Kormorane auf dicken Fendt-Schleppern mit 190 PS

Hier geht es um wichtige Belange wie Naturschutz, sinnvolle Gewässer-Bewirtschaftung, schonender Umgang mit Umwelt und Kreatur, Ärgernisse (Schlagthemen) wie Klein-Wasserkraft & Kormoran und Rechtliches.

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Forstie
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Beitrag von Forstie »

Hi Roland,
roland k hat geschrieben:Aber ein Mietwohnungsnutzer versteht sowas nicht.
Sorry!
sollte das persönlich werden? Finde ich ein bisschen schwach, gleich so aus allen Rohren zu feuern.

Das mit dem Öl war auch nur ein Beispiel. Mittlerweile sollte aber fast allen engagierten Anglern klar sein, dass übermäßiger Gülleeintrag für Gewässer schädlich ist. Und glaubst du, es entsteht nur ein "Schaden", wenn die Fische erst mit dem Bauch nach oben schwimmen? Ich glaube Christian hat das ganz gut beschrieben.

Sicher ist eine friedliche Lösung besser. Ich verstehe aber nicht, was daran verwerflich ist, einen Landwirt für eine verbotene und umweltschädigende Handlung haftbar zu machen. Glaubst Du, die Landwirte wissen da nicht, was sie tun?

Gruß,

Martin
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roland k
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Beitrag von roland k »

Hallo Martin,

glaube mir das Chemische Rückstände von Kläranlagen weitaus schlimmer für ein Gewässer sind als die Biomasse. Zugegeben, gut finde ich das auch nicht, doch der Bauer wird keine andere Möglichkeit mehr gehabt haben wenn z.B. die Grube voll ist. Es ist ja mitlerweile schon ziemlich lange kalt und frostig, mit böswilliger Absicht den bach zu vergiften hat er es bestimmt nicht gemacht.

Was mich an unserer Gesellschaft nervt bei diesen Fall, man versucht alles mögliche in Bewegung zu setzen um einen anderen das Leben schwer zu machen. Auf der anderen Seite wird weggeschaut wenn U-Bahn Schlager etc. auf einen anderen einprügeln denn das geht ja einen nichts an, betrifft mich ja nicht.... O heiliger Sk. Florian behüt mein Haus zünd andere an...


Aber Thomas hat das Problem super gelöst! Weiter so!

Roland
man muss einfach reden, und kompliziert denken - nicht umgekehrt
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Gammarus roeseli
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Beitrag von Gammarus roeseli »

Hallo,

dass eine Vielzahl unserer Gewässerstrecken eutroph- polytroph bis polytroph sind, wundert mich nicht sonderlich.

Für unsere Fische, deren Eier und Brut, wäre es schon sehr vorteilhaft, wenn die Landwirte ihre Gülle erst 100m entfernt vom Wasser ausbringen dürfen. :daumen

Die Realität sieht allerdings im wahrsten Sinne „Sch...ße“ aus! :shock:

Die neue Düngeverordnung - das müssen Sie beachten! (OPf) :kotz
http://www.aelf-ne.bayern.de/internet/s ... /index.php

Zitat aus dem Link:
„Düngung auf nicht aufnahmefähigen Böden (OPf)
… … …
… … …
- Keine Düngung wenn die Böden durchgängig mehr als 5 cm mit Schnee bedeckt sind“

Grüße
Christian

P.S.: Möglicherweise interessiert sich ja der Ein oder Andere für die Belastung der Fließgewässer durch Pflanzennährstoffe, es gibt teilweise Gewässergütekarten, in denen die pflanzliche Produktion „Gewässergüte Trophie“ dargestellt ist.

Gewässergüte Trophie (Oberpfalz)
http://www.ropf.de/leistungen/wasser/gw ... rophie.pdf

Zitat aus dem Link:

„Gewässerbelastung zeigt sich durch übermäßiges Algen- und Pflanzenwachstum, infolge hoher Nährstoffkonzentrationen von Phosphor und Stickstoff.


Trophiestufe der Fließgewässer:

I: oligotroph
Geringe pflanzliche Produktion; Sauerstoffsättigung stets um 100% und ohne nennenswerte Schwankungen; geringe Nährstoffbelastung.

I-II: mesotroph
Mäßige Produktion von Wasserpflanzen; Sauerstoffkonzentration nur wenig schwankend; Nährstoffbelastung gering bis mäßig.

II: eutroph
Erhebliche Produktion von Plankton bzw. höheren Wasserpflanzen; Sauerstoffkonzentration deutlich schwankend; mäßige bis erhöhte Nährstoffbelastung.

II- III: eutroph- polytroph
Erhebliche bis starke pflanzliche Produktion, meist als Plankton; Sauerstoffkonzentration erheblich schwankend; deutlich erhöhte Nährstoffbelastung.

III: polytroph
starke pflanzliche Produktion, in größeren Flüssen und Staubereichen meist Plankton; Sauerstoffkonzentration stark schwankend, Gefahr von Fischsterben durch nächtliche Sauerstoffzehrung; starke Nährstoffbelastung.

III- IV: polytroph- hypertroph
Trübung durch sehr starke Schwebalgenproduktion; Faulschlamm durch absterbende Algen; sehr starke Sauerstoffschwankung; sehr hohe Nährstoffbelastung.

IV: hypertroph
Algenmassen durch andauernde, übermäßige Nährstoffbelastung; stärkste Sauerstoffzehrung; Ablagern von Faulschlamm; Verödung der Makrobiozönose.”
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Mario Mende / Sachsen
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Beitrag von Mario Mende / Sachsen »

Hallo Martin,
das es für ein Gewässer absolut "ungesund" ist, wenn Gülle eingebracht wird ist völlig klar. Aber die Flüsse haben ein unheimliches Selbstreinigungspotentiel. Bei uns war an der Zschopau im Oberlauf 2000 einmal durch einen "Unfall" (obs einer war, will ich jetzt nicht klären wollen :roll: ) alles"lebende" ausgelöscht worden.

Da lagen hunderte Bachforellen und Regenbogenforellen tot im knietiefen Wasser. Paar Wochen zuvor hatte ich dort mit Olaf Kurth noch tolle Fische angeleint.

Aber, bereits wenige Wochen später waren die Köcherfliegenlarver wieder da und im Folgejahr waren bereits wieder Fische "nachgerückt".

Dann kam es mehrfach in der Zwönitz zu Betoneinleitungen, als das Erzgebirgsvorland nach dem 2002 er Hochwasser verbarrikadiert wurde. Mauern wie auf einer berühmten amerikanischen Gefängnisinsel entstanden. Der komplette Fisch/Fischnährtierfang verendete jämmerlich an Sauerstoffmangel. Die Fische lagen mit verbrannten Kiemen und offenem Maul da. Zum Heulen!

Aber auch hier hat sich der Bestand wieder "Gefangen", allerdings nur durch aktive Mitarbeit des "Zwönitztaler-AV unter Udo Kunz, der selbst Fliegenfischer ist und dieses Gewässer sein "Stiefkind" ist.

Will damit nur sagen, die Natur kann sich relativ schnell selbst helfen, was natürlich kein Freibrief für Einleitunge sein darf/soll!

Ich denke, Thomas hat es sehr gut geregelt, aufeinander zugehen bringt sicherlich gute freundschaftliche Beziehungen, wo man sich mal ausredet. Gut gelöst!

Den Bauer jedoch würde ich nicht sofort per Ferndiagnose verurteilen, der harte Winter wird hier auch einen Anteil daran haben. Wo soll er hin mit dem Zeugs. Bei dem vielen Streusalz habe ich auch Bedenken......
Vergräme den Kormoran, nicht den Fisch!

Mario
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Gammarus roeseli
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Beitrag von Gammarus roeseli »

http://www.salzburg.gv.at/themen/nuw/wa ... nigung.htm

Zitat aus dem Link:
„Grundwasser:
Bei überhöhter Gülleausbringung wird Nitrat ins Grundwasser verlagert. Zudem können Keime und Krankheitserreger eingetragen werden.

Oberirdische Gewässer:
Gülle enthält einen hohen Anteil an Ammoniumstickstoff. Dieser kann im Gewässer zu Ammoniak umgewandelt werden, das schon in sehr geringer Konzentration giftig für Kleinlebewesen und Fische ist.
Beim Abbau von Wirtschaftsdünger wird im Gewässer Sauerstoff verbraucht, der somit den Lebewesen fehlt. Faulschlammbildung und oft auch Fischsterben sind die Folgen.
Der Nährstoffgehalt von Gülle liegt weit über dem von häuslichem Abwasser. Vor allem die übermäßige Anreicherung von Phosphor (Eutrophierung) führt in langsam fließenden und stehenden Gewässern zu starker Algenbildung. Sterben große Mengen von Algen ab, kommt es erneut zum Sauerstoffentzug mit den genannten Folgen.
Die häufigsten Ursachen für erhöhten Eintrag von Düngemitteln in Gewässer sind Fehler bei der Ausbringung:
Ausbringung auf gefrorene, schneebedeckte oder wassergesättigte Böden
ungenügender Abstand zum Gewässer
Oberflächenabfluss bei Niederschlägen und stark geneigten Flächen
Ausbringung zu Zeiten der Vegetationsruhe
Voraussetzungen für eine gewässerverträgliche Gülleausbringung:
ausreichend Abstand zu Gewässern
vegetationsbegleitende Gülleausbringung
nicht auf gefrorenen, schneebedeckten oder wassergesättigten Flächen düngen
bei Hanglagen Einzelgaben reduzieren und darauf achten, dass keine Abschwemmungen in Gewässer stattfinden
Düngegabe abhängig von Pflanzenbedarf, im Boden verfügbaren Nährstoffen, Boden- und Anbaubedingungen festlegen
Eine gewässerverträgliche Güllelagerung wird gewährleistet durch:
ausreichenden Lagerraum für einen Zeitraum von sechs Monaten, um eine pflanzengerechte Ausbringung zu gewährleisten“
Ämmm,

wenn Ammoniak wirklich schon in sehr geringer Konzentration giftig ist, heißt das doch soviel wie, Fischeier kaputt, Fischbrut kaputt, Fischnährtiere kaputt …, …! :shock:

Sch…ße ...! :smt088


P.S.: Nitrat im Grundwasser. :shock:

Ist das nicht das Zeug, was die Wasserwerke auf kostenintensive Art und Weise aus dem Wasser wieder herausfiltern müssen, bevor es als Trinkwasser vom Verbraucher genutzt werden kann? Endverbraucher wie ich und natürlich auch ihr, werden anschließend selbstverständlich für den kostenintensiven Aufwand zur Kasse gebeten! Richtig? :?
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greypanther
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Beitrag von greypanther »

Hallo Forengemeinde,

ich möchte mich mal als "advocatus diaboli" outen!
Den Landwirten einseitig die Schuld an der Gülle-Misere zuzuschieben ist m.E. müßig. Wenn man einmal Ursachenforschung betreibt und die Kausalkette rückwärts verfolgt, so wird schnell klar, dass wir alle an diesem Problem mit Schuld tragen.
Würde den Landwirten verboten die Gülle auf ihren Feldern zu "entsorgen" - wobei nebenher große Mengen an Kunstdünger eingespart werden, die ebenfalls mit ihrem Nitrat das Grundwasser und Oberflächengewässer belasten - dann bedeutete dies das Ende der Vieh-Intensivhaltung. Warum aber gibt es eigentlich Intensivhaltung von Schlachtvieh und -geflügel? Antwort: weil der immense Fleischhunger unserer Gesellschaft niemals alleine mit Tieren aus Freilandhaltung gestillt werden könnte. So viel landwirtschaftliche Nutzfläche gibt es garnicht (es müssen nebenher ja auch noch Nahrungsmittel und neuerdings auch noch der unsägliche Biosprit für den Verbraucher auf diesen Flächen produziert werden).
Ein Verschwinden der Intensivhaltung aber würde das "Aus" sein für unsere Fleischesser-Gewohnheiten.
Es besteht somit die Alternative hoher Fleischkonsum versus Gülleproblematik. Unsere (amerikanisch geprägte) Gesellschaft hat sich für den exzessiven Konsum an Steaks, Hamburgern, Hähnchen etc. entschieden. Sie muss deshalb mit der Gülleproblematik und deren Negativauswirkungen leben.

Selbstverständlich müssen für das Ausbringen derartig problematischer Stoffe wie der Gülle strenge Regeln zum Gewässer- und Grundwasserschutz gesetzt und auch kompromisslos durchgesetzt werden. Dennoch, so denke ich, ist das Gespräch mit den Landwirten zu suchen, um gemeinsam die wohl unvermeidliche Problematik (siehe oben) zu entschärfen.
Gruß
Klaus


"Man kann nicht zweimal in den selben Fluss steigen"
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Cuchulainn
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Beitrag von Cuchulainn »

Hi Klaus.
Haste ja recht. Düngung ist notwendig, letztlich wurscht ob Kunstdünger oder Kacke. Ich habe das Problem selbst in meiner bäuerlichen Verwandtschaft mitbekommen, wenn die Kacke bis Oberkante Unterlippe steht...
Das ist aber irgendwo auch eine Lagerungsfrage. Man kann doch abschätzen, ich habe 300 Mastsau, die fressen x Tonnen Bruch :arrow: die produzieren Y Kubikmeter "Nitrat".

Und dass sie im Winter nicht odeln dürfen, wissen sie auch.
Über diesen Randstreifen zu Gewässern wollen wir garnicht erst reden. Ist ja nur ein Drainagegraben.

:arrow: Iss niemals gelben Schnee :P
Viele Grüße
Martin
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Beitrag von derflow »

@greypanther

die Gülleproblematik auf den Fleischkonsum schieben......naja kann man machen. Das ist in meinen Augen noch lange keine Entschulding dafür, dass man das Zeug "in den Bach kippt". Es gibt sicherlich genügend Alternativen und wenn diese mit Kosten verbunden sind sollte man die auch notfalls in die Preise einkalkulieren.

@ Martin

- das mit dem gelben Schnee hast Du bei mir geklaut - passt aber irgendwie verdammt gut zum Thema :lol:
Gruß

Florian

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Beitrag von sonouno »

Gott sei Dank wird immer mehr Gülle direkt vor Ort verstromt....
also Biogas und dann im BHKW ...
wird auch sehr stark gefördert durch den Staat...
was über bleibt ist dann ein klasse Trocken-Dünger der gut verteilt werden kann und nicht mehr richt.

:wink:
Grüssle, Christof

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Beitrag von Thomas aus Hamm »

Hallo Kollegen,

verdammt, mein Besuch bei dem Landwirt schlägt Wellen :wink:

Heute morgen habe ich einen Anruf von meinem Freund HEIWI bekommen, viele von Euch kennen ihn :smt033

Sag mal Thomas, hast Du meinen Nachbarn in den Arsch getreten, weil er Gülle aufgebracht hat......ich???? wieso???? Er hat mich angerufen und dein Name ist gefallen, weiterhin habe per Mail die Nachricht bekommen das morgen auf der Aschermittwoch-Sitzung das Thema Düngen und Gewässerökologie ein Tagesordnungspunkt sein wird :wink: .

Will jetzt nicht ausschweifen,.....fest steht aber, HEIWI wird meine/unsere Meinung vertreten und den Jungs ein bischen Dampf geben.


Grüße aus Hamm
Thomas
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Beitrag von Cuchulainn »

Hi Thomas,
Is doch supi :daumen
Vielleicht bringts ja wirklich was...

Viele Grüße
Martin
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Beitrag von Michael. »

Hallo Thomas,

ich bin schwer beeindruckt !

:daumen

Gruß
Michael
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webwood
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Beitrag von webwood »

Hallo,

erstmal Glückwunsch lieber Thomas, ich nehme an Du hast bei Deinem Gespräch mit dem Bauern Deine Lederhosn angehabt.

Ich will jetzt nicht querschiessen, der Nitrateintrag ist ein Problem aber zu wenig Nitrat ist auch problematisch. Am Pilsensee und Wörthsee haben jedenfalls die Renken nichts mehr zu fressen. Bin ja nun kein Gewässerökologe, aber diesen Punkt möchte ich zur Diskussion stellen.

TL

Thomas
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Beitrag von sonouno »

:lol: dann sind entweder zu viele Fische drinn oder man muss ne Teichwirtschaft draus machen und füttern....
(mal so schnell aus Kniehöhe abgefeuert... :wink: )
Grüssle, Christof

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Beitrag von webwood »

Hallo Christof,

leider weiss ich nicht wie man das verlinkt, jedenfalls wenn Du in Google Earth "Hechendorf" eintippst und dann auf ca 20 km Höhe rauszoomst, siehst Du beide Seen. Der große See links davon ist der Ammersee. Die Frage der Teichwirtschaft dürfte sich damit erledigt haben, auserdem fressen Renken nur Plankton, was die Teichbewirtschaftung auch nicht gerade vereinfacht. Soviel zu Deinem Schuß aus der Hüfte. (nicht böse gemeint). Ich denke das Problem ist komplexer. Als es nur kleinbäuerliche Betriebe bei uns gab und vermutlich auch schon lange zuvor, war der Fischreichtum groß. Jetzt ist das Wasser zu "sauber". und damit das Wachstum des Phytoplankton zu gering. Also nur am mangelnden Gülleeintrag alleine, kann es nicht liegen.
Am Ammersee sieht es in Sachen Renken übrigends auch nicht besser aus. Dort allerdings liegt es wohl nicht am am mangelnden Nitrat, sondern weil sich genau in der Schicht in welcher sich die Renken normalerweise vollfressen, giftige Cyano-Bakterien gebildet haben und die Fische deshalb in tiefere Wasserschichten ausweichen müssen, in denen zu wenig Plankton ist. Als Ursache vermutet man ein neues Kraftwerk im Zulauf???? Ich weiß es nicht, bin ja auch kein Fachmann. Ich denke nur Ursache und Wirkung sind manchmal etwas komplexer, als es auf den ersten Blick scheinen mag und hier im Forum sind viele, wesentlich kompetentere Fischer als ich, die sicherlich mehr zu dem Thema sagen können. Ich bin nur, ehrlich gesagt, kein Freund der schwarz/weiss-Denke. Deshalb habe ich meinen Senf dazugegeben, obwohl mir die fachliche Kompetenz fehlt.

TL

Thomas
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