Mal etwas ganz anderes: Was haltet Ihr von Einweggrills?

Hier geht es um wichtige Belange wie Naturschutz, sinnvolle Gewässer-Bewirtschaftung, schonender Umgang mit Umwelt und Kreatur, Ärgernisse (Schlagthemen) wie Klein-Wasserkraft & Kormoran und Rechtliches.

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Da Beppe
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Re: Mal etwas ganz anderes: Was haltet Ihr von Einweggrills?

Beitrag von Da Beppe »

wieder was gelernt

son-of-hibachi - ein sensationeller Einsatzbericht :D
http://www.grillsportverein.de/forum/st ... 91243.html

so einen muss ich mir auch zulegen, das is echt mal ne sehr praktische Gerätschaft.

Je schöner unsere Gewässer Stück für Stück werden - demnächst beginnen die Umbauarbeiten zur Renaturierung der Ilzufer in Passau - umso attraktiver werden sie natürlich für andere Erholungssuchende. Ob dabei die Fischer letztlich davon profitieren werden . . . .?

. . . . oder einfach aussen vor bleiben, weil zwischen plantschenden Kindern und wildgewordenen Lehrerinnen nicht gut fischen ist?

Grüsse
Sepp
. . . so vui schee, unser boarisch Hoamadl . . .
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Dietmar0671
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Re: Mal etwas ganz anderes: Was haltet Ihr von Einweggrills?

Beitrag von Dietmar0671 »

Neben dem hinterlassenden Müll, den Chemikalien ist nicht zu vernachlässigen das die Schale aus Aluminium ist...die in der Regel nicht recycled wird.

Hierzu sollte man wissen, dass die Produktion aufwendig ist...Bauxit muss bergbautechnisch abgebaut werden, aus 4 Tonnen Bauxit werden 2 Tonnen Tonerde; hieraus entsteht eine Tonne Aluminium....und für diese 1 Tonne Reinaluminium werden ca. 15.700 KWh Strom benötigt!!!

Der Energieverbrauch von 1 Tonne Aluminium ist 4mal so hoch wie die Produktion 1 Tonne Papier, 10mal so hoch wie die Produktion 1 Tonne Weißblech und 27mal so hoch wie die Produktion einer Tonne Glas.

Beim Recyceln von Aluminium wird der "Schrott" lediglich auf 550°-600° erhitzt und verflüssigt sich dann bereits. Dieser Energiebedarf beträgt einen Bruchteil von dem wenn man es aus Bauxit herstellt.

Aluminium ist zu 100 % und unendlich recycelbar.

In Skandinavien werde 75 % aller Getränkedosen recycelt. Hierfür gibt es zwei Gründe. Ersten wird auf die Dosen ein Pfand erhoben, zweitens sind die Dosen bei den Wikingern in der Regel aus Aluminium. Das ist in Deutschland nicht so. Lediglich die Bier- und Mineralwasserdosen sind aus Alu (Bier und Wasser schmeckt nicht aus Weißblechdosen). Der überwiegende Rest ist aus Weißblech, wobei der Deckel immer aus Alu ist; bei Stahl funktioniert der Pull nicht. Um das Alu zu recyceln ist ein aufwendiger Trennungsprozess notwendig.
Dieser Metallmisch hat einen lobbyistischen Grund.

Nespressodöschen (Kaffeekapseln) und ähnliches sind auch Umweltsünden. Nach eigenen Angaben verkaufte Nespresso letztes Jahr weltweit 6.000.000.000 Kapseln...das sind 6.000 to Aluminium, dass in der Regel weggeworfen wird.

Dies als kleinen Hinweis: heute kostet eine Tonne Reinaluminium, so wie sie in der Hütte hergestellt wird, ca. 1.500 €/to.

Habt Ihr auch schon mal gefragt warum vor einigen Jahren der Pull der Getränkedosen geändert wurde...damals zog man den Pull vom Dosendeckel ab...und warf ihn weg. Heute bleibt er am Dosendeckel. Nun, Grund war, dass pro Jahr in der ganzen Welt ca. 90.000 to Pulls weggeworfen wurden; so wie heute diese Grillschalen!

Viele Grüße

Dietmar
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MEFO45
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Re: Mal etwas ganz anderes: Was haltet Ihr von Einweggrills?

Beitrag von MEFO45 »

Hallo Dietmar,

vielen Dank für Deinen Beitrag! Die von Dir angesprochenen Themen hatte ich bei Erstellung des Threads im Hinterkopf, fand jedoch für uns Flifis den herumliegenden Müll und die Gesundheitsgefährdung durch den Einsatz der Wegwerfteile zunächst wichtiger.

Die Problematik der Aluminium-Herstellung geht tatsächlich jedoch noch viel weiter. Die Umweltschäden in Südamerika, einem wichtigen Hauptabbaugebiet für Bauxit weltweit, sind ganz enorm! Zur Gewinnung von Aluminium wird im ersten Schritt das Bauxit in Druckbehältern in Natronlauge erhitzt und dann filtriert, wobei hoch giftiger Rotschlamm entsteht, der vor Ort offen deponiert wird und ganze Landstriche verseucht. Vor ca. 3-4 Wochen haben wir einen Fernsehrbericht auf arte (http://www.arte.tv/de/aluminium-zeitbom ... 42282.html) gesehen, der den Einsatz von Aluminium kritisch hinterfragt (Aluminium wird z.B. in Deos und zur Trinkwasseraufbereitung eingesetzt und steht dort in Verdacht, Krebs zu fördern). Dort konnte man Bilder von den Bedingungen vor Ort sehen. Besonders Betroffenen sind laut diesem Bericht jeweils immer wieder Wasserläufe - weil der Rotschlamm sich selbst aus den Deponien über Staub und Wind stark verteilt und dann vom nächsten Regen in das Oberflächenwasser gelangt. Ganz grässlich!

2010 gab es in Ungarn einen "Unfall", über den auch hierzulande umfassend berichtet wurde. Es gab Tote und Verletzte, viele Quadratkilometer wurden verseucht. Goggelt doch mal "Rotschlamm Ungarn" oder ähnlich. Aber nur, wenn Ihr Euch gehörig den Tag verderben möchtet. Eine solche Umweltkatastrophe droht nämlich nach diversen Berichten - aufgrund der offenen Deponien - jederzeit wieder irgendwo auf der Welt.

Wenn man das sieht, gewinnt man eine andere Einstellung zum Aluminiumkonsum :(
Viele Grüße

MEFO
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Dietmar0671
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Re: Mal etwas ganz anderes: Was haltet Ihr von Einweggrills?

Beitrag von Dietmar0671 »

Mefo,

und aus diesem Grund ist das Recycling umso wichtiger.

Nur sollte man die Aluminiumproduktion und den Werkstoff Aluminium und die entsprechenden Legierungen nicht verteufeln. Wie so oft wird auf den Umweltschutz und die Sicherheit in Entwicklungsländern "gepfiffen" und billig entsorgt.

Die entstehenden Gase und Schlämme müssen natürlich fachgerecht entsorgt werden.

Aluminium ist einer der wichtigsten Werkstoffe auf dieser Welt. Schaut auch mal kurz um...überall ist Aluminium, unsere Rollen, Möbelbeschläge, Leuchten, Im Flugzeug, Auto, Zeltbau, Motorenbau, Hausfassaden, Fenster, Dosen, Schienenfahrzeuge...ich könnte Seiten mit dieser Aufzählung füllen. Aluminium läßt sich perfekt verformen, gewalzt zu Blechen und Platten, gepresst zu Profilen/Rohre/Stangen. Tuben sind oftmals aus Aluminium...oftmals sind wir uns gar nicht bewußt, das wir Aluminiumprodukte in der Hand halten.

Eines ist sicher, wir können ohne Aluminiumprodukte nicht leben...auch sind Substitute nicht ohne Schadstoffe herstellbar.

Nur sollten wir bewusster über das Recycling nachdenken...und nicht nur bei Aluminium. Ich habe so oft Fliegenfischer gesehen, die ihr Tippet wechselten und dieses dann achtlos auf den Boden oder ins Wasser fallen lassen. Zigarettenkippen dito, dabei vergiftet eine weggeworfene Kippe 3 Liter Wasser!!! Einfach einen Taschenaschenbecher anfertigen, z.B. eine metallene Pastillen- oder Bonbondose und fertig...oder besser aufhören :D (Bin selber Raucher)

Viele Grüße

Dietmar
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Re: Mal etwas ganz anderes: Was haltet Ihr von Einweggrills?

Beitrag von MEFO45 »

Hallo Dietmar,

dass Aluminium aus unserer Welt nicht wegzudenken ist, leuchtet jedem ein. Doch die Dokumentation auf Arte war schockierend! Hast Du gewusst, dass Mittel gegen Sodbrennen auf einem Aluminiumsalz basieren? Laut einiger Wissenschaftler, die in der Sendung zu Wort kamen, reichert sich das Aluminium bei einigen Menschen im Körper an, manche machen es - neben anderen Faktoren - sogar für Demenz mit verantwortlich. Warum setzt man Aluminium in Deo-Sprays ein? Es gibt auch einige Sprays, die kein Alu enthalten. Der Verbraucher hat die Wahl. Doch ist ihm immer bewusst, was er isst oder was er sich auf die Haut schmiert?

Die bei der Produktion entstehenden Schlämme werden wohl in aller Regel nicht fachgerecht entsorgt. Standard sind offenbar offene Deponien, bei denen etwas Sonne und Wind reicht, um eine Staubwolke entstehen zu lassen, die mit ihrer giftigen Fracht großräumige Umwelt- und ernste Gesundheitsschäden bei Anwohnern hervorruft.

Deshalb schließe ich mich Dir an: Aluminium ist - wenn nicht zu vermeiden - möglichst zu recyclen. Auf keinen Fall darf ein Stoff, der unter diesem immensen Energieeinsatz und Umweltbeeinträchtigungen gewonnen wurde, für billige Wegwerfartikel verschwendet werden. Übrigens: Die beiden Grillgeräte, die hier als Alternative genannt wurden, machen auf mich einen sehr guten Eindruck. Betrieben werden diese Geräte mit unbehandelten Kohlen. Damit kann man dann auch ein gutes Gewissen bezüglich der eigenen Gesundheit haben. Die positiven Erfahrungsberichte hier sind vielleicht für den einen oder anderen ein Anlass, sich zukünftig lieber für ein solches Gerät zu entscheiden.
Viele Grüße

MEFO
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Dietmar0671
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Re: Mal etwas ganz anderes: Was haltet Ihr von Einweggrills?

Beitrag von Dietmar0671 »

Hallo Mefo,

welcher Rohstoff ist ohne Nebenwirkungen? Aluminiumprodukte begleiten uns in unserem Leben weil die Herstellung im Elektrolyseverfahren bereits Ende des 19. Jahrhundert erfunden wurde, weil es das häufigste Metall der Erde ist. Wichtig ist auch die Verformbarkeit. Durch diese Vielfältigkeit ist es absolut in der Technik interessant.

Du hast recht, Aluminium ist nur bedingt im Lebensmittelbereich einsetzbar, die Legierung 6082 (AlMgSi1) gilt als lebensmittelecht...ansonsten wird zumeist Edelstahl benutzt.

Bei der Gewinnung von Metallen ist Aluminium sicher nicht unbedenklich...aber wie viele Metalle sind das nicht? Nimm mal Gold...zum Ausschwemmen wird hochgiftiges Quecksilber und Cyanidlaugen benutzt...Beträchtliche Mengen von hochgiftigem Quecksilber, schon bei der Goldgewinnung mit ausgeschwemmt oder beim Verdampfen wissentlich in die Umwelt freigesetzt, vergiften große Gebiete und Flussläufe dauerhaft.

Diese Liste kann erheblich wie z.B. auf Kupfer ausgedehnt werden.

MEFO, ich erwähne das weil ich nicht möchte das dieser Werkstoff einzig bei der Gewinnung nicht unbedenklich ist. Ob es gesundheitsschädlich ist kann ich nicht mit Sicherheit verneinen. Nimm Arzneimittel...die Paletten haben alle Alufolie auf der Rückseite. Oder die früheren Zahnpastatuben mit denen ich groß wurde...die waren über die Fliespressfertigung aus Aluminium hergestellt.

Wesentlich für die Verwendung ist die jeweilige Aluminiumlegierung, welche anderen Metalle dazu legiert werden.

Ach ja, beim Recyceln wird lediglich nur 5 % des Energieaufwandes benötigt, der für die Herstellung aus Bauxit benötigt wird.

Viele Grüße

Dietmar
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Re: Mal etwas ganz anderes: Was haltet Ihr von Einweggrills?

Beitrag von MEFO45 »

Hallo Dietmar,

nochmals vielen Dank für die Hintergründe und die differenzierte Betrachtung.

Als Fazit kann man sicher festhalten:
  • Aluminium kostet in der Herstellung viel Energie
  • Die Erzeugung geht oft/meist einher mit Umweltschäden
  • Recycling hilft, diese negativen Aspekte zu vermindern
  • Verzicht auf Wegwerfartikel aus Aluminium dient der Umwelt
  • Verzicht auf Einweggrills vermeidet mögliche Rückstände von Brandbeschleunigern im Essen
  • Wenn es gar nicht anders geht, dann unbedingt den Müll wieder mitnehmen und dem Recycling zuführen
  • Die Entscheidung für einen der im Thread genannten "Mehrweg"-Grills sorgt für ein gutes Gewissen
  • Außerdem ist so ein nettes Teilchen geeignet, unsere Gerätefetischisten (Dazu gehöre auch ich :D ) zu erfreuen
Das Thema hat mich hungrig gemacht. Vielleicht gehe ich gleich einmal meinen Gasgrill vom "Winterstaub" befreien? So langsam sollte es doch noch wärmer werden. Dann möchte ich vorbereitet sein... :mrgreen:
Viele Grüße

MEFO
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Re: Mal etwas ganz anderes: Was haltet Ihr von Einweggrills?

Beitrag von Da Beppe »

is ja schön, dass ihr Euch wegen dem Aluminium eines Wegwerfgrills so viele Gedanken macht.

Meine Meinung dazu:

Wieviele Kilometer Autofahrt sind das Äquivalent einer Aluschale?

Wieviele Flugkilometer?

Wieviel Energie geht verloren, weil man die Joghurtbecherchen mit warmem Wasser ausspült?

Ist Mülltrennung wirklich sinnvoll?

:wink:

Beste Grüsse
Sepp
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Re: Mal etwas ganz anderes: Was haltet Ihr von Einweggrills?

Beitrag von Dietmar0671 »

Sepp,

ich gehe mal davon aus, dass Du deinen Beitrag scherzhaft meinst...Aluminium steht hier stellvertretend für natürliche Ressourcen und den Schutz der Natur.

Es gibt hier kein schwarz oder weiß, es ist grau.

Es geht darum nicht unnötig Ressourcen (z.B. Jogurtbecherchen) zu vernichten, nicht unnötig die Natur zu belasten, nicht unnötig die Gesundheit zu beeinträchtigen...

Je mehr wir, die Industrienationen, endgültig vernichten, desto mehr muss neu produziert werden...mit all den Umweltbeeinträchtigungen, Gesundheitsrisiken.

Sepp...hast Du bemerkt welche Wörter den vorgenannten Satz dominieren? Ja; "nicht unnötig"

Wenn nicht, ist Deine Meinung sehr bedenklich weil sie unterstellt: "Was interessiert mich die Umwelt, die endlichen Ressourcen und die Generation nach mir".

Bleibt mir nur Kopfschütteln...(wollte eigentlich einiges mehr schreiben wie "Jogurtbecherchen = Erdöl...aber das würde hier zu weit führen)

...und nein...ich bin kein "Grüner" :lol: versuche nur umweltbewußt zu sein...auch wenn ich mich dabei ertappe den Kilometer hin und zurück zum Zigarettenautomat mit dem Auto zu fahren...besser wäre ich zu Fuß gegangen.

Ich glaube auch nicht, dass Irgendwer unnütz ein Flugzeug benutzt. Mobilität ist eine Errungenschaft unserer Zeit, notwendig und gut.

Nur das Unützige ist nicht notwendig.

Dietmar
Zuletzt geändert von Dietmar0671 am 04.04.2013, 07:49, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Mal etwas ganz anderes: Was haltet Ihr von Einweggrills?

Beitrag von MEFO45 »

@Sepp
Noch einmal zurück zu den Roots: Die Auto- und Flugkilometer liegen anschließend nicht zusammen mit McDumdumm-Verpackungen in unseren Bächen. Und mit der Begründung, dass die ganze Welt schlecht ist, Verschwendung zu rechtfertigen - das ist mir zu simpel.

Allerdings würde mich schon interessieren, wie effektiv unser auf Mülltrennung basierender Recycling-Kreislauf wirklich ist. Dietmar schrieb weiter oben, dass in Skandinavien 75% der Getränkedosen in den Kreislauf zurückfließen. Wie ist das bei uns?
Viele Grüße

MEFO
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Re: Mal etwas ganz anderes: Was haltet Ihr von Einweggrills?

Beitrag von Dietmar0671 »

Hallo MEFO,

die Statistiken dazu sind umstritten. Jeder hat da so seine eigenen "Maßstäbe". Wikipedia gibt heute an, dass 96 % recycelt werden...aber wer weiß genau wieviele Dosen in den Verkauf gelangen...mit all den Importen etc.

Plastikflaschen flogen zur Zeit da kein Pfand verlangt wurde auch in den Müll. Heute, wo 25 Cent pro Flasche zu bekommen ist, trägt fast jeder diese zurück zum Automaten...aus finanziellen Gründen.

Viele Grüße

Dietmar
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Re: Mal etwas ganz anderes: Was haltet Ihr von Einweggrills?

Beitrag von Dietmar0671 »

Halt,

interessant ist, dass 1995 noch 25 % SICHTBAR in der Natur entsorgt wurde....2010 waren es nur noch 3,4 %.

Auch meine Aussage, das es kein Dosenpfand (amtlich Einwegpfand) stimmt nicht so...es gibt es...aber kaum Sammelautomaten.

Es fehlt also das Bewusstsein, dass Getränkedosen auch "Pfandbelastet" sind.

Viele Grüße

Dietmar
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Re: Mal etwas ganz anderes: Was haltet Ihr von Einweggrills?

Beitrag von Olaf Kurth »

Interessante Fakten, die wir hier lesen können, DANKE!

Zum Joghurtbecherchen: In den Anfangszeiten der Mülltrennung lagen bundesweit plötzlich ca. 750 000 Tonnen Plastikmüll in den Deponien rum und nur 35000 Tonnen davon konnten recycled werden. Die Recycling-Technik war noch nicht soweit, bzw. die Kapazitäten reichten noch nicht aus.

Ich bin kein Chemiker oder Verfahrenstechniker, aber aus einem Joghurtbecher konnte nach dem Verfahren niemals wieder ein Joghurtbecher entstehen. Es entstanden andere, minderwertigere Plastikmaterialien (Pylonen, Dämmschutz, Parkbänke, etc.). Wie es heute mit der Recyclingsrate des Plastikmülls aussieht, weiß ich nicht. Hat jemand genaue Fakten?

Liebe Grüße in die Runde,

Olaf
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Re: Mal etwas ganz anderes: Was haltet Ihr von Einweggrills?

Beitrag von HansAnona »

JEDER kann im eigenen Bereich anfangen!

Oben wurde das Problem der überflüssigen oder abgnutzten Vorfächer angesprochen. Überall an den Fliegenfischerstrecken sieht man die Dinger. :roll:

Die beste Methode der Entsorgung ist, ein Feuerzeug in der Tasche zu haben und das Ding anzuzünden. Das funktioniert prima, das Tippet löst sich in Rauch auf.

Liebe Grüße, Alf
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Re: Mal etwas ganz anderes: Was haltet Ihr von Einweggrills?

Beitrag von Da Beppe »

Bei aller Liebe zum Umweltschutz muss man doch auch mal nachfragen dürfen ob das, was einem von Grünmänteln und Umweltrettern aufoktroiert wird auch alles nachweislich, nachprüfbar und unterm Strich wirklich nachhaltig ist. :lol:

Ich verfolge die Recyclingdebatte nur aufmerksam am Rande und kann deshalb nicht mit konkretem Zahlenmaterial aufwarten, dazu müsste ich erst recherchieren. Was mich eben bei der von mir erwähnten Joghurtbecherrecycelage stutzig macht: Wird der Becher mit warmem Wasser gereinigt, dann hätte man ihn wohl besser im Restmüll entsorgt, denn die Energiebilanz wird dann negativ.


Ich wollte nur darauf hinweise, dass es eben nicht nur auf einzelnen Aspekte ankommt, sondern auf die Gesamtheit seines Handelns um einen möglichst kleinen footprint zu hinterlassen.
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