Umfrage zur Gewässerbewirtschaftung

Hier geht es um wichtige Belange wie Naturschutz, sinnvolle Gewässer-Bewirtschaftung, schonender Umgang mit Umwelt und Kreatur, Ärgernisse (Schlagthemen) wie Klein-Wasserkraft & Kormoran und Rechtliches.

Moderatoren: Forstie, Maggov, Olaf Kurth, Michael.

Werner

Beitrag von Werner »

Hallo,
da sich die Umfrage in der Tendenz wahrscheinlich nicht mehr sehr verändert und ich sie initiiert habe, möchte ich sie an dieser Stelle - für mich- auswerten und abschließend meine Schlussfolgerungen ziehen : Sie ist nicht repräsentativ, doch sie gibt Hinweise, die jeder für sich selbst verwerten sollte.

Ich schrieb und schreibe Gewässerberichte über verschiedene Angelgewässer. Dem Schreiben voraus geht immer eine ausführliche Recherche, deren Ergebnisse zwar selten im Bericht selbst erscheinen, die mir aber dabei helfen, mir ein "runderes" Bild vom Gewässer zu machen ( auch wenn ich es schon seit 10 Jahren befische ).
Bei diesen Recherchen spreche ich mit Fischern vor Ort, mit Gewässerwarten und Vereinsvorsitzenden und teilweise mit der Fischereibehörde.
Auf diese Weise lerne ich die unterschiedlichsten Bedingungen kennen und kann bislang eine wesentliche Erfahrung daraus ableiten :
Jede Situation ist anders, und jede Situation erfordert bei der Bewirtschaftung, dass man ihre spezifischen Eigenheiten berücksichtigt.
Ob das ein Elektroabfischen der Döbel ist oder das Einbringen von Totholz oder der vorübergehende Besatz mit Regenbogenforellen oder die Veringerung der Zahl an Fischern oder mehrere der Maßnahmen zusammen, ist von der Situation abhängig.

Ich traf fast immer auf Gewässerwarte und Vereinsvorsitzende, die sich bewusst waren, dass sie eine z.T. unerfreuliche Gratwanderung zwischen den legitimen Bedürfnissen der Fischer, Fische zu fangen und den Erfordernissen einer nachhaltigen Gewässerbewirtschaftung zu vollziehen hatten. Und ich traf auf Fischereibehörden, die- manchmal zähneknirschend- sich sehr wohl bewusst waren, dass sie und die Fischer sich gegenseitig brauchen.
Diese Erkenntnis wirkt meiner Erfahrung nach bei den oberen Behörden erfreulich horizonterweiternd und ideologieverhindernd.
Das Ergebnis waren von allen Seiten "abgesegnete" Hegepläne, bei denen die Gewässerwarte nach einer Gratwanderung zwischen den Interessen der Gewässerökologie und denen der Fischer Urteile und Maßnahmen zur Gewässerhege fällten bzw. beschlossen, denen ich vertraue.

Den Maßnahmen und Urteilen von Graylinglover und seinen Mitstreitern traue ich weniger als je zuvor : Trotz zweier guter Artikel in FLFI ist mir dieses Verständnis von Wissenschaft zu "flach". Jemand, der in der Konsequenz bei seiner Art der Gewässerbewirtschaftung nur eine stark "ausgedünnte" Zahl von Fliegenfischern mitnehmen kann, vergißt, dass die Fischer es sind, die sein Engagement erst möglich machen.
Man muss nicht jedes "Kochtopffischen" gutheißen, man darf aber auch nicht das Fliegenfischen zu einer Disziplin für wenige ( Besserverdienende ?) machen und den andern im Zuge einer Begrenzung der Anzahl der Fischer das Fischen verwehren wollen, weil alle Bedürfnisse der Fischer sich der Gewässerökologie unterzuordnen haben.
In dem Zusammenhang kann ich verstehen- nicht gutheißen- wenn einige dieser "Gewässerökologen" sich die Bezeichnung "Spinner" einhandeln.
Manche trifft das sicher unverdient, aber einige haben sich diese Bezeichnung schließlich durch Kompromissunfähigkeit hart erarbeiten müssen.

Ich bin Fischer und will in einer naturnahen Umgebung Fische mit der Fliege fangen und ich möchte, dass alle, die das auch wollen, die Gelegenheit dazu bekommen. Die Fischer - nicht einige Fischer- bezahlen und pflegen die Gewässer, also hat man sie auf dem Weg in eine nachhaltige Bewirtschaftung gefälligst mitzunehmen, Überzeugungsarbeit zu leisten und Kompromissfähigkeit zu zeigen. Die Gewässerwarte und Fischereibehörden, mit denen ich zu tun hatte, konnten das, Die hier versammelten "Gewässerökologen" können das nicht und deshalb werden- in aller Stille- die Gewässerwarte sich ihr Teil denken und nach wie vor tun, was sie für richtig halten.

Es war eine aufschlussreiche Auseinandersetzung und ich danke euch ( Clemens) für den Einsatz einer eher erheiternden Umfrage, die abgekupfert von meinem realen Beispiel ein Szenario erstellt, bei dem von vorneherein feststeht, was herauskommt, albern, aber erfrischend.

Gruß Werner
Zuletzt geändert von Werner am 10.02.2005, 23:00, insgesamt 1-mal geändert.
Graylinglover

Beitrag von Graylinglover »

@ Werner
ch bin Fischer und will in einer naturnahen Umgebung Fische mit der Fliege fangen und ich möchte, dass alle, die das auch wollen, die Gelegenheit dazu bekommen. Die Fischer - nicht einige Fischer- bezahlen und pflegen die Gewässer, also hat man sie auf dem Weg in eine nachhaltige Bewirtschaftung gefälligst mitzunehmen, Überzeugungsarbeit zu leisten und Kompromissfähigkeit zu zeigen. Die Gewässerwarte und Fischereibehörden, mit denen ich zu tun hatte, konnten das, Die hier versammelten "Gewässerökologen" können das nicht und deshalb werden- in aller Stille- die Gewässerwarte sich ihr Teil denken und nach wie vor tun, was sie für richtig halten.


Nichts anderes habe ich im Sinn! Ich bin auch Fischer und bereit so manchen Kompromiss mitzutragen. Nur beim Blick in die Zukunft sehe ich die Notwendigkeit manche liebgewordenen Gewohnheiten abzulegen. Mit Augenmaß und unter der "Mitnahme" der Fischer.

Also nichts für ungut und bis zur nächsten "heissen" Runde

Gruß

Robert

P.S. squid77. Gibt Dich noch:confused: :)
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Was hast du für ein PRoblem mit dem Döbel?

Beitrag von Rattensack »

@Werner

Ich würde dich bitten, mir in der "Umfrage zur Lizenznahme" zu antworten, was dich an der Frage stört.

Die Fragestellung entspricht genau dem, was ich Jahr für Jahr an zig Gewässern in Österreich erleben. Vielleicht beziehst du die Umfrage zu sehr auf dich selbst ?

Haltest du die Szenarien für unrealistisch? Wie gesagt, genau die Situation haben wir an eine Reihe von durchschnittlichen Gewässern.

Was ich mit der Umfrage bezwecken wollte: Scheinbar gibt es nicht allzu selten ein Kommunikationsproblem zwischen Bewirtschaftern (welche die Fischer zu primitiv einschätzen und besetzen wie die bösen).
Die Umfrage zeigt ja bis jetzt, dass scheinbar doch ein nicht zu unterschätzendes Potential an Fischern besteht, welcher - wie schon erwähnt - das Sekkieren von Quastenflossern auf Kosten der Gewässerökologie nicht allzu viel Spass bereitet.

Darauf gilt es zu reagieren!

Clemens

P.S.: Was ist jetzt mit dem Entfernen von Döbeln, ha? Hältst du das für eine geeignete Bewirtschaftungsmethode? Wie alt bist du, Mann, dass du noch immer derartige Massnahmen hier anführst unter dem Aspekt "die Fischer machen so viel für unsere Gewässer". DAS fällt sicher nicht darunter!!!
Ich glaub wir müssen dazu einen eigenen thread starten, bist du so frei oder soll ich? In den nächsten 2 Tagen habe ich leider kaum Zeit, wie schaut´s bei graylingover aus?
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Ich vergass...

Beitrag von Rattensack »

es gibt ja schon einen ganz exzellenten thread zum Thema Döbel vs. Forelle.

Dem ist nicht viel hinzuzufügen.

Was mir noch fehlt:

Ich schätze den Döbel als ganz exzellenten Sportsfisch.
Wer einen Döbel gezielt überlisten kann, fängt eine frisch besetzte Forelle mit links (und hat begriffen, worum´s bei der Fliegenfischerei geht).
Aber das gehört ja nicht hier her.

So, Abend dann,
Clemens
Werner

Beitrag von Werner »

Lieber Clemens
P.S.: Was ist jetzt mit dem Entfernen von Döbeln, ha? Hältst du das für eine geeignete Bewirtschaftungsmethode? Wie alt bist du, Mann, dass du noch immer derartige Massnahmen hier anführst unter dem Aspekt "die Fischer machen so viel für unsere Gewässer". DAS fällt sicher nicht darunter!!!


bleib mir jetzt bitte mit deinem geistigen Dünnschiss vom Hals, diskutiere mit Stekus in deinem Thread über die Tiefe von Kühlschränken und belege bei der Volkshochschule einen Lesekurs, vielleicht verstehst du dann endlich einmal das, was ich schreibe, im Zusammenhang.
Aber bitte nerv nicht weiter mit Quastenflossern und dergleichen.

Geh spielen !

Nichts für ungut

Werner
thomas t.

Beitrag von thomas t. »

darf ich um contenance bitten meine Herren?

Mir persönlich gefiel das Niveau am Anfang der Diskussion wesentlich besser zumal ich glaube, daß man auch den anderen Standpunkt achten kann, man muß ihn ja nicht einnehmen.

oder mit anderen Worten:

Habt euch bitte wieder lieb!!! :-)

Guß Thomas
Olaf Kurth
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Beitrag von Olaf Kurth »

"Die Forum-Regeln:
Was gehört nicht in dieses Forum:


=> Beiträge, welche gegen die guten Sitten, den guten Ton und gute Umgangsformen verstossen. "


Werte Diskutanten,

gegen eine hitzig gegührte Fachdiskussion hat niemand was; sie bereichert das Forum und wird gelesen. Falls ihr Euch allerdings gegenseitig beschimpfen und beleidigen möchtet, macht das bitte per PN oder Mail. Wir möchten davon verschont bleiben.

Habe die Ehre, Olaf :cool:
Und Gott sprach zu den Steinen im Fluss: "Wollt ihr Mitglieder der UNERSCHROCKENEN werden?" Und die Steine antworteten: "Nein Herr, dafür sind wir nicht hart genug."
Werner

Beitrag von Werner »

darf ich um contenance bitten meine Herren?


Selbstverständlich darfst du das, Thomas. Allein mir fehlt die seelische Stärke, dieselbe ( Contenance ) stets zu wahren. Der Volksmund nennt
das : "Da platzt mir der Kragen." Meiner konnte sich nicht verkneifen dasselbe zu tun.
Was du nicht darfst, ist, mir Belehrungen zu erteilen, dass man den anderen Standpunkt achten könne, ich bin schon 18 und weiß das, obwohl.........

Aber um meinen guten Willen zu demonstrieren und weil ich die Anmerkungen Olafs, der ja nur seine Pflicht tut, fürchte, achte und dergleichen - auch da hätte eine Erinnerung an die Forumsregeln genügt ohne pastorales Fingerheben- hier eine mit der Contenance und den Forumsregeln kompatible Version :
P.S.: Was ist jetzt mit dem Entfernen von Döbeln, ha? Hältst du das für eine geeignete Bewirtschaftungsmethode? Wie alt bist du, Mann, dass du noch immer derartige Massnahmen hier anführst unter dem Aspekt "die Fischer machen so viel für unsere Gewässer". DAS fällt sicher nicht darunter!!!


Lieber Clemens, alt bin ich, Mann, alt,
aber ich las deine Unterstellungen zu meiner Person und Ansicht im gesamten Thread stets mit großem Interesse, fühlte mich aber weder fähig noch willens, dir jedes Mal die Bedeutung meiner Äußerungen in einem gesonderten Exkurs zu erläutern. Deshalb schwieg ich zu deinen Beiträgen meistens. Ich sehe ein, dass das ein Fehler war, den ich hier gutmachen möchte. Da ich in diesem Sinne nicht den gesamten Thread aufarbeiten kann, werde ich mich bemühen, am Beispiel des obigen Zitates dir Genaueres zu erklären.

Hier meine Aussage : "Ob das ein Elektroabfischen der Döbel ist oder das Einbringen von Totholz.............."

Ich erwähnte diese Maßnahmen als Beispiele für Gewässerbewirtschaftungsmaßnahmen. Das heißt aber nicht, dass ich selbst das Abfischen der Döbel sinnvoll finde, lieber Clemens.
Genauer : Wenn ich erwähne, dass es im Augenblick draußen regnet, heißt das nicht, dass ich für den Regen verantwortlich bin.
Ich hoffe, das du jetzt nicht im nächsten Beitrag fragst, was ich denn gegen Regen hätte usw.
Nun, da du mir im ganzen Thread stets unterstelltest, dass Positionen und Handlungen, die ich als Beispiel erwähnte, auch die meinen seien, schloss ich daraufhin auf eine etwas ausbaubedürftige Lesefähigkeit und empfahl dir mehrmals, Besagtes noch mal zu lesen bzw. nicht so selektiv zu lesen. Allein es fruchtete nichts und du machtest weiter in dem dir eigenen Stil.
Ich antwortete auf deine Anwürfe nicht, eben um dabei der vielbeschworenen Contenance keine Gelegenheit zu geben, verlustig zu gehen. Aber mein Kragen, weißt du, er entblödete sich nicht, zur Unzeit zu platzen, was Thomas und unserem Moderator Olaf Gelegenheit gab , mich ( oder uns ? ) zur Ordnung zu rufen. Die Volkshochschule kannst du vergessen, ich erkläre dir in Zukunft ( kursiv in einem Extraexkurs ), was ich meine und den Zusammenhang drumherum, der die Bedeutung einer Äußerung ja bestimmt, auch. Übrigens, ich habe nichts gegen Döbel, aber ich bin keiner, halte das bitte auseinander.


Gruß Werner
Zuletzt geändert von Werner am 11.02.2005, 00:51, insgesamt 1-mal geändert.
thomas t.

Beitrag von thomas t. »

Mensch Werner,

setz doch einfach mal voraus, daß Olaf oder ich es nicht geschafft habe zwischen zwei Beiträge zu kommen.
Auch war mein Zeigefinger nicht erhoben, dafür beim Schreiben mein Grinsen um so breiter.
Lobenswert betrachte ich in jedem Fall eine rudimentäre Schreibweise (wie schon mal angesprochen) trotz Groll, da kann selbst ich noch was lernen!

Gruß Thomas
Graylinglover

Beitrag von Graylinglover »

@ Thomas,

Danke für den Sieg des Humors :D

:jumpers:

Robert :jeck:
Olaf Kurth
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Beitrag von Olaf Kurth »

Lasst uns mal lieber Humor in den Thread bringen - besser iss das!!!

Also: Pächter, die in unserem Bereich RF besetzen und vielleicht auch noch größere Fische, denen geht es schlecht! Sie werden von Amts wegen enteignet, die Kinder kommen ins Heim und die Kirchenleitung (unabhängig von der Konfession) beantragt die Scheidung der Ehe. Wer will das alles auf sich nehmen für ein paar Fische?????? ;) :rolleyes: :D

Im Ernst - RF-Besatz ist bei uns verboten aber hier und da sind ein paar dabei wenn z.B. eine Weiheranlage in den Nebenbächen übergelaufen ist. Wir haben zudem das Glück, dass wir die BF in reproduzierenden Stämmen im Gewässer haben und diese Stämme in den einzelnen Laichbächen pflegen können. Die E-Befischung und die Verteilung der einsömmrigen BF ist zwar jedesmal eine Menge Arbeit, doch wir machen das gerne. Bf-Setzlinge bekommen wir als Wildlinge aus einer hessischen Fischzucht, die selbst 50 KM eigenenes Fließgewässer haben und über einen guten BF-Stamm verfügt.

Nach dem Besatz mit Wildlingen sind die kleinen Fische innerhalb kurzer Zeit im Gewässer verschwunden, während leicht domestizierte BF aus dem Rundstrombecken auch nach Tagen noch im Pulk stehen und bei Ankunft eines Menschen am Wasser geschlossen in seine Richtung schwimmen. Es könnte ja Futter geben.

Selbstverständlich sind Wildlinge als Besatz teurer, doch diese Fische sind Strömungsverhältnisse gewohnt, sie sind im Bach großgeworden und auch sehr viel misstrauischer. Somit ist die natürliche Ausfallrate nach dem Besatz sehr gering. Wichtig sind aber die ähnliche Wasserzusammensetzungen zwischen Aufzuchtgewässer und dem neuen Gewässer. Mehr als 80 - 100 KM sollten nicht dazwischen liegen.

So sehr ich auch als Angler den Wunsch nach Amerikanern in mittlere bis größere Flüsse verstehen kann, streng genommen gehört die RF nicht in unsere Bäche. Sie ist nicht nur Nahrungskonkurrent (genau wie BS) zur BF sondern auch direkter Konkurrent um vorhandene Laichplätze im Oberlauf vieler Bäche. Sie könnten praktisch die Laichgruben der BF freilegen, ihren Laich abgeben und alles wieder zudecken.

Mittlerweile ist genau dies ein Punkt, der uns Kopfzerbrecken macht: Ich fange beispielsweise jedes Frühjahr RF mit laichgedehntem After und zerschundener Schwanzflosse (vom Laichgrubenschlagen) in vielen Nebenbächen. Außerdem fangen wir beim E-Fischen regelmäßig winzige RF von 2 bis 2 cm in den Oberläufen der kleinsten Bäche, so dass hier von einer natürlichen RF-Reproduktion ausgegangen werden muss. Unter der Hand wird das übrigens auch von wissenschaftlicher Seite bestätigt. Wat nu????????

Es scheint so, als ob uns die Natur schon längst überholt hätte.

Gruß, Olaf
Und Gott sprach zu den Steinen im Fluss: "Wollt ihr Mitglieder der UNERSCHROCKENEN werden?" Und die Steine antworteten: "Nein Herr, dafür sind wir nicht hart genug."
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Rattensack
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Beitrag von Rattensack »

@Werner,

zuerst entschuldige bitte für meinen Fehlgriff hinsichtlich des angeschlagenen Tons. Mir ist ebenfalls sozusagen der Kragen geplatzt.

Du haltest mich übrigens für einen ärgeren Fundamentalisten als ich in Wirklichkeit bin - in meiner Branche gibt es viele, die (keine Fischer sind) und extremere Positionen vertreten. Allerdings muss ich gestehen, dass ich in dieser Diskussion gerne sehr hart argumentiere, weil das eine spannende Diskussion ergibt. Ich glaube, du hast einfach viele meiner Vorwürfe (die auf viele konkrete Erfahrungen mit Fischern basieren) auf dich bezogen - ich halte dich übrigens für einen recht aufgeschlossenen Menschen, der sich engagiert und informiert.

Auf ein paar Sachen würde ich gerne eingehen:
Original geschrieben von Werner
Hallo,
Jede Situation ist anders, und jede Situation erfordert bei der Bewirtschaftung, dass man ihre spezifischen Eigenheiten berücksichtigt.
Ob das ein Elektroabfischen der Döbel ist oder das Einbringen von Totholz oder der vorübergehende Besatz mit Regenbogenforellen oder die Veringerung der Zahl an Fischern oder mehrere der Maßnahmen zusammen, ist von der Situation abhängig.
Für mich hört sich das schon so an, als würdest du das Entfernen von Döbeln als eine zulässige Bewirtschaftungsmethode halten.

Das halte ich für eine diser typische Massnahme von kurzsichtigen Fischern (ich meine jetzt nicht dich!!!!), die Symtome statt Ursachen bekämpfen, wie das bereits abgenudelte Thema Besatz statt Selbstbeschränkung + Lebensraumverbesserung oder auch den Kormoranabschuss.
Original geschrieben von Werner
Den Maßnahmen und Urteilen von Graylinglover und seinen Mitstreitern traue ich weniger als je zuvor : Trotz zweier guter Artikel in FLFI ist mir dieses Verständnis von Wissenschaft zu "flach". Jemand, der in der Konsequenz bei seiner Art der Gewässerbewirtschaftung nur eine stark "ausgedünnte" Zahl von Fliegenfischern mitnehmen kann, vergißt, dass die Fischer es sind, die sein Engagement erst möglich machen.
Dem muss ich widersprechen, unsere Firma (wie fast alle Gewässerökologen, zumindest in Ö) leben nur zu einem verschwindend geringem Teil von Aufträgen die durch Fischer oder Fischereiabgaben finanziert werden. Dazu sind diese Budgets einfach zu klein (und werden meist in Besatz fehlinvestiert).

Massnahmen, die die (fischereiliche und ökologische) Situation in Gewässern wirklich und nachhaltig verbessern können, sind fast ausnahmslos wasserbauliche Maßnahmen, und die sprengen die Budgets der meisten Vereine.

Nichts desto trotz können gerade diese Vereine eine wichtige Katalysator - Funktion bewirken, wenn sie auf die Politik Druck ausüben. Leider - jetzt wieder eine dieser provokante Meldung meiner seits (die sich NICHT auf Werner bezieht) - beschränkt sich der Druck der meisten Angelvereine auf einen Besatzdruck auf unsere Gewässer. Aber zum Glück gibt es mittlerweils eine Reihe von Gegenbeispielen dazu, und das freut mich.

Und nochmal an Werner, es würde mich wirklich persönlich interessieren was dich an meiner Umfrage stört - wie bereits dargestellt, sie spiegelt meine Erfahrung in einer ganzen Reihe von Gewässern wider.

So, dann sind wir mal gespannt wohin uns diese Diskussion noch führen wird, mir macht das ganze Spass, Reibung erzeugt Wärme...

Grüße an alle,
clemens
Werner

Beitrag von Werner »

Clemens ?
was dich an meiner Umfrage stört -


Im Prinzip nichts, ich finde es es halt erheiternd, wenn man Umfragen so konstruiert, dass einem von vorneherein die "Mehrheit" bei dem Punkt sicher ist, den man selbst für richtig hält und wenn die, die abstimmen, das auch nicht merken . Das Forum ist in diesem Thread ohnehin eine ergiebige Quelle unfreiwilligen Humors, wie man auch in anderen Postings festzustellen nicht umhin kommt. ( Oder war das freiwillig Thomas ? )
Noch ein letztes Wort zu den Döbeln : Ich bin weder ( generell ) dafür noch dagegen, Döbel elektrisch abzufischen, ob das sinnvoll ist, muss gemäß meiner Ansicht in der jeweiligen Situation von den dafür verantwortlichen Leuten entschieden werden und nicht aus der Ferne von irgendwelchen Gewässerökologen.

Ich möchte mich aber der von dir bevorzugten "Reibungswärme" entziehen. Meine Position ist klar und es macht keinen Sinn, z.B. einen "Hirsch" davon überzeugen zu wollen, dass dauerndes Gras- und Rindenfressen ungesund sei. Denn er kann nicht anders, also wozu mit ihm darüber diskutieren. Außerdem bin ich nicht gut im Hirscheüberzeugen. ( Nein, Clemens, ich habe nichts gegen Hirsche . ) Und du bist sicher auch keiner.
Dann ist es ja auch so, dass zwar bei meiner Abstimmung eine Anzahl Fliegenfischer meine Position nachvollziehen, mich aber bei dieser Diskussion ziemlich im Regen ( außer Thomas ) "stehen lassen" : Also wozu soll ich die Vereinigung der "Wirbestimmenalleinewoslanggehtökologen" sich nur an mir reiben lassen. Schlank bin ich zwar nicht, aber meine Körperoberfläche hält soviel Reibungshitze auf Dauer nicht aus.
Diskutiert alleine weiter, gönnt mir die Freude, mich gelegentlich über Umfrageszenarien zu amüsieren. Macht schön weiter, während ich den Verfallsprozess bestaune, der seit meiner Studienzeit vor mehr als dreißig Jahren von mir bislang unbemerkt an den deutschsprachigen Universitäten stattgefunden haben muss.


Tschüss Clemens
Zuletzt geändert von Werner am 12.02.2005, 00:21, insgesamt 1-mal geändert.
stekus

Beitrag von stekus »

Ich fange beispielsweise jedes Frühjahr RF mit laichgedehntem After und zerschundener Schwanzflosse (vom Laichgrubenschlagen) in vielen Nebenbächen. Außerdem fangen wir beim E-Fischen regelmäßig winzige RF von 2 bis 2 cm in den Oberläufen der kleinsten Bäche, so dass hier von einer natürlichen RF-Reproduktion ausgegangen werden muss. Unter der Hand wird das übrigens auch von wissenschaftlicher Seite bestätigt. Wat nu????????
In der Zeit die RF mit E abfischen. Dabei aber sehr vorsichtig vorgehen, um etwaige "BF-Gelege" nicht zu zerstören! Habe selbst schon RF (Flüchtlinge aus einer Zucht) bei frischer Tat in knöcheltiefem Wasser "ertappt". Die waren so beschäftigt, dass ich sie mit der Hand rausgefangen habe. Waren übrigens schön gefärbt! Also in der Zeit immer Augen offen haben!
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