Umfrage zur Gewässerbewirtschaftung

Hier geht es um wichtige Belange wie Naturschutz, sinnvolle Gewässer-Bewirtschaftung, schonender Umgang mit Umwelt und Kreatur, Ärgernisse (Schlagthemen) wie Klein-Wasserkraft & Kormoran und Rechtliches.

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Werner

Umfrage zur Gewässerbewirtschaftung

Beitrag von Werner »

Hallo,
im Thread Regenbogenforellenbesatz usw. erklärt mir ein Befürworter einer gewässerökologisch- sinnvollen- Bewirtschaftung- um jeden- Preis, dass ich mich a) auf die Couch begeben soll, b) schlägt er vor, die Meinung einer größeren Teilnehmerzahl per Umfrage zu erkunden. Da das in diesem Zusammenhang schon die zweite Meinungsumfrage ist, die er vorschlägt, aber nicht in die Wege leitet, tue ich das.
Also es geht hier nicht um Meinungsäußerungen- das kann man im besagten Thread tun- sondern um reines Abstimmen zwischen zwei offensichtlich unvereinbaren Positionen.
Ich bitte also um rege Teilnahme, damit man sich tatsächlich ein realistisches Bild machen kann.

Gruß Werner
Zuletzt geändert von Werner am 08.02.2005, 20:14, insgesamt 1-mal geändert.
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Wolfgang Hinderjock
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Beitrag von Wolfgang Hinderjock »

Da ja in dem anderen Thread ein gewisser Ansichtsunterschied zwischen Bergbewohnern und Flachländern gemacht wurde........;) , mal eine Meinung aus dem Flachland, da wo es ziemlich flach ist, aber immerhin ich wohne noch 39m über dem Meeresspiegel.

Zu Anfang mal ein paar der Gegebenheiten wie sie bei uns im westlichen Mecklenburg vorherrschen.

*. Privatstrecken oder Vereinsstrecken gibt es unter den Salmonidengewässern nicht, sie unterstehen direkt dem Landesanglerverband M/V

*. Regenbogenforellenbesatz ist grundsätzlich verboten

*. Alle Salmonidengewässer hier sind Seenabflüsse mit ständigem Regionswechsel
*. Alle diese Gewässer, bis auf eine Ausnahme haben einen autochonen Bestand von Salmo trutta, entweder als stationäre oder teilwandernde Form.

*. Die Äsche kommt hier auf natürlichem Wege nicht vor, bildet aber in einem Gewässer nach Besatz in den 70er Jahren einen stabilen Bestand.

*. Es gibt ein Gewässersystem, daß sich 50 jahre jeglicher Form einer Bewirtschaftung im weitesten Sinne entziehen konnte(direkt im ehemaligen Grenzverlauf), zwar nicht als Salmonidengewässer klasssifiziert, aber mit autochonem Bachforellenbestand.


Ich persönlich halte die Bewirtschaftung durch den Verband für vorteilhaft, da sie eventuellen fragwürdigen Besatzmaßnahmen, welche in privatem oder vereinlichem Interesse geschehen könnten weitgehend vorbeugt.
Ich betrachte hier mal den Begriff "Bewirtschaftung" frei von wirtschaftlichen monetären Gesichtspunkten.

Besatzmaßnahmen sind an diesen Gewässern bisher kaum nötig gewesen, nur in geringfügem Maß wurden an einigen Gewässern sporadisch bestandsfördernde Maßnahmen geringen Umfangs durchgeführt(Brütlingsbesatz aus Eigenproduktion).

Die Bestandsdichte an Salmoniden kann sich sicher nicht mit bestimmten Gewässern des Mittelgebirges messen, dagegen spricht der Charakter der Gewässer.
Der Beanglungsdruck ist auch nicht so hoch wie in anderen Gegenden.
Die Anzahl der ausgegebenen Angelkarten unterliegt einer gewissen Limitierung in der Anzahl, das gilt auch für die Tageskarten, welcher Schlüssel dabei angewendet wird entzieht sich meiner Kenntnis(besser gesagt erschließt sich mir nicht ganz......), auf jeden Fall hat der Naturschutz damit zu tun, da viele Strecken in Naturschutzgebieten liegen aber trotzdem anglerisch genutzt werden dürfen.

In den letzten Jahren hat sich eigentlich unter allen hier fischenden Anglern eine sehr selektive Entnahmepraxis durchgesetzt, die Entnahme ist also sehr gering.
Fast alle dieser Gewässer haben die Eigenheit in der warmen Jahreszeit nahezu völlig zu verwuchern, sodaß in weiten Bereichen eine Befischung absolut unmöglich wird, auf diese Weise verschaffen sich die Gewässer quasi eine zusätzliche Schonzeit.

Wenn ich diese Gegebenheiten so sehe, würde ich in diesem Fall einen Besatz mit Regenbogenforellen um die Gewässer attraktiver zu machen für ökologischen Blödsinn ansehen.
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Werner

Beitrag von Werner »

Wolfgang,
"Wenn ich diese Gegebenheiten so sehe, würde ich in diesem Fall einen Besatz mit Regenbogenforellen um die Gewässer attraktiver zu machen für ökologischen Blödsinn ansehen."

Das würde ich in diesem Fall auch.

Gruß Werner
Graylinglover

Beitrag von Graylinglover »

@ Werner

die zweite Frage hätte richtigerweise (sinngemäß) "für das Fischen auf Salmoniden verloren geht" heißen müssen! Fliegenfischen beschränkt sich m.E. nicht nur auf Fettflossenträger.

Du kannst mich im Thread ruhig beim Namen nennen. Ich steh zu meiner Meinung :D

Gruß

Robert


@ an alle: Bitte lest erst in Ruhe den Thread durch bevor ihr abstimmt. Es ist nicht so schlimm wie die Programmhefte der Parteien vor einer Wahl ;)
Graylinglover

Beitrag von Graylinglover »

in der ersten Frage natürlich ....
sepp
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Beitrag von sepp »

Servus Werner
Worüber willst du Abstimmen? Über eine Couch oder über Besatz? Ich würde sagen, Gewässer mit Naturbestand kein Besatz und bestmöglichger Schutz, Gewässer ohne Narurbestand ( und die sind ja nicht wenige) auch RBF Besatz.
Gruß Sepp
ratschan

Text nicht fair

Beitrag von ratschan »

Die Abstimmung ist insoferne faul, als unterstellt wird, dass ein Gewässer erst durch Besatz von fangfähigen Fischen für Fliegenfischer interessant wird.

Es soll Fliegenfischer geben, die sich ärgern, wenn sie einen Besatzfisch (der als solcher oft leicht erkannt werden kann) fangen. Und es gibt natürlich andere Fischarten, die für aufgeschlossene Fliegenfischer mindestens so attraktiv sind wie eine vor 2 Tagen besetzte RF.

Im übrigen bin ich froh, dass nicht nur wir Fischer über das Wohl der Gewässer entscheiden (steinigt mich), sondern auch andere Menschen, denen das Wohl der Gewässer ein Anliegen ist.

Clemens,
argent provocateur
Zuletzt geändert von ratschan am 09.02.2005, 14:37, insgesamt 1-mal geändert.
stockinger
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Beitrag von stockinger »

Hi Clemens
Spitze steine, Runde Steine oder Kies? SCNR
TL
Sebastian
Werner

Beitrag von Werner »

Hallo Kollegen,
ich möchte euch bitten, trotz der Stimmungmache von ratschan und Graylinglover bei dieser Abstimmung im Ursprungsthread nachzulesen, worum es in der konkreten Situation wirklich ging, bevor ihr abstimmt.

Vielen Dank Werner
ratschan

Beitrag von ratschan »

@Werner:

Es ist mir natürlich klar, dass diese Umfrage in keinster Weise repräsentativ ist - die von mir kritisierten "Hauptsache es hängt was am Haken" Fraktion schaut schließlich gar nicht hier rein in "Natur & Umwelt".

Eine Grundaussage kann man aber beim derzeitigen Stand wohl tätigen:
Die von graylingover und mir bezogene Position entspricht nicht nur der Meinung einiger weniger Öko - Utopisten, sondern einer ernstzunehmenden Fraktion!

Und das trotz deiner ich sag mal sehr pointierten Formulierung der Umfrage!

Das gibt Anlass zu berechtigter Hoffung und macht mich trotz allem stolz, ein Fliegenfischer zu sein.

Petri Heil,
Clemens
Jürgen Gaul

Beitrag von Jürgen Gaul »

Original geschrieben von Werner
ich möchte euch bitten, trotz der Stimmungmache von ratschan und Graylinglover bei dieser Abstimmung im Ursprungsthread nachzulesen, worum es in der konkreten Situation wirklich ging, bevor ihr abstimmt.
Jetzt bleib mal bitte auf dem Teppich, Werner!

Robert und Clemens haben hier keine Stimmungsmache betrieben, sondern lediglich die auch in meinen Augen sehr suggestive Fragestellung der Abstimmung kritisiert. Ich für meinen Teil kann nur vor Praktiken wie einem Besatz mit fangfähigen Fischen - aus welchen Gründen auch immer - warnen. Die Kollegen von BUND und NABU und ihre Sympathisanthen in den Landratsämtern und Regierungspräsidien beobachten genau, was wir an den Gewässern tun, und zu gegebener Zeit werden sie uns ganz gewaltig den A..... aufreißen.

In der Hoffnung, dass es nicht so weit kommen möge grüßt Euch
Jürgen
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roland k
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Beitrag von roland k »

Ich kann da nicht mit abstimmen, da werde Antwort a noch Antwort b meine Einstellung zur Bewirtschaftung spiegelt.

Roland
man muss einfach reden, und kompliziert denken - nicht umgekehrt
thomas t.

Beitrag von thomas t. »

Hallo,

ob repräsentativ oder nicht spielt denke ich bei dieser Umfrage keine Rolle.
Auch eine Warnung vor der Obrigkeit ist hier fehl am Platz, da Sympathisanten der genannten Verbände, man muß wohl leider sagen, wenig Einfluß haben.
Die Wahrheit wird wie immer in der Mitte liegen.
Generell möchte ich jedoch anmerken, daß auch ein "unökologischer" Besatz mit RF die Attraktivität eines Gewässers zu steigern vermag und resultierend daraus der Wert dieses Gewässers für eine größere Anzahl von Fischern einen stärkeren Anreiz zur Hege bietet, in deren Folge, wie die Erfahrung lehrt, ein Umdenken zu Qualität statt Quantität entsteht.
Für mich persölich kann ich ausschließen jährlich 20-30 Arbeitsstunden am Wasser zu leisten, um in 15 Jahren u.U. einen Fisch zu fangen den ich wieder reinsetzen muß. Das Verhältnis muß stimmen! Und wenn man dies kurzfristig mit RF sicherstellt ist aus meiner Sicht nichts dagegen einzuwenden.

Gruß Thomas
Werner

Beitrag von Werner »

@ Jürgen,
die
sehr suggestive Fragestellung
spiegelt haargenau die Alternativen wieder, zwischen denen im konkreten Fall - im Ursprungsthread zu lesen- zu entscheiden ist, wie dort umfangreich dargelegt.
Lies ihn erst, mach dich mit dem konkreten Beispiel vertraut und erzähle mir dann etwas von auf dem Teppich bleiben.
Dass dir die Fragestellung nicht passt, kann ich angesichts deiner Ansicht nachvollziehen, aber es ist im konkreten Fall nun mal so, dass das Exekutieren von Graylings, ratschans und deiner bevorzugten Verfahrensweise mittelfristig zum "Verlust" des Gewässers führen würde.

Das mag unbequem sein, ändert sich aber nicht dadurch, dass du an den Fragen herumkritisierst.
Unz

Beitrag von Unz »

Kann hier leider nicht mit abstimmen, da mir die beiden Alternativen nicht genügen und nicht schlüssig vorkommen. In Möglichkeit b) heißt es "vorübergehend". Wenn das Gewässer dasselbe ist wie in a) und für Möglichkeit b) sowieso nur ein vorübergehender (wie lange ist "vorübergehend"??? Wie wird der Zeitpunkt für den Abbruch des Besatzes bestimmt???) Besatz nötig ist, bin ich in jedem Fall für a), da nach Beendigung des vorübergehenden Besatzes das Gewässer im Fall a) für mit attraktiver erscheint. Von einem möglicherweise verlorengegegangenen Gewässer kann also nicht die Rede sein. Sollte das Gewässer wirklich unwiederbringlich ohne Besatz für den Fischer verlorengehen, so wird auch Variante b) dies mit vorübergehendem Besatz im besten Fall hinauszögern können, jedoch nicht verhindern, außer man entschließt sich, den Begriff "vorübergehend" in eternis zu dehnen.
In solch einem Fall ("verlorenes Gewässer") wird das Gewässer meiner Meinung nach aber nicht durch Besatz sondern durch andere Maßnahmen zu retten sein, da die Ursachen woanders zu suchen sind. Oder man überlegt sich alternativ, ob das Gewässer bereits in der Vergangenheit die Voraussetzungen für ein Salmonidengewässer erfüllt haben, da ich Forellis auch in Teichen gut halten kann, ein Salmonidengewässer im engeren Sinn (ihr versteht schon, was ich mein) wird daraus aber trotzdem nicht.
So, das von meiner Seite für heute

unz
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