pritt32 »

@cgx
ich denke du meinst den Artikel "Am Haken der Wissenschaft" catch & release und dessen folgen in FliegenFischen Ausgabe 5 September / Oktober 2004 Seite 20. Ist sehr interessant und es kommen deine festellungen so darin vor...

Gruß
Arne
cgx

Beitrag von cgx »

Genau, pritt32. Dieser Artikel beruft sich auf eine amerikanische Studie; diese Quellen recherchiere ich z.Z. Bei übernommenen Artikeln werden oftmals nur Ergebnisse geschildert. Mich interessiert mehr die dazugehörige ausführliche Fragestellung, sprich, sind die Ergebnisse auf unsere Verhältnisse übertragbar oder bezieht sich die Studie nur auf definierte Gewässertypen, die hier nicht in der Form vorkommen. Schließlich gehts um Leben und Tod.
ohundt

Beitrag von ohundt »

Ich seh das mit dem C&R so das man es als Angeler selber entscheiden sollte. In dichten Populationen macht meiner meinung C&R keinen Sinn. Bei geringer Bestandsdichte schon sicher auch abhängig von der gefangenen Art. Dort sollte jeder Guter Angler selbst entscheiden.
Ich denke die meissten von uns werden wissentlich keine Jungforellen beangeln und ich benutze bei Gewässern mit geringer Bestandsdichte immer widerhakenlose Haken auch am Spinner. Nicht nur wegen der Schonung sondern weil der Fisch auch einfacher abzuhaken ist ohne ihn aus dem Wasser nehmen zu müssen.
Leider werden wir immer unter uns schwarze Schafe haben denen jedes Feingefühl für Bestände und Achtung vor der Kreatur abgeht. Dagegen einzuschreiten und solchen "Sportfreunden" klar zu machen das ihr Verhalten sehr wohl bemerkt wurde und nicht toleriert wird sollte auch zu den "Aufgaben" eines Sportfischers gehöhren. Dabei sollte man aber tunlichst die Formen wahren.
Ansonsten finde ich den ganzen Zirkus zum Thema C&R völlig überbewertet.
Wers machen will solls tun aber andere nicht als Kochtopfangler bezeichenen.
Beim C&R betreffs Karpfenangelei hat es schon Formen angenommen die mit Sportlichkeit nichts mehr zu tun haben. Wenn jeder mal das 20, 30 oder 50 Pfd. Beratungsmodell aus dem Teich ziehen darf für ein Foto, toll wems gefällt. Für mich Sportlich völlig wertlose "Schwanzlängenvergleiche".
Mir schmeckt Fisch und ich fühl mich nicht schlecht dabei einen Fisch auch abzuschlagen.
cgx

Beitrag von cgx »

ohundt, kaum einer wird dir großartig widersprechen ... nehme ich mal an ...
aber
Ansonsten finde ich den ganzen Zirkus zum Thema C&R völlig überbewertet.
... gerade nicht, denn in unserem Land haben wir quasi nicht diese Entscheidungsfreiheit (juristisch). Ohne neues Wissen (Argumente usw.) wird sich kaum was bewegen.
Gäddsax

Beitrag von Gäddsax »

Es kann doch nicht angehen das wir hier in Deutschland das einzige Land sind bei dem C&R Verboten ist. Das bringt mich echt auf die Palme.
Aber zum Glück habe ich bis dato nur vernünftige Angler kennengelernt, und wir haben alle das selbe Problem, manche Fische fallen einem einfach beim Landen aus den Händen, die sind aber auch so glitschig.

Ich bin ein klarer Gegner von nur C&R, das kann nicht im Sinne der Kreatur Fisch sein!!! Also lasse ich es auch bleiben.
Aber ich Entscheide für mich welche Fische ich abschlage und die anderen fallen dann eben wieder beim Landen ins Wasser.
Würden das alle Angler in Deutschland so durchziehen wie es das völlig veraltete und nicht mal für ganz Deutschland geltende Fischereirecht fordert, dann könnten einige Gewässer wegen Fischmangels auch gleich dicht machen.
Ich hoffe es wird mal eine bundeseinheitliche Regelung geben, die diesem Unsinn ein Ende setzen.
ohundt

Beitrag von ohundt »

Ja halt wieder mal ein typisch deutsches Problem. Reglementierungen weit an der Praxis vorbei.
Aber egal wird halt mit widerhakenloser Fliege oder Spinner gefischt :).
Und das leidige Thema Fischerreigesetz.
Ach höhr mir auf. Manches war im DAV der DDR doch etwas besser geregelt.
Vor allem die Nachwuchsarbeit.
Ich glaube die Gestzgeber sollten öfters zeit am Wasser als in der Studierstube verbringen.
Eine Intressante Entwicklung gibt es dazu in Frankreich dort haben die Jäger und Fischer eine eigene Partei gegründet um eine politische Lobby zu haben.
In Brandenburg lassen sich ca. 60.000 Angler von 487 eingetragenen Mitgliedern der Grünen Vorschriften machen.
Ich denke wir haben mehr Potential als mancher zu träumen wagt :)
gatt8

Beitrag von gatt8 »

Hello, ich glaube auch dass nur C&R+no-Kill ist nicht vorschlagbar aber ich denke auch dass die Fischenentnahme besonderesweise
fuer Salmoniden - die legen wenige tausend eier in vergleich mit anderen Arten - sollte stark gegrenzt werden.
Ueber die endlose Moeglichkeiten no-wiederhacken/kleiner-wiederhaken/gedrueckter wiederhaken/etc., klar desto kleiner (die Wunde) je besser,
hier aber der Focus ist erst das Recht Fischen zu freien die auch ueber die Mindesmass messen (ohne zu vergessen wie den Fisch behandelt soll).
Ich habe jahrenlang gefischt in Strecke wo meinstens nur Fliegenfischen geangelt haben, wobei keine besondere C&R Regelungen oder
wiederhaken begrenzung gab aber die meistens haben trotzdem no kill geangelt (es war nicht in Deustchland) und ich kann zeugen dass die
Fische sind gedehien und gross geworden. Dort Ich habe nie ein tote Fisch am Ufer gesehen.
Tote Fische habe ich oft beobachtete in Reviern wo Forellen wurden in Brassengewaessern gesetzt oder in Flusse wo die
forellen (oft Regenbogen) waren so gestoppft wie in einem Ameisennest.
Sowieso, wichtig waere eine Verbreitung und Bemerksamkeit ueber diese Thema.
Koennte jemand mir erklaeren ob in deutschland gibt es Klubs oder Vereine von Fliegenfischern wo nicht nur die Verbreitung
von der Technik aber auch die Verbreitung von Ideen geubt wird (aber dass koennte auch ein ander Thread sein) ?

Es waere auch interessant zu wissen - wenn kein NOKILL vorgesehen sollte - welche waere eine realistiche Entnahmegrenze pro Jahr
pro Person, personlich ich kann mir vorstellen dass 10 Forellen im Jahr waere eine genugende Nummer , was denkt ihr ?

Der Begriff "diese Erde wurde uns bei unseren nachwuchs ausgeliehn" wuerde den Konzept treffen, es soll auch das Recht existieren
Echte Gesunde Wilde Forellen in gesundenen Flussen zu angeln oder reicht es unsere Leidenschaft in Forellepuffen zu betreiben ?

Danke fuer Ihre Meinungen
tschuess
Royal Coachman
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Beitrag von Royal Coachman »

Hallo Gatt !

Ansätze dazu gibt es bereits, in einigen Vereinen wird versucht zwischen wild
aufgewachsenen Forellen und Besatzfischen zu unterscheiden.

Dies ist in beschränktem Umfange bei der Bachforelle möglich. Die Regenbogenforelle ist aber durch ihre Domestizierung über ein Jahrhundert
in ihrem Erbgut sehr geschädigt . Die Laichfische der Fischzuchten haben z.B meistens verschiedene Laichzeiten ( drei im Jahr ), dadurch ist die für den Verzehr geforderte Größe immer vorhanden . Laichende RB - Stämme gibt es in Europa einige, doch ist es schwierig an laichende Fische zu kommen.

Eine interessante Variante kommt aus den USA ( Umqua, Oregon ), dort wird dem Steelheadbesatz die Fettflosse zum Teil gekappt . In logischer Folge dürfen nur Steelheads mit gekappter Fettflosse entnommen werden, ist die Fettflosse in Ordnung muß der Fisch schonendst zurückgesetzt werden .

Möglichkeiten gäbe es einige , doch leider setzt das Umdenken nur sehr langsam ein und außerdem steht das wirtschafliche Denken vielen guten Ansätzen entgegen .

Euer auf Seiten der Fische stehender

Royal Coachman

PS: die Beschränkung auf 10 Forellen kann man nicht verallgemeinern , das kommt auf das jeweilige Gewässer, die Anzahl der Fischer usw an .
Der immer auf Seiten der Fische steht!
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