gespliesste hat geschrieben: Wie Christian richtig bemerkt hat, ist die Theorie der Tagesgrade gerade in Grenzbereichen (<2 oder >8 Grad) natürlich kein linearer Zusamenhang mehr (was ist in der Natur schon linear), das ist wohl einen Funktion die sich im Normalbereich zwischen 3-6 Grad annähernd linear verhält und in Grenzbereichen auch irgendwann ihre Gültigkeit verliert.
Hallo Olaf,
sorry aber da melde ich Bedenken an!!
Wenn Du mit den Tagesgraden (420 für Bachforelle) rechnest, bekommst Du bei einer Wassertemperatur von 10 °C einen recht genaues Ergebnis von der Entwicklungsdauer bis zum Schlüpfen der Bachforellenbrut.
Wenn Du mit Wassertemperaturen zwischen 6°C bis 8°C rechnest, kannst Du auf das Ergebnis dann noch mal gut eine Woche dazuzählen bis die Bachforellenbrut schlüpft.
Wenn Du mit den Tagesgraden (420 für Bachforelle) und einer Wassertemperatur von 4°C rechnest, kannst Du auf das Ergebnis dann schon gut zwei(!!) Woche dazuzählen bis die Bachforellenbrut schlüpft.
Wenn Du mit den Tagesgraden (420 für Bachforelle) und einer Wassertemperatur von 2°C rechnest, kannst Du dann von Deinem Ergebnis ca. 55 Tage abziehen, damit die Entwicklungsdauer bis zum Schlüpfen der Bachforellenbrut einigermaßen genau ist.
Wenn die Bachforellenbrut den Dottersack nahezu aufgebraucht hat und anfangen frei im Wasser zu schwimmen, beginnen die Bachforellen mit der Nahrungsaufnahme.
Wenn die Bachforellenbrut nicht genau zu diesem Zeitpunkt Nahrung findet, nimmt die Bachforellenbrut zu einen späteren Zeitpunkt oft einfach keine Nahrung mehr auf und sterben. (Das gleiche passiert in der Zucht von Bachforellen, wenn der Forellenzüchter den Zeitpunkt der Futteraufnahme versäumt hat.) Warum das so bei der Bachforellenbrut ist, weiß noch keiner …
Ich weiß es nicht, könnte mir aber durchaus vorstellen, dass durch ungünstig warme Wetterlagen im z.B. Alpenraum, sich die Dauer der Eientwicklung und somit die Schlüpfzeiten der Bachforellen so ungünstig verkürzen kann, dass für die Bachforellen- Brütlinge im Bach/ Fluss noch nicht genügend Nahrung vorzufinden ist.
LG
Christian
PS:
gespliesste hat geschrieben: Gammarus roeseli hat geschrieben: PS: Durch höheres Aufstauen der zu Grundeisbildung neigenden Bächen, verringern die Forellenzüchter die Grundeisbildung. Dadurch vereisen die Rechen und Abgitterungen nicht so stark und eine Wasserentnahme für die Teichanlagen bleibt möglich.
mag sein, dass das den Forellenzüchtern nutzt, ob es den Fischen im Fluss nutzt ist eine ganz andere Frage. .
Wenn diese Aufstaue eher klein und für die Forellen (schadlos) in beide Richtungen passierbar sind, dann kann es den Bachforellen durchaus von großen Nutzen sein!
Natürliche Staue im Bach/ kleine Fluss wie z.B. rückstauend wirkende Totholzansammlungen oder kleine Biberdämme, gab es schon immer!! Werden aber in der heutigen Zeit aus Gründen der Gewässerunterhaltung leider sehr oft entfernt.
(In sehr flachen Bächen, werden solche kleinen Gumpen bzw. Biberstaue, sehr oft und gern von den Bachforellen als Lebensraum angenommen.)
(Ich weiß schon, der Biber ist ein böses Viech, das uns nur schädigt, Totholz ins Wasser schmeißt, so dass die Forellen sich drin verstecken können und wir beim Fischen behindert werden usw.)
Kleine Aufstaue im Bach verringern z.B. die Versandung der Kieslaichplätze, verhindern das Aufsteigen von Weißfischen, verringern die Grundeisbildung in der Aufstauung und im Rückstaubereich. Aber wie schon gesagt, aus Gründen der Gewässerunterhaltung werden diese natürlichen Aufstaue ja leider sehr oft entfernt.
Seit dem verrecken bzw. ersticken uns viele der letzten Flussperlmuscheln im und unter dem Grundeis …..
Naturschützer sind es, die versuchen durch (kleine) künstliche Aufstaue, die unnatürlich hohen Sandfrachten (die aus dem intensiv genutzten Bachumland eingeschwemmt werden) zu verringern.
Damit die Kieslaichplätze (unterhalb der künstlich angelegten Aufstaue) nicht so stark versanden und die Bachforellen sich endlich wieder natürlich vermehren können. (Den letzten Flussperlmuscheln hilft es ebenso, da sich durch diese kleinen (für Forellen überwindbare) Aufstauungen die Grundeisbildung reduziert.)