gespliesste hat geschrieben: Im natürlich meandernden (sich windenden) Fluss ist das im Prinzip klar, da Puffern die Windungen über die Zentrifugalkraft die Sedimente und werden bei den jährlichen Hochwassern im Winter entsprechend bereinigt, das ist ein nachhaltiger Prozess. Ich sehe da immer noch kein Argument für notwendige Querverbauungen ...
Lieber Olaf,
ganz so einfach ist es eben leider nicht überall, diese Sandfrachten bei Hochwasser loszuwerden.
Ist halt abhängig vom Gefälle das Bachs (Fließgeschwindigkeit) und ein Bach beginnt zu mäandrieren bei ca. > 1% Gefälle.
Na gut, das Hochwasser kommt der Sand ist weg. Was glaubst Du nun was unter dem weggeschwemmten Sand zu finden ist? Ich werde es Dir sagen lieber Olaf, noch mehr Sand!!
Warum? Ist ganz einfach, weil es eben auch geologische usw. Gründe haben kann!
Geologische Karte ….
http://www.mr-kartographie.de/uploads/p ... chland.jpg
Wir haben Sandbäche, die transportieren zu ca. 80% nur Sand und zu ca. 10- 20% Kieseln. Ohne Rauschen, keine Kieslaichplätze für Bachforellen!! So einfach ist es.
Es gibt ganze Gebirge die aus Sand bestehen und den verwitternden Sandstein bzw. Sand transportieren dann die Bäche und Flüsse.
In den (Jura) Flüssen und Bächen transportieren die Bäche und Flüsse überwiegend feine Sedimente aus Kalk und Kreide
und nur ganz wenig Kies der sich an den Rauschen ablagert und so Laichplätze für Interstitiallaicher (wie Forellen) entstehen können. Das Wasser ist in den Juraflüssen oft so gesättigt mit Kalk, wie das Wasser das in den Tropfsteinhöhlen (von denen es ja hier auch einige gibt) die Tropfsteine bildet.
Das Wasser ist so gesättigt mit Kalk, dass sich der gelöste Kalk an den Wurzeln der Wasserpflanzen wie Quellmoos anlagert und das Quellmoos versteinert.
Sogar Grundwasseraustritte können im Bach mit bloßen Auge sichtbar sein.
(Das sauerstoffarme Grundwasser strömt aus diesen Löchern im Bach.)
In solchen Bächen gibt es keinen Grundwasserstrom im Kiesbett, weil es einfach kein Kiesbett gibt im Bach. Kies gibt es nur an den Rauschen und wenn der Kies nicht umgelagert wird an und in den Rauschen, verfestigen oder zementiert sich der Kies in der Rausche miteinander durch den vielen gelösten Kalk im Wasser. Die kiesige Rausche kolmatiert regelrecht.
Wir haben Wasserpflanzen (Wasserstern) die es nur in sommerkühlen Salmonidengewässern (also mittelwert im wärmsten Monat < 18°C) gibt.
Wasserstern braucht es kühl an den Wurzeln, (!!) das Wasser selbst muss gar nicht soo kühl sein!! Daher gibt es kleine punktuelle Vorkommen vom Wasserstern auch in z.B. dem mittleren Regen, (reine Barbenregion, also mit einem Mittelwert im wärmsten Monat < 22 °C) genau dort, wo das Grundwasser durch das Kiesbett in den Fluss strömt.
Grundwasser ist im Kiesbett nicht gleichmäßig verteil. Wir haben oft einfach in den kiesreichen Rauschen kein warmes Grundwasser und daher schlüpfen unsere Forellen auch nicht zu zeitig und verhungern so nicht.
LG
Christian