Fischsterben

Hier geht es um wichtige Belange wie Naturschutz, sinnvolle Gewässer-Bewirtschaftung, schonender Umgang mit Umwelt und Kreatur, Ärgernisse (Schlagthemen) wie Klein-Wasserkraft & Kormoran und Rechtliches.

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mario.s
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Fischsterben

Beitrag von mario.s »

Hallo,

letztens las ich in einer berliner Tageszeitung einen Bericht über das Fischsterben auf Grund des langen Winters bzw. der geschlossenen Wasserflächen (Verdunklung). Von einem Kollegen hatte ich Ähnliches gehört. Nun sind bei mir die meisten stehenden Gewässer jedoch noch zugefrohren und ich bin nun gespannt, was nach dem Auftauen alles so ans Tageslicht kommt. Mir stellt sich nun die Frage, wie sieht es bei euch denn so aus? Sind bei euch die Gewässer schon offen und hat der Fischbestand durch den langen Winter merklich gelitten? Bei Fließgewässern dürfte das ja wohl kein Problem gewesen sein.

TL, Mario
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Peter Pan
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Beitrag von Peter Pan »

Hallo Mario,

ich fische an einem fließenden Gewässer und dort haben sich Probleme ergeben. Da der Bach nicht zufriert hatten die Kormorane genügend Zeit, ihren Hunger zu stillen. Nun sind sie weg aber die Fische auch!
Ich glaube nicht, das in Stillgewässern irgendwelcher Schaden durch das Eis auftritt. Das gibt es ja schon recht lang.

Gruß

Peter
zweety
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Beitrag von zweety »

Hallo,

naja pauschal kann man das meiner Meinung nach nicht beantworten..sicherlich ist der Schaden besonders an Fließgewässern im Winter recht hoch doch auch an stehenden Gewässern, besonders an den kleineren, wird das Eis zum Problem. Bei uns wurde sogar schon die Hilfe der Feuerwehr in Anspruch genommen um Teiche und Tümpel teilweise eisfrei zu halten um die Sauerstoffversorgung der Wasserbewohner sicherzustellen.

Grüße,

Florian
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mario.s
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Beitrag von mario.s »

Hallo Peter,
stimmt natürlich das die Kormorane auf die eisfreien Gewässer ausweichen. Und dann meistens auch noch sehr konzentriert. Schöner Mist! Das Eis alleine ist ja meist nicht das problem, sondern der Schnee der drauf liegt. War ja in den letzten Jahren eher mager damit, doch dieses Jahr wurde es ziemlich extrem bei uns. Dann ist es natürlich ganz schön dunkel da unten. Und die Pflanzen produzieren keinen Sauerstoff mehr.
Gestern hab ich mal einen Forellensee in meiner Umgebung einen Besuch abgestattet. Ein recht flacher See war schon offen und ein paar Angler (auch zwei Fliegenfischer) zu gange. Die haben recht gut gefangen. Den Forellis scheint nicht unbedingt der Appetit vergangen zu sein. Vielleicht sollte man dort mal seine Saisoneröffnung starten?
Schönen Gruß, Mario
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Peter Pan
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Beitrag von Peter Pan »

zweety hat geschrieben:Bei uns wurde sogar schon die Hilfe der Feuerwehr in Anspruch genommen um Teiche und Tümpel teilweise eisfrei zu halten um die Sauerstoffversorgung der Wasserbewohner sicherzustellen.

Grüße,

Florian
Ich kann das nicht ganz verstehen. Eis und Schnee hat es im Winter schon immer auf den Gewässern gegeben. Bei einer Wassertemperatur von 4°C kann das Wasser sehr viel Sauerstoff aufnehmen und die Fische brauchen bei der Temperatur auch nicht viel. Wo ist also das Problem?

@ Mario

Bild
Ich abe meine Saison schon eröffnet :P

Gruß

Peter
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Rattensack
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Beitrag von Rattensack »

Hallo Peter,

Das Problem tritt vor allem in der Teichwirtschaft auf, aber auch bei natürlichen Gewässern, insbesondere seichten, nährstoffreichen Seen oder Altarmen. Wenn eine dicke Schneeschicht auf der Eisdecke liegt können die Algen keinen Sauerstoff produzieren. Besonders bei hoher Satzdichte und hoher Nährstoffbelastung ergeben sich dadurch Sauerstoffzehrungen auch bei kaltem Wasser. Hat es so auch immer schon gegeben und ist ein natürliches Phänomen. Bei stark verlandeten Altwässern der Grund, warum hier nur z.B. nur Karauschen bzw. Giebel exisiteren können, die zeitweise (fast) ohne Sauerstoff auskommen.

Clemens

P.S. Dicke Regenbogen!
A curious thing happens when fish stocks decline: People who aren't aware of the old levels accept the new ones as normal. Over generations, societies adjust expectations downward .. (Kennedy Warne)
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salmosalar
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Beitrag von salmosalar »

@Peter

Ahhh, die Störche sind eisfrei, wie's scheint....;-)
Rettet den Kormoran, praktitziert C&R....
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mario.s
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Beitrag von mario.s »

Hy Peter,
schönes Stück, hast du fein gemacht.
Gruß, Mario
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Peter Pan
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Beitrag von Peter Pan »

salmosalar hat geschrieben:@Peter

Ahhh, die Störche sind eisfrei, wie's scheint....;-)
Jo, und klappern tun sie auch schon:

Bild

Gruß

Peter

@Clemens
Danke, wieder was gelernt!
Zweihandwedler
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Beitrag von Zweihandwedler »

Das Eis ist so gut wie weg und der Sturm pustet Sauerstoff ins Gewässer, hoffen wir das die Verluste nicht so stark sind.
MFG
Jürgen
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mario.s
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Beitrag von mario.s »

Hallo,
hab heute erschreckende Nachrichten von meinem Kollegen (bei der freiwilligen Feuerwehr) erfahren. Etwas südlich von Berlin gibt es einen schönen großen See, dieser ist nun Eisfrei. Und ans Tageslicht kamen unmengen von toten Fischen. Insgesamt hatte die Feuerwehr mit ihren Helfern bis jetzt 240 Tonnen (Gewichtstonnen!!!) an toten Fischen entsorgt.
Eine absolute Katastrophe! Darunter waren wunderschöne, riesige Fische die wahrscheinlich nie ein Angler zu Gesicht bekommen hätte.
Ich hoffe nur, dass es unseren anderen Gewässern besser ergangen ist.
Hoffnungsvoll, Mario
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mikesch
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Beitrag von mikesch »

Dürfte sich wohl um den Rangsdorfer See handeln, ein mit Marmorkarpfen überfüllter Flachsee, der bei Schlittschuhläufern und Eisseglern sehr beliebt ist.
fishing isn't a sport, it's a passion.

Gruß Michael
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mario.s
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Beitrag von mario.s »

Gratulation Michael,
ist der denn so weit hin bekannt? Der ist tatsächlich ziemlich flach, wohl so um die 2,5m. Vielleicht lag es ja gerade daran?
TL, Mario
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mikesch
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Beitrag von mikesch »

mario.s hat geschrieben:Gratulation Michael,
ist der denn so weit hin bekannt? ...
Hi Mario, ich kann lesen, und tue dies auch sehr viel. :idea: Mit Verwandtschaft, in deiner Gegend, kein Problem. :idea:
fishing isn't a sport, it's a passion.

Gruß Michael
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FoolishFarmer
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Beitrag von FoolishFarmer »

Jaja... der Rangsdorfer See.
Allein die wohl geschätzten 300 Tonnen verendeter Fische sprechen eine deutliche Sprache: Ein hocheutrophes Flachgewässer (ehemals hochintensives Produktionsgewässer) mit viel zu hohem Fischbestand. Wen wundert es, dass dort der Sauerstoff (zu) knapp wurde?!?
Gruß Paddy
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