Hallo Olaf,
in einem öffentlichen Forum und ich bin ehrlich gesagt ein bisschen sprachlos.
Was glaubst Du wie öffentlich das Forum wirklich ist? Wer interessiert sich denn wirklich für ein "Fliegenfischerforum", wenn er mit dem Fliegenfischen, respektive dem Angeln ansonsten nichts an der Mütze hat?
Immer wieder kommt bei mir der Verdacht hoch, das einige Mitglieder mit ihrer Meinung hinter dem Berg halten, weil sie denken: "Big brother is watching you!" - ja nix schreiben was dem öffentlichen Ansehen auch nur in geringster Art und Weise schaden könnte - der Feind liest mit!
Mein Gott.....wir sind doch hier um zu diskutieren, persönliche Meinungen kund zu tun und um Gedankenaustausch zu betreiben. Natürlich wird man hier und da untereinander anecken. Natürlich hat man unter Umständen bezüglich einer Gesetzeslage eine gegensätzliche Ansicht. Wir sind aber doch nicht zum schmusen und kuscheln hier!
Ich stelle mir mal grad vor wie es wäre, wenn es nur Befürworter und Kopfnicker gäbe. Der Herr Kurt schreibt ein Posting und eine unendliche Reihe von: "Danke Olaf", "Ganz deiner Meinung Olaf", "Du sprichst mir aus der Seele Olaf" etc. würde gepostet werden - ganz ohne substanzielle Inhalte. Wie ätzend wäre das denn? Diskussionen leben nun mal doch von Gegenpolen und das macht sie doch erst lesens- und überdenkenswert! Egal wer da Recht hat oder wer am Ziel vorbeischiesst. Wie sagte Bruce Darnell seinerzeit doch so schön: "Der Tasche muss leben!". Gibt es keine Kontroversen mehr, dann kannste das Forum getrost dicht machen......dann fehlt einfach die Würze / der Pepp und es wird langweilig - der Tasche wäre tot!
Noch mal zur Erinnerung zum Grundgedanke der hinter den "Wildunfällen" mit Kaninchen, Katze oder Hund steht:
Bin ich mutterseelenallein auf einer Landstrasse im Nirwana unterwegs und mir läuft ein ausgebüxter Schoßhund vor das Auto, so sieht der Gesetzgeber vor, das ich ihn erbarmungslos plätte, damit ich möglichenv Schaden von mir abwende. Wie hoch ist denn die Wahrscheinlichkeit das ich selber zu Schaden komme? Assistenten wie ABS und ASR sorgen dafür das die Karre lenkbar und in der Spur bleibt. Das Risiko das mir etwas passiert liegt im ganz unteren einstelligen Prozentbereich! Das Tier wird als Sache gewertet und dem Wohl des Menschen untergeordnet.
Andererseits wird per Gesetz festgemacht, das ich einem Fisch nicht den geringsten vermeidbaren Schaden zufüge. Ein Fisch hat (wissenschaftlich belegt) kaum ein Schmerzempfinden. Ist ein Fisch einmal gehakt worden, so wird er ein paar Stunden später davon nichts mehr wissen und nimmt genauso unvoreingenommen den Köder, wie zuvor auch.
Was mich hierbei ankotzt ist der Umstand das ein höheres Tier in der einen Situation als Sache gewichtet wird und an anderer Stelle ein relativ niederes Tier schon fast zur "Persönlichkeit" hochstilisiert wird. Alles per Gesetz - darauf wollte ich aufmerksam machen - nicht mehr und nicht weniger!!!!
Desweiteren stehe ich zu einem Catch&Release und zu einem eigenverantwortlichen Handeln. Egal ob dafür "ziviler Ungehorsam" von Nöten ist oder nicht. Ich höre jedenfalls nicht nach 1 oder 2 Stunden mit der Fischerei auf, nur weil ich ein Limit erreicht habe - ich erreiche es nämlich nicht! Irgendein Grund aus Carsten Liste passt nämlich immer, um einen Fisch doch noch releasen zu können. In letzter Konsequenz ist meine desaströse Feinmotorik der Grund, warum mir das Fischlein aus den Händen geglitten ist! Im übrigen bin ich
kein Befürworter von Catch&Release in Reinkultur. Natürlich behalte ich mir die Entnahme bei Bedarf gerne vor. Da wo C&R allerdings Pflicht ist (Ausland), halte ich mich auch daran.
Widerhaken sind für mich auch Quatsch. Sie fügen dem Fisch eine größere "Irritation" einer betroffenen Hautstelle zu, als nötig wäre. Die Schnur immer schön auf Spannung, dann klappts auch mit dem Nachbarn! Ich lese hier immer wieder das Argument.....hätte ich mit Widerhaken gefischt, dann wäre mir der springende Regenbogner nicht abgegangen. Was für ein Quatsch - wie will man das den nachweisen? Als ich vor vielen Jahren noch mit Angstbart gefischt habe sind mir nicht mehr und nicht weniger springende Regenbogner abgegangen wie heutzutage ohne.
Lange Rede kurzer Sinn: Bezüglich des Widerhakens bin ich dafür das ich dagegen bin! Bezüglich Catch&Release: Ich werde auch künftig versuchen eigenverantwortlich, aber dennoch möglichst schonend versuchen zu den Fischen in der Truhe zu kommen, die ich auch wirklich brauche. Eine 25er Bachforelle kommt mir jedenfalls nicht ins Gefrierfach - die ist einfach zu klein! Mit 'ner Forelle jenseits der 50 kann ich aber auch nix tun. Also wird wohl weiter ziviler Ungehorsam betrieben und eventuell komme ich an manchen Tage nach Hause und bringe nichts mit, obwohl ich 5 Forellen von 25 Zentimeter gefangen habe. Letztendlich gebe ich sogar zu: Ich gehe sogar fischen um Fische zu fangen.....das ist für mich Bestandteil des Gesamtpaketes Angelfischerei - so.....nu ist es raus - jetzt könnt ihr mich dafür steinigen!
Zu den Bedenken bezüglich eines Verbots der Angelfischerei: Wer glaubt denn wirklich daran das solch ein Szenario drohen könnte? Das ist schon mehr wie naiv, wenn man sich den Einfluss der Geräteindustrie und der Verbände inklusive der Vereine ansieht! Es würden Einnahmen (Steuern etc.) in Höhe einiger Milliarden wegbrechen. Zigtausende wären dann arbeitslos. Vom Getackle-Händler bis zur Putzfrau, die den Laden als Minijoberin putzt, vom Vertreter einer Angelgerätemanufaktur bis hin zum Redakteur eines Angelmagazins - das ist doch hahnebüchen!!!!!
"So........isch haben fertig"
henkitraperdetti