Forelleneier und Hochwasser ….

Hier geht es um wichtige Belange wie Naturschutz, sinnvolle Gewässer-Bewirtschaftung, schonender Umgang mit Umwelt und Kreatur, Ärgernisse (Schlagthemen) wie Klein-Wasserkraft & Kormoran und Rechtliches.

Moderatoren: Forstie, Maggov, Olaf Kurth, Michael.

dr-d

Re: Forelleneier und Hochwasser ….

Beitrag von dr-d »

hallo miteinander,


vorab chapeau!!! an alle projekte, die ihr freundlicherweise umfänglich dargestellt habt.sehr eindrucksvoll! =D> =D>

zu den algen noch ein nachtrag. war vor gut 10 jahren an der der königssee ache direkt unter dem wehr vom königssee -

angeblich klasse 1 ("sauberster gewässer deutschlands?!") .es hätte mich in der strömung ohne anlass fast geschmissen und so suchte ich nach

gründen>>>der kiesgrund war bei knapp 10 grad celsius wassertemperatur im zentimeterbereich klar!! veralgt - also je sauberer das gewässer, desto

anfälliger für klimaänderung! zusätzlich ist der königssee sehr gut geflügelbesetzt und die zwischenkloake für den abfluss der

almwirtschaften.

diese veralgungen und einträge sind natürlich für jedwedes brutprojekt erschwerend!.zusätzlich auch noch die erwärmung

und der jahresrückgang der niederschläge.

bei uns im nordschwarzwald wurde meine skepsis bezüglich der sinkenden jahreswassermenge von einem lokalen energiebetreiber

zur kenntnis genommen - rückstellung des mit 500 000 € dotierten projektes. :D

ich werbe nun um Vertiefungen der rinnen - mgl. mit grundwasseanschluss - als puffer- und ggf. sperrzonen für die

Zeiten der niederschlagsarmen hitzemonate und zusätzlich als schutz vor pkd wegen der zusätzlichen grundwasserkälte.


ich wünsche allen weiterhin viel elan und Freude und ein schönes we.


thomas


p.s.vielleicht könnte man bei den diversen boxen mit kupfer - ummantelungen das biologische eindringen von aussen hemmen oder reduzieren -

müsste aber innen beschichtet sein, damit die biotoxizität für die brut nicht durchschlägt.
Benutzeravatar
Gammarus roeseli
Beiträge: 983
Registriert: 06.07.2007, 19:52
Wohnort: Oberpfalz
Hat sich bedankt: 109 Mal
Danksagung erhalten: 105 Mal

Re: Forelleneier und Hochwasser ….

Beitrag von Gammarus roeseli »

:-k
Algen sind eigentlich gut und normal im Bach, Fluss ….

Problematisch sind die durch Überdüngung entstehenden Fadenalgen….. :roll: Und diese Fadenalgen können sogar richtig gefährlich für Brütlinge und auch für die kleinen Jungforellen sein. Vor allem in der Zeit, wenn die Jungforellen mit dem freien schwimmen beginnen wollen und zur Wasseroberfläche aufsteigen um ihre Luftblase (durch Schlucken von Luft) mit Luft zu füllen, kann es passieren, dass sich die Jungforellen in den fädigen Algen am Bach- oder Flussgrund verheddern und ersticken (weiß ich aus Erfahrung zu berichten).

Ein von mir fotodokumentiertes Beispiel (bei Dottersackbrütlinge):
Tod durch Ersticken in verschlammten Fadenalgen.JPG
Tod durch Ersticken in verschlammten Fadenalgen.JPG (78.51 KiB) 3426 mal betrachtet
Diese Forellen-Brütlinge haben sich mit dem Kopf in einem verschlammten Geflecht von Fadenalgen verfangen und sind verendet ….

LG Christian

PS: Und genauso wie der Hans (pehers), haben natürlich auch wir :smt003 unsere Erfahrungen gemacht und gesammelt mit bsw.10 000 Ächeneiern von 2016 …
Äschen ... 2016.JPG
Äschen ... 2016.JPG (194.92 KiB) 3426 mal betrachtet
Oder auch 10 000 Hucheneier von 2016 (wir hatten einen fantastischen Huchenschlupf in unseren WV-Boxen :D ).

Und weil wir wissen wollen wie die Qualität der Eier bzw. Fische ist die wir vom Züchter bekommen, hältern wir einige der Brütlinge einige Zeit lang in Becken …. :smt003

Junghuchen:
(Huchen sind sehr tolerant gegenüber höheren Wassertemperaturen bei ausreichender Sauerstoffsättigung des Wassers…. :mrgreen: )
Huchen 2016.JPG
Huchen 2016.JPG (202.72 KiB) 3426 mal betrachtet
Huchen ... 2016.JPG
Huchen ... 2016.JPG (126.55 KiB) 3426 mal betrachtet
Zuletzt geändert von Gammarus roeseli am 24.06.2018, 16:41, insgesamt 2-mal geändert.
Benutzeravatar
Gammarus roeseli
Beiträge: 983
Registriert: 06.07.2007, 19:52
Wohnort: Oberpfalz
Hat sich bedankt: 109 Mal
Danksagung erhalten: 105 Mal

Re: Forelleneier und Hochwasser ….

Beitrag von Gammarus roeseli »

Aktuell mache ich Tests, wie schnell sich das Lückensystem in den Laichgruben bzw.in dem Aushub aus den Laichgruben (in dem Aushub befindet sich ein Teil der Eier, die aus der Laichgrube ausgeschwemmt und verdriftet werden) mit Seekreide (Calciumcarbonatschlamm) verfüllt/ zusetzt….
Schwarze L..JPG
Schwarze L..JPG (224.42 KiB) 3422 mal betrachtet
(Ich suche aktuell die günstigsten Stellen/ Laichareale für eine Kieseinbringung/ künstliche Laichplätze … Die ersten unserer frisch in die Sch. L. gesetzten Huchen in HI und HII erreichen in ca. 2 Jahren die Laichreife… :smt003 )

Gruß Christian
Benutzeravatar
pehers
Beiträge: 1461
Registriert: 28.09.2006, 11:51
Wohnort: Linz/AUT
Hat sich bedankt: 18 Mal
Danksagung erhalten: 94 Mal
Kontaktdaten:

Re: Forelleneier und Hochwasser ….

Beitrag von pehers »

Servus!

Ich bewundere Deine wissenschaftliche Herangehensweise und hoffe, dass sie auch Eure Probleme löst...

Viel Erfolg und l.G.
Hans
www.soulfishing.eu
I still don't know why I fish or why other men fish, except that we like it and it makes us think and feel. (Roderick L. Haig-Brown, A River Never Sleeps)
Benutzeravatar
pehers
Beiträge: 1461
Registriert: 28.09.2006, 11:51
Wohnort: Linz/AUT
Hat sich bedankt: 18 Mal
Danksagung erhalten: 94 Mal
Kontaktdaten:

Re: Forelleneier und Hochwasser ….

Beitrag von pehers »

P.S.: Sind auch echt geile Fotos von den Hüchlein!
Dass die Huchen generell widerstandsfähiger sind, habe wir auch sehen können!
www.soulfishing.eu
I still don't know why I fish or why other men fish, except that we like it and it makes us think and feel. (Roderick L. Haig-Brown, A River Never Sleeps)
Antworten