Mangfall ist trocken

[webwood]

Hallo,

heute im Münchner Merkur:
http://www.merkur.de/lokales/region-mie ... 05802.html

traurige Grüße

Thomas

[Da Beppe]

na prima, da könnens die Fischtreppe gleich reinbetonieren

[Maggov]

Im Moment ist es an den meisten Gewässern echt kritisch! Freue mich über jeden Tropfen der derzeit fällt.

An meinem Bach werde ich bei den BF einen Ausfall haben da die Fische unterhalb kaum die Chance gehabt haben da die Strecke nicht mehr durchgängig war (teilweise läuft das verbleibende Wasser im Kies und kommt erst dann wieder raus. Bei den RBF hoffe ich noch dass es jetzt genug regnet...

Auf der einen Seite bin ich mir sicher dass das schon vorkam und eine Generation Ausfall kann das Wasser verkraften, aber ich habe das Gefühl dass es nicht bei einer Saison bleibt wenn ich keinen Hebel auf den Kraftwerksbetreiber oberhalb bekomme...

Frustrierte Grüße

Markus

[Olaf Kurth]

Das sind traurige Nachrichten aus dem Süden, liebe Freunde

kann Euch bei manchen Streitigkeiten nicht die Novellierung der linearen Durchlässigkeit durch die Wasserrahmenrichtlinie 2015 helfen?

Liebe Grüße,

Olaf

[Da Beppe]

das dumme an der Sache ist immer, daß die Anlagenbetreiber teilweise noch alte Nutzungsrechte haben. Bin mir jetzt nicht ganz sicher, aber ich glaube i.d.R laufen die Wassernutzungsrechte über 10 oder 20 Jahre.

Komischerweise hat man in sonstigen Bausachen dreiviertel Auflagen aus dem Umweltbereich, aber beim Wasserrecht sitzen wohl immer noch alte Betonköpfe an den entscheidenden Hebeln.

Gruß
Sepp

[Maggov]

Hallo Olaf,

vielleicht in einem Gerichtsverfahren und nach (!) Nachweis von Verstößen, aber da liegt der Hund begraben. Zunächst will sich niemand nur vor Gericht treffen und ich hoffe in einem Fall noch auf ein vernünftiges Miteinander. Da heißt es Reden, Reden und nochmals Reden. Das Problem ist für das Gegenüber geht es um Geld und nicht um meinen "Spaß".

Im anderen Fall mußt Du erstmal rausfinden welche Restwassermenge vereinbart wurde (das ist nicht immer leicht da das Wasserwirtschaftsamt diese Infos nicht einfach so rausgibt oder hat - manche Verträge sind noch vor dem digitalen Zeitalter geschlossen worden). Bei uralten Verträgen sind lächerliche Mengen benannt (oder vielleicht sogar gar keine) und diese können erst bei Vertragswechsel geändert werden. So zumindest auch die Info vom Landesfischereiverband. Dann kommt noch dazu dass man einen Verstoß nachweisen muss. Das heißt Kosten für Messung, Sachverständige und Co. die erstmal eine Vorleistung bedeuten. Dann mußt Du den richtigen Zeitpunkt erwischen falls die Einstauung nicht gleichmäßig ist... Als letztes bleibt eine statistische Lachnummer: wenn ich z.B. im Schwallbetrieb im Mittel genug Wasser durchlasse dann hilft es dem Betreiber aber seltenst den Fischen.

Soweit mein Recherchestand... Ich bin mit dem Wasserwirtschaftsamt und dem Landesfischereiverband in Kontakt aber für den Winter wird das vollkommen schnuppe bleiben...

Mein größtes Problem ist dass ein Hauptproblem oberhalb meiner Strecke liegt und dort ein großer Energiekonzern das Werk übernommen hat. Somit wurde ich nicht berücksichtigt (da ich nicht der Fischereirechtsinhaber bin wurde ich auch nicht informiert), der Vertrag steht mit egal welcher Restwassermengenregelung auch immer und finanziell sehe ich mich auch klar im Nachteil...

Was bleibt ist zumindest die Fischtreppe in meiner Strecke frei zu halten - da kommt noch am meisten Wasser durch und mich weiter schlau zu machen was ich mit dem Problem oberhalb anfangen soll. Und natürlich auf Regen und Schnee zu hoffen!

LG

Markus

[Maggov]

das dumme an der Sache ist immer, daß die Anlagenbetreiber teilweise noch alte Nutzungsrechte haben. Bin mir jetzt nicht ganz sicher, aber ich glaube i.d.R laufen die Wassernutzungsrechte über 10 oder 20 Jahre.

Komischerweise hat man in sonstigen Bausachen dreiviertel Auflagen aus dem Umweltbereich, aber beim Wasserrecht sitzen wohl immer noch alte Betonköpfe an den entscheidenden Hebeln.

Gruß
Sepp

Servus Sepp,

überschneidende Postings - ja, das ist eines der Probleme. Wie man auch in einigen Fallen erlebt und liest werden auch keine bestehende Kontrollen / Pflichten bei der Rücksprache mit den Fischereirechtsinhabern umgangen indem die Anträge entsprechend eingegeben und von den Wasserwirtschaftsämtern akzeptiert werden. Das Beispiel das mir bekannt ist möchte ich hier nicht schreiben um den nächsten Kraftwerksbetreiber einen Leitfaden zu bieten - ist ja auch in einem der letzten beiden Verbandshefterl vom Landersfischereiverband Oberbayern (in einem anderen Fall!) beschrieben worden.

Dass es allerdings eine zeitliche Befristung der Verträge gibt ist mir neu - bist Du Dir da sicher? Ich meine dass es so war sofern kein Wechsel oder signifikanter Neubau erfolgt bleibt der Vertrag einfach bestehen.

LG

Markus

[Abraxas]

Hallo Markus,

eine wasserrechtliche Bewilligung ist regelmäßig zeitlich befristet (meistens auf 30 Jahre!!). Nach Ablauf wird auf Antrag eine neue Bewilligung erteilt, dann aber unter Berücksichtigung des aktuell geltenden Rechtsstandes. D.h., wenn jetzt die Bewilligung für Deinen Fall auslaufen würde, müsste die WRRL volle Berücksichtigung finden (Verpflichtung, guten ökologischen Zustand herzustellen etc. pp.), was u.U. eine Anpassung der Restwassermenge zur Folge hätte.

Du als Pächter des Fischereirechtes hast durchaus einen Auskunftsanspruch gegenüber dem WWA, da die tatsächlichen fischereilichen Bedingungen ja durchaus Bestandteil des Pachtvertrages sein können und Du somit ein berechtigtes Interesse hast.

Hoffe geholfen zu haben.

Gruß
Herbert

[Beppo]

Hallo in die Runde,
vielleicht ist dies hilfreich, zumindest hatten wir Erfolg damit.
Das Fischereirecht ist ein Eigentumsrecht auf Zeit (meist 12 Jahre). Somit ist dieses Trockenfallen eines Gewässerabschnitts ein Eingriff in das Eigentumsrecht. Weiterhin vermute ich, dass dieser Gewässerbereich in einem FFH-Gebiet liegt und somit einem Schutzstatus unterliegt. In wie weit der Pächter ein Träger öffentlicher Belange/Anwalt der Tiere und der Natur ist vermag ich hier nicht zu sagen. Meine Empfehlung dahingehend wäre einen Schulterschluss mit einem Naturschutzverband zu suchen(ist ein Träger öff. Belange) und gegen diesen Betreiber vorzugehen. Vorab eine Stellungnahme der UNB und der UWB dazu einholen.
Der Betreiber mag vielleicht keine Mindestwasserreglung haben, die bezieht sich auf die zu belassende Wassermenge in der Ausleitungsstrecke, aber ein Gewässer völlig trocken zu legen ist ihm auf keinen Fall gestattet da verstößt er gegen geltendes Recht.
Gruß Beppo

[Da Beppe]

In jedem Fall schonmal sehr erhellende Informationen.

Ich habe ja ansonsten nur in Bausachen mit der UNB zu tun - wie gesagt - die Auflagen sind immens - kontrolliert wird nie

geht ja sogar soweit, daß geforderte und genehmigte Ausgleichsflächen teilweise ganz normal weiter landwirtschaftlich bewirtschaftet werden - is ja eh grün was da wächst

[Beppo]

..... ja und genau darin sind die Ursachen solchen Verwaltungshandelns zu suchen. Jeder schaut weg, keiner unternimmt was, schöner kann es doch die Verwaltung gar nicht haben.
Es gibt doch eine Presse und die würde sich manchmal freuen wenn sie solche Artikel bringen könnte. Man muss nur darauf achten das man dabei die Oberhand behält. Auch wenn es viele süß-sauer aufstößt eine Zusammenarbeit mit Umweltverbänden ist ein MUSS ! Dies wird für die Zukunft der Fischerei mit entscheidend sein. Dieses ist leider bei Vielen noch nicht angekommen.
Gruß Beppo

[Da Beppe]

Zumindest der Landesfischereiverband hat schon einige Fälle veröffentlich und aufgedeckt. Die machen auch ne Restwassermessung.

Klein beigeben darf man da natürlich nicht, aber Wunder erwarten ebensowenig.

Gruß
Sepp