Ringe an die Stippe klöppeln

Hier treffen sich die wahren Handwerker unserer Zunft. Gibt es eine schönere Fischerei, als mit einer Selbstgebauten - ob nun Gespließte, Kohlefaserrute oder Eigenbaurolle? Geizt nicht mit Euren Ratschlägen.

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Hydrometra
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Ringe an die Stippe klöppeln

Beitrag von Hydrometra »

Hallo,

ich erwarte sehnlichst mein Feiertagsprojekt namens Affinity X 9´ 6#.

Nun hab ich natürlich schon alles generalstabsartig geplant und bin gerade dabei "grob" die Ringabstände zu bestimmen.
Heraus kam:

11,4
22,9
35,9
51,3
69,5
88,6
111,4
136,5
164,1
194,3

Kommt das ungefähr hin? Freue mich auf Rückmeldung :lol:
Beste Grüße,
Tobi
derextremexxl
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Beitrag von derextremexxl »

Servus

Ich würde da etwas mehr Ringe verbauen. Welche Ringe sollen es denn werden? Schlangenringe oder Einsteg?

Grüße,

Alex
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Ralf
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Beitrag von Ralf »

Tach Tobi,

ne pauschale Antwort ist schwierig, hängt von vielen Faktoren ab, wie Aktion, Steckverbindungen usw.

Nur: 10 Führungsringe + Spitzenring sind bei 9` eher die Obergrenze, gerade bei ner 6er. Nimm lieber nicht mehr Ringe, sie wird sonst langsam und mit Pech schwabbeliger im Spitzenteil.

Du scheinst in den Abständen Unregelmäßigkeiten zu haben, das sieht nachher manchmal seltsam aus. Zwischen dem ersten und zweiten sowie zweiten und dritten Ring sind die Abstände mit 11,4cm und 11,5cm fast gleich, nachher steigt der Abstand mal um 2,6cm, danach aber nur wieder um 0,9 cm. Arbeitest Du nicht mit einem Faktor wie z.B. 1,13, beginnend bei 11,4 oder 11,5cm? Das sieht aufgebaut dann eher schön gleichmäßig aus und harmoniert auch gut mit normalen Rutenaktionen.

Nur mal so meine Meinung.

Viel Spaß beim Bau!

Grüße

Ralf
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Hydrometra
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Beitrag von Hydrometra »

Hey,

@ Alex - es werden Einstegringe: 4xGr.3; 4xGr.4; T10; T12
Ich dachte die Anzahl passt so?

@ Ralf - da ich erst eine Rute aufgebaut habe und meine Erfahrungswerte eher rudimentär in der Beziehung sind, hab ich mir die Werte aus einer Tabelle einfach in cm umgerechnet.

Hab jetzt zum Vergleich mal einfach die Empfehlung für den PacBay RF II umgerechnet und komme auf diese Werte:

10,2
22,9
38,1
55,9
74,9
95,3
118,1
143,5
170,2
198,1

Die Abstände wären somit gerundet:

13,15,18,19,20,23,25,27,28
Das ergibt ja dann ca. einen Faktor von 1,11.

Sind das geeignete Werte um die Ringe schon mal grob zu positionieren - die Aktion soll ja eher progressiv sein?

Vielen Dank!
Beste Grüße,
Tobi
derextremexxl
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Beitrag von derextremexxl »

Servus

Bei einer Fliegenrute würde ich gerade bei Einstegringen einen durchschnittlichen Ringabstand von rund 17cm wählen. Macht also bei 2,7m - der Grifflänge von ca. 60cm 2,1m für die Ringverteilung. 2,1m/17cm=12,3+Spitzenring. Hier würde ich also 12-13 Ringe plus Spitzenring verbauen.

Die Abstände würde ich recht gleichmäßig verteilen - also immer den gleichen Abstand mehr nehmen. Sieht besser aus und ist für die meisten Blanks die optimale Verteilung.

Spitzenbetonte Blanks biegen sich ja bei leichter Belastung erst mal fast nur in der Spitze. Daher wäre es wichtig hier die Ringe enger zu setzen. Allerdings wird die Spitze bei starker Belastung nicht mehr mitarbeiten, da sie gerade zum Fisch zeigen wird. Also braucht man dann die Ringe im Restlichen Bereich des Blanks. Also ist selbst bei einer Spitzenbetonten Rute eine "homogene" Aufteilung am besten und sieht eben auch am schönsten aus.

Viele Grüße,

Alex
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Shortcaster
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Beitrag von Shortcaster »

derextremexxl hat geschrieben: Hier würde ich also 12-13 Ringe plus Spitzenring verbauen
:roll: das kommt mir viel vor. Ich stimme zu dass bei einer progressiven Rute die Ringe im Spitzenbereich (im Vergleich zu einem Blank eher "klassischer" Aktion) ein wenig enger gut wären, aber dafür würde ich sie im Handteil -das ja weniger durchbiegt- wieder etwas weiter auseinander setzen; ich würde bei einer 9' typischerweise 9 Schlangenringe, einen Spitzen- und einen Stripper guide verwenden (ich mag die Einstegringe nicht so gerne, aber nur aus optischen Gründen).

Zur Zeit hab ich gerade eine 4 teilige 9 Fuß Z-Axis in Arbeit, die ja auch sehr progressiv ist, und mir gefällt die auf der SAGE Homepage angegebene Ringeinteilung sehr gut für diese Art von Blank. Hier bildet am Spitzenteil und am folgenden die jeweils unterste Ringbindung gleichzeitig die Überschubhülsenwindung (d.h. der jeweils unterste Ring auf diesen Rutenteilen sitzt sehr knapp am unteren Ende des jeweiligen Blankteils). Allerdings muß man wenn man auch noch mit eine schöne Zierwicklung auf dei Hülse kriegen will schon ganz gut wickeln können 8)
Kurz um, ich würde 1+9+1 Ringe nehmen, und die Abstände nach unten hin mit größer wedenden Abstandsfaktoren ansetzen, oder einfach mal auf die Sage Homepage sehen und diese Anordnung mal zum ansehen und vielleicht ausprobieren mit Masking Tape auf den Blank kleben.

Ich persönlich bin nicht der Ansicht daß
- einerseits eine Einteilung oder Formel für alle Blanks passt und probiere als erste immer die vom Blankhersteller empfohlene aus (allerdings hab ich schon oft manche Ringe nach meinen Vorstellungen dann noch versetzt)
- daß eine Rute von mehr als vom Blankhersteller empfohlenen oder sogar ungewöhnlich vielen Ringen profitiert.

Schon der Ansicht bin ich, daß ein Ring mehr ("zu viel") die bessere Wahl ist als einer zu wenig.

Nur meine Meinung
TL
Peter
derextremexxl
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Beitrag von derextremexxl »

Hallo Peter

Natürlich ist eine pauschale "Formel" für alle Blanks nicht immer die beste Wahl. Mit einer Formel berechnet man nur gleichbleibend größer werdende Abstände der Ringe was für ALLE Blanks im DURCHSCHNITT mit Sicherheit die Beste Lösung ist.

Bei Verwendung von Schlangenringen würde ich auch einen Durchschnittlichen Ringabstand von rund 20cm wählen. Das würde eine Ringzahl von rund 10 Ringen ergeben und sich mit deiner Meinung (1+9+1)ndecken. Häufig muss man auch Kompromisse eingehen. Gerade bei Mehrteiligen Ruten hat man oft das Problem, dass man genau auf eine Steckverbindung kommt und die Ringe Zwangsweise verschieben muss.

Eine Berechnung ist nur ein Anhaltspunkt. Wenn man nach einer Berechnung die Ringe fixiert hat sollte man die Rute immer mal belasten und schauen ob einem das Ergebnis auch gefällt und ob man zufrieden ist. Aber grundsätzlich wird man mit einer Berechnung immer ein gutes Ergebnis erzielen.

Viele Grüße,

Alex
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Hydrometra
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Beitrag von Hydrometra »

Hallo Alex, hallo Peter,

ich denke, ich werde beide Methoden einfach mal ausprobieren. Mit der von Alex beschriebenen Methode kann ich mich ehrlich gesagt noch nicht so anfreunden, da ich irgendwie das Verständnis hab, dass die Ringe am Spitzenteil eher enger gebunden sein sollten, da die Aktion ja aus den oberen Teilen kommt (4 tlg.) und andernfalls die Schnur zwischen den Ringen ja sehr "gerade" verlaufen würde (kann aber auch das Gewohnheitstier in mir sein aka. Was der Bauer nicht kennt ;). Die Ringverteilung von der Z-Axis hab ich mir auch schon für die Klasse angeschaut und sie ähnelt sehr der von PacBay, TfO usw. - d.h. auf den beiden Spitzenteilen enger - zum Butt hin weitere Abstände.
Ich werde einfach mal die Ringe mit Tape, sowohl homogen, als auch mit ansteigenden Abständen befestigen und das Ganze einem "Stress-Test" unterziehen.

Danke schon einmal für die Anregungen!
Beste Grüße,
Tobi
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Beitrag von laverda »

Hydrometra hat geschrieben:Hey,

@ Alex - es werden Einstegringe: 4xGr.3; 4xGr.4; T10; T12
Ich dachte die Anzahl passt so?
........
Hab jetzt zum Vergleich mal einfach die Empfehlung für den PacBay RF II umgerechnet und komme auf diese Werte:

10,2
22,9
38,1
55,9
74,9
95,3
118,1
143,5
170,2
198,1

Die Abstände wären somit gerundet:

13,15,18,19,20,23,25,27,28
Das ergibt ja dann ca. einen Faktor von 1,11.

Sind das geeignete Werte um die Ringe schon mal grob zu positionieren - die Aktion soll ja eher progressiv sein?

Vielen Dank!
Hi Hydro,
bei der PacBay-Empfehlung siehst du, dass die Steigerung der Ringabstände zunächst um 3cm steigt, dann im oberen Drittel nur um jeweils 1cm und später wieder um 3 cm. Dies liegt an der Aktion (Taper) der PacBays RFII etwa bei 2/3tel der Rutenlänge. In diesem Bereich biegt die sich extrem.

Der Vorteil einer engeren Beringung liegt auch darin, dass man im Zweifelsfall die Abstände nicht zu groß festlegt. Bei zu großem Abstand im Bereich starker Krümmung kann es am Übergang Blank-Ring (Ringwicklung) zu hohem Reibverschleiß kommen. Insofern kommt man um einen Biegetest zur endgültigen Lage der Ringe normalerweise nicht umhin.

Ich habe gerade eine 8`6" in Arbeit, die ich 1+9+2 mit Einstegringen versehe.

Gruß vom platten Niederrhein
Ruten werfen Masse.........nicht Klasse
derextremexxl
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Beitrag von derextremexxl »

Hallo Tobi

Natürlich müssen Ringe im Spitzenbereich enger gesetzt werden wie im unteren Bereich. Vielleicht habe ich mich auch etwas ungeschickt ausgedrückt. Wenn man 12 Ringe nach einer Formel berechnet würde es etwa so aussehen:

9,5 - 20,4 - 32,8 - 46,7 - 62,0 - 78,8 - 97,0 - 116,7 - 137,8 - 160,4 - 184,5 - 210,0cm

Mit "homogener" Verteilung meine ich, dass die Ringe im gleichen Verhältnis den Abstand von der Spitze weg vergrößern. Einfach ausprobieren und selbst entscheiden was du für besser hältst. Du must mit deiner Entscheidung hinter dem Ergebnis stehen und zufrieden sein.

Grüße,

Alex
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Hydrometra
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Beitrag von Hydrometra »

Hey Alex,

da hab ich dich tatsächlich falsch verstanden.

Also, ich werd es mal mit Tip + 9 + 2T versuchen und mich an die Abstände und die Ringanzahl langsam rantasten.

Die Ergebnisse werde ich dann hier mal "bloßstellen" ;) - auch wenn es noch ein wenig dauern wird.

Eine schöne Adventszeit...
Beste Grüße,
Tobi
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huibgeselschap
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Beitrag von huibgeselschap »

Ich würde sagen ganz einfach: oder entweder die Hersteller fragen, oder wenn es nicht bekannt is Mal auf GuideCalculator googlen. Das ist ein einfaches Programm wobei mann sehr schnell eine verteilung errechnen kan. Für meine Ruten hat es gepast.

MfG
huib
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