Zapfen, Hülse und die Physik

Hier treffen sich die wahren Handwerker unserer Zunft. Gibt es eine schönere Fischerei, als mit einer Selbstgebauten - ob nun Gespließte, Kohlefaserrute oder Eigenbaurolle? Geizt nicht mit Euren Ratschlägen.

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detärjag
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Re: Zapfen, Hülse und die Physik

Beitrag von detärjag »

Lieber Freimut,

das hast du gut hingebogen.

Ich dachte, dass nur bei absolutem Stillstand keine Reibkraft vorhanden ist, außerdem müsste die Rute dann noch unbelastet sein.

Aber da Fett verwendet wird würde das ohnehin die Reibverbindung schwächen und für `suction´sprechen. Außerdem sollte Fett wohl auch den Verschleiß minimieren.

Naja war einfach mal eine sehr interessante Überlegung.

Gruß Jan.
laverda
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Re: Zapfen, Hülse und die Physik

Beitrag von laverda »

Hi miteinander,
vielleicht wäre es hilfreich, hier zwischen der Überschubverbindung der Kohlefaserruten und den gedrehten Stahlhülsen bei Gespließten zu unterscheiden. Ursprünglich entstand die Diskussion aus der Frage nach einer angerissenen Überschubverbindung einer 2-Hand-Rute. Ausschließlich darauf bezog sich meine Darstellung der konischen Verbindung.
Hülsenverbindungen aus Stahl für eine gespließte feine Einhand ist ne ganz andere Nummer.

@Freimut:
bei 100% Vakuum und 1cm² Querschnittsfläche sowie Atmosphärendruck von 1 bar wirkt eine maximale Kraft von 10N im Querschnitt. 1bar ist nämlich ziemlich exakt 10N/cm².
P=F/A => F= PxA , Atmosphärendruck 1bar, Fläche Xcm²
1. Nehmen wir eine Magdeburger Kugel mit 100% Vakuum und 1m Durchmesser, entsprechend Querschnittsfläche A von A=Pi x r² => 7850cm² => F = 78500N was der Gewichtskraft einer Masse von 7850kg oder 7,85 Tonnen entspricht.

2. Nimmt man 1cm² Querschnittsfläche für unsere Ruten so bleiben gerade mal schlappe 10N entsprechend der Gewichtskraft von 1kg über.

Gruß vom platten Niederrhein
Ruten werfen Masse.........nicht Klasse
CPE

Re: Zapfen, Hülse und die Physik

Beitrag von CPE »

Hallo Laverda,

Und dann sollten wir nicht vergessen, dass ein Blankdurchmesser von 0,5 cm lediglich zu 0,2 cm^2 Querschnitt führt...

TL
Norbert
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tea stick
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Re: Zapfen, Hülse und die Physik

Beitrag von tea stick »

Danke, Jan, Laverda und Norbert.

So allmählich scheint etwas Licht durch den Nebel der Formel...
Da bleibt wohl noch viel anzupassen...

LG

vom Freimut
TL!
laverda
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Re: Zapfen, Hülse und die Physik

Beitrag von laverda »

Hi nochmal,
der Unterschied zwischen Kohlefaser-Überschub- und Stahlhülsen-Verbindung ist der, dass Hülsen und Zapfen aus Stahl mit Passungen von wenigen 1/100 mm Toleranz gefertigt werden können und Stahl weniger Dehnung aufweist. Die Überschübe der Blanks können gerade mal im 1/10 mm Toleranz-Bereich gefertigt werden,weisen höhere Dehnung auf und daher funktioniert das bei den Blank-Überschüben nur mit konischer Verbindung.

Gruß vom platten Niederrhein
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CPE

Re: Zapfen, Hülse und die Physik

Beitrag von CPE »

Hallo Leute,

Ich grabe hier noch einmal diesen Faden aus, weil ich auf ein schönes Video von Marc Aroner zum Thema Reinigung von Metallhülsen gestoßen bin. Das Geräusch bei 1:04 min ist recht vielsagend, "snug fit" eben...

http://www.youtube.com/watch?v=wDZ0vrl_8UU

Grüße, Norbert
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tea stick
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Re: Zapfen, Hülse und die Physik

Beitrag von tea stick »

Danke, Norbert,
dass Du uns diesen Hörgenuss ermöglicht hast!
"Suction fit" halt...
Gruß

vom Freimut
TL!
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