Gütesiegel für Gewässer

Hier geht es um wichtige Belange wie Naturschutz, sinnvolle Gewässer-Bewirtschaftung, schonender Umgang mit Umwelt und Kreatur, Ärgernisse (Schlagthemen) wie Klein-Wasserkraft & Kormoran und Rechtliches.

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Frank.
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Beitrag von Frank. »

greypanther hat geschrieben:aus diesem selbigen Grunde halte ich jede Bemühung um eine gesunde und selbst erhaltende Population von Salmoniden in unseren Gewässern mittlerweile nur noch für eine Rettungsaktion des Kormorans, leider!
Lieber Klaus,

leider Gottes sehe ich das ein wenig anders, mittlerweile: Ohne Besatz hätten die Kormorane zumindest in unseren Gewässern absolut gar nichts mehr zu fressen ... Die sich selbst erhaltenden Populationen in Flüssen gibt es (bei uns) schlicht nicht mehr.
Anders sieht es allenfalls bei den Wiesenbächen aus. Wir haben zum Beispiel ein solches Bächlein, das schlicht zu klein für den Kormoran ist. Durchschnittsgröße der entnommenen Bachforellen (kein Besatz, seit Jahrzehnten): 48 cm, ca. 1,3 Kilo!

Anfangs der Saison ist mir im oben beschriebenen Fluss ein langer Hecht an die Nymphe gegangen, der so erbärmlich verhungert aussah, dass ich ihn am liebsten intravenös ernährt hätte; der hatte bei ca. 80 Zentimeter Länge vielleicht zwei Kilo. Mehr bestimmt nicht. Es ist ein Jammer.

Dein Frank
Das sind Deine Beobachtungen, mein Lieber, andere haben andere Beobachtungen gemacht.
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greypanther
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Beitrag von greypanther »

Und, lieber Frank, was ist Dein Vorschlag? Kormoranfutter for ever?
Gruß
Klaus


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Frank.
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Beitrag von Frank. »

greypanther hat geschrieben:Und, lieber Frank, was ist Dein Vorschlag? Kormoranfutter for ever?
Nö. Ich bin ratlos. Tendiere aber eher zur Lösung: Verhungern lassen ...

Weißt du, in einem anderen unserer Flüsse, der ebenfalls von der Schwarzen Pest befallen war und ist, hat der Verein jetzt massiv Forellen der deutlich ü40-Klasse besetzt, damit es keine Meuterei gibt (140 € Beitrag - keine Fische drin - Revolution!).
Ist das 'ne Lösung? Na ja ... Warum nicht auch große Bachsaiblinge? Die gibt es preiswert, und der Durchschnittsangler freut sich (genau das hat ein Nachbarverein gemacht).

Dein Frank
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greypanther
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Beitrag von greypanther »

Frank hat geschrieben:Forellen der deutlich ü40-Klasse besetzt, damit es keine Meuterei gibt (140 € Beitrag - keine Fische drin - Revolution!).
Ist das 'ne Lösung? Na ja ... Warum nicht auch große Bachsaiblinge? Die gibt es preiswert, und der Durchschnittsangler freut sich (genau das hat ein Nachbarverein gemacht).
Nee, oder? Das ist jetzt nicht Dein Ernst?
Bei uns sind die Beiträge viermal so hoch, und da gibt es keine Revolution wenn radikal notwendige Maßnahmen ergriffen werden müssen. Für 140 € Jahresbeitrag kann man sich eigentlich keine Revolution leisten. Aber: that's Germany
Gruß
Klaus


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Beitrag von Siegfried. »

Tja Klaus,
in dieser Beziehung gibt es tatsächlich ein starkes Nord-Südgefälle in D. Hier im eher proletarisch (ist im Sinne von arbeitsbestimmt ernst und positiv gemeint) geprägten Norden und Westen, wird die Teilhabe Aller auch an den Naturgütern durchaus als soziale Errungenschaft und gute Tradition gesehen und deshalb kommt die Zugangsregelung allein über den Preis, wie sie im Süden gang und Gäbe ist, hier auch nicht gut an. Da gibt es durchaus Aufstände - also in dem Sinne Revolution - nicht nur gegen Vereinsvorstände sondern auch gegen überhöhte Pachtpreise oder schnöselige Privatpächter.

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Beitrag von greypanther »

Hallo Siegfried,

ohne jetzt das Thema des Threads unnötiger Weise zerreden zu wollen, doch noch eine Bemerkung, nein zwei.
1. alles eine Sache von Angebot und Nachfrage
2. was aus der Französischen Revolution wurde und was sie angerichtet hat, haben wir doch wohl alle noch aus dem Geschichtsunterricht behalten, oder?

Freundschaft!
Gruß
Klaus


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Beitrag von Siegfried. »

Hallo Klaus,
ja das ist ein sehr weit reichendes Thema, das man hier nicht breit treten sollte, ist eher was für nen langen Abend am Feuer. Aber doch auch von muir noch zwei Anmerkungen:

1. Wie sähe die Welt denn aus ohne die Französische Revolution?? Bei dem Gedanken wird zumindest mehr richtig übel. Wegen dieser Ambivalenz habe ich mir ja auch erlaubt den ironischen Bruch zwischen lauterem Motto und handelnden Personen, den du hoffentlich bemerkt hast, am Ende des posts zu bringen.

2. Angebot und Nachfrage regeln gar nichts, außer sich selbst. Und schon gar nicht lösen sie irgendein Problem. Alles andere ist blanke Ideologie der Besitzenden. Oder frag mal einen Hungernden ob seine Nachfrage gedeckt ist, nur weil er das Futter nicht bezahlen kann.

Love, peace and happiness

Siegfried
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Beitrag von AlexWo »

@all: wir sollten einfach einen deutschlandweiten Verein bilden, eine Genossenschaft, Kapital bilden und alles pachten was nur geht und vor den Besatzfisch-Put&Take-Vereinen retten ......

Naturnah bewirtschaften und den Ämtern richtig Druck machen, wegen Restwassermengen usw.

Ne Generallizenz nach ÖFG-Vorbild, nur zuverlässige Leute, keine Spinner und Egomanen ...
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