Der gute alte Archimedes

Hier geht es um wichtige Belange wie Naturschutz, sinnvolle Gewässer-Bewirtschaftung, schonender Umgang mit Umwelt und Kreatur, Ärgernisse (Schlagthemen) wie Klein-Wasserkraft & Kormoran und Rechtliches.

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HansAnona
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Re: Der gute alte Archimedes

Beitrag von HansAnona »

P.S.

Einfach mal das Werbevideo in Ruhe ansehen ...

Liebe Grüße, Alf
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webwood
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Re: Der gute alte Archimedes

Beitrag von webwood »

Lieber Alf,

Der Ton funktionierte bei mir in besagtem Video nicht, nun mit Rechner meiner Tochter konnte ich auch den Text hören.
Die Frage ist doch nun, bei nur ca. 4 KW Leistung dieser Schnecke, wann sich die Anlage jemals amortisiert, vorbehaltlich das der Stomerzeuger wegen eben dieser Schnecke einen Öko-Bonus und damit höhere Einspeise-Vergütung seines Haupt-Kraftwerks bekommt. Dann rechnet sich so eine Schnecke vielecht. Ich bin da als Laie überfragt. Dafür kenne ich einen Kleinkraftwerk-Betreiber. Lasst uns doch weiter diskutieren und mit enstprechenden Argumenten bzw. Kosten/Nutzen Rechnungen können wir in unserem persönlichen Umfeld vieleicht was bewegen. Lobby haben wir ja keine, also müssen wir selbst den A..... bewegen.

Liebe Grüße

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HansAnona
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Re: Der gute alte Archimedes

Beitrag von HansAnona »

Ich kenne die derzeitigen regionalen Vergütungen nicht, aber aus meiner aktiven Zeit in dieser Technologie erinnere ich mich, dass kwk auf Grundlast ausgelegt werden.

Du rechnet also 4 KW mal 8000 Stunden je Jahr. 32000 kW h je Jahr.

Bei einem realistischen wert von 25 Cent je kWh rund 8000 € je Jahr.

Wirtschaftlich im Sinn von Gewinnmaximierung mit return of Invest ist das nicht. Besser in Telekom Aktien investieren, oder MPH. Achtung: Ironie (oder doch nicht?)

Wenn du aber uberlegst, dass die kwk locker 30 Jahre ohne große Reparaturen über leben, dann ist das für einen okologisch denkenden Menschen sinnvoll.

Gerade die Id3e der geschlossenen doppelspirale ist wenn es denn so funktioniert genial und sollte von uns unterstützt vwerden.

Danke Gebhard für die info.

Grüße, Alf

Rechtschreibfehler dank Android
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Gammarus roeseli
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Re: Der gute alte Archimedes

Beitrag von Gammarus roeseli »

Royal Coachman hat geschrieben:
..., ... wenn ich mir bei den Kleinkraftwerken die Aufstiegshilfen anschaue (einfach irgendwelche Rohre, oder meist gar nichts) dann wäre ich froh ob solcher Fischlifte, die sogar den Aufstieg der schlecht schwimmenden Mühlkoppen ermöglichen.

Man bringt die Kleinkraftwerke nicht mehr weg, wir können nur das Beste draus machen.
Hallo Gebhard,

haben solche Wasserkraftschnecken (im vergleich zu den Turbinen) nicht einen extrem hohen Geräuschpegel? :-k

Wie hoch ist überhaupt der Wirkungsgrad von so einer Wasserkraftschnecke mit Fischlift? :-k

Bis auf wenige ausnahmen stehen den Kleinwasserkraftanlagen in Deutschland nur sehr niedrige Fallhöhen von oft nur ca. 1,5 bis 2 Meter zur Verfügung. (Verwendet wurden daher in früheren Zeiten überwiegend die unter- mittelschlächtigen Wasserräder bis hin zum Zuppinger Wasserrad. Mittlerweile wurden allerdings fast alle dieser fischschonenden Wasserräder durch Kaplan-Turbinen ersetzt.)

Lieber Gebhard, kann diese Anlage (Wasserkraftschnecke mit Fischlift) bei Fallhöhen von 1,5 bis 2 Meter überhaupt schon eingesetzt werden und wenn ja, wie groß ist dann der Wirkungsgrad bei so niedrigen Fallhöhen von z.B. 1,3 bis 2 Meter und Wassermengen von ca. 0,2 bis 5 m3/s? :-k


LG
Christian
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HansAnona
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Re: Der gute alte Archimedes

Beitrag von HansAnona »

Einfach mal selbst nachlesen ...

http://www.hydroconnect.at/oekologie/

Das ist doch der Vorteil der Archimedes Losung, dass es für sehr unterschiedljche Fallhöhen einsetzbar ist.

Liebe Grüße, Alf
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Gammarus roeseli
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Re: Der gute alte Archimedes

Beitrag von Gammarus roeseli »

Hallo lieber Alf,

in dem Link steht nichts drin was meine gestellten Fragen beantworten konnte!? Bitte hilf mir (uns allen) lieber Alf, wenn Du die Antworten kennst!

LG
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Re: Der gute alte Archimedes

Beitrag von Royal Coachman »

Hallo !

Ruf doch einfach in der Firma an, da sind 5/6 Telefonnummern, wo Du Auskunft bekommst.

RC
Der immer auf Seiten der Fische steht!
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Re: Der gute alte Archimedes

Beitrag von Beppo »

Hallo "Schneckenfreunde",
was Bilder (Videos) doch für Macht haben. Eins hat hier die Diskussion auf jeden Fall bewirkt, es wird nicht mehr über die WKA-Betreiber gesprochen. Die WKA-Betreiber hier irgendwie dahingehend zu bewegen in solche fischfreundlichen Auf - und Abstiegsanlagen zu investieren und ihnen damit ein ökologisches Deckmäntelchen überzuhängen, geht völlig an der Realität vorbei. Keiner, ich wiederhole KEINER, der WKA-Betreiber wird freiwillig sich solch eine Laus, äh ich meinte Schnecke, in den Pelz setzen. Jeder der sich das Video mal angeschaut hat muss doch zu der Erkenntnis gekommen sein, dass dies realitätsfremd ist. Begründung:
Das bergab fließende Wasser wird durch die Außenröhre der Wasserschnecke geleitet und treibt damit diese Röhre an. Im Gegenzug wird durch die innen liegende Schnecke Wasser nach oben befördert. Da setzt voraus, dass durch den Außendurchmesser mehr Wasser abgeleitet wird wie innen nach oben befördert wird. Sonst hätte man das Perpetuum mobile erfunden. Somit wird der Großteil der erzeugten Energie aufgewandt um Wasser nach oben zu befördern. Sollte jetzt noch eine Turbine dazwischen geschaltet werden, der Reibungswiderstand der Lager der WS überwunden sein, kann man zum Schluss vielleicht noch eine Fahrradlampe damit betreiben. All dies setzt natürlich voraus, dass immer genügend Wasser über diese Anlage fließt und dies vor allem ständig überwacht wird. Daran wird es wohl scheitern. Und jetzt soll mir einer erklären warum ein WKA-Betreiber in so etwas investieren soll wenn es auch eine Betonabflussrinne (Alibifischtreppe) tut, die man sogar noch manipulieren kann. Kurzes Beispiel hier von der Flöha:
Für die Einspeisung von Strom aus WK erhalten die Betreiber 9,67 Cent/ KW. Führt ein Betreiber an seiner Anlage "ökologische" Veränderungen durch, kann er bis zu 11,67 Cent erhalten. Dabei reicht es, wenn er z.B. an seiner Anlage am Obergraben, wie hier an der Flöha geschehen, 100 Schwarzerlen pflanzt ! Ist doch toll, oder ? Kurzes Rechenbeispiel: Diese Anlage erhält jetzt eine 25% ige höhere Zusatzvergütung, was bei dieser Anlage etwa 3743,00 Euro pro Monat ausmacht. Dieses erhält der Betreiber über einen Zeitraum von 20 Jahren, da die Betriebserlaubnis solange gilt. Summa Summarum knapp 900 000 Euro ! (Diese Daten sind öffentlich zugänglich bei der MITNETZ AG)
Beim Geld verdienen hat dieser Betreiber den Turbo eingeschaltet und ist nicht im Schneckentempo unterwegs. Das war`s von mir aus, obwohl ich wenn ich wollte........., aber der Blutdruck .
Gruß Beppo
Hardy

Re: Der gute alte Archimedes

Beitrag von Hardy »

Beppo hat geschrieben:...Das bergab fließende Wasser wird durch die Außenröhre der Wasserschnecke geleitet und treibt damit diese Röhre an. Im Gegenzug wird durch die innen liegende Schnecke Wasser nach oben befördert. Da setzt voraus, dass durch den Außendurchmesser mehr Wasser abgeleitet wird wie innen nach oben befördert wird. Sonst hätte man das Perpetuum mobile erfunden. ..
Gruß Beppo
moin

nach meinem laienhaften Physikverständnis hätte man ein Perpetuum mobile, wenn dieses sich ohne Energieeintrag von außen selbst antreiben würde. Das ist aber hier nicht der Fall. Der Energieeintrag kommt doch über über das fließende Wasser. Weiter ist die Antriebsschnecke doch größer als die Förderschnecke, sodass sich diese schon in die gewünschte Richtung drehen sollte.

Ich bezweifele zwar ebenfalls, dass sich hiermit viel Strom gewinnen lässt, aber!: wenn auch nur ein bestehendes Klein"kraft"werk damit ausgerüstet wird, hätte der betreffende Bach doch schon gewonnen.

Wir sollten dafür eintreten, dass keine neuen Kleinkraftwerke an unseren Bächen installiert werden und da, wo es möglich ist, eben die naturverträglichste Lösung angewendet wird.
Wäre ich ein Fisch, würde ich gerne mal Schneckenkarussell fahren. Jedenfalls lieber, als gehäckselt zu werden oder vor einer unüberwindlichen Staustufe stehen zu müssen.

Groetjes
Hardy
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Re: Der gute alte Archimedes

Beitrag von Vogtlandsalmon63 »

Ich möcht mal wissen, wie so eine Schnecke bei dem derzeitigen Niedrigwasser funktioniert???
Da wird das letzte Pfützenwasser durch die Turbine zur Stromerzeugung gejagt. Da ist der Gewässerschutz nur noch Schall und Rauch.
Vogtlandsalmon63. :badgrin:
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Re: Der gute alte Archimedes

Beitrag von Royal Coachman »

Hallo!

Langsam glaube ich, hier schreiben einige von der Kkw Lobby!

RC
Der immer auf Seiten der Fische steht!
Kanne
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Re: Der gute alte Archimedes

Beitrag von Kanne »

Guten Tag,

wenn ein WKA- Betreiber schon mal dazu verdonnert wird eine gewisse "ökologische" Restwassermenge abgeben zu müssen wird neuerdings die Restwasserschnecke gleich mit geplant. Wo ist der ökologische Nutzen?
Ökonomisch schon interressant, da die eigentliche Kleinwasserkraftanlage ja immer auf den MQ berechnet wird, also den Idealfall des mittleren Abflussquotienten. Dieser ist jedoch nur an wenigen Tagen im Jahr verfügbar, wird er überschritten steigt der Pegel im Unterwasser und die Turbine bringt nicht mehr die Soll- Leistung, wird er unterschritten passiert das gleiche anders herum. Die Restwasserschnecke läuft immer. Sie bietet dann mit ihren 3. 5, oder 12 Kilowatt die Grundlastfähigkeit unserer Kleinwasserkraftanlagen und kann sogar drei Waschmaschinen gleichzeitig antreiben. Das ist genehmigungswürdig, da kein nennenswerter Eingriff in die Gewässerökologie. Dazu noch Lebensraum für die Fische in der Ausleitstrecke. Völlig entdynamisiert über die Laich- und Wachstumsperioden aquatischer Lebewesen.

Den Geschiebetransport mit verbundener Aufwertung der Gewässerstruktur beeinflusst die Schnecke wohl eher nicht.

Die Genehmigungsverfahren ob ihrer, bei Weitem nicht bewiesenen Wirksamkeit, doch.

Turbinen gerne in den Rohwasserstollen von Trinkwassertalsperren, darüber hinaus vielleicht noch dort wo der Schaden begrenzt ist.

Kleinwasserkraft ist nicht zu tolerieren.

Abendgruß, Lutz
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Re: Der gute alte Archimedes

Beitrag von Headi »

Hallo!

Also meinem Physik-Verständnis nach ist das Konzept bis auf die Reibung eine Nullsumme. Mit dem vielen Wasser dass die Turbine "regulär" durchfließt wird sehr viel weniger Wasser durch die innere Schnecke nach oben befördert. Ja, das braucht Energie - so weit liegen hier einige richtig. Diese Energie ist aber nicht verloren: das Wasser hat nun Höhe gewonnen und strömt wieder durch die Antriebsschnecke. Dabei erzeugt es (ideal) die Energie, die nötig war es nach oben zu befördern. Ohne Reibung würde dieser Vorgang einmal angestoßen ewig laufen. Wenn das Konzept gut ist, kann die selbe Energiemenge erzeugt werden wie mit einer Einrichtung mit Neben-Restwasser. Dabei ist die Aufstiegshilfe vielleicht effizienter.


Ohne technologische Lösungen wird die Passierbarkeit von Gewässern nie erreichbar. Zu große (und juristisch berechigte) Interessen sprechen gegen einen Abriss.

EDIT: sehe gerade dass das Österreicher sind. Hut ab, da geht sehr viel mehr Quergedacht als in Deutschland. Immer wieder überraschende Konzepte und die Risikobereitschaft solche Anlagen auch einmal einzusetzen. Bei uns herrschen leider meist verbohrte Wut-Fischer und -Bürger vor die jedes Konzept zerfasern und jeden Konflikt möglichst schnell maximal eskalieren müssen.


Gruß
Flo
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Re: Der gute alte Archimedes

Beitrag von Beppo »

Hallo Flo,
eine physikalisch und mathematisch sehr eigenwillige um nicht zu sagen neue Interpretation des Energieerhaltungssatzes.
Natürlich gibt es eine Lösung für die Passierbarkeit der Gewässer ......... .
Gruß Beppo
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webwood
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Re: Der gute alte Archimedes

Beitrag von webwood »

Servus Beppo,

nur so aus Interesse, was soll denn an Flohs Überlegung falsch sein?
Reibungswiederstände mal weggelassen und vereinfacht fließen doch erstmal 3/3 Wasser nach unten, dabei wird dann 1/3 Wasser am Auslaß wieder nach oben gepumt.
Dadurch sinkt die Leistung der Schnecke um 1/3 doch das nach oben gepumte Wasser steht doch wieder zur Verfügung um die Schnecke zu betreiben.
2/3 des nach oben gepumpten Wasser können nun wieder in Energie umgewandelt werden.

Wie die Fische nach dem Laichen wieder zurückkommen ohne durch die Hauptturbine zerstückelt zu werden, steht auf einem anderen Blatt.
Gebhards Aussage, das die Schnecke dann einfach anders herum läuft, kann nicht stimmen. Dann müsste ja 1/3 Wasser runterfließen und 2/3 hochgepumpt werden. Das geht von der "Kammergröße?" (ich meine Volumen innere/äußere Spirale) nicht, auserdem woher soll der Fisch wissen das es, wenn es denn ginge, klüger wäre beim Abstieg nicht in den Turbineneinlaß sondern in die Schnecke zu schwimmen.

Irgenwie, je länger ich darüber nachdenke, halte ich diese Schnecke für eine ökologische Augenwischerei.

Viele Grüße

Thomas
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