Irland 2014- Lachsfang mit Hindernis

Ihr sucht ein Plätzchen, wo es sich gut Fliegenfischen läßt? Oder habt Ihr im Urlaub besonders gute oder schlechte Erfahrungen gemacht und möchtet diese weitergeben? Inklusive Salzwasser- (Süden-) Fliegenfischen.

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berndi
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Irland 2014- Lachsfang mit Hindernis

Beitrag von berndi »

Hallo,

wenn man sich lange auf die Zeit in Irland freut und zwei Tage vor der Abreise heftige Rückenschmerzen auftreten- da heißt es dann Zähne zusammenbeißen und ab und zu auf eine Tablette....All meine schönen Ruten hatte ich dabei: Die 16- Fuß RST, die 14- Fuß Scierra, die 11,6- Fuß MAC und auch die Hardy Palakona aus den Zwanzigern. Wegen der Beschwerden mussten sie alle im Transportrohr bleiben. Michael, der nette Ghillie des Mount Falcon montierte mir eine 3,30 m- Spinnrute zum Bubble & Fly- Fischen. An den unteren Springer kam eine Connemara- Shrimp und an den oberen eine Currie- Shrimp. Lange schaute ich Frank Meissner zu wie er mit seiner Zweihand fischte. Und meinem 12- jährigen Sohn Sebastian der es mit verschiedenen Methoden versuchte. Nach einem Gebet versuchte ich mein Glück- und was soll ich sagen, beim dritten Wurf gab es einen heftigen Schwall. Ich erstarrte, schlug nicht an und nahm die Rute erst hoch als ich einen Zug spürte. Als er im Kescher war zitterten meine Hände. Kein Whiskey, keine Schokolade...Es war ein Grilse von 4,25 Pfund und ich ließ ihn bei Clarke`s in Ballina räuchern.
Wall Pool und Connor`s Gap- die Privatstrecken des Mount Falcon boten täglich Fänge trotz des Niedrigwassers. Das sind wirklich produktive Pools auch wenn es landschaftlich schönere gibt...Leider konnten wir dort nur einen Tag unser Glück versuchen. Einen Tag später landeten zwei englische Ehepaare sechs Silberne!

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Bernd Taller
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Frank.
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Re: Irland 2014- Lachsfang mit Hindernis

Beitrag von Frank. »

Das freut mich für dich – das hätte ja auch anders laufen können. Petri!

Dein Frank
Das sind Deine Beobachtungen, mein Lieber, andere haben andere Beobachtungen gemacht.
Franz Kafka
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greypanther
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Re: Irland 2014- Lachsfang mit Hindernis

Beitrag von greypanther »

Hi lieber Bernd,

das ist ja unangenehm! Noch unangenehmer, wie an eigenem Leib erfahren, allerdings war in Eire die Lachssaison für uns Fliegenfischer.
Aber, "there is always a new season"!
Würde mich freuen, wenn wir uns im Herbst wieder hier in der Märchenstadt mit all unseren Freunden treffen könnten.
Gruß
Klaus


"Man kann nicht zweimal in den selben Fluss steigen"
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Re: Irland 2014- Lachsfang mit Hindernis

Beitrag von Bachneunauge »

Hallo Bernd,

auf der Seite von CFB.ie gibt es ein Beweisfoto von dir mit Spinrutenfang. Hatte mich schon gwundert, dass du fremdgegangen warst.

http://fishinginireland.info/news/salmo ... idge-pool/

Immerhin ging es dir letztlich doch besser als mir (aus dem Faden Fliegenbinden und Insektenkunde):

"...Der alte Nagel ist jetzt seit 10 Tagen ab und alles heilt vorbildlich. Binden geht auch wieder ohne Einschränkungen. Die ganze Geschichte ist fast filmreif. Bei der Ankunft in Irland schon seit einer Woche Niedrigwasser, Temperaturen über 25° und Sonnenschein. Schlechter geht es zum Lachsfischen nicht. Wir sind trotzdem am ersten Tag an den Moy. Karte gekauft, Rute klar gemacht und zu Ryan's Pool. Dort waren schon zwei Kollegen zugange. Deshalb bin ich 200m weiter hoch und will gerade über eine Steinmauer mit Stacheldrahtkrone steigen, als sich unten in der Mauer ein Stein löst. Ich falle erst rückwärts und dann wieder vorwärts. Danach ist die 2-Handrute gebrochen und die Wathose zerissen. Immerhin bin ich da noch nicht schwerer verletzt. Das Niedrigwasser wird teilweise so extrem, dass wir ans Meer fahren und auf Pollacks fischen. Immerhin beißen die auch auf Lachsfliegen! Am vorletzten Abend sehen wir erst das Deutschland ./. Ghana Spiel im Pub. Dann kommt noch eine tolle Band mit all den Mitgröhlliedern. Whiskey uind Guinness flossen reichlich und ich war gerade dabei trotz allem meinen Frieden mit diesem Urlaub zu machen. Dann war ich auf dem stillen Örtchen und auf dem Weg zurück kam mir jemand entgegen. Ich wich nach rechts aus und musste mich wohl kurz festhalten. Leider war mein Finger da im Türspalt und die Tür hatte eine Stahlfeder die sie automatisch zuzog....

Der Vollständgkeit halber erwähne ich noch kurz, dass ich danach mit der Familie 3 Wochen in Cornwall war. Zur Unterkunft gehörten 650m Spateriver die ich kostenlos befischen durfte. "Leider" gab es auch hier keinerlei nennenswerten Regen. Ja,ja, das Wetter in diesem Sommer ist schon verrückt."


Beste Grüße Dirk
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Re: Irland 2014- Lachsfang mit Hindernis

Beitrag von berndi »

Hallo Dirk,

danke für Deine netten Zeilen. "Shit happens"- nicht nur in Irland. Zu meinen aktuell aufgetretenen Rückenschmerzen kommt ja noch die teilweise angerissenen Schultersehne hinzu- da laboriere ich schon ein knappes Jahr herum. Du wirst sicher verstehen dass in diesem Fall die Bubble & Fly- Methode meine Rettung war. Auf diesen Lachs bin ich besonders stolz: Niedrigwasser, schlechter Aufstieg, Fang beim dritten Wurf.
Wenn es beim Lachsfischen nicht läuft bietet die Moyregion mit dem Fischen auf Meerforellen in der c. 7 km langen Mündung eine interessante Alternative. Judd Ruane ist dafür der Ansprechpartner.
Irland ist für mich viel mehr als nur ein Angelland. Ich habe dort dieses Hochgefühl- das hat sich nirgendwo sonst eingestellt. Nicht in Alaska, nicht in Kanada und auch nicht in Norwegen. An der Orkla konnte ich mit 5,2 kg meinen schwersten Atlantiklachs fangen, aber am Abend waren mein Freund Charles und ich allein. Kein Vergleich zu den wunderbaren Abenden im Pub oder der Hausbar. Das Fischen an der Orkla ( Spinnler- Strecke ) habe ich allerdings sehr genossen. Besonders der Pool "Bakka" hat es mir angetan.
Ich werde Irland ganz sicher treu bleiben....auch wenn ich keine Fischriesen auf Facebook posten kann. Ich mag die offene, freundliche und herzliche Art seiner Bewohner. Rund 25 Reisen zur Grünen Insel waren es bisher. Ich hätte nichts dagegen wenn noch einmal so viele hinzukommen würden!

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Bernd Taller
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Re: Irland 2014- Lachsfang mit Hindernis

Beitrag von Bachneunauge »

Hallo Bernd,
ich selber habe mich 1990 in Irland verliebt, als ich mit meiner Pfadfindergruppe da war. Danach war ich so oft es mein Geldbeutel erlaubte mit einem Freund in Irland. Wir sind durchs Land getrampt und haben je nach Kassenlage in Hostels oder alten Ruinen etc. geschlafen. Dann wurde es mir Mitte/Ende der 90er zu rummelig in Irland. Das Feeling am Ende der Welt zu sein war weg. Ich bin dann auch ein paar Jahre weg geblieben. Nach meinen beiden Staatsexamen bin ich dann aber wieder gekommen und jeweils allein rund 800 km mit dem Rad durch Irland gefahren. Ein Traum! 2008 habe ich mit dem Angeln angefangen und 2009 mit dem Fliegenfischen. Seit 2010 fahre ich jedes Jahr mit einem Freund 6 Tage zum Fischen nach Irland. Meist haben wir super Pech mit dem Wetter. Entweder es regnet so doll, dass an Fliegenfischen kaum zu denken ist oder wie dieses Jahr ist Hitze und Niedrigwasser. Unsere Fänge sind mit einem verlorenen Lachs und einigen Meerforellen auch sehr überschaubar. Trotzdem freue ich mich immer wieder auf das Land, die Iren, das Guinness und den Whiskey. Meinen bisher einzigen Lachs habe ich hier beim Forellenstraemern an der 5er Rute gefangen. Für nächstes Jahr sind wir angesichts der bescheidenen Fänge unschlüssig, was wir machen sollen. Ggf. testen wir doch mal in Skandinavien an.

Beste Grüße Dirk
berndi
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Re: Irland 2014- Lachsfang mit Hindernis

Beitrag von berndi »

Hallo Dirk,

Du hast ja vollkommen recht- wenn man von etwas nicht mehr so richtig überzeugt ist sollte man etwas anderes ausprobieren. Ich will Dir kurz meine Erfahrungen schildern:
- Ätran ( Schweden ): Stadtstrecke in Falkenberg, nette Leute, aber keine Fischerei die mir gefallen hat. Zu dritt, eine Woche, kein Biss.
- Orkla ( Norwegen ): Strecke von Hans Spinnler mit Paradepool Bakka- 2009 1 Lachs mit 5,2 kg, dazu noch ein Grilse und eine Meerforelle. Mein Schweizer Freund Charles fängt 5 Grilse in einer Woche. 2010 fängt er mit zwei anderen Schweizern sehr gut, verlieren einige grosse Lachse. 2011- mit Charles und Roland, 1 Woche, ich fange einen Minigrilse von 1,5 Pfund, meine Freunde bekommen nicht mal einen Biss. Wir lernen eine supernette Norwegerin kennen, sie lädt uns für einen Tag an die Privatstrecke ihres Vaters ein- 0.
Gewohnt haben wir im Aunemo- Landhaus. Dort übernachten auch Monteure und Bauarbeiter- eine rechte Anglerstimmung kommt nicht auf. Margarete, die Hausherrin- na ja, eine Herzlichkeit wie bei vielen irischen Gastgebern habe ich nicht verspürt....Es hat mir in Norwegen gefallen, man hat auch die Chance auf einen wirklich grossen Lachs. Aber ein Hochgefühl wie in Irland habe ich nie bekommen.
Noch eine Geschichte: Shane, einer der Eigentümer von Mount Falcon hat mir folgendes erzählt- ein Engländer hat 10 Jahre lang für eine Woche am Tweed gefischt. Am Junction Beat kostet eine Tageskarte c. 1.000 Euro. Insgesamt hat er c. 60.000 Euro investiert ohne einen Lachs zu fangen. Dann hat ihn Shane an den Wallpool eingeladen. Der gute Mann hat drei Lachse gefangen und vor Freude geweint....

Herzliche Grüße

Bernd Taller
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