Tages- vs. Jahres-'Beute'

Hier geht es um wichtige Belange wie Naturschutz, sinnvolle Gewässer-Bewirtschaftung, schonender Umgang mit Umwelt und Kreatur, Ärgernisse (Schlagthemen) wie Klein-Wasserkraft & Kormoran und Rechtliches.

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Unz

Tages- vs. Jahres-'Beute'

Beitrag von Unz »

Hallo an alle,
hätte mal gerne eure Meinung zu folgendem Thema gehört. Bei Jahreskarten wird die Tagesausbeute (schreckliches Wort) eben die Stückzahl der Fische, welche man pro Tag entnehmen darf ersetzt durch ein gewisses Entnahmekontingent an Fischen, welche sich aus der (geschätzten) Produktivität des Gewässers durch die Anzahl der Jahreskartenträger zusammensetzt. Sprich, anstatt 3 oder 4 Fische Pro Tag darf ich im Jahr höchstens (Hausnummer) 20 Fische mitnehmen, aber es bleibt mir überlassen wie viele Fische ich am Tag entnehme, solange die Summe aller entnommenen Fische pro Jahr mein Kontingent nicht sprengt.
Hat jemand schon Erfahrungen damit. Gibt`s hier Schwierigkeiten bei der Umsetzung (Kontrolle, Festsetzung des Kontingents). Was passiert, wenn ich bereits im Mai meine Fische alle gefangen hab, darf ich dann trotzdem noch C&R fischen?
Bringt so was Vorteile für den Bestand (da nur das entnommen wird, was nachwächst)? Was passiert dann mit den Tageskartenanglern?
Laßt mal hören, was ihr davon haltet!
Danke!

Unz
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Harald aus LEV
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Beitrag von Harald aus LEV »

Hallo Unz,
ich denke, ein grosses Problem ist die Kontrolle. Wie willst Du nachweisen, ob jemand im betreffenden Jahr bereits sein Kontingent erfüllt hat, oder nicht. Selbst wenn jeder gefangene Fisch sogleich in eine Fangliste einzutragen ist, dürfte dies schwierig werden; es sei denn, alle Jahreskarteninhaber sind absolut ehrlich :-).

Da rein rechtlich (zumindest in NRW) jeder massige Fisch zu entnehmen ist, müßtest Du zwangsläufig aufhören zu fischen, wenn Dein Kontingent ausgeschöpft sein sollte, auch wenn dies bereits im Mai der Fall sein sollte.
Harald
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borlonimarco
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Beitrag von borlonimarco »

Hallo Harald

Bei uns ist die Eintragung obligat mit Datum Gewässer Art Länge und Uhrzeit
zum Jahreslimit von 50 Salmoniden haben wir monatl. nicht mehr als 15 und tgl. nicht mehr als 3 Stck.

Nichtbeachtung hat den sofortigen Ersatzlosen Jahreskarteneinzug zur Folge. Es wird allerdings auch sehr viel kontrolliert von den Aufsehern

Funktioniert aber ganz anständig so

Gruß

Marco
*dermitderäschetanzt*
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Harald aus LEV
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Beitrag von Harald aus LEV »

Hi Marco,

>>Es wird allerdings auch sehr viel kontrolliert von den Aufsehern<<

genau das ist der Knackpunkt. Wenn man solche Vorschriften erläßt ist häufige Kontrolle unerläßlich, sonst nutzt das Ganze nichts.
Bei uns gibt es ein Tageslimit. Auch hier ist der sofortige Eintrag obligatorisch, sonst Entzug der Lizenz. Aber um ein Jahreslimit adäquat zu überwachen, müßte theoretisch täglich ein Aufseher am Gewässer sein.
Gruß Harald
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Unz

Beitrag von Unz »

Hallo,

danke schon mal für eure Antworten. Also das mit einem Jahreskontigent scheint nur bei ausreichender Kontrolle Sinn zu machen. Welche Bewirtschaftung ist dann eurer Methode nach sinnvoll um den übermäßigen Druck auf den Bestand gering zu halten und den Fischern dennoch mehr als einen Fisch am Tag zu gönnen. Es sind hauptsächlich Jahreskartenträger, die das Gewässer befischen und solange die Regelung von drei Fischen bei 2 Fischgängen wöchentlich (insg. 62 Fischgänge im Jahr) besteht kann man niemandem verbieten, das Tageslimit auszuschöpfen. Wie oft das Tageslimit im Jahr allerdings erreicht wird, hängt auch von der Einstellung des Anglers ab. Bin ganz sicherlich nicht für ständige Kontrolle und Überwachung, aber wie findet man einen Konsens zwischen den Fischern, die `nen Fisch für die Pfanne wollen und der Nutzung des jährlichen Zuwachses, ohne zu stark das Kapital, nämlich den Bestand anzugreifen. Macht es Sinn, die Angelerlaubnis für ein Gewässer von der Entnahmeerlaubnis zu trennen? Sprich, ich bezahle einen (dafür wahrscheinlich etwas moderateren) Grundpreis für die Jahreskarte und darüber hinaus entscheide ich wie viele Fische (ich muß ja nicht alles im Frühjahr entscheiden, Kontingente können vom Verein z.B. jedes Monat ausgegeben werden) ich mitnehmen will. Bin ich reiner C&R-Angler (die gesetzliche Möglichkeit des C&R vorausgesetzt) kann ich meinem Hobby frönen, bekomme auch noch die Jahreskarte etwas billiger, will ich Fische entnehmen, kaufe ich zusätzlich zur Karte noch bestimmte Kontingente, die es solange gibt, bis eben der (geschätzte) Zuwachs aufgebraucht ist.
Ich weiß, hört sich zugegebenermaßen etwas utopisch und kompliziert an, aber habt ihr andere/bessere Vorschläge, dann würd ich die gerne hören :)

Dankeschön!

unz
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Harald aus LEV
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Beitrag von Harald aus LEV »

Hallo Unz,
ich finde das Ganze zu kompliziert. Ich weiß nicht, wo Du wohnst, aber reines C&R ist nicht überall erlaubt. Also würde ich den Teufel tun, es in solchen Gebieten festzuschreiben.
Wie viele Fischer sind es denn? Gibt es das Problem, daß sich einige täglich den Beutel vollmachen, ist es vielleicht am sinnvollsten, die Tagesbeute einzuschränken. Aber wie ich schon schrieb, je mehr Reglement, desto schwieriger wird die Kontrolle dieses einzuhalten. Ist es nicht möglich, unter den Anglern einen Konsens zu finden? Ansonsten bleibt evtl. nur die Beschränkung der Jahreskarten abgestimmt auf die Produktionsfähigkeit des Gewässers.
Gruß Harald
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Unz

Beitrag von Unz »

@ Harald:

Ja wahrscheinlich hast du recht, es ist viel zu kompliziert und eine Überreglementierung kann auch eine schöne Fischerei kaputt machen. Für heuer bleibt sowieso alles beim Alten und was man für's nächste Jahr alles bewegen wird können stellt sich bei der Vereinsversammlung heraus :(

Grüße

unz
Martin16

an der ager

Beitrag von Martin16 »

hallo

Wier an der ager dürfen im jahr max. 12 fische entnehmen! am tag max.1 und nach dem ist das fischen enzustellen!!



mfg martin
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Beitrag von Kurt Zumbrunn »

Hallo Unz
Ich finde Deine Ideen gar nicht so abwegig. Könnte man das Problem nicht ähnlich wie bei den Patentjägern lösen? Diese müssen vor Beginn der Jagdsaision sog. Abschlusskontingente lösen. Diese werden in Form von Kontrollmarken abgegeben. Jeder behöndigte Fisch müsste mit einer solchen Marke versehen werden. Wenn keine Kontrollmarken mehr vorhanden sind, ist fertig mit fischen (schluss, amen, aus!)
Mich dünkt, dieses System wäre umsetzbar.
Gruss
Kurt
<< streamstalkin´ 24/7 >>

Trockenfliegen- und Bambuspurist
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Harald aus LEV
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Beitrag von Harald aus LEV »

Hallo Kurt,
das wäre ähnlich, wie die Tags in Irland beim Lachsangeln.
Die sind ähnlich der Kabelbinder und sind dem gefangenen Lachs durch Maul und Kiemen zu ziehen. Keine Tags mehr, keine Entnahme mehr. Das ginge eventuell. Am Ende der Saison, sind entweder nich genutzte Tags zurückzugeben oder aufzulisten, welche Fische gefangen worden sind. Wird das nicht befolgt, gibt´s für die nächste Saison keine Karte mehr.
Harald
Fliegenfischen - Der natürliche Weg
Unz

Beitrag von Unz »

Hallo Kurt, hallo Harald,

verstehe nicht ganz worin genau der Vorteil dieser Tags gegenüber der Eintragung in die Jahres-/Saisonskarte besteht. Nachdem jeder gefangene (und mitgenommene) Fisch unverzüglich in die Liste einzutragen ist (ich nehme an, so ist es auch mit den Tags) bleibt es bei der Kontrolle doch dasselbe, oder nicht? Deshalb fällt die Kontrolle doch nicht automatisch weg. Also wenn ich das richtig verstanden hab, ist das so eine Art nicht wiederverwendbare Kabelbinder, die ich dem gefangenen (und hoffentlich totem Fisch :suprise: ) durch Maul und Kiemen zieh, damit ich ihn daheim vorm Küchenfertigmachen wieder abtüdeln darf.
Bitte um Nachsicht für meine Unwissenheit und leicht verständliche Aufklärung, der Tag war heute etwas lang :D
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Harald aus LEV
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Beitrag von Harald aus LEV »

Hallo Unz,
die Anzahl der Tags ist abgezählt, also auch die Anzahl der gefangenen Fische. Jeder Tag ist nur einmal benutzbar. Hast Du keine Tags mehr, kannst Du keine Fische mehr entnehmen. Natürlich kommst Du um Kontrollen nicht herum. Sonst könnte man ja auch Fische entnehmen, ohne sie mit einem tag zu versehen.
Gruß Harald
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