Bambus imprägnieren/stabilisieren

Hier treffen sich die wahren Handwerker unserer Zunft. Gibt es eine schönere Fischerei, als mit einer Selbstgebauten - ob nun Gespließte, Kohlefaserrute oder Eigenbaurolle? Geizt nicht mit Euren Ratschlägen.

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tea stick
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Bambus imprägnieren/stabilisieren

Beitrag von tea stick »

Hi @ All!
In einem Holzbastelforum las ich kürzlich was über das Stabilisieren bzw. Imprägnieren von Holz, um einem Eindringen von Feuchtigkeit mit seinen negativen Folgen (bei uns dürfte das der "set" sein) wirkungsvoll zu begegnen.
Befeuert von dem Gedanken, dass das auch etwas für unseren Bambus sein könnte, habe ich im Netz gestöbert, aber nichts Erhellendes gefunden, außer von Nunley, der sich hinsichtlich der Zusammensetzung der Imprägnier-/Stabilisierlösung aber in wissendes Schweigen hüllt. Der Holzbastler sprach von einem Gemisch von Plexiglas und etwas anderem, dass in solch einem Flüssigkeitsaggregatzustand ist, dass es problemlos bis zu 2 mm tief ins Holz einzieht (abhängig von der Holzart).
Imprägnieren und Stabilisieren wird offenbar international häufig in einen Topf geworfen. Soweit ich das verstanden habe, bedeutet:

Imprägnieren: Das oberflächliche Überziehen mit einer konservierenden/abdichtenden Schicht, die aber auch in kleine Öffnungen in dieser Oberfläche hineinläuft. Das würde unserem Tauchlackierverfahren entsprechen.

Stabilisieren: Das aktive Verbringen der Flüssigkeit in die Tiefe des Werkstücks, was in einem Vakuumgefäß stattfindet. Dort liegt das Werkstück in der Flüssigkeit. Beim Absaugen (Vakuumieren) wird die (feuchte) Luft aus dem Werkstück durch die Flüssigkeit hindurch herausgesaugt (eigentlich gestoßen, weil zu diesem Zeitpunkt ja im Werkstück Überdruck entsteht im Vergleich zur Umgebung im Vakuumgefäß), was man an der aufschäumenden Blasenbildung erkennen kann. Wenn sich nun keine neuen Bläschen mehr bilden, kann man - ganz langsam - wieder Luft in das Gefäß einlassen, um dem sich wieder aufbauenden Druck die Möglichkeit zu geben, die Flüssigkeit in die geleerten Höhlen des Werkstücks zu drücken. Ende der Stabilisierung!

Mir geht es hier um das Stabilisieren!
Ich weiß, dass man dieses Verfahren bei den Rollenhalter-Spacern anwendet, um sie vor dem Reißen zu bewahren.
Aber trifft das auch bei Bambus zu und hat das evtl. Auswirkungen auf die Aktion der Rute?
Eine Gewichtszunahme wird sicher unvermeidlich sein, aber ist die wesentlich? Schließlich spare ich hierbei den Lackiervorgang mit bis zu vier Schichten.
Wird die Rute steifer oder weicher?
Weiter nehme ich an, dass erst der verleimte Blank stabilisiert wird; denn wie soll sich sonst der Kleber im Bambus verhaken?

Hat das schon jemand von Euch gemacht und wenn ja, mit welchem Erfolg?

Eure Erfahrungen werden hier genussvoll aufgeschlürft...

... u.a. vom Freimut
TL!
Federkiel
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Re: Bambus imprägnieren/stabilisieren

Beitrag von Federkiel »

Hallo Tea Stick,

ich bin kein Rutenbauer. Die Bambusruten von ORVIS sind berühmt für ihre Imprägnation: Der ehemalige Chefrutenbauer der Fa. ORVIS, Wes Jordan, hat am 15. April 1950 gemeinsam mit der Fa. ORVIS ein Patent (No. 662.0286/ 2.532.814) zur dauerhaften und wasserabweisenden Imprägnierung von Bambusruten erteilt bekommen.

Es entstand damals ein Imprägnationsverfahren in Zusammenarbeit mit der amerikanischen Bakelite Company. Das Imprägnationsmittel ist der Phenolabkömmling Bakelite/ Recorcinol. ORVIS verwendet dieses Verfahren bis heute, nur dass das Imprägnationsmittel heute bei ORVIS vollkommen farblos und nicht mehr dunkel ist. Dieser Prozess hat auch Einfluss auf die Aktion einer Bambusrute. Sie wird dadurch etwas schneller, bei sonst gleichen Eigenschaften. Das Verfahren von ORVIS durchdringt aber den Blank nicht nur an der Oberfläche.

Der Vorteil der imprägnierten Rute liegt wirklich darin, dass solche Ruten neben der hohen Widerstandsfähigkeit gegenüber Luftfeuchtigkeit und Wasser kaum ein Set entwickeln. Ich habe auch so eine Rute, die Penn´s Creek Kl.4, 7ft, deren Aktion und Verarbeitung ich für vorbildlich halte.

Ich glaube, dass Dir ein Bambus-Rutenbauer gerne erklärt, wie der chemische Prozeß in der Praxis abläuft, da imprägnierte Bambusruten wieder "im Kommen" sind (alles Gute kommt immer wieder).


Gruß

Michael


Nachtrag: Bei Orvis findet man hierzu folgende Informationen:


Quelle siehe hier.
Zuletzt geändert von Federkiel am 03.01.2013, 14:38, insgesamt 1-mal geändert.
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tea stick
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Re: Bambus imprägnieren/stabilisieren

Beitrag von tea stick »

Lieber Michael!
Zu meinem großen Entsetzen habe ich feststellen müssen, dass ich mich für Deinen ausführlichen Artikel noch gar nicht bedankt habe!
Schande über mein Haupt!!!
Da wartet man zunächst mal auf weitere Erfahrungen anderer Rutenbauer und wenn dann nix kommt, erscheint das Thema in der Suchfunktion "Neue Beiträge" nicht mehr - und fällt in den Orkus der Vergessenheit...
Das soll aber im Neuen Jahr nie wieder vorkommen, gelobe ich feierlich!
Hab' also ganz herzlichen Dank für Deine Ausführlichkeit.
Zwar kannte ich das Orvis-Patent schon; neu aber war mir, dass die das heute noch machen - offenbar mit Erfolg, denn das ist ja ein zusätzlicher Kostenfaktor! Die heute verwendete Mixtur kennst Du wohl auch nicht? In einem amerikanischen Holz-Bastel-Forum las ich etwas von einer Plexiglas-Beimischung. Diese Mischung erzeugt wohl auch keinen Farbton. Mich würde eine dunklere Einfärbung des Bambus ja nicht weiter stören, wenn der angestrebte Zweck zuverlässig erreicht wird... Manche flämmen für einen solchen Effekt ja wie die Feuerwerker!

Ich denke, ich werde mich mal an die Stabilisierung einer meiner kleinen Bachruten machen; von denen habe ich vier identische gemacht und könnte daher eine Aktionsveränderung deutlicher feststellen.

Über den Erfolg (welchen auch immer) werde ich hier berichten. Zwischenzeitlich werde ich mir eine Vakuumpumpe besorgen...

Ich bitte ich vielmals um Entschuldigung, bin ganz zerknirscht!

LG

vom Freimut
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webwood
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Re: Bambus imprägnieren/stabilisieren

Beitrag von webwood »

Lieber Freimut,

darf ich als Rutenbau-Laie und Schreiner antworten?
Imprägnieren: Das oberflächliche Überziehen mit einer konservierenden/abdichtenden Schicht, die aber auch in kleine Öffnungen in dieser Oberfläche hineinläuft. Das würde unserem Tauchlackierverfahren entsprechen.
Dies würde ich als Lackieren bezeichnen. Bei eine Imprägnierung zieht das Medium mehr oder weniger ins Holz ein. Siehe Holzschutzimprägnierung. Hierbei entsteht eine offenporige Oberfläche.
Der Holzbastler sprach von einem Gemisch von Plexiglas und etwas anderem
Könnte er von Kunstharzen gesprochen haben? Es gibt auch ein Ayrylharz. Ich selbst habe bei der Platifizierung von morschen Holz (Fensterrahmen) mit Polyesterharz einiges an Erfahrung. Das funktioniert tatsächlich. Inwieweit sich der Set eines Fensterahmens nach der Behandlung verändert hat, vermag ich freilich nicht zu sagen. :wink:

Ich habe mal Testweise (steht hier irgenwo im FFF) Bambus gebeizt. Die Eindringtiefe der Beizlösung war nicht sonderlich gut. Harz wäre zudem deutlich zähflüssiger. Ich denke nicht, das eine fertige Rute sonderlich viel Harz aufnimmt. Im Vakuum-Verfahren mag das anders sein. Wenn würde ich Epoxidharz verwenden. Das ist von der mechanischen Eigenschaft her, wohl das beste Harz.

Du könntest zwei fertige und möglicht identische Spleiße doch mal zum Testen verwenden. Den einen mit Harz getränkt, also von drei Seiten getränkt meine ich, und dann nach Aushärtung einen Elasizitäts und Biegetest machen.

Viele Grüße

Thomas
Zuletzt geändert von webwood am 02.01.2013, 17:09, insgesamt 1-mal geändert.
Angler sterben nie, die riechen nur so.
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Re: Bambus imprägnieren/stabilisieren

Beitrag von Svartdyrk »

Servus,

lieber Micha, ich weiß nicht ob das so eine gute Idee ist, Text bzw. Bild Material von solchen Seiten einfach zu kopieren und hier im Forum zu veröffentlichen?? :roll: Dein kopierter Text unterliegt eindeutig dem Copyright der Betreiberseite. Das kann bitter in's Auge gehen! Es gibt Spezialisten, die lauern geradezu auf solche Situationen. Im Zweifelsfall hilft dir auch der Verweis zur Betreiberseite am Ende des Beitrags recht wenig.
Ist nicht böse gemeint, aber ich wäre da etwas vorsichtiger... :wink:

Cheers Svart 8)
Wishin' I wuz fishin', g <*))))><
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tea stick
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Re: Bambus imprägnieren/stabilisieren

Beitrag von tea stick »

Grüß' Dich, Thomas.
webwood hat geschrieben: darf ich als Rutenbau-Laie und Schreiner antworten?
Rutenbau-Laien dürfen hier durchaus mitreden! Und Schreiner sowieso.
Die besten Anregungen kommen doch fast immer von außen!
tea stick hat geschrieben:Imprägnieren: Das oberflächliche Überziehen mit einer konservierenden/abdichtenden Schicht, die aber auch in kleine Öffnungen in dieser Oberfläche hineinläuft. Das würde unserem Tauchlackierverfahren entsprechen.
Die Betonung liegt hier auf "auch in kleine Öffnungen hineinläuft" und soll das Salz- und Heissimprägnieren beschreiben.

Entziehe ich aber beim Stabilisieren im Vakuumverfahren sämtliche Luft aus dem Holz, dann kann sich logischerweise auch kein Wasser mehr darin befinden; vielleicht räkeln sich da noch einige H-Atome faul im Holz herum, die aber mit der anschließenden Verfüllung mit Harzen oder anderen festwerdenden Stoffen totgedrückt werden. Nach diesem Verfahren haben wir kein Holz im eigentlichen Sinne mehr; das merken wir spätestens bei der Weiterverarbeitung.
Selbst Orvis verwendet den Begriff "impragnation" hier unzutreffend, IMHO.
tea-stick hat geschrieben:Der Holzbastler sprach von einem Gemisch von Plexiglas und etwas anderem
Er sprach ausdrücklich von Plexiglas und verwendete diesen im Deutschen selbstverständlichen Ausdruck. Ob er das Plexiglas schabt und dann anlöst oder im bereits flüssigen Zustand erwirbt - darauf ist er leider nicht näher eingegangen. Nun nennen wir selbst ja das Bastlerglas auch Acrylglas. Insofern könntest Du durchaus recht haben.

Also hast Du mir einen gehörigen Floh ins Ohr gesetzt; ich werde mir eine weitere Bachrute bauen müssen, die ich vor dem Verleimen stabilisiere; möglichst eine hohlgebaute. Der Epoxydkleber sollte diese Herausforderung wohl meistern... Und dann werde ich 'ne Menge zu erzählen haben...

Na, jetzt habe ich aber 'was zum Nachdenken!
Danke, Schreiner!

Liebe Grüße

vom Freimut
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Re: Bambus imprägnieren/stabilisieren

Beitrag von piscator »

Moin, die Holzstabilisierer benutzen Vakuum und Acrylglas in Azeton gelöst. Das ist dann Holz mit der Haptik von Acryl und lässt sich gut drechseln. Dringt nicht in Bambus ein -- jedenfalls nicht in die äusseren Schichten Powerfibern. Ich würde das nicht machen -- lieber 2 hauchdünne Schichten Cyanacrylat, und auspolieren. Das ist die Methode meiner Wahl für splice joints und für das männliche Segment bei CF-Hülsen.
Aber viel Erfolg Freimut und bitte Berichte
PS-- ich dachte immer die impregnierten Orvis waren die Billig Serie, die teuren Wes Jordan Ruten waren lackiert (meine ich).
ride the snake (JM)
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Re: Bambus imprägnieren/stabilisieren

Beitrag von Federkiel »

Hallo Kollegen,

soweit ich weiß, verwendet ORVIS immer noch zur Imprägnierung eine Recorcinolverbindung. Diese ist allerdings jetzt farblos. So ist es jedenfalls bei meiner ORVIS Penn´s Creek, die ich 2008 als "Madisonversion" neu erworben hatte. Der jetzige Rutenbauer bei ORVIS, Charles Hisey gilt als einer der besten und am genauesten arbeitenden Bambus-Rutenbauer in den Vereinigten Staaten. Das kann ich nur bestätigen.

Man sieht hier keinerlei "Glue lines" oder "schwarze Resorcinolstreifen" im Blank. Imprägnierte Ruten sind nicht lackiert. Im Prinzip bedürfen sie auch nicht der gleichen aufwendigen Pflege wie herkömmliche Bambusruten, sie entwickeln auch nicht so schnell ein "Set" und sind immer etwas schneller bei sonst gleichem Taper, als ihre herkömmlich hergestellten Schwestern.

Bei der Imprägnation werden, soweit ich es verstanden habe, die Spleiße nach dem Zusammenleimen für längere Zeit unter genau definierten Bedingungen (Temperatur und Druck) in das Imprägniermedium gelegt und darin belassen.

Alle Bambusruten von ORVIS, nach Erfindung der Imprägnation, also auch die Serie "Wes Jordan Signature Rod" wurden und werden imprägniert. Die Serien mit 2 Spitzen und Korkeinlage im Holzrollenhalter heißen bei ORVIS "Battenkill" Version, die Serien mit reinem Holzrollenhalter und nur 1 Spitze sind die "Madison"-Modelle. Seit Mitte 2012 baut ORVIS nur die "Battenkill"-Versionen.

Gruß

Michael
Zuletzt geändert von Federkiel am 08.01.2013, 00:00, insgesamt 1-mal geändert.
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Karl
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Re: Bambus imprägnieren/stabilisieren

Beitrag von Karl »

Hi Hobler,
versucht mal tung oil. Geht wunderbar und gibt ein mattes, sehr wasserbeständiges finish. Ich habe mienen blank 3 Tage in ein mit tung oil gefülltes Plastikrohr getaucht (drucklos), herausgezogen, abtropfen lassen, eine Woche trocknen und dann mit Baumwolltuch poliert. Das ganze Procedere 4x wiederholt, Ergebnis fein.
gruß Karl
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Re: Bambus imprägnieren/stabilisieren

Beitrag von palakona »

Ich wünsche allen bestes Wohlergehen beim Auflösen von Plexi in Aceton! Auch bei Nicht-Rauchern! Und schon gar nicht tief einatmen!
Es könnte sonst passieren, das "Haus und Hof" auf einmal nicht mehr ganz der eigenen Kontrolle unterliegen! Einmal, weil "Haus und Hof" sich materiell "verflüchtigt" haben, und zum anderen, weil die verbliebene Gehirntätigkeit sich auf den Standard von berauschten Straßenkindern diverser Drittweltländer zurückgezogen hat!
Andererseits könnte der neu zu befindende Freundeskreis der örtlichen Freiwilligen Feuerwehr über manche plötzliche Verluste (ererbte Immobilien) hinweghelfen, die treffen sich immer regelmäßig, das kann über viele Verluste hinweghelfen!
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tea stick
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Re: Bambus imprägnieren/stabilisieren

Beitrag von tea stick »

palakona hat geschrieben:Ich wünsche allen bestes Wohlergehen beim Auflösen von Plexi in Aceton! ...
Hallo, Wolfhard!
Wie schön, mal wieder von Dir zu lesen!
Ich wünschte mir, dass künftig alle Warnhinweise in dieser Form verbindlich vorgeschrieben würden.
Die würden dann mit Sicherheit auch gelesen! =D>
Und dem Nachwuchsproblem der Freiwilligen Feuerwehren könnte man so auch wirksam entgegenarbeiten.

LG

Freimut
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Balazs
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Re: Bambus imprägnieren/stabilisieren

Beitrag von Balazs »

Hier meine bescheidene Erfahrungen hinsichtlich Stabilisieren:
Habe zwei dutzend Nusswurzelstücke, vorgesehen für Rollenhalter in den USA zum stabilisieren geschickt, da ein einziges Stück behandeln lassen hätte hierzulande genausoviel gekostet wie die ganze Ladung in Übersee. Das Endprodukt hat mit Holz sehr wenig zu tun, es besteht bis zu 40% aus Acryl, Plexiglas, Polyester, was auch immer. Da Bambus viel dichter ist als Nussbaummaser, würde ein Bambusstück wesentlich weniger Kunststoff aufnehmen aber selbst bei 10-15% dürften wir nicht mehr mit den gleichen Materialeigenschaften rechnen. Stabilisiertes Holz lässt sich mit scharfem Werkzeug extrem gut bearbeiten, ansonsten schmiert es.
Es bedarf unter umständen keine Lackierung, zumindest keinen Schutzschicht. Es wird aber auch sehr rigide und etwas brüchig. Nach meinen kenntnissen hat noch keiner Bambusruten stabilisiert, wohl aber impregniert. Hierzu gibt es eine ganze palette an Beiträgen, über verwendung von Ölen, Lacken, Nelsonite, Minwax woodhardener, ezt., ezt... Ein von vielen verwendetes und gelobtes Mittel ist Mike Brooks Mixtur, braucht recht lange Zeiten zum endgültigen austrocknen, aushärten.
Impregnierte Ruten sind tatsächlich pflegeleichter, gehören aber zu den weniger exclusiven Serien und Puristen unter den Rutenbauern lehnen eine Plastizierung von Bambus ab.

gutes Gelingen!
Grüße, Balazs
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