Kormorane auf dicken Fendt-Schleppern mit 190 PS

Hier geht es um wichtige Belange wie Naturschutz, sinnvolle Gewässer-Bewirtschaftung, schonender Umgang mit Umwelt und Kreatur, Ärgernisse (Schlagthemen) wie Klein-Wasserkraft & Kormoran und Rechtliches.

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Cuchulainn
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Beitrag von Cuchulainn »

Nicht mal soo leicht ist das Problem.
Hier gehts nicht um Nitrat, sondern um Phosphat. Phosphat ist früher über das Waschmittel verstärkt in die Voralpenseen gekommen. Dort führte es zu eben der Eutrophierung und damit zu höherem Planktonaufkommen. Eben weil in Gewässern nicht das Nitrat sondern das Phosphat der sog. limitierende Faktor, der bestimmt, wie groß das max. Pflanzenaufkommen ist. Seit das Phosphat in den Kläranlagen rausgefiltert wird, gehen die Planktonaufkommen wieder zurück. Ausschlaggebend zur "Aufrüstung" der Kläranlagen war, dass der Phosphateintrag im Bodensee in den 50er und 60er Jahren so massiv war, das die Felcheneier verpilzten und Algenmatten die Schilfgürtel eingedrückt haben.

Viele Grüße
Martin
Gründungsmitglied der Gesellschaft zum Schutz der Nassfliege n.e.V.
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Gammarus roeseli
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Beitrag von Gammarus roeseli »

@ Thomas

Respekt!

@ Klaus

Es geht nicht darum, das die Landwirte ihre Gülle auf den Wiesen und Äckern ENTSORGEN, sondern darum, dass es nicht sein kann, dass die Landwirte ihre Gülle so nah an den Gewässern ENTSORGEN und auch noch entsorgen dürfen, dass Schäden an Fischeiern, Brut, Fischen …, entstehen können und auch entstehen!

Im Schadensfall ist es sicher sehr schwierig bis unmöglich, überhaupt nachzuweißen, dass Fischeier, Fischbrut, …, durch Gülleeintrag zu schaden gekommen oder vernichtet wurden sind.
Sicher ist, um einen entstandenen Schaden/ Verlust überhaupt auszugleichen, müssen wir uns tief in die eigenen Taschen greifen!
Ich weiß ja nicht was bei euch die Fische so kosten, jedenfalls nehmen die Züchter in meiner Nähe für z.B. eine kleine Bachforelle in einer Länge von ca. 10cm so ca. 30-40 CENT, eine kleine Äsche in einer Länge von ca. 10cm kostet schon zwischen 65 CENT - 1,00 EURO. (Ohne Anlieferung versteht sich!)

Grüße
Christian
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webwood
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Beitrag von webwood »

Hallo Martin,

kannst Du mir bitte den Zusammenhang/Unterschied zwischen Nitrat und/oder Phosphat erklären. Beides sind Pflanzendünger und Algen als niedere Lebewesen sollten da doch nicht so anspruchsvoll sein, denke ich als Laie. Ansonsten erinnere ich mich noch, das zu meiner Kindheit (ca. 1965) der Starnberger See am umkippen war. Das wurde durch die Fertigstellung der Ringkanalisation wohl gerade noch verhindert.
Ich bin mir nicht sicher, ob meine Frage an Dich noch von allgemeinem Interesse ist. Wenn Du meinst nein, so PN mir bitte.

TL

Thomas
Angler sterben nie, die riechen nur so.
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Cuchulainn
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Beitrag von Cuchulainn »

Hi THomas,
vielleicht interessierts Andere auch.
Nitrat und Phosphor sind beides sind essentielle Nährstoffe für Pflanzen und werden darum als Dünger eingesetzt. Aufgrund der unterschiedlichen Konzentrationen dieser Stoffe in Wasser und Boden und der unterschiedlichen Anpassung der Pflanzen/Algen/Bakterien sind sie aber unterschiedlich wichtig. Auf einem normalen Acker ist in der Regel ausreichend Phosphat da. (Zumindest bei uns im Gäuboden) Da aber nicht genug Nitrat in der Erde ist, würden die Pflanzen nicht optimal wachsen, der Etrag wäre wesentlich geringer. :arrow: Nitrat ist der sogenannte limitierende Faktor, das heißt einfach gesagt, alles andere ist ausreichend da, aber der Nitratmangel ist Schuld am miesen Wachstum.
Algen und Blaualgen sind zwar keine Pflanzen, doch ihr Stoffwechsel ist sich sehr ähnlich. Der Hauptunterschied liegt mehr in den Unterschieden von Geweben...
Im Prinzip kommt es auf das Gewässer an, beim Bodensee und anderen Voralpenseen ist es häufig Phosphor.
Hoffentlich sind jetzt einige Unklarheiten beseitigt :)
Viele Grüße
Martin
Gründungsmitglied der Gesellschaft zum Schutz der Nassfliege n.e.V.
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