Kormoran in NRW: Das Imperium schlägt zurück

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Sir Baskerville
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Re: Kormoran in NRW: Das Imperium schlägt zurück

Beitrag von Sir Baskerville »

Liebes Forum,

zunächst darf ich mich für die engagierten und aufschlussreichen Kommentare von Euch bedanken und mich dafür entschuldigen, dass ich ebenfalls aus Zeitgründen nicht zu jedem Kommentar Stellung beziehen kann.

Doch fühle ich mich ein wenig missverstanden, da ich doch die Einflussnahme des Kormorans auf den zum Teil dramatischen Rückgang bestimmter Fisch- respektive Äschenbestände nicht grundsätzlich anzweifle. In vielen Gebieten NRWs und anderen Bundesländern ist die negative Einflussnahme des Kormorans auf die Äschenbestände ja bereits nachgewiesen (s. Erlass zum Schutz der heimischen Äschenbestände des MKULNV NRW, 2014).

Dennoch bleibt die Frage, wie ist beispielsweise der starke Rückgang der Äschen zu erklären, in Gewässerbereichen (z.B. Donau und Blau) die nicht oder nicht signifikant von Kormoranen beflogen werden [s. Bericht zur Vergrämung von Kormoranen im Winter 2011/12 des LAZBW, 2013]?

Vermutlich werden die von mir erwähnten Fischarten, sofern sie dort vorkommen, den Rückgang der Äschen in diesem Gebiet wohl auch nicht erklären. Auch dies behaupte ich ja nicht. Ebenso liegt es mir fern, meinen Aussagen einen latenten Unfehlbarkeitsanspruch anzuhängen. Aber laut LAZBW-Bericht können wohl auch wasserbauliche Veränderungen den starken Rückgang ebenfalls nicht schlüssig erklären.

So bleiben zunächst nur Vermutungen und Annahmen, welche die Beziehung (Prädation) von Kormoran und Äsche, aber auch die Wassererwärmung und den Gewässerverbau [s. Bericht zur Vergrämung von Kormoranen im Winter 2011/12 des LAZBW, 2013] mit einbeziehen, um den dramatischen Rückgang der Äschen in diesen genannten Gewässerbereichen zu erklären. Ich merke an, dass ich mich hier ausschließlich auf die in Klammern genannten Quellen beziehe.

Mit meinem Beitrag wollte ich auf ähnliche Aspekte hinweisen und aufzeigen, dass im Einzelfall noch weitere Faktoren zur Erklärung herangezogen werden müssen. Diesen Aspekt wollte ich den Diskussionsbeiträgen hinzufügen.

Am Ende erlaube ich mir noch darauf hinzuweisen, dass ich wider allen Annahmen nicht der „Vogellobby“ o.ä. angehöre und vermutlich etwas übereifrig meinen Beitrag in diesem Thread gepostet habe und davon ausgegangen war, dass das Goethe-Zitat ausreicht, um meine Standpunkt zu verdeutlichen.

In der Hoffnung ein wenig dazu beigetragen zu haben, mein Anliegen und meine Beweggründe darzulegen, wünsche ich allen Beteiligten ein schönes Wochenende!

Gruß
Olaf August
Zu fällen einen schönen Baum braucht's eine halbe Stunde kaum. Zu wachsen, bis man ihn bewundert, braucht er, bedenke es, ein Jahrhundert! (EUGEN ROTH)
Kanne
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Re: Kormoran in NRW: Das Imperium schlägt zurück

Beitrag von Kanne »

Moin, Olaf- August

eigentlich sollte man auf deinen Kommentar wirklich nicht antworten. Zur Äsche sei dir gesagt, der Primärfaktor für den Bestandsrückgang in Deutschland ist der Fraßdruck durch den Kormoran. Dadurch werden Sekundärfaktoren wiksam welche ohne die Kormoranprädation nur von geringer Wirkung wären. Punkt. Wenn in einem einsamen Dorf nur noch Alte leben...

Gruß, Lutz
maggs
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Re: Kormoran in NRW: Das Imperium schlägt zurück

Beitrag von maggs »

Hallo Olaf August,

anstatt meine Fragen zu beantworten stellst Du eine neue:

"Dennoch bleibt die Frage, wie ist beispielsweise der starke Rückgang der Äschen zu erklären, in Gewässerbereichen (z.B. Donau und Blau) die nicht oder nicht signifikant von Kormoranen beflogen werden [s. Bericht zur Vergrämung von Kormoranen im Winter 2011/12 des LAZBW, 2013]? "

Nicht alle kennen den Artikel. Könntest Du eine genauere Angabe machen was den Rückgang betrifft?
Oder wo man das nachlesen kann?

Maggs
maggs
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Re: Kormoran in NRW: Das Imperium schlägt zurück

Beitrag von maggs »

Hallo Siegfried,

der Autor des von mir genannten Artikels „ Die großen Fische fressen die kleinen“
war Prof. für Fischereiwissenschaft und Hydrobiologie …


Im Artikel sind einige Beispiele erörtert die zeigen das „Die großen Fische fressen die kleinen“ - das mag in einigen Fällen stimmen, beschreibt die Situation hierzulande nicht.

Das andere Beispiel für die Kormorane war der Ontariosee.
Maritime Beispiele waren Südamerika und Nordatlantik.

Grüße
Maggs
Siegfried.
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Re: Kormoran in NRW: Das Imperium schlägt zurück

Beitrag von Siegfried. »

Hallo Maggs,
der von dir zitierte, emeritierte Herr Prof Nellen war schon zu seinen aktiven Zeiten in Fachkreisen, na sagen wir mal umstritten, um nicht härtere Worte zu verwenden. Nach meiner Erinnerung hat er viel mit einem Herrn Quack publiziert, so dass man das auch als programmatische Ankündigung sehen konnte, ich sage nur "NELLEN & QUACK". Wie du richtig analysiert hast, besitzt der Artikel von dem Herrn für unser Problem etwa die Relevanz der Aussage, dass Kindesmord bis zum 3. Lebensjahr auf den Südseeinseln eine gesellschaftlich anerkannte Methode der Familienplanung und Begrenzung des Bevölkerungszuwachses bei begrenzen Ressourcen war im Zusammenhang mit der Frage bei uns wieviel Kitaplätze man für unter 3-Jährige braucht und ob die Herdprämie oder das Kindergeld erhöht werden soll.

Ablenkung und Beschäftigungstherapie für Gegner sonst steckt nichts dahinter. Natürlich ist es ganz leicht den aufgebauten Popanz zu zerlegen aber darauf dürfen wir uns nicht einlassen sonst haben die erreicht was sie wollen.

Von daher weiter so.
Glück Auf
Siegfried
Fische sind zu schöne Geschöpfe um nur einmal bewundert zu werden
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The Sharpshooter
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Re: Kormoran in NRW: Das Imperium schlägt zurück

Beitrag von The Sharpshooter »

Servus Olaf-August,

nur zwei Anmerkungen von mir.

An der Lechstaustufe bei Augsburg waren vor einigen Jahren im Winter immer einige Kormorane zu finden, das wirkte aber eher undramatisch. Bis ein engagierter Angler mal in der ganz frühen Morgendämmerung am Wasser war – und siehe da, rund 200 bis 250 Kormorane machten Jagd. Teilweise gemeinsam in Gruppen. Und nach max. einer Stunde war der Spuk wieder verschwunden. Das wiederholte sich jeden Tag .... Soviel zum Thema „Weil man sie nicht sieht, sind sie nicht vorhanden...“

Der Gänsesäger war bei uns in Bayern in vielen Bereichen noch vor 20 – 30 Jahren verschwunden. Inzwischen ist es ein Allerweltsvogel an fast allen Gewässern. An der Isar bei Freising beobachtete ich ein Paar mit 17 (!) Jungen. „Keine Sorge“, sagte der Jägerkollege „da überleben höchsten ein oder zwei“ – im Juli fand ich immer noch 15 fast ausgewachsene Jungvögel ... Und in „unserer“ Isar werden kaum mehr Fische gefunden, die das erste Lebensjahr überlebt haben ( gemäß einer Untersuchung der Behörden ). Und Hechte oder Huchen gibt es viel weniger als Früher.

Petri!
Christian

PS Meine Bemerkungen sind Beobachtungen und ich hab dafür auch die Unterlagen nicht bei der Hand, sind also nicht wissenschaftlich „beweiskräftig“, sondern eine Illustration.
"Die Völker wurden seiner Herr, jedoch, dass keiner mir zu früh da triumphiert: der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch" BB
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HansAnona
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Re: Kormoran in NRW: Das Imperium schlägt zurück

Beitrag von HansAnona »

Hi Jungs,

ich lese hier mit Interesse mit und freue mich an den teils mehr teils weniger fundierten Statements.

Was mich aber ganz gewaltig stört sind die permanenten Anfeindungen. http://de.wikipedia.org/wiki/Netiquette Da ist definitiv noch Luft nach oben.

Liebe Grüße, Alf
Don't mind your make-up, you'd better make your mind up --- Frank Zappa, Philosoph und Komponist

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