Kormoran / Raum Düsseldorf
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Kormoran / Raum Düsseldorf
Anbei eine Info, die mich gestern erreichte:
Es tut sich was in sachen kormoran: morgen, am 17.2.05 wird in bergneustadt ein verein "fischschutz contra kormoran e.v." als gemeinnütziger verein gegründet. jahresbeitrag 5€. beitrittserklärungen gegen adressierten rückumschlag von p.g. jäger sonnenkamp 9
51702 bergneustadt. sinn und zweck dieses regionalen vereins ist es, der dame in düsseldorf etwas einzuheizen, presse und rechtsanwälte und die jägerschaft stützen die bestrebungen. wenn ihr nicht mitglied werden wollt, dann sagt es weiter an interessierte, auch damit könnt ihr helfen.
mfg manfred
-------------
Gruß
M.
Es tut sich was in sachen kormoran: morgen, am 17.2.05 wird in bergneustadt ein verein "fischschutz contra kormoran e.v." als gemeinnütziger verein gegründet. jahresbeitrag 5€. beitrittserklärungen gegen adressierten rückumschlag von p.g. jäger sonnenkamp 9
51702 bergneustadt. sinn und zweck dieses regionalen vereins ist es, der dame in düsseldorf etwas einzuheizen, presse und rechtsanwälte und die jägerschaft stützen die bestrebungen. wenn ihr nicht mitglied werden wollt, dann sagt es weiter an interessierte, auch damit könnt ihr helfen.
mfg manfred
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Gruß
M.
...morgen, am 17.2.05 wird in bergneustadt ein verein "fischschutz contra kormoran e.v." als gemeinnütziger verein gegründet. jahresbeitrag 5€. beitrittserklärungen ...
Ob ein Verein, der vorgeblich zum Schutz der Fische die teilweise Ausrottung einer anderen Tierart zum Vereinszweck hat, die Gemeinnützigkeit erhält, wage ich etwas zu bezweifeln.
Aber: Versuch macht kluch....
Hardy
- Edgar
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Hallo Board,
der Verein kümmert sich als erstes um die Belange der oberbergischen Gewässer.
Wir sehen keine andere Möglichkeit Naturschutz und Behörden wachzurütteln.
Selbst die überalterten Vorstände der Angelvereine sind zu träge, zu unwissend ( "sind dat die schwatten Vögel") und zu bequem um hier etwas gegen die Kormoranplage zu unternehmen.
Für eine Unterstützung sind wir sehr dankbar
der Verein kümmert sich als erstes um die Belange der oberbergischen Gewässer.
Wir sehen keine andere Möglichkeit Naturschutz und Behörden wachzurütteln.
Selbst die überalterten Vorstände der Angelvereine sind zu träge, zu unwissend ( "sind dat die schwatten Vögel") und zu bequem um hier etwas gegen die Kormoranplage zu unternehmen.
Für eine Unterstützung sind wir sehr dankbar
Eine Ausrottung einen anderen Art will sicherlich keiner von uns, das Problem ist, dass der Kormoran keine natürlichen Feinde hat, Gewässer leer frisst und dann wenn nichts mehr zu holen ist einfach weiterfliegt ans nächste Wässerchen. So kann man nun sagen, man hat ihn ausgerottet, weil er nichts mehr zu fressen findet und deshalb auch nicht mehr auftaucht?
Fakt ist, dass die Population der Kormorane um ein zigfaches im Vergleich zu den 80er Jahren angestiegen ist und unsere Äschenbestände den nachhaltigen Fraßdruck nicht lange Stand halten können. Dass man das Problem mit Äschenkompensationsbesatz nicht lösen kann tut sein übriges dazu.
Roland:mad:
Fakt ist, dass die Population der Kormorane um ein zigfaches im Vergleich zu den 80er Jahren angestiegen ist und unsere Äschenbestände den nachhaltigen Fraßdruck nicht lange Stand halten können. Dass man das Problem mit Äschenkompensationsbesatz nicht lösen kann tut sein übriges dazu.
Roland:mad:
man muss einfach reden, und kompliziert denken - nicht umgekehrt
Hallo Edgar,
erst mal ein dickes Lob, daß Ihr versucht im Rahmen des geltenden Rechts etwas zu unternehmen bzw. generell etwas tut. Mein Tip wäre es, euren Aktionsraum auf den Raum NRW auszudehnen um mehr Zuspruch zu erhalten, da es Erfahrungsgemäß niemanden stört wenn in Nachbars Garten ein Maulwurf sein Unwesen treibt.
Sobald das Programm steht, würde ich mich über eine Info freuen.
Gruß Thomas
erst mal ein dickes Lob, daß Ihr versucht im Rahmen des geltenden Rechts etwas zu unternehmen bzw. generell etwas tut. Mein Tip wäre es, euren Aktionsraum auf den Raum NRW auszudehnen um mehr Zuspruch zu erhalten, da es Erfahrungsgemäß niemanden stört wenn in Nachbars Garten ein Maulwurf sein Unwesen treibt.
Sobald das Programm steht, würde ich mich über eine Info freuen.
Gruß Thomas
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Hallo Hardy,Original geschrieben von HardyK
Ob ein Verein, der vorgeblich zum Schutz der Fische die teilweise Ausrottung einer anderen Tierart zum Vereinszweck hat, die Gemeinnützigkeit erhält, wage ich etwas zu bezweifeln.
Hardy
soviel Unwissen in der Kormoran-Diskussion????
Es geht doch gar nicht um Ausrottung einer Tierart, sondern lediglich um eine Reduzierung (wenn auch um eine starke Dezimierung) einer Tierart zum Wohle anderer Tierarten. Von einst europaweit 36 000 Stück (frühe 70er Jahre) sind heute durch zwei gravierende Maßnahmen die Bestände auf rund 1,2 Millionen Kormorane angewachsen. Damals wurde der Kormoran europaweit unter Schutz gestellt und paralleel dazu wurden große Teile der Brutgebiete im Ijjselmeer vernichtet, bzw. durch Verdeichung überflutet. Die Kormorane wurden praktisch von Menschenhand ins Landesinnere getrieben.
Als sie vielerorts einen mehr als gedeckten Tisch vorfanden, haben die intelligenten Vögel den neuen Lebensraum schnell angenommen. Mittlerweile sind die Bestände allerdings so groß geworden, das sie lokalen Populationen von endemischen Äschen oder Kleinfischen sehr gefährlich werden können.
Sie fressen in bestimmten Gebieten so viele Fische, dass der Genbestand der lokalen Fischpopulation verschwinden kann. Denn oft haben sich die unterschiedlichen Stämme ein und derselben Fischart an ihr Gewässer über viele Generationen so angepasst, dass es zu besonderen lokalen Ausprägungen gekommen ist. Ein Neubesatz mit Fischen hätte also weniger Überlebenschance.
Die Reduzierung der Kormoranbestände ist als weiteres Problem anzusehen. Lokale Abschussgenehmigungen haben keinerlei Wirkung, sie verlagern das Problem nur. Für Hessen gibt es landesweit beispielsweise lediglich 150 Abschussgenehmigungen. Das Ausdünnen der Horste mit Plastikeiern ist nach Erfahrungen unser polnischen Kollegen ebenfalls fast aussichtslos.
Langjährigen Forumsmitgliedern ist da vielleich noch ein Posting von Olli F. in Erinnerung, der es vor drei oder vier Jahren mal auf den Punkt gebracht hat: Olli meinte damals, dass ein erfolgreicher Druck auf die Gesamtpopulation der Kormorane nur dann erfolgreich wäre, wenn in den Brutgebieten etwa 300 000 Tiere auf einmal getötet würden. Da solch eine Aktion allerdings erst rechtlich abgesegnet sein muss, eine Menge Geld kostet und für große Proteste sorgt, ist voraussehbar, was daraus wird.
Dass wir vielerorts das Verschwinden von endemischen, lokalen Fischpopulationen durch eine starke Kormorandichte hinnehmen müssen liegt daran, dass für viele Mitmenschen der Naturschutz an der Wasseroberfläche aufhört. Was unter Wasser geschieht, ist weniger interessant und offensichtlich auch nicht politisch verwertbar. Außerdem sollte man darauf hinweisen, dass mit einer Reduzierung nur die Gattung Phalacrocorax Carbo sinensis gemeint ist und diese Art hat nichts mit dem ursprünglichen europäischen Kormoran gemein.
So, die Luft iss raus, genug geschrieben für die Nordschweiz. :rolleyes:
Gruß, Olaf
Und Gott sprach zu den Steinen im Fluss: "Wollt ihr Mitglieder der UNERSCHROCKENEN werden?" Und die Steine antworteten: "Nein Herr, dafür sind wir nicht hart genug."
- Rolf Renell
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Hallo Hardy,
soviel Unwissen in der Kormoran-Diskussion????
Werter Freund und Nachbar!
Du solltest wissen, daß ich durchaus die Kormoranproblematik verstehe, die Ursachen und Auswirkungen nur zu gut kenne.
Dazu habe ich mit keinem Wort etwas geschrieben.
In deinem Posting stellst du ja sehr treffend selbst fest, daß die momentanen Bemühungen von keinerlei Erfolg gekrönt sind. Höchstens dort, wo regelmäßig geschossen oder vergrämt wird, verlagert sich die Problematik von einem zum anderen Gewässer. Schön nach dem St.Floriansprinzip.
Das bedeutet aber doch im Umkehrschluß, daß nur durch eine massive Reduzierung der Kormorane ein Erfolg für die bedrohten Fische erreicht werden kann. Ein Faktum, was ich ja selbst nicht in Zweifel ziehe.
Wie du anführst hat Kollege OlliF, anerkannter Vogelkenner, die Zahl von 300.000 Individuen angeführt. Bei einer Population von ca. 1.2 Mio wären das immerhin 25% des Gesamtbestandes. Wenn das keine teilweise Ausrottung ist??
Und dafür die Gemeinnützigkeit für einen Verein zu erhalten, dies und nichts anderes, habe ich in Zweifel gezogen.
Groetjes nach drüben...
Hardy
-
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Moin Hardy,
unter einer starken Dezimierung (hier 25 %) verstehe ich noch nicht die Ausrottung einer Tierart, wohl aber einen empfindlichen Druck auf die Gesamtpopulation mit dem Ziel in den folgenden Generationen weniger Tiere zu haben.
Es hört sich brutal an, diese große Zahl von Elterntieren zu töten, aber andere Möglichkeiten sind auf Dauer weniger erfolgreich. Als vergleichbare Situation fällt mir im Moment die Kaninchenplage in Austalien ein und über die dort ausgeführten Maßnahmen müssen wir nicht sprechen.
Gleichwohl habe ich auch angemerkt, dass unser Kormoranproblem ein hausgemachtes ist: Der Vogel findet neue Lebensräume in die er anfangs unfreiwillig gedrängt wurde, nutzt diese neue Situation und folgt seinem Instinkt. Die Wiederherstellung des biologischen Gleichgewichts ist für alle Beteiligten eine große Herausforderung, die natürlich mit emotionalen Diskussionen gespickt wird. Wir kennen das ja zu Genüge.
Wie Du weißt, haben wir an unseren Traumgewässern nur die Möglichkeit der Vergrämung durch regelmäßige Präsens am Wasser. In anderen Ländern bekommen Jäger längst Abschussprämien für Kormorane, das ist aber auf Dauer keine befriedigende Lösung.
Werter Freund und Nachbar, Grüße übern Berg
Olaf
PS.: Ich denke, wir sollten das Ganze mal Ende April bei einem gemeinsamen Angeltermin besprechen.
unter einer starken Dezimierung (hier 25 %) verstehe ich noch nicht die Ausrottung einer Tierart, wohl aber einen empfindlichen Druck auf die Gesamtpopulation mit dem Ziel in den folgenden Generationen weniger Tiere zu haben.
Es hört sich brutal an, diese große Zahl von Elterntieren zu töten, aber andere Möglichkeiten sind auf Dauer weniger erfolgreich. Als vergleichbare Situation fällt mir im Moment die Kaninchenplage in Austalien ein und über die dort ausgeführten Maßnahmen müssen wir nicht sprechen.
Gleichwohl habe ich auch angemerkt, dass unser Kormoranproblem ein hausgemachtes ist: Der Vogel findet neue Lebensräume in die er anfangs unfreiwillig gedrängt wurde, nutzt diese neue Situation und folgt seinem Instinkt. Die Wiederherstellung des biologischen Gleichgewichts ist für alle Beteiligten eine große Herausforderung, die natürlich mit emotionalen Diskussionen gespickt wird. Wir kennen das ja zu Genüge.
Wie Du weißt, haben wir an unseren Traumgewässern nur die Möglichkeit der Vergrämung durch regelmäßige Präsens am Wasser. In anderen Ländern bekommen Jäger längst Abschussprämien für Kormorane, das ist aber auf Dauer keine befriedigende Lösung.
Werter Freund und Nachbar, Grüße übern Berg
Olaf
PS.: Ich denke, wir sollten das Ganze mal Ende April bei einem gemeinsamen Angeltermin besprechen.
Und Gott sprach zu den Steinen im Fluss: "Wollt ihr Mitglieder der UNERSCHROCKENEN werden?" Und die Steine antworteten: "Nein Herr, dafür sind wir nicht hart genug."
- Edgar
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Hallo Board,
wer sich beteiligen will bitte hier
http://www.fischschutz-contra-kormoran.de/index.htm
Gruß Edgar
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Gruß Edgar
Zuletzt geändert von Edgar am 02.03.2005, 18:26, insgesamt 1-mal geändert.
und wie sieht es mit der gemeinnützigkeit der vereine aus, die zulassen, dass unsere heimischen fischpopulationen zusammenbrechen und vor dem aus stehen?Original geschrieben von HardyK
Wie du anführst hat Kollege OlliF, anerkannter Vogelkenner, die Zahl von 300.000 Individuen angeführt. Bei einer Population von ca. 1.2 Mio wären das immerhin 25% des Gesamtbestandes. Wenn das keine teilweise Ausrottung ist??
Und dafür die Gemeinnützigkeit für einen Verein zu erhalten, dies und nichts anderes, habe ich in Zweifel gezogen.
Hardy
die kormoranpopulation gehört auf 25% zurechgtestutz und dort gehalten.
das der kormoran vor dem aussterben stand ist als mythos anzusehen (da er es ja nicht ist).