Sinnlose Bestimmung?

Hier geht es um wichtige Belange wie Naturschutz, sinnvolle Gewässer-Bewirtschaftung, schonender Umgang mit Umwelt und Kreatur, Ärgernisse (Schlagthemen) wie Klein-Wasserkraft & Kormoran und Rechtliches.

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Neubrandenburger
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Sinnlose Bestimmung?

Beitrag von Neubrandenburger »

Ich habe diesen Beitrag auch schon in einem anderen Thread verfasst, aber da ist er leider untergegangen. Oder er wurde gekonnt ignoriert, aber ich finde das Thema zu wichtig um nicht wenigstens andere Meinungen von euch zu lesen.

Ferner wurde das Thema auch in einem anderen Thread besprochen wo jedoch die Antworten wieder ins leere liefen und am Ende über Vereinsleben diskutiert wurde.

Ich wähle Natur und Umwelt für meinen Beitrag aus weil hier unter anderem auch über Fischsterben diskutiert wird ... passt, finde ich.

Ich hatte den aktuellen Artikel von Clemens Ratschan in der Flifi gelesen, "Fischen sie noch oder schonen sie schon".

Es geht um Schonung von Fischen. Habe ich recht? Das Thema ist so beliebt das es hier (übertrieben) in jedem 3. Thread zumindest kurzzeitig immer wieder auftaucht. Da wird gefachsimpelt und sich auf die Füße getreten bis jeder von sich glaubt den "Schonensten" Beitrag gebracht zu haben ...... auch ich habe mich da des öfteren angeschlossen und meinen Senf dazu gegeben. Es geht immer um die selben Eckpunkte: Materialwahl, Drill, lösen des Fisches, bloß nich quetschen und weiß ich was, am liebsten möchte man ja den Fisch noch knuddeln damit er sich geborgen zurückgesetzt fühlt.

Wir Fliegenfischer sind schon komisch. Wir reden immer davon wie toll uns die Natur gefällt und das wir alles nur mögliche für deren Erhalt tuen sollten. Ach wie schön war doch der Tag obwohl ich keinen Fisch gefangen habe. Stimmt ja auch.

Nun kommen wir zum Punkt. Es gibt an einigen Gewässern die nicht abzustreitende Bestimmung! gefangende Nichtsalmoniden dürfen nicht zurück gesetzt werden!
Was bedeutet dies? Ich muss den Fisch doch dann töten oder? Ich muss also Rotauge, Brasse, Flussbarsch, Ukellei (Laube), Döbel (Aitel),eventuell sogar Hecht, ja sogar Koppen und Grundeln und sicher noch eine Viellzahl anderer Fische dem Gewässer entnehmen, also ja eigentlich ihrem Lebensnotwendigem Element ....... das bedeutet unweigerlich ihren Tod! Ich glaube kaum ein Fliegenfischer hällt sich daran, jedenfalls wäre es wünschenswert. Aber ich glaube auch nicht das sich die "Gesetzesverbohrten" ihres Gewissens wegen, einen Eimer mitnehmen um die gefangenden Nichtsalmoniden auch noch möglichst schnell in ein anderes geeignetes Gewässer umzusetzen. Also was machen sie? Sie schlagen ihn tot und schmeißen ihn ins Gebüsch (frisst ja der Fuchs, toll) ....... macht ja nix die Forellen werden ja geschont. Am liebsten ja täglich hinter den Kiemen gekrault.
Man merkt hier stimmt was nicht oder?

Machen wir das ganze mal spannender.
(Folgende Äußerungen oder einzelne Wörter sind NICHT! auf menschliche Geschehnisse bezogen, sie sollen nur verdeutlichen.)

Wenn ich also von der möglichst besten Schonung Von Salmoniden spreche und solche Bestimmungen zulasse. Dann rede ich von "Rassismus" an Fischen denn die "Herrenfische" sind die einzigen die es zu erhalten gilt ......... ganz schlimm könnte man sogar von "Ethnischer Säuberung" sprechen.

Ja ich weiß das klingt doll ......... ist doch aber Fakt wenn man jetzt nicht gleich schon wieder an vergangene Ereignisse denkt.


Versteht mich bitte nicht falsch .......... aber man darf eigentlich gar nicht über Schonung diskutieren solange es solche Bestimmungen gibt!!!

Und wenn Vereine sich das Recht rausnehmen dürfen gegen Das Tierschutzgesetz zu verstoßen ... dann braucht ihr euch nicht wundern das die, die nur Dinkelbrot backen und Gemüseburger essen, uns in unserem Hobby das Leben schwer machen.

Und überhaupt, wenn das so einfach ist dann pachte auch ich mir ein Stück Fluss und gründe den Verein "Rettet den Haubentaucher" und als Bestimmung werde ich festlegen:
" gesichtete Kormoranähnliche Vögel sind dem Gewässer und Himmel zu entnehmen!" ... da sie dem Haubentaucher das Futter wegfressen (ich begründe sogar)

Was ist denn eure Meinung zu solch einer Bestimmung? Wirtschaftliche Begründungen kann ich nicht tolerieren, da sie nicht im Sinne eines Fligenfischers mit Herz und Seele stehen!


P.S. Ich weiß der Beitrag ist lange ....... aber er soll ja auch zum denken anregen.
Liebe Grüße,
Ben
Nymphenfischer
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Re: Sinnlose Bestimmung?

Beitrag von Nymphenfischer »

Guter Beitrag ! Bravo !
Ich finde diese Regelung mit den Nichtsalmoniden übertrieben gemeint sind meist Döbel aber warum ? Weil sie Laichfressen , das tun aber Äschen auch besonders gerne dan müßte man in Gewässern in denen es z.B. auch noch ein paar Nasen gibt zum Schutz dieses mittlerweile seltenen Fisches auch Äschen schonungslos entnehmen !
Also Völliger Quatsch !

Beste Grüße
Flo
Verwendet Schonhaken !!!
Magallan

Re: Sinnlose Bestimmung?

Beitrag von Magallan »

Ben,

Erstmal, prima das Du dieses Thema dem anderen thread abgekoppelt hast!

Bevor ich mich in dieses durchaus interessante semiphilosopische ( nein das ist kein Sarkassmus !) Thema einbringe, ich habe keine Möglichkeit diesen o.g Artikel von Clemens zu lesen. Bezieht sich der Titel" Fischen sie schon oder schonen sie schon" im besonderen auf Deutsche ( Europäische Regularien ) oder ist das Thema allgemein gehalten im Sinne des "kosmopolitischen Fliegenfischerers" ?

Gruss Heiko
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Neubrandenburger
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Re: Sinnlose Bestimmung?

Beitrag von Neubrandenburger »

Hallo Heiko,

nein ich denke der Artikel ist allgemein zu verstehen, also nicht nur für unsere Gefilde. Er beschreibt in einem Punkt das man vermeiden kann kleinere Fische anzuwerfen und oder auch zu haken. Naja und kleine Fische gibt es ja überall.

Mein Posting ist sehr wohl Kosmopolitisch zu verstehen denn Natur und Leben kennen keine Grenzen.

Ich kann einfach nicht verstehen wie sich intelligente Menschen, und dazu zähle ich einfach mal den Fliegenfischer mit Verstand, dazu entscheiden können solche Bestimmungen zu erlassen und im schlimmsten Fall auch durch zuführen.

Würde ich solch einem Verein angehören, würde ich in umgehend verlassen. Wenn sie mich nicht einfach raus schmissen aufgrund meiner Aufregung.

Es geht hier schließlich nicht um negativ wirkende Fremdländische Arten die die heimische Flora und Fauna in Gefahr bringen könnten.

Es geht um unsere Fische.
Liebe Grüße,
Ben
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Rattensack
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Re: Sinnlose Bestimmung?

Beitrag von Rattensack »

Hallo Ben,

danke für den Hinweis, hab diese Diskussion hier nicht verfolgt.

Hab nachgesehen bei dem Amorbach-Artikel und finde die Bestimmung ebenfalls sonderbar.
Kann mir eigentlich keine Situation vorstellen, in der eine zeitgemäße Bewirtschaftung mit der Pflicht-Entnahme von Cypriniden zu vereinbaren wäre.
Ich kann mir lebhaft vorstellen, wie so manches 10cm Hasel im Gebüsch klebt;-)

Generell finde ich die bayerischen Schonzeiten und -maße bzw. nicht-Schonzeiten teilweise eher befremdlich.
Konkret z.B. keine Schonzeit für Nerfling, Schleie, Brachse, Rußnase, Karausche etc.
Hängt vermutlich mit der intensiven Netzfischerei in der Donau und entsprechenden Interessen zusammen.

C.
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Re: Sinnlose Bestimmung?

Beitrag von henkiboy »

Hallo Ben,
Nun kommen wir zum Punkt. Es gibt an einigen Gewässern die nicht abzustreitende Bestimmung! gefangende Nichtsalmoniden dürfen nicht zurück gesetzt werden!
Mit Verlaub......eine solche Bestimmung gibt es sicher nicht und kann es genau genommen auch gar nicht geben!
Wer die Entnahme per Gesetz geschützter Fischarten billigt oder dazu auffordert wird in Deutschland sicherlich kein Gewässer mehr pachten dürfen, dessen bin ich mir ziemlich sicher.
Fakt ist das einige Fischereirechteinhaber / Pächter dazu auffordern den Überbestand an nicht gefährdeten Weißfischarten bzw. nicht gefährdeter Raubfischarten durch ein Entnahmegebot in den Griff zu bekommen.
Niemand wird dazu auffordern alle "Nichtsalmoniden" zu entnehmen. Viele Fischarten (wie z.B. der Schneider, Perlfisch) sind gebietsabhängig oder bundesweit streng geschützt und eine Entnahme wäre somit strafbar.

Gruss
Detlef
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Re: Sinnlose Bestimmung?

Beitrag von Rattensack »

Hallo Detlef,

Es könnte aber rein theoretisch sein dass in dem konkreten Gewässer nur Cypriniden vorkommen die in Bayern keine Schonzeit und kein Mindestfangmaß haben.
Z.B. nur Aitel, Hasel und Elritze.

Dann wär die Bestimmung tatsächlich rechtens. Deshalb aber meiner Meinung nach nicht weniger befremdlich.

C.
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Re: Sinnlose Bestimmung?

Beitrag von Bernhard »

Hallo zusammen!
Bevor wir hier endlose Mutmaßungen über die Motive dieses Bewirtschafters anstellen - ich will mich da gar nicht ausnehmen -, wäre es doch wesentlich zielführender, diesen um Stellungnahme zu bitten. Vielleicht bringt uns das dann in der Sache weiter.

LG,
Bernhard
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henkiboy
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Re: Sinnlose Bestimmung?

Beitrag von henkiboy »

Hallo Bernhard,
hatte ich irgendwo im Verlauf der Trööts ja schon angemerkt! :wink:

liebe Grüsse
Detlef

P.S.: @Clemens: Es gibt auch ethische, ökologische und fischereibiologische Betrachtungsweisen. Die differieren bisweilen ganz erheblich. Nicht immer ist das eine mit dem anderen wirklich vereinbar. Was ich aus bewirschaftungstechnischer Sicht gut heiße und empfehle muss ethisch und moralisch ja nicht gerade das Gelbe vom Ei sein.
Warum soll ich aus ethischer Sicht 'nen Döbel von 30 Zentimeter keulen, wenn ich ihn nicht sinnvoll verwerten kan oder möchte? Andererseits kann ein zu großer Döbelbestand auch nahrungsmäßig zu Konflikten mit vorkommenden Salmoniden führen. Extremfall: Irgendwann hast Du dann keine Forellen und Äschen mehr und der Döbelbestand verbuttet.
Ich denke das hier stets differenziert von Fall zu Fall entschieden werden muss!
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Re: Sinnlose Bestimmung?

Beitrag von Maggov »

Hallo zusammen,

ich kenne Regelungen dieser Art und wenn man bei diesen etwas weiter liest folgt i.d.R. auch ein Verweis auf die gesetzlichen Schonfristen und -Maße.

Über all' das lässt sich vortrefflich diskutieren - sowohl über den Sinn und Zweck der bayrischen (d.h. recht flächendeckenden) Bestimmungen sowie diese Pauschalsätzlein. Nur fände ich es dann löblich wenn man vorsichtiger argumentiert wenn man den Sachverhalt vor Ort nicht einzusehen vermag.

Ich möchte aber auch folgendes einwenden:

- wie viele Flyfis können denn wirklich Nerflinge und Aitel*, Karauschen und Brachsen, Hasel, Ziemer, Laube und Co. sauber auseinander halten?
- wie viele Flyfis in Bayern fischen gezielt auf Weißfische in Salmonidengewässern?
- wie viele Flyfis entnehmen Aitel* & Co. wenn sie einen gefangen haben - gerade weil er kulinarisch nicht ganz leicht zu verwerten ist?
- wie viele Fischer reden abwertend über Aitel und Brachsen als schleimiges Zeug dass man besser nicht fängt?

Nach meinem Verständnis folgt diese Regleung einem ganz einfachen Hintergrund:

ja, es geht meist und Aitel und Barbe bei uns in Bayern und ja, es geht i.d.R. um diese Regelung weil man versucht diese Fische in den Forellenstrecken "kurz" zu halten. Dies ist auch schon das Maximalziel denn diese Fische werden immer in den Strecken vorkommen wo sie bereits heute auftauchen.

Ich kann mich noch gut erinnern wie mich jemand aus Hessen beim Elektrofischerlehrgang fragte ob ich wüsste wo man Besatzmaterial für Aitel herbekömme - :shock: Da habe ich nicht schlecht gestaunt und meine einzige Antwort die mir einfiel war: "guter Mann, machen sie sich mal keine Sorgen, wenn in dem Wasser Aitel aufkommen können, dann sind die da auch bald zu finden" (Das Wasser war wohl mal chemisch vergiftet worden). Denn Tatsache ist dass sich bei uns in Bayern in so gut wie jedem Wasser Aitel finden lassen, die Barben zunehmend mehr werden und beide nirgendwo künstlich eingebracht werden (mal von Not-E-Befischungen abgesehen).

Es ist nun mal Fakt, dass Aitel und Barbe als Bruträuber auftreten. Klar tut das eine Koppe auch, nur dient die gleichzeitig wieder den anderen Fischen als Nahrung, was man von einem ausgewachsenem Aitel nicht sagen kann. Fakt ist weiterhin dass diese bei uns kaum gezielt befischt und entnommen werden. Klar gibt es Barben- und Aitelspezis aber auch die Entnehmen nicht freiwillig alle Fische. Bei den Forellenfischern sind die Fangbücher jedoch meist nicht immer leer...

Was bedeutet das für den Bewirtschafter: Es bedeutet primär eine einseitige Entnahme und ein wachsendes Ungleichgewicht in der Bestandszusammensetzung. Somit trifft er die für sein Gewässer - mir durchaus plausible - Vorgabe dass Weißfische die den Schonmaßen und -zeiten konform gefangen wurden zu entnehmen sind. Dass es für den Aitel kein Schonmaß gibt und sich die Bewirtschafter hier aus einem gewissen Selbstzweck heraus nicht freiwillig selbst beschränken mag ethisch verwerflich sein. Nur ist das für einen Bewirtschafter sicherlich nicht zwangsläufig als Maß der Dinge an zu setzen (Stichwort: Vereinsmanagement, wirtschaftliche Interessen, Eigeninteressen).

Es gibt sehr viele Regelungen die - aus dem Kontext gerissen - sinnfrei erscheinen mögen wenn man die Lage vor Ort nicht kennt. Deshalb obliegt es auch den Gewässerwarten, Bewirtschaftern und Vereinen sich mit der Entnahme auseinandersetzen und nicht dem einzelnen Fischer.

LG

Markus




* So heißt der Döbel bei uns
Reflection is a broad deep and quiet pool into which the stream of an angler's thought opens out from time to time.
A. A. Lucas in Fishing and Thinking, 1959
Bernd Ziesche

Re: Sinnlose Bestimmung?

Beitrag von Bernd Ziesche »

.
Zuletzt geändert von Bernd Ziesche am 31.07.2013, 09:10, insgesamt 1-mal geändert.
Magallan

Re: Sinnlose Bestimmung?

Beitrag von Magallan »

Hallo

Soeben hat mir Clemens seine Publikation zugänglich gemacht, IMHO ein für den Fliegenfischenden Anfänger ein unbedingtes "Muss" und für die alten Hasen sicher nicht minder interesant !

Zum Gegenwärtigen Thema lieber Ben habe ich nichts zu sagen, denoch danke Für Deine Info

Heiko
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Re: Sinnlose Bestimmung?

Beitrag von Rattensack »

Hallo Bernd,

ich möchte zu ein paar Punkten von Dir Stellung nehmen.
Bernd Ziesche hat geschrieben: In dem Bericht aus der aktuellen Fliegenfischen fiel mir der Gedanke auf, mit der Trockenfliege zu fischen, um so ggf. die kleineren Fische nicht mehr anzuschlagen und nur noch die größeren Fische selektiv zu fangen.
Ich persönlich möchte es jedem selbst überlassen, ob er einen kleinen, mittleren oder großen Fisch überlisten möchte. Ich erinnere mich an manch einen Angler, dem der Fang eines kleinen Fisches das Gefühl eines geretteten Urlaubes geben konnte. Einer dieser Angler bin ich selbst 8) .
Ich habe dabei primär Gewässer vor Augen, bei denen man auch maßige Fische in nennenswerter Zahl fängt.
Bernd Ziesche hat geschrieben: Ebenfalls möchte ich jedem die Wahl der Angelmethode überlassen.
Ich ebenso. Nichts desto trotz finde ich wichtig darzustellen dass manche Methoden in manchen Situationen bzw. bei dieser oder jener Anwendung schonender sind als andere.
Bernd Ziesche hat geschrieben: Unabhängig der Methode steht für mich fest, dass insbesondere das Zurücksetzen von großen Fischen oft schwieriger ist. Dies bedarf erheblich mehr Übung. Denn der große Fisch kämpft länger, ist schwieriger in die Hand zu bekommen, stellt eher eine Gefahr beim Hakenlösen dar, verletzt sich durch Zappeln während des Hakenlösens eher selbst und hat mehr ggf. ihn verletztendes Eigengewicht. Mir ist es ganz lieb, wenn ein Einsteiger erst einmal seine Erfahrung mit dem Umgang von kleineren Fischen sammelt. Denn beim guten Umgang mit einem großen Fisch haben kleine Fehler oft erheblich größere Folgen.
Ich sehe das nicht so.
Gerade kleine Fische zappeln besonders stark.
Sie schlucken oft tief und sind schwer zu lösen, weil man eine tief sitzende Fliege nicht sieht (wie sitzt der Haken? oben/unten?)
Man kommt sehr leicht in die Kiemen, weil der Abstand Rachen-Kiemen kurz ist.
Generell sind große Fische viel robuster gegenüber mechanischen Einflüssen.
Letztendlich wird der kleine Fisch noch oft gefangen und hat daher eine große Chance verangelt zu werden.
Bernd Ziesche hat geschrieben: Die Methode, mit der Rutenspitze "blind" im Fischmaul zu stochern, halte ich für nicht so gut, weil man die Dehnung auf der Distanz zum Fisch arg verringert und somit schnell mal ein Fisch abreißen kann. Dessen zumindest sollte man sich bewusst sein und den Einsatz dieser Methode in Abhängigkeit von Vorfach und Fischart & Größe einsetzen.
Genau. Habe ich auch so geschrieben.
Für kleine Fische hat sich das für mich sehr gut bewährt. Oder bei Vorfachstärken ab 0,16-0,18 auch bei maßigen oder größeren Forellen.
Wenns nach 1-2 Rucken nicht klappt sollte man es aber bleiben lassen und den Fisch in die Hand nehmen anstatt weiter zu stochern, da bin ich bei Dir.

Lg,
Clemens
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Re: Sinnlose Bestimmung?

Beitrag von henkiboy »

Hallo,
@Maggov: Besser und treffender hätte man es kaum formulieren können! =D>
Ich hätte da zwar ein paar kleine Einwände bezüglich der Laichräuberei von Döbel, Barbe und besonders bezüglich der Koppe.....aber das ist sicherlich ein anderes Thema (offtopic) und einen weiteren eigenen Trööt wert.

Auch hier oben (im Nordwesten) gilt: Gibt's auch längst keine Salmoniden mehr, kommt von irgendwo ein Döbel daher.

@all: Generell wäre noch anzumerken das nicht der Artikel von Clemens Stein des Anstoßes war, sondern ein Artikel im Gewässerspiegel (auf Seite 56). Allerdings ist dieser von einem niederländischen Sportsfreund verfasst worden, weswegen bei den Bestimmungen auch gegebenenfalls etwas (sprachlich) falsch interpretiert worden ist. Das bitte ich ebenfalls zu bedenken!

liebe Grüsse
Detlef
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Bernd Ziesche

Re: Sinnlose Bestimmung?

Beitrag von Bernd Ziesche »

.
Zuletzt geändert von Bernd Ziesche am 31.07.2013, 09:10, insgesamt 1-mal geändert.
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