Catch & Release zeitgemäß?

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maan

Catch&release zeitgemäß?

Beitrag von maan »

Moin, ich möchte mal gerne eure Meinung hören: Wie steht Ihr im allgemeinen zu dem Thema Zurücksetzen maßiger Fische im Bezug auf das Tierschtuzgesetz? FAngen und Töten von Wirbeltieren nur mit vernünftigem Grund!!

Horrido
Maan
Jürgen Gaul

Beitrag von Jürgen Gaul »

Die Vorgaben des Tierschutzgesetzes dürften klar sein: das Zufügen von Schmerzen oder Leiden kann nur durch einen vernünftigen Grund gerechtfertigt werden und das bedeutet letztendlich die Entnahme eines maßigen Fisches zum Zwecke der Nahrungsbeschaffung. Da helfen m.E. auch keine Diskussionen der Experten, ob Fische nun tatsächlich im Drill Schmerzen empfinden oder nicht, die gehakte Forelle dürfte auf jeden Fall Stress empfinden, d.h. leiden, oder ist jemand der Meinung, dass sie ihre Sprünge und Fluchten aus "Spass an der Freud" vollzieht?

Ich persönlich halte es mit dem Motto "wo kein Kläger, da kein Richter", d.h. dort, wo ich alleine und unbeobachtet bin, setze ich hin und wieder auch eine gut genährte 30+ Bachforelle zurück, unter den Augen von Passanten jedoch nicht. Auswüchse, wie ich sie schon öfters z.B. an renommierten Gewässern in Österreich bezüglich Catch & Release erlebt habe, muss ich ablehnen.

Jürgen
T.Hein
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Beitrag von T.Hein »

Tach!
Der einzig vernünftige Grund ist m.E. das anschließende Verzehren des Fisches (für Haiko). Allerdings bin ich der Meinung,daß man gerade an Gewässern die einem starken Anglerdruck unterliegen, auch maßige Fische nicht immer entnommen werden sollten,allein schon um den Bestand zu schonen,da gerade an guten Tagen das Fanglimit manchmal schneller ereicht wäre als einem lieb ist .
Ich habe mein persöliches Mindestmaß einfach um 10 cm raufgesetzt und entnehme aus Salmonidengewässern die ich häufiger befische nie mehr als 2 Fische pro Monat,Hechte ab 60 cm immer,allerdings haben unsere Hechtgewässer einen hervorragenden Bestand da ist das seit Jahren kein Problem. Ein reines C&R Gewässer würde ich nicht unbedingt befischen,da es für mich einfach keinen Sinn macht,für mich ist das reine Zirkusfischerei,aber wer es mag,bitteschön!
Ausserdem esse ich gern Fisch und zwar am liebsten den,den ich selbst gefangen habe.
Nachdenklich stimmt mich nur,wenn Fischer sich beispielsweise über die Entnahme maßiger ,gerade kapitaler Fische aufregen wo dann im längeren Gespräch rauskommt,daß sie gar keinen Fisch essen.
Man muss schließlich davon ausgehen,daß die Fische leiden und ich bin absolut der Meinung,daß ein waidgerecht gefangener und getöteter Fisch weitaus weniger zu leiden hat,als Fische aus Reusen,von Schnüren ,etc.
Gerade kapitale Forellen in Gewässern mit nicht so grosser Bestandsdichte können für den eigenen Nachwuchs,oder den der Äschen sehr bedrohlich sein. eine von mir gefangene Bafo von ü 50 cm hatte über 30 Miniäschen im Magen,täglich nur die Hälfte in einem Jahr,nicht auszudenken.
Deshalb bin ich der Meinung,daß man nicht nur aus Tierschutzgründen,sondern auch aus Gründen des Bestandschutzes gesittet entnehmen sollte.

Thomas
nordi

Beitrag von nordi »

moin jungs und deerns,
auch auf die gefahr hin,hier als buhmann dazustehen......
worüber reden wir hier eigentlich??????
warum gehen wir zum fischen????
um spass zu haben?????
um unser hobby auszuleben????
um auszuspannen????
und bestimmt auch,um fische zu fangen,die wir anschliessend auf die eine oder andere weise,sprich kochrezept,geniessen können.
oder gibt es hier jemanden,der an den bach,fluss oder see geht,um die darin lebenden individuen ,just for fun,mutwillig in todesangst zu versetzen ?????
wenn ja,meine ich,dass dieser sich doch lieber ein anderes hobby suchen sollte.
das Nordlicht hat gesprochen
auch wenn es sich sonst eher selten meldet.
musste mal sein
Thilo (NRW)

Beitrag von Thilo (NRW) »

Zum Glück sind wir in Fischleer-Deutschland mit dieser
Einstellung allein. Man kann somit schön ins
nachbarschaftliche Ausland fahren, wo das Zurücksetzen
großer Fische selbstverständlich ist und für Deutsche speziell
vorgeschrieben werden muß.
Wir Deutschen sind halt in vielerlei Hinsicht um Jahre zurück...
Zuletzt geändert von Thilo (NRW) am 15.12.2004, 13:29, insgesamt 1-mal geändert.
Robert F.
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Beitrag von Robert F. »

@Thilo
...oder ein mancher Hinsicht Jahre voraus. Das ist immer eine Sache der Sichtweise. Wir (die Fischer) fordern hohe Umweltstandarts in unserem Interesse. Wenn genau diese Standarts aber uns ein wenug einschränken ist das Geschreie groß. Das ist mir zu einfach und eine zu subjektive Sichtweise. In diesem Sinne schließ ich mich uneingeschränkt dem Mann aus dem hohen Norden an.
Robert F. / Münster
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Daniel/Bonn
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Beitrag von Daniel/Bonn »

Servus allerseits!
Zum Thema hat mein Vereinskollege Norbert Scheuer einen bemerkenswerten Aufsatz verfasst.
Nachzulesen ist dieser im aktuellen Fliegenfischer oder auch online in unseren Vereinsnachrichten:
Catch & Release??? (S.3-7)
Gleichzeitig zeigt er die Zusammenhänge zum geltenden Tierschutzrecht auf.
Ich denke, das ist ein guter Ausgangspunkt für eine vernünftig (!!!) geführte Diskussion.
Lesen!
daniel
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Büffel

Beitrag von Büffel »

Guten Morgen,
ja, ich bin bekennender Catsch & Releaser. Diese Diskussion ist schon in vielen Foren gelaufen und Gott sei Dank bekennen sich immer mehr Fischer dazu. Für mich ist es kein Unterschied ob ich eine Forelle mit 20 cm oder mit 45 cm Länge zurück setzte. Gerade wir Deutsche die immer schreien "last uns mal ins Ausland sehen und gucken was die machen" sind die einzigsten in Europa die so bekloppt sind so etwas in ein Gesetz zu bringen.
Die Zeiten sind vorbei als wir als Jäger fischen und jagen mussten damit die Sippe was auf den Teller hat.
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borlonimarco
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Beitrag von borlonimarco »

Hallo allerseits,

Überall wo Bestände geschont werden müssen, denke ich ist C&R vertretbar.
Warum soll ich nen Fisch im besten Laichfähigen Alter abschlagen, nur weil das Gesetz bei uns nicht mehr zeitgemäß ist. Fischer haben auch eine Hegepflicht, daraus ist durchaus abzuleiten, daß gefährdete Arten schonendst!!! zurückgesetzt werden können. Außerdem gibt es noch die Möglichkeit Schonmaße hoch zu setzen.
Mir stellt sich allerdings die Frage, warum eine Forelle mehr leiden soll, als ein LAchs oder anderer geschützter Fisch, den ich in jedem fall zurücksetzen muß. Auch alle untermaßigen Fische sind verletzt, müssen jedoch zurückgesetzt werden. Das ist der Fehler bei uns in der Gesetzeslage. IN Österreich wird z.b. mit Zwischenschonmaßen gearbeitet. d. h. Fische zwischen 30-35cm und über 50 dürfen entnommen werden. Damit bleiben besonders laichfähige Größen geschützt. Aber Deutschland ist ja immer hinten nach.
Ich für meinen Teil treffe die entscheidung von Fisch zu Fisch.

atl

Marco
*dermitderäschetanzt*
Profie

Beitrag von Profie »

Ich finde , das ein zuruckgesetzter Fisch eine sehr große Überlebenschance hat . Warum sollte man dann also die Fische nicht zurück setzen? Fischt man in mitten eines Maifliegenschlupfes, so ist es sowieso nicht möglich, alle Fische abzuschlagen.
So bin Ich der Meinung, das in jedem Gewässer catch&realise vorgeschrieben sein sollte.Will Jemand nun einen Fisch braten ,so kann diese Person doch an einen Forellenpuff gehen (am besten noch mit der Pose HA HA)

SASCHA
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Daniel/Bonn
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Beitrag von Daniel/Bonn »

Profie!
Deine Antworten sind absolut pauschal, gefühllos und zeugen von wenig Fachwissen.
Alle, die nicht jeden Fisch releasen, gehören also an den Puff, wie? Ich glaube nicht, dass Du dir damit viele Freunde machen wirst. Meine Meinung zu dieser Einstellung ist sowieso eine völlig andere. Wer die Entnahme grundsätzlich ausschließt, hat den Schuss noch nicht gehört und den Sinn des Fischens nicht verstanden. Abgesehen davon ist dies auch rechtlich ganz klar geregelt und stellt einen Verstoss gegen mehrere Gesetze dar.
:mad: :mad: :mad: :mad:
daniel
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Hardy

Beitrag von Hardy »

So bin Ich der Meinung, das in jedem Gewässer catch&realise vorgeschrieben sein sollte.
Zitat Sascha


Der Meinung bin ich aber auch. Man sollte schon die Fische erkennen, die man fängt... :hammer:

SL
Hardy
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roland k
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Beitrag von roland k »

Genau die Meinung vertrete ich auch wie hardy. Bei den Jägern sagt man "das Wild ansprechen" und so sollte es auch bei den Fischern sein. Wenn man erkennt das die steigende Forelle nur 20 cm misst, dann wirft ein verantwortungsbewusster Flifi den FIsch nicht an. Ansonsten gehört eine Entnahme zum Fischen wie der Reifen zum Auto. Es ist wie überall, das gesunde Mittelmaß ist der Stein der Waisen. Übriges ist maßvolle Entnahme förderlich für den Fischbestand, denn die Lücken die Entstehen werden vom vermehrten Jungfischaufkommen wieder gefüllt. Das zeigt sich an vielen Bäche, die stark vom K-Punkt frequentiert wurden und die Äsche sich stellenweise innerhalb kürzester Zeit wieder erholt hat.
Und eine Omaforelle über 50 hat im Bach sein Leben gelebt und gehört entnommen, da der Frasdruck größer als der Ertrag ist.

Roland
man muss einfach reden, und kompliziert denken - nicht umgekehrt
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Daniel/Bonn
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@Hardy, RolandK

Beitrag von Daniel/Bonn »

Hatte noch gar nicht bemerkt, dass der Profie neben Profi auch release nicht buchstabieren kann. Vielleicht helfen deine Hammerschläge ja etwas, HArdy ;)
@Roland: Kann dir nur zustimmen. Leider lassen sich die Fische nicht überall direkt ansprechen, da nicht jedes Fischwasser "ginklar" ist. Dann ist das releasen natürlich OK. Aber nur ans Wasser zu fahren, um Fisch releasen zu gehen, ist ein klarer Gesetzesbruch.
Nur die beabsichtigte Entnahme legitimiert in Deutschland das Fischen.
daniel
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Profie

Beitrag von Profie »

Ich dachte immer , das der wirkliche Erfolg des fischens darin liegt , das man einen ausgemachten und somit ausgesuchten Fisch präziese anwirft und ihn
danach erfolgreich drillt.Bei unsichtigem Wasser ist es natürlich schwerer Fische auszumachen , aber es ist durchaus noch machbar.
Zum catch&release habe ich nur zusagen das Menschen nuneinmal unterschiedlicher Meinung sein können.
Desweiteren frageich mich warum du Daniel meinst mich derartig einschätzen zukönnen.

SASCHA
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