Chile / Argentinien

Ihr sucht ein Plätzchen, wo es sich gut Fliegenfischen läßt? Oder habt Ihr im Urlaub besonders gute oder schlechte Erfahrungen gemacht und möchtet diese weitergeben? Inklusive Salzwasser- (Süden-) Fliegenfischen.

Moderatoren: Forstie, Maggov, Olaf Kurth, Michael.

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Magallan

Re: Chile / Argentinien

Beitrag von Magallan »

Hallo Olaf

Im allgemeinen könnte ich auf deine Frage mit einem Seitenlangen Bericht antworten ohne das Dir damit geholfen wäre ! Zu gewaltig und umfassend sind die Fischereilichen Möglichkeiten in beiden Ländern.Eine tolle Meerforellen Fischerei hast Du in Ch. und Argentinien, das gilt auch für die Lachse vornehmlich Pacifiklachs.

Die Bachforellen und Regenbogenforellen findest Du ebenso in Argentinien und Chile, so auch die Saiblinge, obwohl ich da, was die Qualität angeht Argentinien den Vorzug gebe. Steelheads hat es ebenso lediglich in Argentinien. Die "Chilenischen " Stellheads sind allesamt escapees aus den Fischzuchtanlagen.

Sucht Du Gewässer ausserhalb der Turistenpfade so wirst Du sie in Arg. und Ch. finden. Bevorzugst Du Party & fishing dann Puerto Varas oder Bariloche. Du wirst in beiden Ländern eine tolle Fischerei erleben können ob als backpacker oder Busturist oder mit dem Leihwagen, allerdings bringe Zeit mit um die aussichtsreichen Flüsse und Seen zu erreichen, oder nehme Dir einen Guide wenn lediglich der Jahresurlaub zur Verfügung steht und es ein reiner Angelurlaub werden soll !

Die Fischerei saison ist in Ch. und Argentinien beinahe identisch April/ May - Oktober / Novenber. die Angellizenz ist in Argentinienmit über 100 $ etwas teurer als in Chile.

In Argentinien wirst Du im Gegensatzt zu Chile mit wesentlich mehr restrictionen was fly only und Schonzeiten angeht konfrontiert sein. Das gilt auch für die "Guardapescas",die Fischereiaufseher, die in bestimmten Zonen Südpatagoniens oftmals omnipresent sind. Die Männer sind fischereilich versiert und geben gerne Auskunft ! Verstehen allerdings keinen Spass wenn gegen Fischereivorschriften verstossen wird !

Hoffe Dir mit diesem kleinen einmal eins ein wenig geholfen zu haben. Wenn Du weitere Tips brauchst lasse es mich wissen.

Gruss Heiko
Jens2001
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Re: Chile / Argentinien

Beitrag von Jens2001 »

Der grundlegende Unterschied zwischen Chile und Argentinien ist der...
in Argentinien gehören die Gewässer / Flusse zu den Hasiendas
in Chile hört das Land der Hasienda etwa 5 - 10 m vor dem Fluss auf und gehört dem Staat.
das bedeuted für dich, dass die Top gewässer in Argentinien von den berühmten Fishing Lodges verwaltet werden, da gibt es noch so eine Agentur mit NAmen "Nerves Water" die einen großteil der top Loges unter Vertrag hat, für viel Geld!
In Chile gibt es auch eine Hand voll dieser Luxus Fishing Lodges, aber die Gäste fischen im selben Fluss wie die low cost Leute mit Zelt und staatlicher Fisherreilizenz.
Nun viele Leute behaupten ich wäre priviligiert und hätte sogar Standesdünkel, aber nach einem Aufenthalt zusammen mit US-Amerikanischen Zahnärzten gemeinsam in einer Fishing Lodge, kommt für mich nur noch Zelt in Frage...
oder auch kurz ausgedrückt ich mag Chile weitaus lieber als Argentinien und das in jeder Beziehung!

lg
Magallan

Re: Chile / Argentinien

Beitrag von Magallan »

Hallo Jens

Ich erlaube mir Deine Information bezueglich der Eigentumsverhaeltnisse argentinischer Fliessgewaesser richtig zustellen: in Argentinien gibt es keine privaten Fluesse und Seen ! Die Zugaenge zu vielen top Gewaessern befinden sich in privater Hand.Auch das Ufer ist frei begeh und benutzbar im Rahmen der Fischerei, wieviele Meter es sind habe ich im Moment nicht zur Hand. Das trifft auch fuer einige Seen zu. Auch die von Dir genannte Agentur exestiert nicht 8) Argentinien bietet mehr als Rio Grande, Futaleufu und Limay, aber wie auch in den USA New Zealand etc.etc. Um die wahren fischereilichen Perlen zu finden wirst Du als nicht Lodge Fischer mehr als nur 7 Tage Zeit investieren muessen, was selbstverst. nicht heisst es gaebe keine klasse Fischerei auf Lodge Basis!!

Gruss aus Argentinien Heiko

Ps: Hatte ich nicht schon einmal das Vergnuegen mit einem Jens bezueglich dieses Themas? sitze in einem Cyber mitten in Patagonien und kaempfe mit der besch. Tastatur, desshalb keine Lust mich Durch das Arschiv hier zu kaempfen !
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Frank.
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Re: Chile / Argentinien

Beitrag von Frank. »

Magallan hat geschrieben:Hatte ich nicht schon einmal das Vergnuegen mit einem Jens bezueglich dieses Themas?
Siehe hier: http://www.fliegenfischer-forum.de/flyf ... n#p2634166

Dein Frank
Das sind Deine Beobachtungen, mein Lieber, andere haben andere Beobachtungen gemacht.
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Re: Chile / Argentinien

Beitrag von volki »

[quote="OWK"]Hallo,
wie kann man Argentinien und Chile im Bezug auf die fischerei vergleichen wo liegen die Unterschiede.
Danke Olaf[/quote]

da ich nicht mehr ganz aktuell bin.............................

Aber aus "meiner" Sicht gesehen:
da die Anden die Wetterscheide bilden, ist von der Natur her Süd-Chile eher grün und "argent. Bariloche-Region" eher trocken, mit Ausnahme der Fluss-Ufer.
m.W sind alle "unsere" "Sport-Fische" eingesetzt weil es ursprünglich weder in CHile noch in Argentinien Forellen-artige gab.
Dank dem Fehlen von Fress-Feinden haben sich in den dortigen Gewässern die Forellen-artigen teilweise zu "Monstern" entwickelt.
Im argentinischen Junin habe ich"Baby Montereno oder s.ä." kennengelernt. Er war damals Weltrekordhalter mit an Fliege gefangener Forelle (in Boca del Chimihuin) am Auslauf des Sees Huechulafquen in der Nähe von Junin.

Da Chiles Anden nie weit vom Meer weg sind, hat es m. w. dort auch viel mehr kommerzielle Fisch-/ Lachs-Zuchten mit der "Gefahr" von "Ausbrechern".
Aber wegen "geflüchteten Zuchtlachsen" geht man auch nicht nach Ch + Arg.
Mit Ausnahme von ins Meer-gehenden Bachforellen im südlichsten Teil von Argentinien (Region Feuerland) hat es m.w. auf beiden Seiten der Anden vergleichbare Populationen von Bach- und -Regen-Bogen-Forellen. Auch soll das "Futter" das Gleiche sein, eine Art Krebs/Krabbe, die "Panzer" sollen auch Wunden am After hinterlassen. Mit Trockenfliegen war eher wenig zu machen.

Ich persönlich würde für die Entscheidung wohin, eher die Jahreszeit und leider auch die Aktivität der Vulkane , bzw. der Zug der Aschewolken, in Betracht ziehen.
In Chile war ich eigentlich nie am Zugang zum Wasser "behindert". Erwas anders war es in Argentinien.
Im Gegensatz zu dem was anderswo steht, m.W. ist der Flusslauf, bis zur Hochwasser-Marke "öffentlich", aber das Problem besteht bei den wenigen Brücken, über Privat-Land überhaupt ans Wasser zu kommen.!
Ausserhalb von Junin, am Chimihuin, hatte es sog. Public-Access-Stellen, dh "Leitern" die über den Stacheldraht führen und auf den Fussweg zum Wasser.
Vorsicht ist geboten, wenn eines der massiven Tore offen steht. Ja nicht mit dem Auto da rein, sonst ist sicher nach Rückkehr dann das Tor geschlossen und meilenweit ist keine Hazienda in Sicht. :mrgreen:

Mir war es immer möglich mit "anständig fragen" auf der Hazienda die Erlaubnis zu bekommen, mit dem Auto nahe an den Fluss zu fahren, auch wenn es manchmal ein kleines Trinkgeld für den "Verwalter" gekostet hat, wenn der "Chef" nicht da war..

Meine Erlebnisse mit Lodges, Guides & Consorten ist eine andere Story. Deren Hauptkunden sind AMI'S und als Gringo's sind die gerade recht zum Ausgenommen werden, dass sich die Balken biegen :oops:
arcoiris
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Re: Chile / Argentinien

Beitrag von arcoiris »

Hallo Olaf,
von Buenos Aires aus habe ich ueber 10 Jahre das argentinische Patagonien in den 80ern und von Santioago de Chile aus das chilenische Patagonien im ersten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts befischen duerfen. In beiden Laendern gibt es fuer uns Europaer prachtvolle Salmoniden.
Die Unterschiede liegen weniger an den Eigentumsverhaeltnissen der Gewaesser (in beiden Laendern ist Wasser staatlich) und auch nicht an Regelung des Zutritts zu den Ufern. Sowohl in Argentinien als auch in Chile hast Du zwar das formale Recht, an jedem Gewaesser mit einer gueltigen Lizenz zu fischen; ob Du aber ans Wasser gelangst, ist dann meistens nur durch Zustimmung der Landeigentuemer moeglich. Das ist in beiden Laendern nahezu gleich, wobei die Praxis, fuer die Benutzung interner Farmwege Gebuehren zu verlangen, in Argentinien schon Tradition besitzt, in Chile aber immer mehr um sich greift. Richtig ist auch, dass einige Lodges keine Fischer an die auf ihrem Land liegenden Fliesse oder Seen heranlassen, wenn sie nicht Gast der Lodge sind. Auch wenns teuer ist, nimm Dir einen ortskundigen Guide.

Der grosse Unterschied zwischen der Fischerei in Chile und in Argentinien liegt am Klima und damit an der Landschaft. Im noerdlich gelegenen argentinischen Patagonien (die Seen und Fliesse um San Martin oder Junin de los Andes, um Bariloche bis hinunter zum Nationalpark Los Alerces) sind nach meinem persoenlichen europaeisch gepraegten Geschmack landschaftlich wesentlich reizvoller, als die gegenueberliegende Seite in Chile (Seen und Fliesse um Villarica,Osorno,Puerto Varas, Puerto Montt). Trotz der sicher atemberaubenden und schneebedeckten Vulkanspitzen im noerdlich-chilenischem Patagonien, liegen dort die Gewaesser nur 50-150 m ueber dem Meerespiegel.Die Vegetation ist daher entsprechend urwaldaehnlich und oft so dicht, dass Erfolg versprechende Ufer von Fluessen, Seen und Baechen nur mit dem Boot erreichbar sind. Dies ist auf der argentinisch gegenueberliegenen Seite der Anden sehr verschieden (Bariloche z.B. liegt 850 m ueber Meeresspiegel mit voellig anderer Vegetation).

Fischst Du dagegen suedlich von Esquel in Argentinien bis hinunter nach Feuerland, wird die Landschaft-nach meinem persoenlichen Geschmack- immer langweiliger. Steppe, kaum Farben, alles braun, ohne Baeume (natuerlich mit Ausnahmen, wenn Du naeher an die Andenkordillere kommst; z.B. Lago La Plata-Lago Fontana). Dies ist total verschieden auf der chilenischen Seite. Faehrst Du bei Trevellin ueber die Grenze nach Futaleufu, beginnt eine Strecke bis Villa O'Higgins weit im Sueden, die landschaftlich-wegen der groesseren Niederschlaege ( vor allem in den Wintermonaten) fuer meine Augen breathtaking ist. Da kann die versteppte und eintoenige Seite in Argentinien nicht mithalten.

Als Fazit darf ich Dir raten: Fahre im November bis Mitte Dezember an die Gewaesser in Argentinien und schlage Dein Urlaubsquartier in der Naehe von San Martin bzw. Junin de los Andes auf. Wunderschoen ist auch Villa La Angostura. Hier hat es aber riesige Aschewolken durch den Ausbruch des Vulkans Puyehue gegeben ( Juni 2011) mit noch nicht untersuchten Konsequenzen fuer die Fischerei in den Seen und Fliessen in dieser Gegend.
Hast Du Deine Ferien fuer Jaenner, Feber oder gar Maerz geplant, fliege von Santiago nach Coyhaique, miete Dir einen SUV und starte fischend nach Norden bis La Junta oder nach Sueden bis Villa O´Higgins.
Fische faengst auf beiden Seiten der Anden gleich viel. Aber bitte denke nicht , dass die auf alles beissen. Sind wild trouts und ausgesprochen Fischerscheu.

Hoffe, ich konnte Dir einige Entscheidungskriterien geben.
Gruss Helmut
durch berufliche Stationen in Argentinien und Chile kenne ich Patagonien recht gut. Gebe gerne Tipps
Olaf Kurth
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Re: Chile / Argentinien

Beitrag von Olaf Kurth »

Hallo zusammen,

vor diesen wertvollen Hinweisen und Tipps muss man einfach mal den Hut ziehen! =D> =D>

Liebe Grüße,

Olaf
Und Gott sprach zu den Steinen im Fluss: "Wollt ihr Mitglieder der UNERSCHROCKENEN werden?" Und die Steine antworteten: "Nein Herr, dafür sind wir nicht hart genug."
Magallan

Re: Chile / Argentinien

Beitrag von Magallan »

Hallo Leute

Nun wieder zurück und mit vernünftigem Equipm.


@ Frank: Ich danke Dir für den Link des Themenverwanden posts !


@ Volki : der Krebs ist in unserem Falle ein Aegla abtao


hier auch Pancora genannt.




Bild





Gruss Heiko
volki
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Re: Chile / Argentinien

Beitrag von volki »

Danke für das Bild
Lebend habe ich nie einen gesehen aber tote am Ufer des Malleo
Jens2001
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Re: Chile / Argentinien

Beitrag von Jens2001 »

Hier der Link zur von mir erwähnten Agentur...

http://www.nervouswaters.com/

zugegeben ich habe den Namen oben falsch geschrieben....
Aber ich habe gerade gesehen, dass die Argent. Loges die die unter Vertrag haben jetzt wohl nur noch 4 sind, ein paar Jahre zurück waren es noch wesentlich mehr.

lg
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fario
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Re: Chile / Argentinien

Beitrag von fario »

Hallo miteinander

Ich reaktivere diesen Thread und hoffe das ist Ok. Einen neuen möchte ich nicht eröffnen. Ich habe die diversen Threads zu Chile in diesem Forum bereits gelesen. Richtig schlau geworden bin ich aber leider noch nicht. Aber vielleicht hat mir jemand von euch einen Tipp.

Ich plane für Januar und Februar 2019 eine Reise als Backpacker durch Chile. Starten werde ich ganz im Norden in der Wüste. Das Endziel kenne ich noch nicht genau, aber ich werde ziemlich sicher maximal bis nach Quellon reisen. Die Reise ist keine reine Angelreise, aber dennoch würde ich gerne ein bisschen Fliegenfischen. Weil ich nur mit Rucksack und Bus unterwegs sein werde, muss ich mich beim Equipment auf das Nötigste beschränken. Wathosen etc. liegen also def. nicht drin. Was das Fliegenfischen anbelangt bin ich zwar kein Neuling, habe aber auch keine grosse Erfahrung. Nun bin ich absolut unsicher, wie ich diese Reise bezüglich Fliegenfischen in Angriff nehmen könnte. Im Prinzip sehe ich zwei Möglichkeiten:

1. Variante:
Ich nehme meine Rute und das Nötigste mit und werde ab und zu an einem zufällig angetroffenen Gewässer angeln. Wobei ich mich natürlich frage, ob ich solche Gewässer überhaupt finden werde, wenn ich nicht gezielt danach suche. Ist das aus eurer Sicht absolut utopisch oder durchaus möglich?

2. Variante:
Ich reserviere am Ende oder in der Mitte des Urlaubs 1 bis 2 Wochen für das Fliegenfischen (ich befinde mich dann eher im Süden). Ich müsste dann wahrscheinlich in eine Lodge oder ähnliches gehen. Ich bin aber absolut kein Fan von Luxuslodges mit vollem Service. Ausserdem ist mein Budget beschränkt. Ich bräuchte wohl eher etwas gemütliches/lockeres. Auch könnte ich z.B. im Zelt übernachten. Hat mir diesbezüglich vielleicht jemand einen Tipp?

Oder wie würdet ihr das an meiner Stelle machen? Zielfische habe ich keine bestimmten im Auge. Ich möchte einfach ein bisschen Fischen und die Landschaft/Natur geniessen.

Vielen Dank und Gruss
Manuel
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