Es gibt sicher diese Zielgruppe, nennen wir sie "Fischereihedonisten", die nach dem Motto "ich zahle, also krieg ich" denken.Olaf Kurth hat geschrieben:Ich kann mir lebhaft vorstellen, dass es eine finanzstarke Zielgruppe gibt, die genau das wünscht: Exklusive Gewässer mit ebensolchem Bestand, ein Natur- und Fischvergnügen fernab jeglicher natürlicher Verhältnisse. Ich unterstelle diesen Leuten keineswegs irgendeine Art von Naivität. Sie wollen maximalen Genuss und das bitteschön zuverlässig und regelmäßig. Marktwirtschaftliche Prinzipien von Angebot und Nachfrage regeln alles weitere. Klingt komisch, iss aber so, leider.
Es gibt aber sicher eine mindestend gleich große Gruppe an Kunden, die halt nicht wissen, dass ein österreichisches Gebirgsbacherl nicht so große Fische hervorbringt wie man das aus Neuseeland kennt.
Woher soll z.B. ein finanzstarker Experte für was auch immer, Fischereineuling, Tourist von woher auch immer etc. hier das ausreichende Wissen oder gar ein Unrechtsbedürftnis mitbringen oder entwickeln, wenn kritische Stimmen nirgends, auch nicht in Fachjournalen, auftauchen?
Ich denke schon, dass die Fischereiszene einen gewissen "peer pressure" aufbauen darf und soll, dass solche Praktiken nicht mit Attributen vereinbar sind, die sich Fliegenfischerei gerne selbst verleiht, etwa "waidgerecht", "fair", "hohe Schule", "edelste Form der Fischerei" etc.
Ich kann mit so etwas sehr gut leben, wenn's in einem Angelteich passiert und ehrlich kommuniziert wird. In einem äußerst natürlichen Fluss hat's aber nichts verloren.
Jemand der so etwas bewusst "konsumiert" sollte auch in Kauf nehmen müssen, punkto Waidgerechtigkeit weit unter einem "Wurmbader", "Kochtopfangler" etc. angesiedelt zu werden.
Clemens