USA: Der Columbia River und der Nuklearkomplex Hanford

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Seeadler
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USA: Der Columbia River und der Nuklearkomplex Hanford

Beitrag von Seeadler »

Aus aktuellem Anlass:

Wer weiß schon, dass der Lachsfluss Columbia River in den USA an eines der meist verstrahlten Gebiete der westlichen Hemisphäre grenzt, die Hanford Site nämlich?

Hanford, 4 Autostunden von Seattle entfernt, war die nukleare Waffenschmiede der USA zu Zeiten des Kalten Krieges und gilt als einer der meist verstrahlten Orte der Welt. Auch 2/3 des US-Atommülls sollen dort endgelagert werden. Mittels eines milliardenschweren Regierungsprogrammes soll bis zum Jahr 2052 eine weit gehende Dekontaminierung der gegenwärtig kontaminierten Fläche erreicht werden (insgesamt 1518 Quadratkilometer; als unbewohnbar gilt ein Kerngebiet von 622 Quadratkilometern). Radioaktive Schlacke sickert noch immer aus lecken Tanks ins Grundwasser.

"Das Kühlwasser für die Anlagen stammte aus dem Columbia River - und wurde bis 1971 heimlich und fast ungeklärt wieder in den Fluss zurückgepumpt. Erhöhte Strahlung wurde später noch 500 Kilometer westlich gemessen, wo der Columbia in den Pazifik fließt." (Quelle: unten verlinkter Spiegel-Artikel)

In einer insgesamt 80km langen Flussschleife direkt an der kontaminierten Hanford Area laichen 80% aller Königslachse des oberen Columbia River. vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Hanford_Site Bereits dekontaminierte Flächen am Flussufer wurden als Naturschutzgebiet ausgewiesen. http://de.wikipedia.org/wiki/Hanford_Re ... l_Monument

Indianer haben in der Vergangenheit auch missgebildete, z.B. dreiäugige Lachse gefangen. Forellen waren übersät mit Krebsgeschwüren. Und auch für die Zukunft gilt: "In Hanford droht weiter ein radiologisches Desaster", sagt Glen Spain, der Chef der Fischereivereinigung PCFFA. (Quelle: unten verlinkter Spiegel-Artikel).

Diesen Spiegel-Artikel, der sich mit der Situation in Hanford allgemein befasst, möchte ich allen Interessierten empfehlen:

http://www.spiegel.de/wissenschaft/tech ... 46,00.html
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