Gefährliche Fliegen!

Hier geht es um wichtige Belange wie Naturschutz, sinnvolle Gewässer-Bewirtschaftung, schonender Umgang mit Umwelt und Kreatur, Ärgernisse (Schlagthemen) wie Klein-Wasserkraft & Kormoran und Rechtliches.

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C.C.R
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Gefährliche Fliegen!

Beitrag von C.C.R »

Hallo zusammen,

als ich in der vergangenen Woche am Gewässer war, habe ich einen recht gruseligen Fund gemacht.
Ich bin im Wasser entlang gewatet und sah, an einem Ast der etwa 1,5m über der Oberfläche in den Bach ragte, das ein anderer Fliegenfischer eine, wie sich später herausstellte, Nymphe darin abgerissen hat.
Die Nymphe hing so ca. 1m über dem Bach.
Natürlich möchte man ja wissen mit welchen Fliegen sich die Kollegen versuchen. So bin ich hin gewatet um nach der Fliege zu sehen.
Aber am Ende der Schnur hing nicht nur die Nymphe sondern auch eine mittlerweile Tote und vertrocknete Fledermaus.
Ich kann mir auch vorstellen das so eine "Baumelnde" Fliege auch für Vögel zur Gefahr werden kann.

Ich möchte hier aber nicht den Finger heben oder sonst jemanden ins gewissen reden. Sondern nur andere darauf aufmerksam machen.
Ich persönlich werde in Zukunft vermeiden abgerissene Fliegen im Geäst hägen zu lassen. Ist besser, auch für die Fliegenbox und den Geldbeutel.

Hattet ihr auch schon solche Erfahrungen?

Mfg Jürgen
"Die Toleranz ist nicht grenzenlos. Sie findet ihre Grenze, vielleicht ihre einzige Grenze, in der etwaigen Intoleranz des anderen."
Zitat aus der deutschen Politik
loecherkaese
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Beitrag von loecherkaese »

hallo jürgen,

kann ich mir vorstellen dass ein solcher fund zu denken gibt. ein fischerkollege erzählte mir aber mal dass er eine fledermaus im flug erwischt hat mit der fliege. das sei gar nicht einfach die zu lösen da diese tiere ziemlich flattern, auch weisst du nicht ob du nicht ziemlich gebissen wirst!
aber was man da so alles an bäumen und im wasser findet von blinkern bis fliegen, nymphen etc. ist schon enorm! aber ich hab auch schon mal was verloren (aber in höherem geäst).
ich mach ne fliege und geh fischen!
the women and the river
or
lady gagga and the fish
Magallan

ür

Beitrag von Magallan »

Hallo Jürgen

....? Habe ich das nicht schon einmal gelesen...aber O.K klar das schmerzt schon, allerdings riskiere ich keinen Eiskalten " Wassereinbruch für eine profane 0815 Nymphe... eher schon für einen mit viel Liebe hergestellten Grossstreamer 8) sollte die Verfangene unglückliche Nymphe allerdings Beute Priorität von gleichwelcher Spezie sein, selbstverständlich riskiere ich das äusserste...

Gruss Heiko
laverda
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Beitrag von laverda »

Hi Jürgen,
da du nach ähnlichen Erfahrungen gerfragt hast, ein kleiner Ausschnitt meiner Funde beim Gewässergang:
Eine elend am abgerissenen Gummifisch/Twister verreckte Möwe, der unerreichbar an einem Baum knapp 1m über der Wasseroberfläche hing, eine achtlos weggeworfene "Perrücke" Monofiler wurde einem Entenküken zum Verhängnis und an der Nachtleine eines Schwarzfischers hing ein Bläßhuhn.
Die Liste ist noch viel länger..................

Besonders Schnurstücke größerer Länge sollten IMMER kleingeschnitten werden, auch auf Müllkippen gibt es Vögel!!!!!!
Ruten werfen Masse.........nicht Klasse
Bachneunauge
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Beitrag von Bachneunauge »

Habe an unserem Fluss auch schon ne Fledermaus recht weit oben an einer abgerissenen Peasanttail gesehen. Die lebte noch. Gott sei Dank hatte das Ding nen Schonhaken. Habe die Fledermaus mit nen langen Stock vorsichtig abgeschüttelt und sie ist dann weggeflogen. Die Nymphe habe ich dann mittels Stock und Keschernetz entfernt, desinfiziert (Fledermäuse haben oft Tollwut) und sie ist noch heute in meiner Box.

Dirk
Philzlaus
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Beitrag von Philzlaus »

Solche Funde hab ich zum Glück noch keine gemacht. Bei mir ist jede Fliege Gold wert obwohl ich selber binde. Wenn die Fliege nicht gerade 5m überm Boden hängt hol ich sie mir wieder.
gruss
Philipp
derflow
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Beitrag von derflow »

Solche Sch***-Funde habe ich auch schon öfters erlebt, besonders in Nichtsalmoniden-Gewässern die überwiegend von 0815-Anglern befischt werden. Und dass eine Montage mal abreisst und für den Angler unerreichbar bleibt wird man auch nie ganz vermeiden können. Wo man aber doch jedes mal wieder nen richtigen Hals kriegt ist wenn irgendwelche Schnurreste (besonders die Perücken von irgendwelchen Pornofischern) einfach in der Uferböschung entsorgt und so zur Todesfalle für Blesshühner & Co werden.

Würde aber doch vermuten, dass im von Jürgen geschilderten Fall die Fliege beim Werfen "abgeknallt" und nicht wiedergefunden wurde.
Gruß

Florian

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Pinn
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Beitrag von Pinn »

laverda hat geschrieben:Besonders Schnurstücke größerer Länge sollten IMMER kleingeschnitten werden, auch auf Müllkippen gibt es Vögel!!!!!!
Und dann?...

Obwohl ich seit einigen Jahren Nichtraucher bin, habe ich gerade deshalb immer ein Feuerzeug und Tempotaschentücher dabei. Monofile Schnurreste lassen sich mit Tempos als "Brandbeschleuniger" schnell vor Ort eliminieren.

Gruß, Werner
Philzlaus
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Beitrag von Philzlaus »

Das ist aber jetzt nicht dein ernst? Du fakelst Schnurreste ab? Warum nicht einfach einstecken und daheim entsorgen? Offenes Feuer in der Natur nochdazu bei uns gerade schmackhaften 36-38Grad kann schnell in die Hose gehen.
gruss
Philipp
laverda
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Beitrag von laverda »

Bei Schnurresten mach ich dies folgendermaßen:
Schnur um die Hand wickeln, durchschneiden und dann den Strang verknoten, ab in die Tasche und zuhause in den Müll. Das ist keine Falle für irgendwelches Kleingetier mehr und verfängt sich auch nicht mit den Utensilien in der Angeltasche.

Wer seine Schnurreste jetzt noch "sauberer" entsorgen möchte, der kann diesen Strang ja auch noch in den gelben Sack oder in eine Kunststoff-Einweg-Pfandflasche statt in den Hausmüll stecken. :D

Der vorsortierte Kunststoffmüll wird garantiert nicht vogelgefährdend deponiert sondern recycelt oder verbrannt!!

Gruß vom platten Niederrhein
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Erge
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Beitrag von Erge »

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Sabbel
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Beitrag von Sabbel »

Hallo in die Runde,

ich finde es immer wieder erschreckend wie die "Angelkollegen" mit der Natur umgehen. Ob es nun abgerissene Fliegen sind, oder Schnurreste die einfach so weggeworfen werden. Ich finde es immer wieder Schade wie es an Seen und anderen Gewässern aussieht. Wenn ich an einem von unseren Vereinsseen Fischen gehe (Stippen, Raubfisch, oder Nächtelang auf Karpfen) nehme ich seltsamerweise mehr Müll mit als ich selbst fabriziert hab. Hmmm schon seltsam.

Aber vom eigentlichen Thema abgewichen. Hab es schon beobachten müssen wie ein Schwan mit seinem Körper im Uferberich über Glasscherben gerutscht ist. Oder Entenküken, die sich in Schnur verfangen haben.

Wird ja wohl nicht zuviel Verlangt sein einen kleinen Müllsack (10 Liter) in seinem Rucksack oder in der Weste mitzunehmen. Und sind wir mal ehrlich, an Mülleimern kommt man früher oder später immer mal vorbei.

Gruß Sebastian
Catch & Release ähnelt ein wenig dem Golfsport, dort muß man ja auch nicht den Ball Essen um Spaß zu haben
C.C.R
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Beitrag von C.C.R »

Hallo zusammen,

naja alle Fliegen lassen sich natürlich nicht "zurück holen" ! Aber wenn noch ein halber meter Schnur dran Hängt findet man sie schon wieder.
Ja allgemein ist es schon sehr weit verbreitet den Fluß als "Müllschlucker" zu verwenden. Da sind Schnurreste nur der kleinste Bruchteil. Der Fluss nimmt es ja mit!
Ich fische an einem Fluss, unterhalb einer 20.000 Einwohner Stadt, was da so rumliegt . . . . .... :?

Extrem viele Kunststoffverpackungen bis hin zu Einkaufswägen und Autoreifen.

Mit freundlichen Grüssen

Jürgen
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mario.s
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Beitrag von mario.s »

Hallo,
nicht nur über Wasser lauern die ein oder anderen Fallen für Fisch und Vogel. Vor einiger Zeit hatte ich eine Erkundungstour auf einen nahegelegenen See gemacht und traf auf einen Haubentaucher der gar nicht so scheu war wie andere Vögel. Er schwamm zumindest nicht weg. Konnte er auch nicht, denn sein Flügel hatte sich in einer Aalschnur verhangen und hielt ihn amPlatz. Der Haken saß mächtig fest. Ich paddelte ran um mir den Vogel zu greifen und den Haken zu lösen. Natürlich gar nicht so leicht. Der hackte nur so um sich, bis er mit seinem spitzen Schabel in mein Holzpaddel stach und stecken blieb. Dann konnte ich ihn am Hals greifen und befreien.
Bei Tierrettungsaktionen sollte man doch recht vorsichtig vorgehen. Die Tiere sind meist so in Panik, dass sie sich nur zu wehren versuchen.
Aber trotz allen muss man natürlich in solchen Fällen eingreifen.
Schönes WE, Mario
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