Ungarn: Industriekatastrophe bedroht Marcal, Raab, Donau

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Seeadler
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Ungarn: Industriekatastrophe bedroht Marcal, Raab, Donau

Beitrag von Seeadler »

Ein Dammbruch in einem Aluminiumwerk in Ungarn hat einen ganzen Landstrich und mehrere Dörfer teilweise mehrere Meter unter hochgiftigem Schlamm verschüttet. Es gab Tote und Verletzte. Die Schlammasse erstreckt sich über eine Fläche von 40 Quadratkilometern, betroffen insgesamt ist eine Fläche von 40.000 Quadratkilometern.

Jetzt droht ein Ökodesaster: Grundwasser und Flüsse sind bedroht. Noch hat die ätzende Giftbrühe (PH-Wert 12, Quelle: Greenpeace Österreich) die Donau nicht erreicht. Marcal und Raab sind bereits betroffen.

http://www.nachrichten.at/nachrichten/w ... t17,477798
Zuletzt geändert von Seeadler am 06.10.2010, 19:00, insgesamt 1-mal geändert.
Seeadler
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Fotos

Beitrag von Seeadler »

Hier eine Fotoserie aus dem betroffenen Gebiet:

http://www.n-tv.de/mediathek/bilderseri ... 43851.html
Philzlaus
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Beitrag von Philzlaus »

Und ich hab mir seit zwei Wochen den Kopf zerbrochen wo ich mir Karten zum Hechtfischen hole. Bald kann ich sie ohne Rute mit dem Kescher landen :(
gruss
Philipp
Seeadler
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Beitrag von Seeadler »

Die Giftbrühe hat heute die Donau erreicht. In vier Tagen wird sie Bulgarien erreichen. Laut staatlichen Stellen sei der Säuregrad der ungarischen Donau noch nicht bedenklich. Auf die Schwermetallkontamination wird in dieser Aussage gar nicht erst eingegangen. (Quelle: Radionachrichten, Bayern 3.)

@Philzlaus: wohin wolltest denn zum Hechtfischen?
Philzlaus
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Beitrag von Philzlaus »

Das weiss ich bis heute nicht. Ich such ein gutes Revier um Wien herum. Und hier gäbe es einige Donaureviere. Allerdings bei genauerem Nachdenken müsste die Giftbrühe stromauf schwimmen um hier was zu verseuchen.
gruss
Philipp
Seeadler
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Beitrag von Seeadler »

Hallo, @ philzlaus: österreich ist nicht betroffen

hier ein aktuelles Video zur Situation in Ungarn:
http://de.news.yahoo.com/31/20101007/vi ... 11c04.html
Seeadler
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Beitrag von Seeadler »

Jetzt droht ein weiterer Dammbruch und eine zweite Giftflut:

http://de.news.yahoo.com/2/20101009/tts ... b2fc3.html
akos
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Beitrag von akos »

Hallo,
Betroffen sind nur 10 Quadratkilometern und in die Donau ist nichts messbares eingeflossen weil die Lauge noch in den Marcal mehr oder weniger erfolgreich neutralisiert wurde. Die zweite Dammbruch wird passieren aber die Behörden bauen gerade eine andere Damm die alles auffangen sollte was herausfliesst. Eigentlich ist das Schlamm die noch drin ist beinahe fest.
Seeadler
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Beitrag von Seeadler »

Hallo akos,


also laut deutschen und österreichischen Medien sind 40 Quadratkilometer direkt betroffen und 40 000 indirekt.

Auch ist der Rotschlamm definitiv in die Donau eingeflossen. Dass der Säuregrad kaum mehr nachgewiesen werden kann mag an der erfolgreichen Neutralisierung oder, wie, es heißt, zum großen Teil auch an der enormen Verdünnung durch die Wassermassen der Donau liegen.
Unabhängig vom Säuregrad aber bilden die mitgeführten hohen Anteile von Schwermetallen eine große und langfristige Gefahr.

Grüße nach Ungarn

Daniel

@akos: Habt ihr Angler und Fliegenfischer genauere Informationen zu Fischpopulationen, etc. Gibts da schon erste Untersuchungen?
akos
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Beitrag von akos »

Hallo Daniel,
Ganz Ungarn ist 93 000 Quadratkilometer gross, so 40 000 ist ein bisschen zu viel...
Es gab Vorgestern schon Fischsterben im Donau oberhalb Budapest, aber ganz marginal, mann konnte 10-15 Fische an eine 20 Kilometer lange Strecke sehen. Betroffen waren Barbel, Sterlet und Zaehrte, also Fische die im Hauptstrom am Grund leben. Die Kiemen waren weiss vielleicht vom Gips die zum Neutralisierung die Lauge benutzt wurde.
Leider sind die Fische im Donau wesentlich mehr vom Kormoranen bedroht.
Seeadler
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Beitrag von Seeadler »

Hallo akos,

die Zahl von 40.000 Quadratkilometern die indirekt betroffen sind findest du unter anderem hier: http://www.nachrichten.at/nachrichten/w ... t17,477798 unter der Überschrift "notstand ausgerufen".
Die Zahl von 40 000 Quadratkilometern die gefährdet sind ist eine offizielle Zahl des Staatssekretärs für Umwelt, Illes, wie du auch hier nachlesen kannst: http://www.abendblatt.de/vermischtes/ar ... hlamm.html

In diese Schätzung dürfte die Bedrohung des Grundwassers durch Schwermetalle eingehen, sowie die Bedrohung durch Staubverwehungen etc. Darüber hinaus nehme ich an, dass in dieser Schätzung Kontaminationen entlang der Donau miteinbegriffen sind, auch über Ungarn hinaus, z.b. in Bulgarien etc.

MfG

Daniel
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