Tag 13: Dorsch im Flat Der Morgen beginnt wieder mit Strahlendem Sonnenschein, im Bereich vor unserem Lagerplatz ist eine ausgedehnte Flachwasserzone, bei ebbe ist das Wasser ca. einen halben Meter tief. ich überlege kurz an die Abbruchkante zu waten um dort zu fischen, hab aber bei den Wassertemperaturen keinen Bock auf Watfischen und bleibe lieber noch etwas liegen.

Nach dem Frühstück montiere ich meine Rute und klettere etwas an den uferfelsen entlang und schaue ob ich was entdecken kann.
Tatsächlichdauert es nicht lange bis der erste Dorsch direkt über dem Seetang in Ufernähe vorbeischwimmt. Mein Clouser landet einem Meter vor dem Fisch und wird arglos eingeschlürft und nach heftigen Drill kann ich einen ordentlichen Dorsch landen.


Und so geht es dann weiter, ich komme mir etwas vor wie bei der Fischerei in den Tropen, Sichtfischerei auf Dorsche dieser Größenordnung war so ziehmlich das letzte was ich erwartet hätte.
Irgendwann drille ich malwieder einen ca. 60er Dorsch und plötzlich folt ein weiterer, nochmal deutlich größerer bis direkt vor meine Füße und versucht dem kleineren die Beute abzunehmen. Hab erstmal schnell ein Foto geschossen

im Drill ist der Dorsch von dem man nur den Schwanz sieht.

Hab den kleinen dann in Rekordzeit gelandet und releast, der große schwamm langsam von mir weg richtung tiefes Wasser. mein erster Wurf ging aufgrund der Felsen hinter mir leider voll daneben. jetzt war der Dorsch schon ca. 20m entfernt und kaum noch zu erkennen. Ich Riss nochmal ordentlich Schnur von der Rolle und konzentrierte mich voll auf den Wurf, diesmal gelang es mir tatsächlich die Fliege ca. 4m vor dem Dorsch zu platzieren. Ich Lasse die Fliege absinken, den Fisch kann ich mittlerweile nicht mehr sehen, als ich glaube in der richtigen tiefe zu sein beginne ich mit dem einstrippen. Erster Strip, zweiter Strip,und Rumms hängt der Fisch und marschiert mir erstmal ganz gemühtlich ins Backing (wohlgemerkt ich fische mit ca. 10m Schusskopf, einer ungekürzten 30m Running Line und 0,30er Tippet...)
Nachdem ich die Flucht dann stoppen kann gelingt es mir den Fisch nach einigem hin und her so langsam Richtung Ufer zu bugsieren und zu landen.

Danach fange ich dann noch einige "lütte" bis ca. 60cm. hier nochmal ein Suchbild, finde den Dorsch

Gegen 14 Uhr packen wir langsam zusammen, für heute steht noch eine Passquerung an, 400 Höhenmeter hoch und auf der anderen Seite wieder runter. Bergauf wird ziehmlich anstrengend, den Tag ist es zu allem überfluss warm und windstill, irgendwann laufe ich, zur Freude der Mücken, in kurzer Hose und Shirt.



Weiter gehts mit dem Packraft über einen See und dann eigentlich noch 2km entlang eines Baches bis zur Mündung in den nächsten Fjord.

Es zieht aber eine ordentliche Schlechtwetterfront auf uns zu und so entschließen wir uns lieber einen Lagerplatz zu suchen. Aufgrund von Martins nicht sonderlich robustem zelt war die Priorität diesmal weniger das der Platz bequem ist sondern mehr das er halbwegs geschützt liegt.
Wir schaffen grade noch unser Abendessen dann gehts los mit Regen und Wind und wir verkrichen uns in unsere Zelte.