Mit Wurm und Made an Salmonidengewässern

Hier geht es um wichtige Belange wie Naturschutz, sinnvolle Gewässer-Bewirtschaftung, schonender Umgang mit Umwelt und Kreatur, Ärgernisse (Schlagthemen) wie Klein-Wasserkraft & Kormoran und Rechtliches.

Moderatoren: Forstie, Maggov, Olaf Kurth, Michael.

Rainer Schmeel

Beitrag von Rainer Schmeel »

sorry für "off-topic" aber :

das Buch von Herrn Hughes das mein Vorposter erwähnt sei wärmstens empfohlen !!!!!!!!!!

tight lines
Rainer (der morgen, unter anderem, "Zuchtrainis" im Pinzgau jagt ;) )
gatt8

Beitrag von gatt8 »

Hello

"[...]würgenden schmerz" registrieren und "etwas Hartes, Scharfes, Metallisches" in unserem hals stecken spüren. "

Das trifft Wurmaglerei zu, mit den fliege das Metallisches Gegenstadn wuerde die Lippe treffen ;)

Ueber Arroganz , ich verstehe es gar nicht, jederman kann sich ein Fliegenrute kaufen, es gibt schon ab 30 Euro

tschuss
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Oliver Naumann
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Beitrag von Oliver Naumann »

Servus Klak1,
ich kann Dir nur zustimmen.

sind wir als Fliegenfischer nicht auch aktiver beim fischen als ein Wurmbader? Also haben wir es auch in der Hand mehr und grössere Fische zu fangen, oder?

Seit ich mit Jahreskarte fische habe ich nicht das Problem "was beweisen zu müssen" um einen Fisch mit nach Hause zubringen. Oft geniese ich nur die Natur beim fischen. Wie man das macht - als Ansitzangler, mit Made oder Wurm , oder als Blechfischer ist mir egal. Es geht mir ja um mich, um mein Vergnügen.

Den Futterneid - Made/Wurm gegen Fliege kann ich nicht nachvollziehen - es geht mir ums die Sache, nämlich Fische fangen, zu überlisten. Beim Wurmfischen kann ich (für meinen Teil) nicht viel List erkennen - mit der selbstgebunden Fliege/Nymphe/Streamer schon. Wie gesagt für mich persönlich eben.

Unser Verein teilt sich ein Revier mit einem Burgenländischen Fischereiverein. Während an unserem Ufer nur künstliche Köder zugelassen sind, können die Kollegen auf der burgenländischen Seite mit allem fischen was der Shop hergibt. Stört mich nicht im geringsten. Ich freu mich das ich da fischen kann, wie ich es will.
Fange ich weniger (ist eigentlich quatsch weil ich ja gar nicht VIEL fangen will/muss), muss ich eben gewitzter werden als die Kollegen mit dem Wurm. (Danke an Royal Coachmen für die Tipps - werde das heute mal ausprobieren! update gibt's beim nächsten Stammtisch)

Also, weniger jammern (raunzen) - gewitzter fischen! Mehr fischen gehen!

Petri

Oliver
Johannes
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Beitrag von Johannes »

Gut klammern wir vermeintliche Arroganz mal aus und wenden uns eher "nachhaltiger Bewirtschaftung" zu.
Ich bin Mitglied in einem Verein mit ca. 800 (!) Mitgliedern.
Stadt und Gewässerzahl sind eher klein, Salmonidencharakter haben die drei Fließgewässerstrecken eher selten...außer ein kleiner Wiesenbach, 10 Kilometer Strecke, 3 bis 6 Meter breit.
800 Mitglieder können da theoretisch mit jeglicher Methode alles von Wurm, Mais, Made bis Fliege reinhängen. Fanglimit: 5 Fische. Alle Methoden erlaubt.
Jedes Jahr werden 2000 vorgestreckte Bachis (2jährig, glaube ich...) besetzt.
Ich weiß nicht mal, ob jeweils der gleiche Stamm...ist zu bezweifeln, richtet sich wohl nach dem Preis.
Dass es Vorteile hätte, aus dem Gewässer eine Kunstköderstrecke zu machen, weil so die Haken meist vorne im Maul sitzen und Untermaßige so releast werden können, ist doch nicht von der HAnd zu weisen?
Aber nein, die gesetzteren Herrschaften im Verein (leider die Mehrheit) schreit, weil man ja dann nicht mehr auf Aal angeln könnte.
Und mir blutet immer das Herz, wenn Posen- oder GRundfischer ForellCHEN hochkurbeln, die schon seit 15 Minuten den Wurm bis zum Anschlag inhaliert haben, aber am Platz geblieben sind, bis ihr Biss irgendwann bemerkt wird.
Und dann den grellorangen Hakenlöser bis zum Anschlag rein, Haken rausprokeln und Fisch zurück. Klar, der taucht ab. Aber für immer. In die ewigen Jagdgründe. Salmoniden-Gewässer müssen in der Befischung eingeschränkt werden, weil sie meist in Bestand und Gewässercharakter wesentlich empfindlicher sind als Mischgewässer. Fischereiregelung und Verbote bestimmter Köder können da ganz sicher ein Anfang sein.
läuft.
klak1

Beitrag von klak1 »

klar, du hast recht. aber es ist nun mal erlaubt, und weil es erlaubt ist, ist es recht. es will halt nicht jeder so aktiv fischen wie wir und sich bloss wegen eines abendessens jahrelang intensiv mit entemologie beschäftigen und teures geld für zig verschiedene ruten, rollen und schnüre ausgeben und jeden köderauswurf quasi zu einer kinetisch-physikalischen studie hochstilisieren und so weiter, was uns fliegenfischern halt sonst noch so eigen ist. ich liebe es, und der wurmfischer sitzt lieber da, schaut in die gegend und wartet.
ich denke, es wäre auch besser - und lebenswichtiger -, auf deutschen autobahnen ein tempolimit einzuführen, aber so weit ich informiert bin, gibt es streckenweise keines. will man also nicht, dass die leute da mit 220 durchbrettern, muss man was tun, und man kann nicht sagen, fahrt langsamer als es erlaubt ist.
dass eure vereinsbosse gegenüber den aalanglern reagieren wie politiker gegenüber
wichtigen wählergruppen, ist eine andere geschichte. ich stimme dir zu, dass ein wiesenbach mit forellen nicht unbedingt das geeignetste gewässer für die wurmfischerei ist. im übrigen scheinen mir die herren in deinem verein wirklich nicht die cleversten zu sein, wenn sie jährlich tausende bachforellen reinkippen und den fluss dann wie ein aalwasser behandeln.
das ist nicht nachhaltig, völlig richtig.
ps.: was ist das denn deiner einschätzung nach wirklich für ein fluss? eher ein mischwasser, das mit forellen besetzt wird oder eher ein salmonidenwasser mit aalen? (wie kommen denn die in signifikanter anzahl in so ein gewässer?)
Johannes
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Aale

Beitrag von Johannes »

Hallo "klak",

Die Aale wurden teilweise vom bewirtschaftenden Verein, der ein Stück über unserer Strecke gepachtet hat, besetzt.
Zudem gehen wir davon aus, dass sie aus dem Unterlauf und der Mündung eines größeren Flüsses heraufwandern (soweit die Wehre das zulassen)
Die Aale wachsen auch erstaunlich gut ab. Bei dem Insektenaufkommen aber auch kein Wunder, der Bach fließt zwischen Wiesen- und Ackerlandschaft, ist dadurch nahrungsreich, aber nicht eutrophiert. Sehr viele Köcherfliegenlarven. Bin der Überzeugung, dass sich die Aale damit den Bauch vollschlagen, sie sind kurz und dick.
Das wissen einige und auch wenn nicht besetzt wird, sind genug Aale da, die werden auch gerne befischt. Oft ist das aber auch ein Vorwand, denn das Köderfischchen bzw. den fetten Tauwurm nimmt in der Dämmerung bzw. nachts sehr gerne auch eine räuberische, größere Forelle...und das wissen die Leute.
Es ist halt eine Einstellungsfrage.
Bei uns herrscht die "früherwarallesbesser"- und "wennichbezahlewillichdafürauchwasfangen"-mentalität vor.
die vom kanzler kritisierte "mitnahmementalität" findet sich bei und beim fischen leider sehr deutlich wieder. dass ein kleingewässer empfindlich ist und pflege bedarf und man SICH SELBST daher einschränken muss, mag dann keinem einleuchten. weils schließlich immer soundso war und früher sowieso anders und jeder fisch über 40, na klar.

aber versuche mal jemand, alte, deutsche vereinsstrukturen zu durchbrechen. flexibilität in starren systemen: nicht nur im studium, auch im angelverein.
gute nacht, deutschland.
läuft.
klak1

Beitrag von klak1 »

na, dann fischt doch mit der fliege auf aale!
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borlonimarco
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Beitrag von borlonimarco »

Noch zu diesem Thema:
Da ergibt sich ja schon die nächste Frage: Was ist mit den ganzen "künstlichen" Ködern wie Plastikwürmern, Plastikmaden, Schwimmteige etc eines bekannten Herstellers? Deren wirkungsweise ist ja vergleichbar mit den "lebenden" Ködern.


Letztes Jahr wurden die Wurmimmitationen bei uns das erste mal gefischt.
In unseren Fließgewässern sind nur "künstl. Köder oder toter Köderfisch mind. 6 cm erlaubt) Aufgrund der Erfahrungen vom letzten Jahr kam noch das Verbot von Wurm und Madenimitationen hinzu. Künstlicher oder natürl. Teig sind bei uns schon lange verboten.

In Salmonidengewässern hat das ganze Zeugs auch nix verloren

Gruß

Marco
stockinger
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Beitrag von stockinger »

Hallo zusammen
Auf Aale kan man trotzdem mit Wurm gezielt fischen. Auch in Salmonidengewässern. Ich erinnere mich dunkel an einen Artikel in einer Angelzeitung vor ein paar Jahren, in dem folgende Methode beschrieben wurde: Kurzschenkliger Haken Grösse 2 (?), Wiederhaken andrücken und direkt vor den Haken (Öhr/Platte) eine durchsichtige Kunststoffscheibe, deren Radius ungefähr dem Hakenbogen entspricht. Die Forelle oder was auch immer versucht zwar dem Wurm zu fassen, kann aber auf Grund der Scheibe nicht gehakt werden. Wie gesagt, ist schon eine Weile her, daß ich das gelesen habe. Müsste aber vom Prinzip her funzen...
TL
Sebastian
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rokart
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Beitrag von rokart »

Hallo Leute,
vielen Dank für Eure Meinungen zum Thema. Ich bin positiv überrascht über die gute Resonanz.

Klarstellen möchte ich das ich die FlyFi s nicht als die besseren Angler darstellen möchte. Und wie richtig bemerkt, Fische fangen wollen alle.

Neulich an der Lenne wieder eine verendete Äsche 25cm am abgerissenen Vorfach gefunden. So etwas bleibt beim Angeln mit Grundblei einfach nicht aus.
Wenn bewirtschaftende Gruppen oder Verbände Ihre Äschen- und Forellenbestände für Naturköderangeln freigeben so sollte eine Mindestakengröße vorgeschrieben sein. Das ist nicht der Fall.
Ebenso sinnvoll ein Maden und Futterkorbverbot für gewisse Flussabschnitte.

TL
Euer FlyFi-Rokart
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